DE2410923B2 - Verfahren zur Herstellung eines Vorformlings und Form zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Vorformlings und Form zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Vorformlings, der durch nachfolgendes
Pressen fertiggeformt wird, sowie auf Formen zur Durchführung dieses Verfahrens.
Eine bevorzugte Anwendung findet die Erfindung bei der Herstellung von Vorformlingen für Linsen, wobei
mindestens eine Oberfläche nach der Formgebung keine oder nur eine geringfügige Endbehandlung
erfordert, um gute optische Eigenschaften zu erzielen.
Linsen oder Prismen für optische Zwecke werden bisher so hergestellt, daß ein Vorformling gebildet wird,
der anschließend geschliffen und poliert wird oder aber aus feuerpolierten Glasstäben in hochwertig polierten
Formen nachgepreßt wird, um die endgültige genaue Oberfläche mit hochwertigen optischen Eigenschaften
zu bilden. Schleifen und Polieren sind jedoch kostspielig und zeitraubende Arbeitsverfahren, so daß eine
Verringerung der von dem Vorformling abzutragenden Glasmenge zur Bildung des endgültigen Gegenstandes
eine wesentliche Erhöhung des Durchsatzes in der Massenfabrikation bedeutet. Das Nachpressen ist im
wesentlichen ein von Hand durchgeführtes Verfahren, wobei ein Wiedererhitzen der feuerpolierten Glasstange
und ein Pressen in hochwertig polierten Formen erforderlich ist. Das Nachformen wird im allgemeinen
angewendet, wenn Schleifen und Polieren unerwartet große Schwierigkeiten und hohe Kosten verursachen,
wie dies beispielsweise bei der Bildung von asphärischen Linsen der Butzenscheibenart der Fall ist Weitere
Schwierigkeiten treten dann auf, wenn ein Glas verarbeitet wird, das bei der Liquidustemperatur sehr
dünnflüssig ist, da es dann zu leicht von der Quelle für geschmolzenes Glas abfließt, die oberhalb der Liquidustemperatur
gehalten werden muß, um ein Entglasen zu
ίο verhindern. Dieser Schwierigkeil ist bei der Herstellung
von Vorformlingen für Linsen dadurch begegnet worden, daß das Glas unmittelbar in die Form
eingespeist wurde, da derartige Gläser keine Glasposten bilden, die abgeschnitten werden können, um in der
üblichen Weise den Pressformen zugeleitet zu werden. Vorformlinge, die in dieser Weise gebildet sind,
erfordern ein beträchtliches Schleifen und Polieren, um die endgültige Gestalt zu erhalten. Optisches Glas wird
auch kontinuierlich in Blöcke gegossen, die zur Weiterverarbeitung verkauft werden. Der Endverbraucher
schneidet dann von diesen Blöcken Teile ab, um sie im Nachpressverfahren zu verarbeiten. Es ist nicht
möglich, optisches Glas in verhältnismäßig kleinen Abmessungen zu gießen, beispielsweise in der Größen-Ordnung
von 4 mm Dicke und 60 mm Breite, da die Berührung mit festen Flächen der Form während des
Giessens Oberflächenschäden und Falten verursachen, die ein Schleifen und Polieren der Oberflächen der
gebildeten Blöcke erfordern, und dies würde bei deren geringen Größe unwirtschaftlich sein.
Bei dem üblichen Pressen, beispielsweise von Vorformlingen für Linsen, werden Drehtische verwendet,
auf denen eine Reihe von Formen angeordnet sind, die taktweise fortbewegt werden, um in einer Station
mit einem Glasposten oder geschmolzenem Glas gespeist zu werden, so dann in einer anderen Station
gepreßt werden und nach dem Auswerfen in einer letzten Station einem Kühlofen zugeleitet werden.
Diese Arbeitsvorgänge können schnell durchgeführt werden, da in der gleichen Stellung des Drehtisches
niemals zwei Vorgänge gleichzeitig vorgenommen werden. Eine genaue Temperatursteuerung der einzelnen
Formen ist indessen schwer zu erzielen, so daß sich untragbare Kosten bei einer Herstellung von Vorformlingen
für Linsen ergeben.
Es ist augenscheinlich, daß die Herstellungszeit zwischen der Glaszuspeisung und der endgültigen
Gestalt des Glasgegenstandes verringert würde, wenn die abschließende Oberflächenbearbeitung vermieden
so werden könnte oder zu mindestens das Ausmaß dieser Nacharbeitung, z. B. Schleifen und Polieren, beträchtlich
verringert werden könnte. Es ist nun seit langem bekannt daß heißes Glas, das sich verformen oder
fließen kann, also beispielsweise im erweichten oder sogar flüssigen Zustand ist, auf einem Luftpolster ohne
Berührung mit der abstützenden Fläche abgestützt werden kann. Damit ist ein Haften oder eine
Beschädigung der Glasoberfläche vermieden, wenn derartige Gaspolsterabstützungen verwendet werden.
In der Praxis ist diese Art der Abstützung bisher vorwiegend für das Biegen von Glastafeln verwendet
worden, um Oberflächenschäden beim Biegen zu vermeiden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, zur
Zuspeisung von geschmolzenem Glas poröse Walzen zu verwenden und dann das gebildete Glasband auf einem
Luftpolster abzustützen.
Bei einer Abstützung des Glases auf einem Gaspolster ist bisher angestrebt worden, die Berührung
zwischen formgebenden Flächen und dem zu formenden Glas während der Formgebung zu verhindern. Eine
sehr genaue Formgebung erfordert jedoch eine Bearbeitung mit unmittelbarem Flächenkontakt
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, das eingangs erwähnte Verfahren so zu führen, daß
unter Beibehalten der erzielten, der Feuerpolierung ähnlichen Oberflächeneigenschaften ein genaues Ferligformen
durch unmittelbaren Flächenkontakt erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patenanspruchs 1 herausgestellten Maßnahmen gelöst
Eine weitere vorteilhafte Verfahrensführung sowie Formen zur Durchführung des Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung wird eine Beschädigung des Glases während der Formgebung
im wesentlichen unterbunden, so daß eine folgende Endbearbeitung der Oberflächen wesentlich verringert
oder sogar entbehrlich ist sowie dementsprechend die Herstellungszeiten verkürzt werden.
In den Zeichnungen sind AusführungsbeispieJe von
Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung einer ersten Ausführungsform zur Zuspeisung von Glasposten
zur Konditionierung und Weiterleitung zu einer Preßfrom,
F i g. 2 einen Teilschnitt nach der Linie H-II in F i g. 1 in größeren Maßstabe,
F i g. 3 eine Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung nach F ig. 1,
F i g. 4 eine Teilseitenansicht zu F i g. 1 im Bereich des Pfeiles IV in F ig. 1,
F i g. 5 eine Draufsicht zu F i g. 4,
Fig.6 eine schematische Seitenansicht einer abgewandelten
Ausführungsform einer Vorrichtung mit einer Saugdruckeinrichtung zum Entfernen des konditionierten
Glases von der Abstützung sowie Einrichtungen zur Steuerung der Umgebungstemperatur der
Abstützung,
F i g. 7 eine Draufsicht auf F i g. 6,
F i g. 8 eine perspektivische Darstellung einer weiteren abgewandelten Ausführungsform einer Vorrichtung,
wobei die Einrichtungen zum Trennen des konditionierten Glases von der Abstützung und dessen
Übergabe abgeändert sind,
F i g. 9 eine schematische Seitenansicht einer weiteren
abgewandelten Ausführungsform zur Herstellung von Vorformlingan für asphärische Linsen, in der die
porösen Abstützungen zugleich als Preßform verwendet sind,
Fig. 10 bis 15 schematische Schnitte durch eine Preßform der Vorrichtung nach F i g. 9 in verschiedenen
Phasen des Herstellungsablaufs,
Fig. 16 einen Schnitt durch eine abgewandelte.
Preßform, und
F i g. 17 einen Schnitt durch eine weitere abgewandelte Bauform einer Preßform.
Bei der Vorrichtung gemäß den F i g. 1 bis 5 ist ein Drehtisch 10 auf einem ortsfesten Fußgestell 11
angeordnet, und ein hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagter Druckkolben 12 (Fig. 1) bewirkt ein
schrittweises Drehen des Drehtisches 10. Auf dem Drehtisch 10 sind acht poröse Formen 14 befestigt, die
an dem freien Ende von horizontalen radial gerichteten Armen 15 in Haltern 16 sitzen, so daß sie längs einer
Kreisbogenbahn schrittweise vorwärts bewegt werden.
Die Bewegungsbahn enthält eine Füllstation D (F i g. 1 und 2), in der geschmolzenes Glas aus einem Speiserohr
17 (Fig.2) in die Formen 14 zugespeist werden kann, und eine Übergabestation T, die im einzelnen in F i g. 4
und 5 dargestellt ist
In der Füllstation D ist unmittelbar unter der
Mündung 18 des Speiserohrs 17 eine Absperreinrichtung 19 vorgesehen, die aus zwei miteinander
zusammenarbeitenden Platten 20 und 21 besteht, die an den zugewandten Kanten halbkreisförmige Aussparungen
aufweisen, so daß sie beim Auseinanderziehen durch ein Scherengestänge 22 eine kreisförmige
öffnung bilden, durch die das geschmolzene Glas abfließen kann. Diese Anordnung ähnelt einer Einrichtung,
bei der ein Glas größerer Viskosität von einem Glasposten abgeschert wird, jedoch, da die Vorrichtung
für dünnflüßigeres Glas bestimmt ist, müssen die Platten 20 und 21 normalerweise in der Schließstellung gehalten
werden.
Jede Form 14 ist porös und kann aus einem gefritteten, jedoch verhältnismäßig feinpulverförmigen
hochfeuerfesten Werkstoff hergestellt sein, wie beispielsweise aus gesintertem Pulver aus rostfreiem Stahl,
Graphit oder gesinterten! Siliziumkarbid oder anderen Werkstoffen, die einen Gasstrom durch kleine schlangenförmige
Kanäle gestatten, jedoch hierbei dem Strom einen ausreichenden Widerstand entgegensetzen, so
daß bei niedrigem Gasüberdruck auf der Unterseite beispielsweise in der Grössenordnung von 0,07—2,1 bar
eine Oberflächenschicht in der Größenordnung von 0,5 mm auf der Innenseite gebildet wird.
Die Formen 14 haben im Ausführungsbeispiel die Form von Näpfen, die in einem Ring 23 des Halters 16
durch eine Überwurfmutter 24, die auf den Ring 23 aufgeschraubt ist, festgehalten werden. Ein Metallnapf
25 ist auf der Unterseite des Ringes 23 vorgesehen und bildet an der Außenseite des Napfes 14 eine
geschlossene Druckkammer 26. Durch ein Rohr 27 ist die Druckkammer 26 mit einer Bohrung im Schaftteil 28
des Halters 16 verbunden, der auf das Ende des radialen Armes aufgekeilt ist und mit diesem über eine
Überwurfmutter 29 und eine zwischengelegte Gasdichtung 30 verbunden ist. Der radiale Arm 15 enthält
ebenfalls eine axiale Bohrung 31, die zu einer zentralen Kammer 32 im Drehtisch 10 führt, mit der eine an sich
bekannte drehbare Verbindung 33 zu einer ortsfesten Zuleitung 34 verbunden ist Die Zuleitung 34 erhält von
einer Quelle Stickstoff oder ein anderes Gas.
Jeder Arm 15 ist zusammen mit dem Halter 16 um die eigene Achse drehbar, um die Formen 14 in der in F i g. 3
angedeuteten Weise schwenken zu können. Zu diesem Zwecke ist jeder Arm 15 in Lagern 35 und 36 im
Drehtisch 10 gelagert Jeder radiale Arm 15 trägt hierzu ein Ritzel 37, das im Ausführungsbeispiel an der
Überwurfmutter 29 gebildet ist und drehfest mit dem radialen Arm 15 verstiftet ist. Jedes Ritzel 37 kämmt mit
einer zugeordneten lotrechten Zahnstange 38, die in Fig.2 der Deutlichkeit halber fortgelassen ist Die
Zahnstange 38 hat eine in Querrichtung liegende Leiste 381 mit T-förmigem Querschnitt (F i g. 4 und 5), die in
einem entsprechenden Schlitz in einer Führung 39 gleitet, die an einem Gehäuse 40 für das Lager 36 am
Drehtisch 10 befestigt ist
In der Übergabestation T weist das Fußgestell eine vorstehende Platte 41 auf, die ein lotrechtes, hydraulisches
oder pneumatisches Kolbenzylinderaggregat 42 trägt (Fig.4), dessen Kolben ein Betätigungsglied 43
trägt, das am oberen Ende einen horizonti-ien Schlitz
431 enthält. In diesen Schlitz kann ein horizontaler Lappen 382 am unteren Ende jeder Zahnstange 38
eintreten, wodurch eine Antriebsverbindung gebildet ist, durch die das Kolbenzylinderaggregat 42 die jeweils
gekuppelte Zahnstange 38 in der Senkrechten hin- und herbewegt, wodurch die zugeordnete Form 14 gewendet
wird und danach wieder in ihre Anfangslage zurückgeschwenkt wird.
Wie in F i g. 3 zeigt, ist eine geneigte Rutsche 44 mit ihrem oberen Ende unterhalb der jeweils in der
Übergabestation befindlichen Form 14 angeordnet und führt schräg nach unten geneigt in den Bereich einer
Preßform 45.
Während des Betriebes erhält der Drehtisch 10 eine taktweise Drehung durch den Druckkolben 12 und es
wird ein gegen den Werkstoff der Vorrichtung und das Glas inertes Gas über die Zuleitung 34 zugeleitet und
gelangt in die Druckkammer 26 an der Außenseite jeder Form 14. In der Füllstation D werden die Platten 20 und
21 der Absperreinrichtung 19 für eine vorgegebene Zeit auseinandergezogen, so daß eine abgemessene Glasmenge
in die darunter befindliche Form 14 zugespeist wird. Die Temperatur und die Viskosität des Glases wird
gesteuert, so daß die hierauf abgestimmte Öffnungszeit die Zuspeisung einer vorgegebenen Glasmenge ermöglicht.
Das zugeleitete Gas kann Stickstoff sein, zu bevorzugen ist jedoch eine Mischung aus Stickstoff und
etwa 5% Wasserstoff. Die Zuspeisung erfolgt mit einem Überdruck von 0,07 bis 2,1 bar. Das Gas strömt durch
die porösen Formen 14 und bildet auf der Innenseite die erforderlichen Gaspolster, ohne daß merkbare Gasströme
oder Gasstrahlen an der porösen Oberfläche auftreten, die schädlich auf die Oberfläche des Glases
einwirken könnten. Das gebildete Gaspolster verhindert jedoch eine Berührung zwischen dem Glas und der
Fläche der Form 14, so daß das Glas in einen für das Pressen geeigneten Zustand konditioniert wird, wobei
eine wesentliche Verminderung der Bildung von Kühlfalten eintritt und weitere Oberflächenschäden
vermieden sind, die bei dem endgültigen Preßvorgang nicht völlig entfernt werden können. Das Gaspolster
kann ferner zur Steuerung des Wärmeüberganges vom Glas benutzt werden. Notfalls kann das Gas erwärmt
werden, um den Wärmeübergang vom Glas zu verringern und damit ein kleineres Temperaturgefälle
im Glas zu erzielen.
Gleichzeitig mit der Konditionierung für das Pressen wird das in der Form 14 befindliche Glas vorgeformt
und paßt sich in Annäherung an die endgültige zu formende Gestalt an. Dies erfolgt während der
taktweisen Fortbewegung zur Übergabestation T. Wird diese erreicht, so tritt der Lappen 382 der Zahnstange 38
in den Schlitz 431 der Betätigungsgliedes 43 und das dann betätigte Kolbenzylinderaggregat 42 bewirkt eine
Aufwärtsbewegung der Zahnstange 38. Durch das mit der Zahnstange 38 kämmende Ritzel 37 wird der
zugeordnete radiale Arm 15 um seine Achse gedreht und wendet die Form 14, so daß seine obere Öffnung
nach unten gerichtet ist und das konditionierte Glas auf die Rutsche 44 ausgeworfen wird, wonach durch
Umkehr der Bewegung der Zahnstange 38 die Form 14 in die Anfangslage zurückgeschwenkt wird. Der
konditionierte Vorformling gelangt über die Rutsche 44 in die Preßform 45, in der das Glas die endgültige
gewünschte Gestalt in üblicher Weise erhält.
Die entleerte Form 14 bewegt sich weiter in der geschlossenen Bewegungsbahn, wobei sie durch das
durchströmende Gas gekühlt wird, und erreicht schließlich die Füllstation D, wo ihr erneut geschmolzenes
Glas zugespeist wird.
Beim normalen Preßverfahren wird das Glas im allgemeinen mit einer Viskosität von etwa 5000 Poises
zugespeist. Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensführung kann das Zuspeisen des Glases zu den Formen 14
mit Viskositäten bis in die Größenordnung von 50 Poises vorgenommen werden.
ίο Eine abgewandelte Ausführungsform der Vorrichtung
ist in den F i g. 6 und 7 schematisch dargestellt Hier sind die porösen Formen 14 auf einem Drehtisch 120
angeordnet, wobei in der Zeichnung der Deutlichkeit halber nur drei Formen 14 dargestellt sind. In der
Füllstation D sind Speiseeinrichtungen für die Zuführung von geschmolzenem Glas vorgesehen, die in
gleicher Weise wie bei der Ausführungsform gemäß den F i g. 1 bis 5 ausgebildet sind. Auch sie enthalten eine
Absperrvorrichtung 19 aus zwei Platten 20 und 21 unterhalb der Mündung 18 des Speiserohrs 17.
Einzelheiten der Füllstation D wie auch der Übergabestation Tsind in Fig.7 zur Erhöhung der Deutlichkeit
fortgelassen.
Die Formen 14 sind in gleicher Weise ausgebildet wie bei der ersten Ausführungsform, sind jedoch auf dem Drehtisch 120 um einen kurzen Weg in senkrechter Richtung bewegbar wie dies auf der linken Seite der F i g. 6 dargestellt ist. Jede Form 14 ist am oberen Ende eines senkrecht verstellbaren Schlitten 121 befestigt, der an seinem unteren Ende einen Schwalbenschwanzschlitz 122 aufweist, mit dem er einen Schwalbenschwanz 123 am Kopf eines Kolbens 124 aufnimmt, der in einem Druckluftzylinder 125 gleitet Eine Betätigung des Kolbens 124 wird durch einen pneumatischen Dämpfer 126 gedämpft. Die Zufuhr von Gas für die Gaspolster der Näpfe 14 erfolgt durch biegsame Rohre 127.
Die Formen 14 sind in gleicher Weise ausgebildet wie bei der ersten Ausführungsform, sind jedoch auf dem Drehtisch 120 um einen kurzen Weg in senkrechter Richtung bewegbar wie dies auf der linken Seite der F i g. 6 dargestellt ist. Jede Form 14 ist am oberen Ende eines senkrecht verstellbaren Schlitten 121 befestigt, der an seinem unteren Ende einen Schwalbenschwanzschlitz 122 aufweist, mit dem er einen Schwalbenschwanz 123 am Kopf eines Kolbens 124 aufnimmt, der in einem Druckluftzylinder 125 gleitet Eine Betätigung des Kolbens 124 wird durch einen pneumatischen Dämpfer 126 gedämpft. Die Zufuhr von Gas für die Gaspolster der Näpfe 14 erfolgt durch biegsame Rohre 127.
Erreicht während des Betriebes eine Form 14 die Füllstation D, so wird sie durch den Kolben 124
angehoben, so daß sie unmittelbar unter der Absperreinrichtung 19 liegt, so daß beim Öffnen der
Absperreinrichtung das Glas anfangs nur einen kurzen Weg bis zum Boden der Form zu fallen hat. Nachdem
die Form 14 gefüllt ist, wird sie langsam durch den Kolben 124 in die normale Lage abgesenkt, in der die
Zuspeisung des geschmolzenen Glases durch die Platter 20 und 21 abgesperrt wird. Danach erfolgt die taktweise
Fortbewegung zur nächsten Station. Bei gewisser Viskositäten des Glases wird auf diese Weise eine
so Maserung vermieden, die unerwünscht ist, weil das Glas
um sich selbst gefaltet zugespeist wird.
Es wurde bereits erwähnt, daß das Gas erwärmt werden kann, um das Temperaturgefälle im Glas zi
verringern, während es in der Form 14 konditioniert wird. Die Vorrichtung gemäß F i g. 6 und 7 zeigt eine
abgewandelte Ausführungsform zur Verringerung de! Temperaturgefälles. Zu diesem Zwecke ist eine
tunnelförmige Muffe 130 vorgesehen, die die Bewe
gungsbahn der Formen 14 zwischen der Füllstation L
und der Übergabestation rumschließt und in der inner Heizeinrichtungen, z. B. elektrische Heizelemente 131
vorgesehen sind. Mit Hilfe der Muffe 130 wird die Umgebungstemperatur der Formen 14 gesteuert, wenr
sie von der Füllstation D zur Übergabestation T beweg
werden, so daß die Wärmeableitung vom Glas unc damit das Temperaturgefälle im Glas beherrscht ist. Ei
wurde festgestellt, daß die erhöhte Umgebungstempe ratur der Formen gestattet, das Glas den Formen mi
einer niedrigen Viskosität zuzuspeisen, d. h. daß ein
heißeres Glas zugespeist werden kann und trotzdem die gewünschte endgültige Gestalt des gepreßten Glaskörpers erzielt wird. Der Gasdruck muß den höheren
Temperaturbedingungen angepaßt werden und dann bis zu 2,1 kg/cm2 Überdruck betragen, wenn eine heiße
Form verwendet wird. Der Gasdruck wird natürlich außerdem von der Dicke der Wandung der Formen
abhängen, die den erforderlichen Durchstrom von Gas zur Innenseite beeinflussen.
Anstelle der bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1—5 dargestellten Einrichtung zum Wenden der
Formen 14, um den konditionierten Vorformling auszuwerfen, ist in der abgewandelten Bauform eine
Saugdruckeinrichtung vorgesehen, die für gewisse Fälle zu bevorzugen ist. Diese Einrichtung besteht aus einem
Graphitblock, der die eine Seite einer Saugdruckkammer verschließt und mehrere enge senkrechte Bohrungen enthält. Eine derartige Einrichtung ist auf der
rechten Seite von Fig.6 dargestellt Die Saugdruckkammer ist in einem kreisförmigen Gehäuse 132
gebildet, wobei die eine Seite 132a durch den mit Bohrungen versehenen Graphitblock gebildet ist. Das
Gehäuse 132 sitzt am freien Ende eines rohrförmigen Armes 133, der um eine waagerechte Achse eines
umlaufenden Verbindungsstücks 134 schwenkbar ist. Das Innere des Gehäuses 132 steht über den Arm 133
und die drehbare Verbindung 134 mit einer Saugdruckleitung 135 in Verbindung, die in allen Stellungen des
Armes 133 außer der in Fig.S voll ausgezeichneten
Stellung offen ist Außen ist an dem drehbaren Verbindungsstück 134 ein Ritzel 136 angeordnet, das
mit einer Zahnstange 137 kämmt die lotrecht mittels eines Druckluftaggregats 138 bewegbar ist.
Erreicht während des Betriebes eine Form 14 mit konditioniertem Glas die Übergabestation T, so wird
das Druckluftaggregat 138 betätigt, um die Zahnstange
137 anzuheben, wodurch der Arm 133 geschwenkt wird und das Gehäuse 132 über die Form 14 gelangt. Der auf
der Seite 132a wirkende Saugdruck greift das konditionierte Glas 140, worauf das Druckluftaggregat
138 die Zahnstange zurückbewegt so daß der Arm 135 in die in Fig.6 dargestellte Lage zurückgeschwenkt
wird. In dieser wird der Saugdruck abgeschlossen und dadurch der Vorformling 140 freigegeben. Er gelangt in
einen geneigte Rutsche 141, die die Weiterleitung zu einer Preßstation M bewirkt. Der Vorformling 140 hat
in Annäherung die endgültige Gestalt angenommen und kann in der Preßstation M in die endgültige Gestalt
umgeformt werden, ohne daß die Oberflächen beschädigt werden.
Eine weitere abgewandelte Bauform ist schematisch in F i g. 8 dargestellt. Die Füllstation D, der Drehtisch
120 mit den Formen 14 sind in gleicher Weise ausgebildet wie bei der zuvor beschriebenen Bauform
nach den F i g. 6 und 7, jedoch sind für das Trennen und Weiterleiten des Vorformlings abgewandelte Einrichtungen vorgesehen. Eine Saugdruckeinrichtung enthält
ein kreisförmiges Gehäuse 132 wie die zuvor geschriebene Bauform, das jedoch aim freien Ende eines im
wesentlichen waagerecht liegenden Armes 145 befestigt ist und um seine eigene Achse drehbar ausgebildet ist,
und ferner um eine ihn tragende lotrechte Säule 146 schwenkbar und zugleich längs der lotrechten Achse
verschieblich ist
Diese Anordnung arbeitet in folgender Weise: Das Gehäuse 132 wird in einer waagerechten Ebene über
den in der Übergabestation T befindlichen Napf 14
geschwenkt und der Arm 145 längs der lotrechten
Achse der Säule 146 abgesenkt so daß der Vorformling 140 durch Saugdruck gegriffen wird. Danach wird das
Gehäuse zusammen mit dem Vorformling aus der Form 14 herausgehoben, indem der Arm 145 lotrecht nach
oben bewegt wird. Sodann wird der Arm 145 um 180° um die lotrechte Achse der Säule 146 geschwenkt,
wobei gleichzeitig der Arm 145 um seine Achse gedreht wird, wodurch das Gehäuse 132 gewendet wird und
ι ο somit der Vorformling 140 nach oben gerichtet ist.
In der Preßstation M angekommen, erfolgt ein Absenken, um das endgültige Pressen vorzunehmen.
In der Preßstation M ist eine Preßform 147 lotrecht durch ein Kolbenzylinderaggregat 148 bewegbar
oberhalb eines Ambosses 149 befestigt. Eine in Querrichtung verschwenkbare geneigte Rutsche 150 ist
an einer lotrechten Säule 151 befestigt. Der Arm 145 wird nach unten bewegt, so daß das Gehäuse 132 auf
dem Amboß 149 aufliegt und die Preßform 147 wird
nach unten bewegt, um den Vorformling 140 in die
endgültige Gestalt zu verformen, beispielsweise eine asphärische Linse. Danach wird die Preßform 147
angehoben und nimmt den fertig gepreßten Glasgegenstand mit, der in der oberen Endstellung der Preßform
147 mit bekannten Einrichtungen ausgeworfen wird. Während der Aufwärtsbewegung der Preßform 147
nach oben ist die Rutsche 150 aus der Bewegungsbahn ausgeschwenkt, wird jedoch bei Erreichen der oberen
Endlage der Preßform 147 wieder in die dargestellte
wirksame Lage zurückgeschwenkt, so daß der aus der
auf ein Förderband 152 gleitet, das ihn in einen Kühlofen
153 fördert.
gehalten ist, kann bei jeder der beschriebenen Vorrichtungen in einfacher Weise eingestellt werden,
indem die ubergabestation T, in der der Vorformling zur endgültigen Verpressung übergeben wird, an
entsprechender Stelle vorgesehen wird. Die Verweilzeit
ist abhängig von der Glaszusammensetzung und von der
erforderlichen Glasmenge, die zur Herstellung des gewünschten Produktes erforderlich ist sowie von den
Wärmeübergangsbedingungen in der Form 14. Es wurde festgestellt, daß bei einem Aluminium-Phosphat-
Glas, das wegen seiner geringen Viskosität bei
Liquidustemperatur in üblichen Preßverfahren nur schwer zu verarbeiten ist, 25 g des Glases in eine Form
14, dem Stickstoff mit 2O0C Temperatur und einem Überdruck von 035 bar zugeleitet wurde, die Mindest
zeit 2,25 Sekunden betrug, um das Glas für den
Preßvorgang zu konditionieren.
Die Temperatur des Glases in der Form 14 kann leicht mittels eines Pyrometers bestimmt werden, woraus auf
die Verweilzeit zum Konditionieren für das Verpressen
geschlossen werden kann. Diese Temperatur ist
natürlich abhängig von der Zusammensetzung des Glases und seiner Viskositäts-Zeit-Temperaturkurve.
Das Pyrometer ist auch nur zum Einrichten der Vorrichtung erforderlich; nachdem zufriedenstellende
Betriebsparameter ermittelt worden sind, ist eine dauernde Überwachung der Temperatur des Glases in
den Formen nicht mehr erforderlich.
In einigen Fällen kann es vorteilhaft sein, daß nach dem Konditionieren und Vorformen des geschmolzenen
Glases in der From 14 eine Verfestigung gestattet wird, bevor das Auswerfen erfolgt, wodurch die weitere
Bearbeitung in dem bekannten Nachpreßverfahren aus der zuvor gewonnenen angenäherten Form in die
endgültige Gestalt vorgenommen wird. Gegenüber dem üblichen Nachpreßverfahren werden die Kosten erspart,
die zum Abschneiden einer erforderlichen Glasmenge aufgewendet werden müssen und ferner
werden Verluste an Glas durch ungenaues Abschneiden vermieden.
Eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung ist in den Fig.9 bis 17 erläutert. Diese Vorrichtung
unterscheidet sich von den vorhergehenden dadurch, daß die Form 14, in denen das Konditionieren des
Glases erfolgt, zugleich auch als Preßform für den herzustellenden Gegenstand beispielsweise einen Vorformling
für eine asphärische Linse, verwendet werden. Fig.9 veranschaulicht, wie die Füllstation D die
Preßstation M und eine Auswurfstation R, in der die hergestellten Glaskörper aus den porösen Formen
entfernt werden, kreisförmig auf dem Drehtisch 120 angeordnet sind. Die Füllstation D kann entsprechend
F i g. 6 ausgebildet sein und die Auswurfstation R kann ähnlich der Übergabestation T in F i g. 6 ausgebildet
werden, während die Preßstation M entsprechend der in Fig.8 ausgebildet ist. Die in der Auswurfstation R
ausgeworfenen Vorformlinge 62 können über eine Rutsche 65 und ein Förderband 66 einem Kühlofen 67
zugeleitet werden.
Eine der porösen Formen 50, die als Behälter für das Konditionieren des Glases und zugleich für das Pressen
des endgültigen Glaskörpers verwendet werden, ist in uen F i g. 10 bis 15 in schematischem Schnitt dargestellt.
Die Form hat ein zylindrisches napfförmiges Gehäuse 51, das an der oberen Fläche offen ist. Das Gehäuse
enthält einen porösen Einsatz 52, dessen konkave obere Fläche 54 den Boden und die Seitenwand der Form
darstellt. Der Einsatz 52 ist in dem Gehäuse 51 durch eine Überwurfmutter 55 festgehalten, die einen
zentralen Durchbruch hat und auf das Gehäuse 51 aufgeschraubt ist. Eine Druckkammer 56 ist zwischen
dem Gehäuse 51 und dem Einsatz 52 gebildet und wird mit einem Gas, beispielsweise Stickstoff, mit Außentemperatur
und einem Überdruck von 0,35 bar über ein Rohr 57 versorgt. Das zugeleitete Druckgas dringt
durch die porösen Wände der Form und bildet an der Außenfläche ein Gaspolster einer Dicke von etwa
0,5 mm, durch das das Glas während des Konditionierens außer Berührung mit der konkaven Fläche 54
gehalten wird. In der Füllstation Z? (F i g. 10) ist das Glas
dünnflüssig bei der Zuspeisetemperatur und wird in einem Strom 58 unmittelbar aus einem Speiserohr 59
der Form 50 zugespeist, wobei die Zuspeisung durch eine normalerweise geschlossene Absperreinrichtung
60 gesteuert wird. Nach Zuspeisung einer vorgegebenen Glasmenge wird der Glasstrom 58 durch die Absperreinrichtung
60 unterbrochen (Fig. 11) und das in der Form befindliche Glas 581 nimmt unter den Oberflächenspannungskräften
des Glases, der Schwerkraft und dem Druck des Gaspolsters etwa die Gestalt der Form
an, wobei eine Berührung mit der Fläche 54 der Form durch das Gaspolster unterbunden ist.
Die Form ist eine von mehreren in gleicher Weise auf dem Drehtisch 120 (Fig.9) angeordneten und wird
taktweise von der Füllstation D zur Preßstation M und
weiterhin zur Auswurfstation R bewegt.
In Fig. 12 ist die Gestalt des Glases dargestellt, die
dieses während der Fortbewegung von der Füllstation D zur Preßstation M annimmt. Während dieser
Bewegung wird das Glas auf eine Temperatur abgekühlt, bei der es verpreßt werden kann, ohne daß
wesentliche Oberflächenschäden eintreten. Das Glas hat hierbei etwa die Gestalt der Form angenommen,
lediglich die oberen Kanten sind durch Oberflächenspannung abgerundet und die konvexe asphärische
Oberfläche ist durch das Gaspolster etwas einwärts verlagert.
In Fig. 13 ist der Preßvorgang veranschaulicht, bei dem ein Preßwerkzeug 61 senkrecht nach unten durch
den zentralen Durchbruch der Überwurfmutter bewegt wird und das Glas in die gewünschte Gestalt unter
ίο Anlage gegen die Flächen der Form bringt. An den
Stellen, wo die Oberfläche des Vorformlings größer als die der fertigen Linse ist, können Schwierigkeiten durch
Falten in der Oberfläche entstehen. Um dies zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Stirnfläche des
Preßwerkzeugs 61 nach oben leicht konisch auszubilden. Die auf diese Weise an dem gepreßten Glaskörper
gebildete konische Fläche flacht sich bei der endgültigen Abkühlung ab, da das Glas schrumpft und es kann die
plane Fläche durch geringfügiges Abtragen durch Schleifen hergestellt werden.
In Fig. 14 ist das Preßwerkzeug 61 zurückgezogen und die Form in die Auswurfstation R weiter bewegt.
Während dieser Bewegung hat sich das Glas so weit gesetzt, daß der Vorformling 62 für eine asphärische
Linse aus der Form ausgeworfen werden kann.
Fig. 15 zeigt den Vorformling 62 nach dem Auswerfen aus der Form 50. Die konvexe Fläche 63
behält im wesentlichen ihre Feuerpolierung, die sie beim Füllen der Form infolge der Abstützung an dem
Gaspolster annahm, und es ist lediglich die obere schwach konische Fläche 64 plan zu schleifen und zu
polieren.
Bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung dient die Form 50 also zwei Zwecken. Sie dient als Behälter, in
dem das Glas unter Abstützung über ein Gaspolster konditioniert wird und annähernd die endgültige
Gestalt annimmt, und wird anschließend als normale Preßform verwendet, durch die das Glas seine
endgültige Gestalt erhält.
Wie bereits erwähnt, kann der Einsatz 52 aus gesintertem rostfreiem Stahl, gesintertem Nickel,
gesintertem Monelmetall, porösem Graphit oder einem porösem feuerfesten Werkstoff, beispielsweise keramischem
Werkstoff, bestehen. Die Oberfläche sollte glatt sein, wobei die Oberflächengüte von der geforderten
Oberflächengenauigkeit des Werkstücks sowie von der Preßtemperatur abhängt. Diese Temperatur muß so
gewählt werden, daß sie nicht zu hoch ist, damit das Glas nicht an der Form haftet, aber auch nicht niedrig, damit
das Werkstück keine Oberflächenrisse erhält. Der Werkstoff für die Form sollte ein guter Wärmeleiter
sein, jedoch muß darauf geachtet werden, daß keine zu starke Wärmeabfuhr erfolgt, da diese Risse im Glas
verursachen kann. Es wurde festgestellt, daß gesinterter rostfreier Stahl zufriedenstellende Ergebnisse liefert,
jedoch muß auf die Wahl der Porengröße geachtet werden, da bei zu großen Poren die Wärmeleitfähigkeit
nicht ausreichend groß wird. Zweckmäßig wird eine Porengröße gewählt, bei der Partikel kleiner als 5 μΐη
durchtreten können. Eine geeignete Oberflächengenauigkeit einer gesinterten Metallform kann dadurch erzielt
werden, daß diese zunächst mechanisch poliert wird, danach elektrolytisch geätzt wird, um die beim Polieren
geschlossenen Poren zu öffnen, worauf abschließend ein Polieren von Hand vorgenommen wird. Es ist auch
möglich, eine polierte Form zu nehmen, bei der nur ein Teil, nämlich nahe dem tiefsten Punkt der Form, eine
elektrolytische Ätzung und anschließende Handpolie-
rung erhält, um einen begrenzten Bereich zu schaffen, durch den Gas zur Bildung des Gaspolsters hindurchtreten
kann.
Poröser Graphit mit einer Permeabilität für Stickstoffgas zwischen 0,7 χ 10~3 bis 5 χ 10-3cm2/
see cm WS wurde ebenfalls als brauchbar festgestellt.
Fig. 16 zeigt eine abgewandelte Form 70 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
dem ein Einsatz 72 anderer Gestalt verwendet ist. Dieser ist durch Zement 551 in dem Gehäuse 51
festgelegt. Die Druckkammer ist kleiner ausgebildet und besteht »us einem Ringraum 76 in der Bodenfläche des
Einsatzes, der über radiale Kanäle 77 mit einem Ringraum 78 neben den Seitenwänden des Gehäuses in
Verbindung steht, wobei an letzteren das Rohr 57 zur Gaszufuhr angeschlossen ist Bei dieser Anordnung ist
die Gaszufuhr im wesentlichen auf den unteren Teil der konkaven Fläche 54 der Form konzentriert.
In F i g. 17 zeigt einen weitere Ausgestaltungsform
einer Form, bei der nur ein Teil der konkaven Fläche porös ausgebildet ist. Die Form 80 besteht aus einem
Block 81 aus festem Stoff, beispielsweise rostfreiem Stahl, der im oberen Teil der Aussparung 82 für die
Bildung der Form enthält Axial im Block 81 ist eine zylindrische Aussparung 83 gebildet, die einen porösen
Einsatz 84 aufnimmt. Unterhalb des porösen Einsatzes 84 ist eine weitere Aussparung 85 in dem Block gebildet,
der die Druckkammer darstellt und über einen radialen Kanal 86 mit dem Rohr 57 zur Zufuhr des Druckgases
verbunden ist. Die konkave Fläche 54 der Form wird somit zu einem Teil aus dem festen Werkstoff des
Blockes 81 und zu einem Teil durch die Oberfläche des porösen Einsatzes 84 gebildet.
Die Art, in der die poröse Form gefüllt wird, hängt von der Viskosität des Glases ab, bei der es
konditioniert ist, bevor es in die Form eingefüllt wird, und von den Viskositätseigenschaften des Glases. Die
übliche Glaspostentechnik kann verwendet werden, jedoch ist, wie bereits oben erwähnt, vorzuziehen, das
Glas mit einer niedrigen Viskosität der Form zuzuspeisen. Gläser mit steiler Viskositätstemperaturkurve
können ebenfalls zum Verpressen in der erfindungsgemäßen Weise verwendet werden. In diesem Falle wird
die Füllstation D entsprechend Fig.6 ausgebildet, wobei das Speiserohr 59 dicht oberhalb der Form 50
angeordnet wird, um durch Zurückfalten des Glases um sich selbst eine Maserung während der Zuspeisung zu
verhindern, worauf dann die Form während der Zuspeisung abgesenkt wird, bis der Zustrom durch die
Absperreinrichtung 60 abgesperrt wird. Die Zuspeisetemperatur wird möglichst hoch gewählt, um Markierungen
aufgrund der Abscherwirkung klein zuhalten.
Die Verweilzeit des Glases, während es frei auf dem Gaspolster aufruht, ist so bemessen, daß das Glas sich
der endgültigen Gestalt annähert, mit Ausnahme von Verformungen, die durch das Gaspolster bedingt sind.
Diese Verweilzeit gestattet auch eine Abkühlung des Glases in einem Zustand, in dem es mit verhältnismäßig
kleinen Schäden an den feuerpolierten Oberflächen, die sich durch die Berührung mit dem Gaspolster gebildet
haben, durch Oberflächenberührung mit der From gepreßt werden kann. Das endgültige Pressen kann
unter Anwesenheit des Gaspolsters oder auch ohne Gaspolster erfolgen, da der Preßdruck ausreicht, um den
Druck des Gaspolsters zu überwinden.
Die gesamte Bearbeitungszeit vom Zuspeisen des Glases bis zum Auswerfen aus der Form beträgt bei
einem Gewicht von 60 g 40 bis 60 Sekunden. Die Verweilzeit, in der das zu konditionierende Glas frei auf
dem Gaspolster abgestützt ist, ist natürlich von der Menge des Glases, der Viskosität des Glases und den
Viskositätseigenschaften des Glases abhängig. Im Falle von Brillenkronglas ist bei einem Gewicht von 60 gr
eine Verweilzeit zum Konditionieren des Glases zwischen 20 und 30 Sekunden ermittelt worden.
Hierzu 10 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Vorformlings, der durch nachfolgendes Pressen fertiggeformt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein schmelzflüssiger Glasposten in eine Form gegeben wird, in
der er auf einem Gaspolster abgestützt bis zum Ereichen der Pormhaltigkeit abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachpressen in derselben Form
erfolgt
3. Form zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer porösen Abstützung
und einer Einrichtung zum Zuleiten von Druckgas auf die Rückseite der porösen Abstützung, durch die
das Druckgas hindurchtritt und das Gaspolster bildet, von dem das Glas ohne Berührung mit der
Abstützung getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen der porösen Abstützung aus
gesintertem Metallpulver bestehen, mechanisch poliert, danach zum Öffnen der Poren elektrolytisch
geätzt und abschließend handpoliert sind.
4. Form zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer porösen Abstützung
und einer Einrichtung zum Zuleiten von Druckgas auf die Rückseite der porösen Abstützung, durch die
das Druckgas hindurchtritt und das Gaspolster bildet, von dem das Glas ohne Berührung mit der
Abstützung getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung aus porösem Graphit besteht.
5. Form zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer porösen Abstützung
und einer Einrichtung zum Zuleiten von Druckgas auf die Rückseite der porösen Abstützung, durch die
das Druckgas hindurchtritt und das Gaspolster bildet, von dem das Glas ohne Berührung mit der
Abstützung getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung aus porösem keramischen
Werkstoff besteht.
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