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ZAHNPROTHETISCHER KUPPLUNGSTEIL
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Anwendungsgebiet, Stand der Technik Die Erfindung bezieht sich auf
einen zahnprothetischen Kupplungsteil, der zur Halterung von herausnehmbarem Zahnersatz,
nämlich Brocken und Prothesen, an Kronen aus Ketall oder Metall-Keramik dIent.
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Bekannt sind Kupplungsteile nach dem Druckknopf-Prinzip.
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Hierbei sind am Zahnersatz Schraubkappen befestigt, die mit ihrem
Schraubgewinde Schraubzapfen aufnehmen. Die Zapfen haben in ihrer Längsrichtung
einen Kreuzschlitz und an ihrem freien Ende einen Bund. Sie greifen unter Federwirkung
in dazu passend geformte Öffnungen ein, die sich in einem Steg oder einem Freiendsattel
befinden. Der Steg ist zwischen zwei Kronen angeordnet, der Freiendsattel an einer
Krone.
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Die Öffnung muß (in ihrer Einschieberichtung betrachtet) in ihren
mittleren Bereich verengt sein, damit der verdickte Kopf des Zapfens sich hinter
dem mittleren Bereich unter Federwirkung spreizen und auf diese Weise die Haltewirkung
ausben kann.
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Durch Kupplungsteile dieser Art kann der Zahnersatz nicht starr befestigt
werden. Der Zahnersatz hat keine feste Ruhelage, er neigt zum Wackeln.
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Es ergeben sich unphysiologische Hohlräume zwischen Zapfen und öffnung,
innerhalb des Kreuzschlitzes des Zapfens und gewöhnlich auch am Ende des Zapfens
zwischen diesem und der Schleimhaut. Die unphysiologischen Hohlräume führen in bekannter
Weise zur Ansammlung von Speiseresten, zu Bakterienherden und zu Mundgeruch.
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Die Kupplungsteile sind nur dann verwendbar, wenn die nötige Bauhöhe
für Schraubkappen und Gewindezapfen zur Verfügung steht.
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Aufgabe, Lösung, Vorteile Durch die vorliegende Erfindung soll ein
zahnprothetischer Kupplungsteil zur Halterung von herausnehmbarem Zahnersatz geschaffen
werden, der eine verkippungsfreie Verankerung des Zahnersatzes ermöglicht, bei dem
unphysiologische Hohlräume vermieden werden und der darüberhinaus eine Höhenanpassung
(Anpassung in Einschubrichtung) ermöglicht. Der Kupplungsteil soll als Anker wie
auch als Geschiebe verwendbar sein.
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Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst, auf dessen Wortlaut im
folgenden Bezug genommen wird.
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Durch die Verwendung eines Innen konus und eines dazu passenden Außenkonus
ergibt sich ein fester, verkippungsfreier Sitz.
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Der angeformte Fortsatz des Innenkonus kann, anders als ein Gewindestift,
beliebig weit abgetragen werden, falls im Zahnersatz an dieser Stelle nicht genügend
Raum in Einschubrichtung zur Verfügung steht. Er kann sogar vollständig abgetragen
werden, so daß nur noch der Innen konus selbst an den ~-nnersatz gelötet wird Der
den Außenkonus aufnehmende Teil kann, ebenso wie das freie Ende des Innenkonus,
in Einschubrichtung verkürzt werden. In jedem Falle kann dafür gesorgt werden, daß
das freie Ende des Innenkonus in Gebrauchslage aufliegt, entweder auf der Schleimhaut
oder am geschlossenen Ende des Innenkonus, z. 8. innerhalb einer Krone. Unphysiologische
Hohlräume werden auf diese Weise vermieden.
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'weiterer Stand der Technik Bekannt ist demgegenüber die Konuskronen-Methode
nach Dr. Karlheinz Körber, wonach Kronen mit Innenkoni und Zahnstummel mit zugehörigen
Außenkoni versehen werden.
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iach der vorliegenden Erfindung handelt es sich dagegen nicht darum,
Kronen selbst mit Konuskupplungen auf Zahnstummeln zu verankern, sondern Zahnersatz
an Kronen.
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Weiterbildungen der Erfindung Kupplungsteile nach der Erfindung sind
vielseitig verwendbar Gemäß einer Weiterbildung nach Anspruch 2 können ein Kupplungsteil
oder deren mehrere in einem Steg zwischen zwei Kronen vorgesehen sein.
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GemäB Anspruch 3 lassen sich Kupplungsteile in einem Freiendsattel
anordnen.
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Gemäß Anspruch 4 läßt sich ein Kupplungsteil innerhalb einer Krone,
gemäß Anspruch 5 zwischen zwei dicht benachbarten Kronen anordnen. Er dient dann
nicht zur Halterung der Krone oder Kronen selbst, sondern zur Halterung von Zahnersatz
an diesen.
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Stege mit Außenkoni konnen aus Metall, insbesondere einer Goldlegierung,
hergestellt und so in den Handel gebracht werden. Sie müssen dann vom Zahntechniker
an fertige Kronen gelötet werden. Da die Kronen selbst aber in einem Gießvo-,ang
hergestellt werden, ist es zweckmäßig, im selben Gießvorgang auch die Stege oder
Freiendsättel mit anzuformen. Gemäß einer Weiterbildung nach Anspruch 6 werden zu
diesem Zweck als Hilfsteile für die erstellung von Kupplungshälften Barren aus auflösbarem
oder rückstandslos verbrennbarem Kunststoff gefertigt. Solche Barren können vom
Zahntechniker dann zur Herstellung einer zu form in an sich bekannter Weise verwendet
werden.
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Gemä einer Weiteroildung nach Anspruch 7 können die Barren mit angu3fähigen
letallbUlsen versehen sein. Auf diese Weise erhält man dann nach dem Guß paßgenaue
Außenkoni.
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Die Innenkoni werden dagegen in jedem Falle als Metallteile in den
Handel bracht.
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Erläuterung der Erfindung Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht zweiter Kronen, zwischen die ein Steg
mit Außenkonus eingefügt ist. Darüber ist der zugehörige Innenkonus dargestellt.
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Fig. 2 zeigt perspektivisch einen 3arren mit zwei Außenkoni und darüber
einen zugehörigen Innenkonus.
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Fig. 3 zeigt in Seitenansicht eine Krone mit einem Freiendsattel mit
Außenkonus.
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Fig. 4 zeigt in Seitenansicht eine Krone mit eingesetztem Außenkonus.
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Fig. 5 ist eine Draufsicht auf zwei dicht benachbarte Kronen mit zwischen
diese eingesetztem Außenkonus.
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Figur 1 zeigt eine Krone 1 und eine Doppelkrone 2. Zwischen beide
ist ein Steg 4 eingefügt, der eine Konusbohrung, den "Außenkonus" 6 aufweist. In
diesen ist ein Innenkonus 8 spielfrei einsteckbar. Der Innenkonus 8 hat einen Fortsatz
10 in Gestalt eines zylindrischen Stiftes.
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Handelt es sich zunächst um ein Modell, bestehen die Kronen 1 und
2 aus Wachs und der Steg 4 aus einem rückstandslos verbrennbaren Kunststoff. In
den Kunststoffsteg 4 kann ein Außenkonus in Gestalt einer gußfähigen rtallhülse
eingesetzt sein, was in Figur 1 nicht dargestellt ist. Nach dem Modell wird eine
Gußform hergestellt. Durch Eingießen einer Goldlegierung
können
dann einteilig die beiden Kronen und der Steg gegossen werden. War in der Gußform
eine angußfähige AuEenkonushülse vorgesehen, so bildet diese dann Bestandteile des
fertigen Steges.
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Der Innenkonus 8 wird, ebenso wie weitere Innenkoni, am Zahnersatz,
z. a. durch Löten, befestigt.
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Zur Höhenanpassung können die in Figur 1 untere und obere Fläche des
Steges 4 abgefräst werden. Ebenso kann das untere Ende des Innenkonus 8 ein Stück
abgefräst werden. Der Fortsatz 10 kann teilweise oder sogar ganz entfernt werden,
falls beim Zahnersatz die nötige Höhe zur Aufnahme des kompletten Konus mit Fortsatz
10 nicht zur Verfügung steht.
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Figur 2 zeigt perspektivisch, mit weggebrochenen Teilen, ein Stück
eines Barrens 5, der zwei Außenkoni 6 in Gestalt von angußfähigen Konushülsen 7
enthält. Die Außenkoni können unter unterschiedlichen gegenseitigen Abständen im
Barren angeordnet sein. Sie bestehen aus einer Goldlegierung.
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Der Barren besteht aus einem Kunststoff, der insbesondere rückstandslos
verbrennbar ist. Stattdessen kann auch ein restlos auflösbarer Kunststoff verwendet
werden. Barren dieser Art dienen zur Herstellung von Modellen, nach denen dann,
zusammen mit Modellen der Kronen, eine Gußform hergestellt wird.
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Stattdessen können Barren hergestellt werden, die vollständig aus
einer Goldlegierung bestehen. Von diesen können abgetrennte Teile entweder zwischen
Kronen eingelötet oder an Kronen angelötet werden.
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Ein Steg zwischen zwei Kronen kann auch mehr als einen Au3enkonus
aufweisen, falls dort mehr Verankerungen erforderlich sind.
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Figur 3 bis 5 zeigen weitere Åusführungsformen der Erfindung. Nach
Figur 3 ist an einer Krone 11 ein Freiendsattel 12 befestigt, der einen Außenkonus
6 enthält.
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Nach Figur 4 ist im Innern einer Krone 14 ein Außenkonus 16 vorgesehen.
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Gemäß Figur 5 ist zwischen zwei dicht benachbarte Kronen 18, 19 ein
Außenkonus 21 eingefügt. In den Fällen der Figur 4 und 5 ist der Außenkonus unmittelbar,
nämlich ohne Steg in die Kronen eingeformt. Außenkoni für den Anwendungs fall nach
Figur 5 werden auch als angußfähige Hülsen in den Handel gebracht.
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Nach dem Guß werden mit einem Konusfräser die Außenkoni nachgearbeitet.
Diese Arbeit vereinfacht sich oder entfällt, wenn Konushülsen schon mit eingegossen
wurden.
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In die Außenkoni werden dann die Innenkoni 8 gesteckt.
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Darüber wird eine Modellgubasis für den Zahnersatz hergestellt. Erst
nachdem alle Gußteile hergestellt sind, werden die Innenkoni fest eingebaut. Sie
werden mit einem Auflastmeßgerät in die Außenkoni gebracht. Dann werden sie mit
dem Zahnersatz verlötet.
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