DE2413883B2 - Enossales Implantat zur Befestigung von festsitzendem Zahnersatz - Google Patents
Enossales Implantat zur Befestigung von festsitzendem ZahnersatzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein enossales Implantat zur
Befestigung von festsitzendem Zahnersatz, mit einem Pfosten, der aus zwei miteinander verschraubbaren
Teilen besteht, von denen das eine Teil in einen
Kieferknochen einbringbar ist und eine Gewindebohrung aufweist, in die ein Gewindezapfen des anderen,
zur Befestigung des Zahnersatzes dienenden Teiles unter Anwendung einer elastischen Zwischenlage
einschraubbar ist.
Durch die US-PS 35 89 011 ist ein Implantat bekannt,
das aus einem Pfosten besteht, der vollständig in einen Kieferknochen eingesetzt wird. Der Pfosten weist eine
Gewindebohrung auf, in die eine Senkkopfschraube eingeschraubt ist, die mit ihrem Kopf einen Konus hält,
an dem ein Zahnersatz befestigt ist. Der Gewindeschaft der Schraube ist vor dem Einschrauben mit einem
Klebstoff versehen, der aus einem selbstpolymerisierenden Kunststoff besteht. Dadurch soll eine sehr feste
Bindung zwischen dem Implantat und dem Zahnersatz bewirkt werden. Außerdem ist angegeben, daß Stöße
durch den Klebstoff aufgefangen werden sollen. Hierzu soll auch eine zusätzliche Scheibe zwischen der
Oberseite des Implantats und der Unterseite des Konus dienen. Da die Lehre dieser Schrift dahin geht, eine sehr
feste Bindung zwischen dem Implantat und dem Zahnersatz herzustellen, tritt der gleiche Nachteil wie
bei dem zuvor beschriebenen Implantat auf, der darin besteht, daß im Falle der Verwendung bei einer Brücke
eine ungleiche Belastung der Brückenauflager, d. h. eine Überlastung des Implantats erfolgt. Durch diese
Entgegenhaltung ist es auch bekannt, zwischen dem kiefer- und dem prothesenseitigen Implantatteil einen
elastischen Ring anzubringen, der zusätzlich stoßdämpfend wirkt.
Die behauptete stoßdämpfende Wirkung, die sich überwiegend auf kleine Auslenkungen hoher Schwingfrequenzen beziehen kann, ist dort jedoch recht
beschränkt, und es besteht die Gefahr, daß vor allem
beim vollständigen Festziehen der Schraube die
einzelnen Gewindegänge unmittelbar in Kontakt kommen, so daß der verbleibende Anteil der elastomeren Zwischenlage eine stoßdämpfende Wirkung u.U.
nicht entfalten kann.
Durch die deutsche Offenlegungsschrift 22 49 051 ist es auch bekannt, zwischen ein bolzenförmiges, mit
Außengewinde versehenes Metallimplantat und den Kieferknochen zur Dämpfung von Stoßen einen
•o elastischen Einsatz mit textiler Auflage vorzusehen. Die
textile Umhüllung des Implantats erleichtert jedoch die Entstehung von Infektionswegen zwischen Kiefer und
implantat. Ein festes kieferseitiges Einsatzteil ist dort nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Implantat zur Befestigung von festsitzendem Zahnersatz zu schaffen, das eine Imitation des Zahnhaheapparates eines natürlichen Zahnes ermöglicht, wobei die
imitierende Wirkung abstimmbar und außerdem eine
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in die Gewindebohrung des in den
Kieferknochen einbringbaren Teiles ein Gewindefutter mit Außengewinde aus nachgiebigem Material aus
wechselbar eingeschraubt ist, das eine Gewindebohrung
aufweist, in die ein Gewindezapfen des anderen, zur Befestigung festsitzenden Zahnersatzes dienenden
Teiles eingeschraubt ist, derart, daß sich die beiden Teile
nicht berühren.
Wesentliches Element der erfindungsgemäßen Lösung ist also die Verwendung eines Gewindefutters, das
seine endgültige Form und mechanische Beschaffenheit vor dem Einbringen in das Implantat erhält. Dadurch ist
gewährleistet, daß genaue geometrische Verhältnisse
J5 hinsichtlich der Übertragung von Kräften von dem in
das Gewinde eingeschraubten Gewindezapfen auf den im Kieferknochen sitzenden Teil des Pfostens und damit
auf den Kieferknochen gegeben sin.-*. Da das Gewindefutter vor dem Einschrauben seine endgültige Gestalt
*o hat, ist die Gestaltung völlig frei. Auch ist weitgehend
Freiheit hinsichtlich der Wahl des Materials gegeben. Dies bedeutet, daß die mechanischen Eigenschaften
genau vorherbestimmbar sind und so bemessen werden können, daß weitgehend exakt das Verhalten des
«5 Zahnhalteapparates nachgebildet werde;- kann. Wegen
der Auswechselbarkeit des Gewindefutters ist es sogar möglich, das mechanische Verhalten des auf das
Implantat aufgesetzten Zahnersatzes an Ort und Stelle zu messen und mit dem Verhalten des Zahnhalteappara
tes eines benachbarten Zahnes zu vergleichen, der den
anderen Brückenpfeiler bilden soll. Durch Auswechseln von Gewindefuttern unterschiedlicher Gestaltung und
unterschiedlicher nachgiebiger Beschaffenheit des Materials ist eine praktisch beliebige Anpassung des
imitierten Zahnhalteapparates des Implantats an den natürlichen Zahnhalteapparat möglich.
Dieser Vorteil ist auch insofern von Bedeutung, als alle Kunststoffe, insbesondere bei der hier in Frage
kommenden Verwendung, ihre mechanischen Eigen
schäften im Laufe der Zeit ändern, ein verwendeter
Kunststoff im Laufe der Zeit verhärtet. Aus diesem Grunde hat es sich als zweckmäßig erwiesen, etwa alle
halbe Jahre das Aufhängeverhalten eines an einem Implantat befestigten Zahnersatzes zu messen und das
*>5 Gewindefutter gegebenenfalls auszutauschen. Dabei ist
sogar nicht nur eine Wiederholung des bisherigen Aufhängeverhaltens möglich, sondern eine Änderung
entsprechend einer Änderung des Aufhängeapparates
des zweiten Zahnes der Brückenkonstruktion.
Da der Aufhängeapparat eines natürlichen Zahnes durch die Harperschen Fasern im wesentlichen,
elastische Eigenschaften hat, muß das für das Gewindefutter verwendete Material ebenfalls im wesentlichen
elastisch nachgiebige Eigenschaften haben. Das ist ein grundsätzlich anderes Verhalten als das, das für eine
Stoßdämpfung erforderlich ist, bei der das Verhalten im wesentlichen plastisch sein muß. Insofern unterscheidet
sich also die Erfindung entscheidend von den bekannten stoßdtrnpfenden Maßnahmen.
Die Auswechselbarkeit ist auch vorteilhaft für eine Behandlung von eventuellen Erkrankungen im Bereich
des Zahnfleisches rund um das Implantat Es ist jederzeit möglich, den Zahnersatz abzunehmen, so daß die
erkrankten Stellen völlig freiliegen.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das in den Kieferknochen einbringbare Teil eine obere
Anlagefläche und das andere Teil eine untere Anlagefläche aufweist, zwischen denen ein elastischer Ring
angeordnet ist Wegen der Elastizität des Ri' ges trägt dieser zur Imitation des Verhaltens des Zahnhalteapparates
eines natürlichen Zahnes bei. Auch dieser Ring verändert erfahrungsgemäß im Laufe der Zeit seine
Eigenschaften, so daß sich auch hierbei die Lösbarkeit des oberen Teiles des Pfostens vorteilhaft auswirkt.
Ebenso wie das Gewindefutter ist auch der elastische Ring austauschbar und, gegebenenfalls in Verbindung
mit Messungen, in seinen mechanischen Eigenschaften durch Einbringen von Ringen unterschiedlicher Be- x>
schaffenheit anpaßbar. Die Auswechselbarkeit ermöglicht auch eine neue Sterilisierung der Gewindeverbindung
zwischen den beiden Teilen des Pfostens.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Sie zeigt in auseinandergezogener J5
Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Implantats gemäß der Erfindung.
Das dargestellte Implantat gemäß der Erfindung weist einen pfosten auf, der aus zwei Teilen 1 und 2
besteht, von denen das Teil 1 in einen Kieferknochen zu +0
implantieren ist und eine entsprechende Größe hat, insbesondere eine solche Länge, da3 nach Implantierung
eine Oberkante 3 des Teiles 1 im wesentlichen mit der oberen Begrenzung des Kieferknochens abschließt.
In dem Teil 1 befindet sich eine Gewindebohrung 4, in die ein Gewindefutter 5 einschraubbar ist Das
Gewindefutter 5 ist entsprechend mit einem Außengewinde versehen und weist außerdem eine Gewindebohrung
6 auf, in die ein Gewindezapfen des Teiles 2 des Pfostens einschraubbar ist
Das Teil 2 weist eine untere Anlagefläche 8 auf, die
nach Einschrauben des Gewindezapfens 7 in die Gewindebohrung 6 an der Oberseite eines elastischen
Ringes 9 anliegt dessen Unterseite an der Oberseite des Gewindefutters 5 und insbesondere an der Oberkante 3
des Teiles 1 des Pfostens anliegt Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Teil 2 des Pfostens, der in der
Regei aus Metall besteht nicht unmittelbar mit dem in der Regel ebenfalls aus Metall bestehenden Teil 1 des
Pfostens in Kontakt steht, sondern über den nachgiebigen Ring 9 und über das eben'alls nachgiebige
Gewindefutter 5. Aufgrund dieser Nachgiebigkeit ergibt sich beim Festziehen der beiden Teile des Pfostens eine
Dehnung, die eine Sicherung der beiden Teile zueinander bewirkt Außerdem ist die Übertragung von
Stoßen oder Schwingungen aufgrund von Stoßen verringert
Auf der Oberseite des Teiles 1 befindet sich eine konische Paßfläche 10, auf die eine entsprechend
komplementär geformte Paßfläche 11 eines Zahnersatzes
12 aufsetzbar ist so daß der Zahnersatz 12 auf dem Pfosten einen festen Sitz hat Außerdem befindet sich
auf dem Teil 2 des Pfostens eine obere Anlagefläche 13, der eine entsprechende Anlagefläche 14 an dem
Zahnersatz 12 gegenüberliegt. Zwischen beiden befindet sich eine nachgiebige Scheibe 15 z. B. aus Kunststoff.
Die Scheibe 15 sorgt für eine gute Abdichtung zwischen dem Zahnersatz 12 und dem Teil 2 des Pfostens und
kann so weit nachgeben, daß die Paßflächen 10 und 11
mit Sicherheit fest aufeinanderliegen, wenn eine Schraube 16 durch eine Bohrung 17 des Zahnersatzes 12
hindurch in ein Gewindeloch 18 des Teiles 2 des Pfostens eingeschraubt ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Enossales Implantat zur Befestigung von
festsitzendem Zahnersatz, mit einem Pfosten, der
aus zwei miteinander versch raubbaren Teilen besteht, von denen das eine Teil in einen
Kieferknochen einbringbar ist und eine Gewindebohning aufweist, in die ein Gewindezapfen des
anderen, zur Befestigung des Zahnersatzes dienenden Teiles unter Anwendung einer elastischen
Zwischenlage einschraubbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gewindebohrung (4)
des in den Kieferknochen einbringbaren Teiles (1) ein Gewindefutter (5) mit Außengewinde aus
nachgiebigem Material auswechselbar eingeschraubt ist, das eine Gewindebohrung (6) aufweist,
in die ein Gewindezapfen (7) des anderen, zur Befestigung festsitzenden Zahnersatzes (12) dienenden Teiles {2) eingeschraubt ist, derart, daß sich die
beiden Teile (i, 2) nicht berühren.
2. Enossales Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Kieferknochen
einbringbare Teil (1) eine obere Anlagefläche (3) und das andere Teil (2) eine untere Anlagefläche (8)
aufweist, zwischen denen ein elastischer Ring (9) angeordnet ist.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: IMPLANTO-LOCK GMBH FUER IMPLANTATFORSCHUNG UND ENT |
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