DE2414247C3 - Anordnung zum Betrieb von Datensichtgeräten - Google Patents
Anordnung zum Betrieb von DatensichtgerätenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Betrieb von Datensichtgeräten zum gesicherten graphischen
Darstellen wechselnder Betriebsgeschehen in zentral gesteuerten Stellwerksanlagen des Eisenbahnwesens
zum zentralen Steuern und/oder Überwachen von Betriebsvorgängen in Außenanlagen, bei denen
beim Auftreten von Störungen von der Zentrale aus zur Betriebsfortführung in den Außenanlagen neben Regelhandlungenauch
Hilfshandlungen durchführbar sind.
Zum zentralen Steuern und/oder Überwachen insbesondere großflächiger Anlagen verwendet man häufig
möglichst zentral gelegene Schaltwarten, in denen die zu überwachenden Außenanlagen oder Teile davon
graphisch nachgebildet sind. Hierzu dienen meist sogenannte Stell- oder Überwachungstafeln, die ihrerseits
aus einer Vielzahl standardisierter Tischfelder aufgebaut sind. Die Ausleuchtung der Tischfelder ist
abhängig gemacht vom jeweiligen Betriebsgeschehen der zugehörigen Außenanlagen, so daß in der Zentrale
jederzeit Rückschlüsse auf den jeweiligen Betriebszustand der Außenanlage möglich sind.
Insbesondere bei sehr großflächigen Außenanlagen wie z. B. bei zentral gesteuerten Stellwerken im
'isenbahnsicherungswesen können die Stell- und
uberwachungstafeln mitunter so groß werden, daß ihre Übersichtlichkeit nicht mehr gewährleistet ist; dies gilt
insbesondere dann;, wenn die Außenanlagen von der
Zentrale aus nicht nur überwacht, sondern auch gesteuert werden sollen und die Organe zum Einleiten
entsprechender Steuerkommandos in den Stell- und Überwachungstafeln selbst mit untergebracht sind.
Diesen Mangel versucht man bei Slellwerksanlagen im Eisenbahnwesen dadurch zu verleiden, daß die
Einrichtungen zum Auslösen von Steuerbefehlen von den eigentlichen Überwachungseinrichtungen, also der
Überwachungstafel, räumlich getrennt werden, so daß die Überw2chungstafel selbst ausschließlich der Darstellung
des Betriebsgeschehens in der zu steuernden und/oder zu überwachenden Außenanlage vorbehalten
bleibt. Durch diese Maßnahme wird die Unübersichtlichkeit der Darstellung zwar gemindert; eine Verkleinerung
der Überwachungstafel ist wegen der standardisierten Tischfelder selbst aber nicht möglich.
Um die Übersichtlichkeit wenigstens derjenigen Teile der Außenanlage zu gewährleisten, auf die von der
Zentrale aus steuernd eingewirkt werden soll, ist es im Eisenbahnsicherungswesen bekannt, neben den Stell-
und Überwachungstafeln sogenannte Bedienungspulte anzuordnen, auf denen die Fahrdienstleiter in ausschnittsweiser
Darstellung jeden beliebigen Anlagenteil gesondert darstellen können. Der Nachteil bei derartigen
Einrichtungen besteht darin, daß auf dem Bedienungspult neben dem jeweils ausgewählten
Teilbereich, in den steuernd eingegriffen werden soll, noch eine Anzahl weiterer, nicht zum ausgewählten,
sondern zu anderen Teilbereichen gehörende Anlagenteile dargestellt sind, die die Übersichtlichkeit der
Anlage ebenfalls stark beeinträchtigen und zu Fehlleistungen des Bedienenden führen können. Dieser Mangel
wird grundsätzlich vermieden, wenn man die Bedienungspulte nicht aus Tischfeldern aufbaut, die für
sämtliche Anlagenteile universell verwendbar sein müssen, sondern statt dessen Datensichtgeräte einsetzt.
Der Einsatz derartiger Datensichtgeräte u. a. für Anlagen des Eisenbahnwesens ist in der »Siemens-Zeitschrift«
1973, Heft 7, Seiten 546 bis 552 beschrieben; auf die Art wie die dargestellten Bilder gegen nicht
erkennbare Verfälschungen gesichert werden können wird dort nicht eingegangen.
Es sind verschiedene Anordnungen zum Betrieb derartiger Datensichtgeräte bekannt. So ist es z. B.
möglich, die einem Beobachter darzustellenden, von der zu überwachenden Anlage kommenden Informationen
in geeigneter Weise abzuspeichern und dem Datensichtgerät zuzuführen. Hierzu wird meist zwischen den sich
ändernden dynamischen Informationen, die das Betriebsgeschehen darstellen, und den statischen Informationen
des eigentlichen Anlagenaufbaues in der Weise unterschieden, daß die statischen Informationen von
einer Vorlage, z. B. einem Dia, abgegriffen werden, während die dynamischen Informationen m einen
Speicher eingegeben und bedarfsweise aus diesem abgerufen werden. Beide Informationen werden gleichzeitig
an das Datensichtgerät gegeben und ergänzen sich zu einem Gesamtbild. Der Grund für die Aufteilung
in zwei Teilbilder liegt darin, daß in den meisten Fällen sehr viel mehr statische Informationen darzustellen sind
als dynamische Informationen und daß es billiger ist, diese statischen Informationen an einer Vorlage
abzugreifen als hierfür sehr viel kostspieligere Speichervorrichtungen vorzusehen wie sie für die Aufnahme der
dynamischen Informationen benötigt werden. Bei dieser Konzeption der Aufteilung eines Bildes in zwei
Teilbilder ist die Möglichkeit nicht auszuschließen, daß es aufgrund eines Adressierungsfehlers oder aufgrund
von Übertragungsfehlern zu einer falschen Zuordnung von statischen und dynamischen Informationen kommt,
ohne daß diese falsche Zuordnung in jedem Fall auch als falsch erkennbar ist.
Im Eisenbahnsicherungswesen, wo jeder Defekt nicht nur zu einer Betriebshemmung oder Betriebsstörung,
sondern ggf. auch zu Personengefährdung führen kann, dürfen derartige Datensichtgeräte bisher nicht verwendet
werden, weil nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, daß durch fehlerhafte Datenübertragung
oder defekte Speichereinrichtungen auf dem Projektionsschirm des Datensichtgerätes Bilder dargestellt
werden, die ein vom tatsächlichen Betriebsgeschehen abweichendes Betriebsgeschehen kennzeichnen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung zum Betrieb von Datensichtgeräten zum graphischen Darstellen
Betriebsgeschehen anzugeben, bei dem derartige Defekte bzw. Störungen zweifelsfrei erkannt werden, so
daß sich hieraus keine Betriebs- bzw. Personengefährdungen ergeben können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Bildinformation aus zwei komplementären
Teilbildinformationen gebildet ist, von denen die eine aus einem dem zu steuernden und/oder zu überwachenden
Anlagenteil zugeordneten Quellspeicher für die den Anlagenaufbau betreffenden statischen Informationen
entnehmbar ist, während die komplementäre Teilbildinformation zyklisch abfragbaren Spcichereinrichtungen
für die das Betriebsgeschehen wiedergebenden dynamischen Informationen entnommen wird, die von der zu
steuernden und/oder zu überwachenden Außenanlage laufend erneuert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild und
Fig. 2 die schematische Darstellung eines kleineren Bahnhofes auf dem Datensichtgerät eines zentralen
Stellwerkes.
Das in Fig. 1 dargestellte Blockschaltbild ist in drei
Funktionsblöcke 1, 2 und 3 unterteilt. Der Funktionsblock 1 umfaßt drei von einer Zentrale aus, beispielweise
einem zentralen Stellwerk, Steuer- und/oder überwachbare Außenanlagen, beispielsweise Bahnhöfe oder
kleinere Stellwerke, die mit 10, 11 und 12 bezeichnet sind. In den Stellwerken 10 bis 12 werden durch nicht
dargestellte Schaltmittel alle die Informationen ermittelt, welche die Zentrale zum Steuern und/oder
Überwachen der Bahnhöfe benötigt. Dies sind mindestens diejenigen Informationen, die sich während des
Betriebes in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebsgeschehen ändern können und die im folgenden als
dynamische Informationen bezeichnet sind. Zur Informationsübertragung zwischen Außenanlage und Zentrale
dienen Übertragungseinrichtungen 13, über die Steuerkommandos von der Zentrale an die Außenanlage
und Meldungen von der Außenanlage an die Zentrale weitergegeben werden. Dabei werden mindestens die
von der Außenanlage an die Zentrale abzusetzenden Meldungen zyklisch übertragen, um in der Zentrale eine
möglichst zeitgesteuerte Wiedergabe des Betriebsgeschehens der Außenanlage zu ermöglichen. Verzichtet
man auf gesonderte Zwischenspeicher, dann können über die Übertragungseinrichtungen 13 gleichzeitig so
viele Bahnhöfe mit der zentralen Anzeige verbunden sein wie dort insgesamt Datensichtgeräte vorgesehen
sind. Bei nur einem Datensichtgerät, wie im vorliegenden Beispiel, ist gleichzeitig auch nur ein einziger
Bahnhof mit dem für die Darstellung des Betriebsge-
schehens vorgesehenen Teil der Zentrale verbunden.
Dabei kann die Verbindung von der Zentrale zum Bahnhof hin aufgenommen sein oder umgekehrt vom
Bahnhof zur Zentrale. Es ist auch möglich, die Verbindung vom Bahnhof zur Zentrale automatisch
herzustellen, si aid eine Störung oder ein Fehler
registriert worden ist.
Die über die Übertragungseinrichtungen 13 an die Zentrale abgegebenen Informationen gelangen im
Funktionsblock 2 zunächst auf einen Pufferspeicher 20, dessen Speichervolumen der von den Bahnhöfen
ankommenden Informationsmenge angepaßt ist. Der Pufferspeicher 20 ist mit dem Takt der Informationsübertragung
synchronisiert, so daß keine der vom Bahnhof an die Zentrale abgesetzten dynamischen
Informationen verlorengeht. Dem Pufferspeicher 20 nachgeschaltet ist eine Auswerteeinrichtung 21, in die
diejenigen dynamischen Informationen übernommen werden, welche sich seit dem letzten Übertragungszyklus
geändert haben. Die Einrichtung 21 trennt damit die tatsächlich aktuellen Informationen, die zu einer
Bildänderung auf dem Datensichtgerät führen müssen, von den Informationen, die nicht geändert zu werden
brauchen und entlastet damit einen nachgeschalteten Adressenspeicher 22, in den sämtliche für die Fahrwegsteuerung
benötigten Informationen von den Außenanlagen eingegeben werden und von dem diese Informationen
zur Informationsverarbeitung an nicht dargestellte Recheneinrichtungen weitergeleitet werden.
In der Zentrale sind ferner für jede der zu steuernden
und/oder zu überwachenden Außenanlagen gesonderte Quellspeicher 26, 27 bzw. 28 vorgesehen, in denen die
den jeweiligen Anlagenaufbau des zugehörigen Bahnhofes betreffenden statischen Informationen enthalten
sind. Diese Informationen brauchen also nicht bei jedem Übertragungszyklus von der Außenanlage zur Zentrale
übertragen zu werden, sondern liegen dort jederzeit erreichbar vor.
Soll aus irgendeinem Grunde über das Datensichtgerät eine der Außenanlagen dargestellt werden, so
werden durch nicht dargestellte Schaltmittel die den Anlagenaufbau betreffenden statischen Informationen
des zugehörigen Anlageteiles aus dem betreffenden Quellspeicher entnommen und auf einen Bildwiederholungsspeicher
30 im Funktionsblock 3 gegeben. Auf dem dem Bildwiederholungsspeicher nachgeschalteten Monitor
31 des Datensichtgerätes ist nun der Anlagenaufbau der darzustellenden Außenanlage in Negativdarstellung
erkennbar, d. h. der Bildschirm wird nur dort hellgetastet, wo keine Information angezeigt werden
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Darstellen eines Bahnhofes zunächst das gesamte Bild hell ist mit Ausnahme des jeweiligen Gleisverlaufes, der
neben den Gleisen angeordneten Signale und ggf. erläuternder Bezeichnungen für Gleise. Signale und
sonstige Angaben.
Wegen der Vielfalt der darzustellenden dynamischen Informationen ist es zweckmäßig, als Darstellungseinrichtung
einen Farbmonitor zu verwenden, der eine farbige Ausleuchtung von Gleiselementen und Signalen
gestattet wie es ähnlich auch bei herkömmlichen Meldeeinrichtungen der Fall ist. Die Negativdarstellung
des jeweiligen Anlagenaufbaues einer Außenanlage ist ein Zeichen dafür, daß sämtliche drei Farbkanonen des
Farbmonitors arbeiten und es ist auch eine erste oberflächliche Kontrolle der vom Quellspeicher gelieferten
Informationen insofern möglich, als durch Augenschein festgestellt werden kann, ob es sich um
eine sinnvolle oder eine mit Sicherheit fehlerhafter Darstellung handelt, bei der beispielsweise ein odei
mehrere Signale weit außerhalb der Gleisanlag« dargestellt werden. Ist diese erste visuelle Kontrollf
positiv verlaufen, so kann entweder automatisch odei von Hand ein Signal zum Anfordern der zugehöriger
dynamischen Informationen ausgegeben werden.
Aus dem Adressenspeicher 22 werden nun die den jeweiligen Anlagenaufbau zugeordneten dynamischer
ίο Informationen angefordert. Der Adressenspeicher 7Ά
gibt dabei an seinem Ausgang Signale ab, die besagen, ir welcher Farbe die bei der Helltastung des Bilde:
ausgesparten Symbole auszuleuchten sind. Zur Entla stung des Adressenspeichers 22 sind diesem Speicher
einrichtungen 23 bis 25 nachgeschaitet, weiche die aui ihm abrufbaren dynamischen Informationen umsetzer
in die für die graphische Darstellung erforderlicher Symbol-, Bildplatz- und Farbinformationen. Diesi
Informationen gelangen auf den Bildwiederholungsspei eher 30 und werden dort mit den statischen Informatio
nen des jeweils wirksamen Quellspeichers gemischt Beide Informationen, die je für sich eine Teilbildinfor
mation beinhalten, machen zusammen die Bildinforma tion aus. Auf dem Farbmonitor 31 muß nun be
ordnungsgerechtem Betriebszustand sämtlicher an dei Darstellung der zu steuernden und/oder zu überwa
chenden Außenanlage beteiligten Schaltmittel und be intakter Übertragungseinrichtungen die Außenanlage
mit allen statischen und dynamischen Informalioner projiziert sein.
Es ist auf einen Blick erkennbar, ob die dynamischer Informationen, die über den Adressenspeicher laufenc
von der Außenanlage ergänzt werden, die Komplemen tärinformationen der statischen Informationen darstel
len. Wenn dies der Fall ist, darf angenommen werden daß es sich um eine ordnungsgemäße Darstellung der zi
steuernden und/oder zu überwachenden Außenanlage handelt, denn für eine nicht erkennbare Fehldarstellung
müßten zufälligerweise sowohl vom Quellspeicher als auch von der Außenanlage Fehlinformationen geliefert
werden, die sich in ihrer Wirkung so ergänzen, daß eine zwar sinnvolle aber dennoch nicht als falsch erkennbare
Teilinformation dargestellt wird. Um auch diese an sich recht unwahrscheinliche Fehlerquelle noch weiter
einzuengen ist es möglich, jede dynamische Information aus einer Mehrzahl von Einzelinformationen des
gleichen Aussagecharakters zusammenzusetzen.
Dies bedeutet, daß beispielweise jeder Signalbegriff oder jede Frei- oder Besetztmeldung aus mehreren
Einzelinformationen besteht und daß jede Einzelinforrnaiion
für sich aus einer der Speichereinrichiungen 2i bis 25, verknüpft mit der Aussage aus dem Adressen
und Informationsspeicher 22 abgerufen wird.
Wenn sich über längere Beobachtungszeiträume hinweg keine Bildänderungen ergeben, so kann e:
zweckmäßig sein, den Übertragungsweg sowie das Funktionsverhalten der. bei einer Darstellung eines
bestimmten Betriebsgeschehens beteiligten Schaltmitte in der Zentrale zu kontrollieren, um festzustellen, ob das
dargestellte Bild noch aktuell ist oder ob sich eine tatsächlich längst erforderliche Bildänderung bisher nur
nicht bemerkbar gemacht hat. Diese Kontrolle läßt sich von der Zentrale her durch nicht dargestellte Einrichtungen
durchführen, mit deren Hilfe bestimmte Prüfkommandos auslösbar und an die zu steuernde
und/oder zu überwachende Außenanlage absetzbar sind. Diese Prüfkommandos bewirken beim Empfang in
der Außenanlage dort, ohne auf die zu steuernden
und/oder zu überwachenden Anlagcnteile selbst einzuwirken,
kurzzeitig das Aussenden solcher Prüfmeldtingen, die sich bei einem Zustandswcchsel der Anlagenteile
ergeben würden. Dies bedeutet, daß beispielsweise ein besetzt-gemeldeter Gleisabschnitt kurzzeitig freigemeldet
wird, ohne daß dabei auf die Fernmcldccinrichtungen des Gleisabschnittes tatsächlich eingewirkt wird.
Der dabei in der Zentrale bewirkte Informationswechsel ist ein Zeichen dafür, das der Übertragungsweg
zwischen Zentrale und Außenanlage nicht unterbrochen ι ο ist und daß die an der Darstellung der zu steuernden
und/oder zu überwachenden Anlage beteiligten Schaltmittel ordnungsgerecht arbeilen.
Soll im Störungsfalle vom Stellwerk aus steuernd in den Betriebsablauf der A.ußenanlage eingewirkt wer- !5
den, so ist es zweckmäßig, das Ausführen von Hilfshandlungen vom vorherigen Aussenden der zugehörigen
Prüfkommandos abhängig zu machen. So soll z. B. eine auf Fahrstraßenkommandos wegen einer
Störung nicht entsprechende Weiche von der Zentrale aus nur dann umgestellt werden können, wenn aufgrund
des die Umstellung der Weiche simulierenden Prüfkommandos die entsprechende Prüfmeldung wieder in der
Zentrale eingegangen ist und damit sichergestellt ist, daß die Darstellung der gestörten Weiche selbst
fehlerfrei ist.
Bei größeren Außenanlagen kann entsprechend der statistischen Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden,
daß sich Änderungen des Betriebsgeschehens innerhalb vorgegebener Zeitabschnitte vollziehen werden.
Diese Änderungen sind bei ordnungsgerechtem Übertragungsweg und ordnungsgerechtem Funktionsverhalten
aller an der Darstellung der zu steuernden und/oder zu überwachenden Außenanlage beteiligten
Schaltmittel auf dem Datensichtgerät erkennbar. Bei kleineren Außenanlagen kann der Bedienende infolge
des großen zeitlichen Abstandes zwischen den einzelnen Betriebsgeschehen den Eindruck gewinnen, daß der
Übertragungsweg zwischen Außenanlage und Zentrale unterbrochen ist oder daß sonst eine Störung vorliegt.
Um auch bei derartigen kleineren Außcnanlagcn dem Fahrdienstleiter in der Zentrale anzuzeigen, daß das
längere Ausbleiben einer Bildänderung nicht auf einen Übertragungsfehler oder einen sonstigen Defekt zurückzuführen
ist, können in der Außenanlage oder in der Zentrale Taktgeber vorgesehen sein, deren Ausgangssignale
auf dem Datensichtgerät periodisch zu Kontrollsymboländerungen führen.
Die so bewirkten Bildänderungen können auch bei unverändertem Informationsinhalt einer darzustellen- so
den Außenanlage über eine längere Zeitspanne hinweg als Zeichen für das ordnungsgerechte Betriebsverhaiten
der für die Darstellung von Betriebsgeschehen benötigten Schaltmittel und für intakte Übertragungseinrichtungen
dienen.
Der Fahrdienstleiter hat die Möglichkeit beispielsweise durch Tastenbedienung das Bild jedes beliebigen
Bahnhofes im zugehörigen Stellwerksbereich auf sein Datensichtgerät zu projizieren, um von dort steuernd
und regelnd in das Betriebsgeschehen des dargestellten &o
Bahnhofes einzugreifen. Es ist aber auch möglich, durch zentrale oder dezentrale Schaltmittel selbsttätig die
Darstellung eines bestimmten Anlagenteiles zu veranlassen; dies ist insbesondere beim Feststellen von
Störungen zweckmäßig. In diesem Falle ist es zweckmäßig, gleichzeitig mit der Darstellung des
gestörten Anlagenteiles dem Fahrdienstleiter auf dem Datensichtgerät die jeweils festgestellte Störung im
Klartext oder in einer vorgegebenen Symbolik anzuzeigen. Dies erleichtert die Arbeit des Fahrdienstleiters bei
der Behebung der Störung.
In F i g. 2 ist die schematischc Darstellung eines kleinen Bahnhofes XYZ angegeben wie sie sich dem
Beobachter auf dem Projektionsschirm eines Datensichtgerätes darstellt. Unbesetzte Gleisabschnitte sind
beispielsweise weiß ausgeleuchtet, eingestellte und verschlossene Fahrstraßen gelb und besetzte Gleisabschnitte
rot. Die unterschiedlichen Farbmarkierungen sind in Fig.2 durch verschiedenartige Schraffierungen
angedeutet. Die jeweilige Weichenlage wird durch gelbe oder ockerfarbene Weichenlagesymbole gekennzeichnet,
wobei die eingestellte Weichenlagc an dem durchgehend dargestellten Gleisstrang erkennbar ist.
Durch ein zusätzliches Symbol in der Nähe von Weichen läßt sich erforderlichenfalls der Verschluß von
Weichen erkennbar machen. Neben den Gleisen sind die Signale dargestellt und mit den jeweils zugehörigen
Bezeichnungen nach dem Gleisplan versehen. Die Signale können in einer Farbe ausgeleuchtet werden, die
dem tatsächlichen Signalbild des an der Strecke stehenden Signales entspricht, also beispielsweise rot,
gelb oder grün. Es ist zweckmäßig, die für die Darstellung der dynamischen Informationen verwendeten
Farben so zu wählen, daß bei Ausfall einer Farbe oder beim nicht beabsichtigten Hinzukommen einer
Farbe Farbkombinationen entstehen, die vom Beobachter als nicht sinnvoll erkannt werden und damit zum
Auslösen von Störungsmeldungen dienen können. Neben den Gleisen sind kleine Quadrate dargestellt, die
ebenfalls in verschiedener Farbe ausgeleuchtet werden können. So bedeutet beispielsweise das Ausleuchten der
an den Signalen Fund /-"angedeuteten Quadrate, daß die
vom Signal F zum Signal P führende Zugstraße durch das Nebengleis eingestellt und festgelegt ist. Das
Ausleuchten eines beispielsweise blauen Quadrates R kennzeichnet z. B. den noch nicht erfolgten Empfang
einer Rückblockmeldung von einem benachbarten Bahnhof, die für das Durchführen der nächsten Zugfahrt
erforderlich ist. Die in den Glcisvcrlauf cinbczogcnc drei- bzw. vierstellige Nummer gibt die Zugnummer
eines den zugehörigen Abschnitt besetzenden Zuges an und vermittelt dem Fahrdienstleiter damit jederzeit eine
Aussage darüber, welcher Zug welchen Abschnitt besetzt hat und welche Fahrstraßen gfl. bevorrechtigt
einzustellen sind.
Es ist auch möglich, den darzustellenden Bahnhof auf dem Datensichtgerät in den einzelnen Gleisabschnitten
entsprechende Abschnitte zu unterteilen und die einzelnen Gleise an den zugehörigen Stellen zu
unterbrechen.
Auf die Darstellung derartiger Gleisabschnitte ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel jedoch verzichtet
worden. Die im unteren Durchgangsgleis angegebenen Unterbrechungen kennzeichnen lediglich die
Bahnhofsgrenze und geben an, daß die weiterführenden Gleisanlagen zu einem nicht dargestellten Nachbarbahnhof
gehören.
Das in F i g. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel stellt nur eine mögliche Form für die Darstellung eines von
einer Zentrale zu steuernden und/oder zu überwachenden Bahnhofs dar. Beispielsweise ist es möglich, die
Signale durch Verwendung anderer Symbolspeicher anders darzustellen als in dem vorliegenden Beispiel
oder eine andere farbige Ausleuchtung zu wählen. Das im unteren Teil der Fig.2 angegebene Farbbalkenmuster
dient dazu, in vorgegebenen Zeitabständen die
dargestellten Farben mit festgelegten Farbnornialcn zu vergleichen und damit auch Farbverschiebungen über
längere Zeiträume erkennbar zu machen. Derartige Farbverschiebungen, die während des Betriebes nicht
ohne weiteres erkennbar sind, können beispielsweise im Rahmen eines normalen Wartungsdienstes festgestellt
ίο
und ausgeglichen werden. Plötzliche Farbverschiebungen durch Ausfall einer Farbkanone oder Anschalten
einer nicht benötigten Farbkanone machen sich durch plötzliche Farbwechsel und nicht sinnvolle Farbkombinationen
sofort bemerkbar; derartige Defekte können daher in kürzester Zeit behoben werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Anordnung zum Betrieb von Datensichtgeräten zum gesicherten graphischen Darstellen wechselnder
Betriebsgeschehen in zentral gesteuerten Stellwerksanlagen des Eisenbahnwesens zum zentralen
Steuern und/oder Überwachen von Betriebsvorgängen in Außenanlagen, bei denen beim Auftreten von
Störungen von einer Zentrale aus zur Betriebsfortführung in den Außenanlagen neben Regelhandlungen
auch Hilfshandlungen durchführbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bildinformation
aus zwei komplementären Teilbildinformationen gebildet ist, von denen die eine aus einem dem
zu steuernden und/oder zu überwachenden Anlagenteil zugeordneten Quellspeicher (26, 27 bzw. 28)
für die den Anlagenaufbau betreffenden statischen Informationen entnehmbar ist, während die komplementäre
Teilbildinformation zyklisch abfragbaren Speichereinrichtungen (22) für die das Betriebsgeschehen
wiedergebenden dynamischen Informationen entnommen wird, die von der zu steuernden
und/oder zu überwachenden Außenanlage (10, 11 bzw. 12) laufend erneuert werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß zum Speichern der dynamischen
Informationen der Adressenspeicher (22) eines der Zentrale zugeordneten Prozeßrechners zur Steuerung
des Betriebsgeschehens verwendet ist, dem ein in seinem Volumen der von der Außenanlage
erwarteten dynamischen Informationsmenge angepaßter Pufferspeicher (20) vorgeschaltet ist, in den
die von der Außenanlage zyklisch abgesetzten Informationen gelangen und daß zwischen Pufferspeicher
und Adressenspeicher eine Auswerteeinrichtung (21) geschaltet ist, welche an ihrem
Ausgang nur die sich in aufeinanderfolgenden Übertragungszyklen unterscheidenden Informationen
abgibt.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Adressenspeicher Speichereinrichtungen
(23, 24, 25) nachgeschaltet sind, welche die aus ihm abrufbaren dynamischen Informationen
umsetzen in für die graphische Darstellung erforderliche Symbol-, Bildplatz- und Farbinformationen.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel vorgesehen sind, die beim
Feststellen eines Defektes oder einer Störung in der Außenanlage die Anschaltung der graphischen
Nachbildung des betreffenden Anlagenteiles auf dem Bildschirm des Datensichtgerätes der Zentrale
bewirken.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß von den Schaltmitteln anschaltbare
Zeichengeber vorgesehen sind, welche auf dem Datensichtgerät die Angabe der Störung bzw. des
Defektes im Klartext bewirken.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede dynamische Information aus einer
Mehrzahl von Einzelinformationen des gleichen Aussagecharakters besteht.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den einzelnen dynamischen
Informationen zugeordneten Farbinformationen so gewählt sind, daß der Ausfall oder das Hinzukommen
einer oder zweier Farben von bzw. zu der tatsächlichen Farbinlormation Farbkombinationen
ergibt, die zur Darstellung nicht verwendet sind.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum anzuzeigenden Bild auf
dem Projektionsschirm eines Datensichtgerätes zum Erkennen von Farbverschiebungen ein Farbbalkenmuster
darstellbar ist.
9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kontrolle des Übertragungsweges
sowie des Funktionsverhaltens der an der Darstellung eines bestimmten Betriebsgeschehens beteiligten
Schaltmittel in der Zentrale Einrichtungen zum Aussenden von Prüfkommandos anschaltbar sind,
die bei ihrem Empfang in der Außenanlage dort ohne Einwirkung auf die zu steuernden und/oder zu
überwachenden Anlageteile kurzzeitig das Aussenden solcher Prüfmeldungen bewirken, die sich bei
einem Zustandswechsel der Anlagenteile ergeben.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Sperrschaltmittel vorgesehen
sind, welche das Ausführen von Hilfshandlungen vom Aussenden zugehöriger Prüfkommandos abhängigmachen.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß Sperrschaltmittel vorgesehen sind, welche das Ausführen von Hilfshandlungen
vom Aussenden zugehöriger Prüfkommandos und vom Empfang entsprechender Prüfme'dungen abhängig
machen.
12. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Taktgeber vorgesehen sind,
deren Ausgangssignale auf dem Datensichtgerät zu Kontrollsymboländerungen führen und daß die so
bewirkten Bildänderungen auch bei unverändertem Informationsinhalt einer darzustellenden Außenanlage
über eine längere Zeitspanne hinweg als Zeichen für das ordnungsgerechte Betriebsverhalten
der für die Darstellung von Betriebsgeschehen benötigten Schaltmittel dient.
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