-
Aufeinander abgestimmtes Schreibband und nicht kleberiges Korrekturmittel
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Korrigieren von Tippfehlern bei Verwendung
von Carbon-Bändern und die dazugehörigen Farb- bzw. Korrekturmassen. Zum Korrigieren
von Tippfehlern gab es bisher folgende Möglichkeiten: 1) den Schreibmaschinenradiergummi,
seine Handhabung ist zeitraubend und umständlich und erfordert hohes Geschick. Das
Schreibpapier wird nur zu leicht bei dieser Art des Radierens beschädigt. Unsaubere
Berichtigungen sind nicht selten, besonders wenn es an Übung und Geschick fehlt.
-
2) Korrekturblättchen, die eine übertragbare weiße Beschichtung enthalten
und mit denen der falsch getippte Buchstabe noch einmal übertippt und dabei "überdeckt"
werden muß.
-
Hierbei trat besonders die Schwierigkeit auf, bei getönten Papieren
nicht immer und ausreichend Korrekturmittel mit gleicher Tönung zur Hand zu haben.
-
Häufig entstanden recht unschöne, nämlich farblich erkennbare Korrekturstellen.
-
3) Selbstklebende Bänder, die neben einem auf die Klebemasse dieser
Bänder abgestimmten Carbon-Band in der Schreibmaschine geführt wurden und mit deren
Klebkraft die den falschen Buchstaben bildende Farbe vom Blatt wieder vollständig
gelöst werden konnte. Die Klebkraft dieser Art von Korrekturmitteln hat jedoch den
Nachteil, daß das Schreibblatt, nämlich das beschriebene Blatt, selbst beschädigt
werden kann, weil mit der Carbon-Farbe auch Papiermasse abgerissen wurde.
-
Ein weiterer Nachteil des selbstklebenden Korrekturmittels besteht
darin, daß es infolge seiner hohen Klebrigkeit nicht als Korrekturblättchen verwendet
werden kann. Die Anwendung des selbstklebenden Korrekturmittels bleibt deshalb auf
Schreibmaschinen etc. mit ganz speziellen Korrekturvorrichtungen beschränkt.
-
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu
beseitigen. Es sollte eine Möglichkeit der maschinellen Korrektur von Tippfehlern
gefunden werden, die keine speziellen Vorrichtungen an der Schreibmaschine erfordert,
bei der das Korrekturmittel in Form von Bändern oder Blättchen verwendet werden
kann, bei der keine Rückstände des Korrekturmittels auf dem Schreibblatt entstehen,
bei der beim Korrekturvorgang keine Beschädigungen der Papierfläche vorkommen.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß je ein in ihrer Beschichtungsmasse
aufeinander abgestimmtes Carbon-Band und Korrekturmaterial verwendet werden, deren
Bindemittel zu einander eine erhebliche Affinität besitzen.
-
Solche Affinitäten sind bekannt zwischen einer ganzen Reihe von Kunststoffen,
wie z.B.
-
Acrylharze Polyamidharze Polyvinylchlorid Polyvinylacetat Alkydharze
Phenolharze u.a.
-
Voraussetzung ist die richtige Kombination der Kunststoffe.
-
Solche Affinitäten bestehen aber auch zwischen Wachsen und wachsähnlichen
Stoffen, wie z. B.
-
Carnaubawachs Bienenwachs Paraffin Ozokerit Polyäthylenwachsen und
Montanwachs-Abkommlingen.
-
Ferner bestehen derartige Affinitäten auch zwischen den genannten
Kunststoffen einerseits sowie Wachs und wachsähnlichen Stoffen andererseits.
-
Es ist ferner gefunden worden, daß gegebenenfalls Zusätze von Weichmachern
die Affinitäten verbessern können.
-
Die Affinität zweier Bindemittel zu einander, kann im vorstehenden
Sinne aber nur dann voll zur Wirkung kommen, wenn die die Schrift bildende Farbmasse
des Carbon-Bandes ihrerseits Eigenschaften aufweist, die einer Loslösung der Farbmasse
vom beschriebenen Papier entgegenkommt. Wichtig ist somit, daß das Korrekturmittel
der beschriebenen Art in Verbindung mit einer Carbon-Farbe verwendet wird, die nicht
zu fest auf dem Papier haftet oder gar in das Papier eindringt. Ferner spielt die
innere Bindung der Farbmasse sowohl in bezug auf die Qualität der mit ihr erzeugten
Schrift als auch in bezug auf deren Korrigierbarkeit eine wesentliche Rolle. So
ergibt z. B. ein zusammenhängender, in sich stark gebundener Farbfilm unscharfe
Ränder der Schriftzeichen. Eine sehr schwach gebundene, fast pulverförmige Farbschicht
kann hingegen randscharfte Schriftzeichen erzeugen, die sich indessen nur schlecht
wieder vom beschrifteten Papier abheben lassen, weil Teilchen einer solchen Farbmasse
tief in die Poren des Papieres eindringen und dort zurückbleiben würden. Auch zu
stark weichgemachte Farbmassen ergeben eine schlecht korrigierbare Schrift. So sollen
drei Gesichtspunkte für die Rezeptur einer auf die erfindungsgemäße Weise korrigierbaren
Schrift beachtet werden: 1) Die dosierte Haftung der Farbschicht auf dem Trägermaterial,
nämlich auf dem Band selbst, 2) der Grad der inneren Bindung der Farbschicht des
Farbbandes, 3) die dosierte Verankerung der Schriftzeichen auf der beschrifteten
Unterlage.
-
Diese Erfordernisse lassen sich mit an sich bekannten Mitteln und
Verfahren erfüllen, nämlich durch die Verwendung von Sekundär-Weichmachern, durch
die Verwendung von Lösungsmittelgemischen auf Basis Löser/Fäller, durch das Mitverarbeiten
ungelöster Wachse und durch die Dosierung der Pigmentierung der farbabgebenden Schicht.
-
Wesentlich ist, daß das verwendete Korrekturmittel bzw.
-
dessen Beschichtungsmasse nicht klebrig sein darf, aber dennoch in
der Lage ist, die mit einer auf die Korrekturmasse abgestimmten Farbmasse erzeugte
Schrift auf Grund der Affinitäten der verwendeten Bindemittel zu einander durch
Übertippen oder Andrücken wieder von der beschrifteten Unterlage abzuheben.
-
Im folgenden sind Rezepturbeispiele für die Beschichtungsmassen sowohl
für ein Carbon-Band als auch für ein Korrekturmittel als beispielhafte Ausführungsformen
erwähnt: I) Beschichtungsmassen für Carbon-Band Beispiel 1: 5 Gewichtsteile Polyvinylchlorid
(Vinoflex KR 1387 der BASF) 5 Gewichtsteile Benzylbutylphthalat 3 Gewichtsteile
Ruß 2 Gewichtsteile Spezialwachs (der Farbwerke Hoechst) 85 Gewichtsteile Methyläthylketon
Beispiel 2: 5 Gewichtsteile Styrol-Mischpolymerisat (Emu-Pulver 120 FD der BASF)
2 Gewichtsteile Benzylbutylphthalat 2 Gewichtsteile Silikonoel 4 Gewichtsteile Ruß
86 Gewichtsteile Methyläthylketon
Diese Beschichtungsmassen werden
in flüssigem Zustand auf geeignete Kunststoffilme aufgetragen und durch Entzug des
Lösungsmittels getrocknet.
-
II. Beschichtungsmassen für Korrekturmittel Beispiel 3: 70 Gewichtsteile
Polyamidharz 30 Gewichtsteile Benzolsulfosäure-butyl-amid Beispiel 4: 80 Gewichtsteile
Carnaubawachs 20 Gewichtsteile Ozokerit Diese Korrekturmassen können als wässerige
Emulsionen, als Dispersionen in organischen Lösungsmitteln oder als Schmelzen verwendet
werden. Als Träger für solche Beschichtungsmassen bzw. Korrekturmittel eignen sich
Papiere, Kunststoff-Folien und auch Gewebe.
-
In der beigefügten Zeichnung ist die Wirkung des auf ein Carbon-Band
der beschriebenen Art abgestimmtes Korrekturmittel zeichnerisch dargestellt. Das
Blatt 1 ist mit Zeichen 2 geschrieben. Dieses Zeichen soll korrigiert werden. Mit
dem Typenhebel 3 wird das Korrekturmaterial 4 gegen das Schreibblatt 1 gedrückt,
wobei die Korrektur schicht 5 das Zeichen 2 vom Schreibblatt 1 abhebt und wie bei
6 dargestellt mit sich verbindet.