DE2410346C3 - Faservliesstoff großer Fälligkeit und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Faservliesstoff großer Fälligkeit und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Länge von mindestens 0,3 cm gebildet ist und die einzelnen Faserbüschel sich verjüngend spitz zusammenlaufen
und ein welliges Aussehen besitzen, wobei jedes Büschel aus einer Vielzahl ausgerichteter Einzelfasern
besteht, die in regellos gestreuter Länge aus dem Grundvlies herausragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Faservliesstoffes dieser Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß als fadenartiges Material Stapelfasern einer Länge von mindestens 0,3 cm verwendet werden, to
die in einem wäßrigen Medium mit einer dynamischen Viskosität von mindestens 0,003 Pa · s (Pascalsekunden)
unter Einstellung einer Faserkonzentration von 0,05 bis 0,5% dispergiert und auf ein Sieb mit einem mittleren
offenen Bereich der einzelnen Sieböffnungen im Bereich von etwa 12 χ 10-4 cm2 bis etwa 360 χ 10~4 cm3
geführt werden.
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren kann im Naßverfahren ein Faservliesstoff mit hohem Luftgehalt
hergestellt werden, der eine hohe Konzentration an absorbierenden, relativ losen und fle·"bleu, jedoch
stabilen Fasern aufweist, die sich von dem Grundkörper auf einer Seite nach außen erstrecken. Das erfindungsgemäße
Verfahren bietet einerseits alle Vorteile der Naß-Papierherstellungstechnologie und wird andererseits
so gesteuert, daß sich als Produkt der erfindungsgernäße
Faservliesstoff bildet, bei dem sich wenigstens an einer Oberfläche eine Vielzahl von Faserbüscheln von
dem sich kontinuierlich bandförmig bildenden Grundvlies in Form von Mehrfachsträngen nach außen jo
erstrecken, deren Aussehen einem Haarbüschel oder -zopf ähnelt
Das siebartige Fasersammelelement ist gröber als bei
dem herkömmlichen Papierherstellungsverfahren und die Viskosität des Fasersuspensionsmittels wird in
geeigneter Weise eingestellt. Die Art der verwendbaren Fasern ist äußerst vielseitig, und es können die meisten
herkömmlich verwendeten Papierherstellungs- und textiler Fasern verwendet werden.
Der Faservliesstoff nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem ebenen bandartigen flächigen
Grundvlies aus regellos angeordneten, in Wasser dispergierbaren Fasern und einer Vielzahl von getrennten,
beabstandeten Faserbüscheln, die in hoher Konzentration oder Dichte auf wenigstens einer Oberfläche des
Grundvlieses angeordnet sind. Die Büschel bestehen aus einer Vielzahl von dicht zusammenliegenden, relativ
unabhängigen im wesentlichen ausgerichteten Fasern, die in dem flächigen Grundvlies verankert oder
festgelegt sind, jedoch von diesem flächigen Grundvlies in Fo-m von Büsche'n abstehen. Der Vliesstoff wird
durch ein Naß-Papierherstellungsverfahren erzeugt, das so abgewandelt worden ist, daß ein wäßriges Faserdispersionsmedium
vorgesehen wird, das eine geregelte Fluid-Viskosität von etwa 0,03 Pa ■ s und mehr besitzt,
ausgewählte Fasern, die eine Größe von wenigstens 1,1 dtex besitzen, in dem viskosen Medium mit einer
Faserkonzentration von wenigstens etwa 0,02 Gew.-% dispergiert und innerhalb dieser Dispersion auf einem
mit Öffnungen oder Löchern versehenen Fasersammelelement niedergeschlagen werden, dessen mittlerer
offener Bereich der Öffnungen etwa 18,75 χ 10-4 cm2
und mehr beträgt, um den Faservliesstoff zu erzeugen, wobei die Büschel aus eng miteinander verbundenen
Faserbüscheln bestehen und sich ausgerichtet durch die öffnungen hindurch erstrecken.
Die Erfindung wird im folgenden durch Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen zeigt:
F i g. 1 ein Flußdiagramm von einigen Verfanrensschritten, die zur Herstellung des neuen und verbesserten
Faservliesstoffes gemäß der Erfindung angewendet werden,
F i g. 2 eine Darstellung der fortschreitenden Weise, in der das buschige Textilgebilde gebildet wird,
F i g. 3 eine Fotografie der Oberfläche des Faservliesstoffes gemäß der vorliegenden Erfindung in einer
zehnfachen Vergrößerung und
F i g. 4 eine Fotografie eines Schnittbildes durch den Faservliesstoff aus Fig.3 in etwa der gleichen
Vergrößerung.
Bisher wurde textlien Flächengebilden verbesserte Weichheit verliehen, indem ihre Oberfläche leicht
gebürstet wurde, um eine fasrige Rauhigkeit entstehen zu lassen oder einen Flor aus einzelnen Fäden
aufzustellen. Dieses Verfahren ist ebenfalls auf nicht gewirktes und nicht gewebtes flächiges Material
angewendet worden, führte jcuoch häufig zu einem
wesentlichen Verlust an Festigkeit i£s wurde berichtet, daß geeignete Bindung die Festigkeit des Materials
beibehalten läßt, während sie erlaubt, duT sich die
gebürsteten Fasern einzeln von dem Hauptkörper oder Träger des Materials nach außen erstrecken, um die
gewünschte Weichheit zu liefern.
Der Faservliesstoff mit hohem Luftgehalt gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine charakteristische
Oberfläche auf, die ganz wesentlich sowohl von einem mit Schlingen versehenen Material (Frotteegewebe) als
auch von herkömmlichen Textilgebilden mit einer gebürsteten oder rauhen Oberfläche abweicht. Er ist
nämlich stattdessen dadurch gekennzeichnet, daß er, wie in den F i g. 3 und 4 gezeigt wird, eine große Anzahl
und eine hohe Konzentration oder Dichte einzelner Faserbüschel aufweist, die sich von dem fasrigen
Hauptkörper oder Träger des Textilgebildes nach außen erstrecken. Die Menge der Fasern in jedem
Büschel endet in freien Faserenden, die mit regellos verschiedenen Abständen von dem fasrigen Grundvlies
beabstandet sind. Trotz der regellosen Lage der freien Faserenden weisen die Büschel ein etwas spitz
zulaufendes Aussehen auf, das sehr einem Haarbüschel ähnelt, weil die Faserenden fest an dem Gnindvües des
Textilgebildes befestigt sind und sich in Richtung auf ihre längste Länge nahe der Mitte des Büschels
verjüngen. Wie es am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, neigen die langen Büschel dazu, eine Welligkeit entlang
ihrer Länge aufzuweisen und ruhen lose auf der Oberfläche des bandartigen Materials. Da jedes Büschel
aus einer Vielzahl dicht aufgesammelter oder gebündelter Fasern zusammengesetzt ist, jedoch jede Faser im
wesentlichen ausgerichtet und relativ unabhängig von
anderen Fasern innerhalb des Büschels ist. weisen die Büschel gute Flexibilität. Faltbarkeit und Weichheit auf.
während sie gleichzeitig dem textlien Flärhengebilde hohen Luftgehalt. Fülligkeit und Absorptionsfähigkeit
verleihen. Im Unterschied zu den »Faserhäkchen«, die durch Nadelstechverfahren gebildet werden, sind die
Fasern innerhalb der Büschel nicht wesentlich verbogen oder gebrochen, und das Büschel Weist kein ausgesprochenes
zentrales Loch oder einen mittleren Hohlrauni auf. Wie aus der folgenden Beschreibung ersichtlich ist,
variiert die Anrahl der Fasern in jedem Büschel und die Konzentration der Büschel im wesentlichen in Abhängigkeit
von den Arbeitsbedingungen, die beim Herstellen des Textilgebildes angewendet Werden.
Die die Büschel bildenden Fasern erhalten ihre nach
außen weisende Orientierung während der Vliesbildung durch Regelung öder Steuerung einer Anzahl von
Faktoren, die bei dem Naß-Papierherstellungsverfahren eine Rolle spielen. Jedoch ist der grundlegende Faktor,
der bei diesem Verfahren eine Rolle spielt« die Herstellung einer geeigneten Fluid-Öynamik innerhalb
des Systems zu der Zeit, wenn die Fasern anfänglich auf
der Fasersammeleinrichturig abgelagert tifid zu einem
nicht gewebten und nicht gewirkten Band umgebildet werden,
Während alle mit der Fluid-Dynamik des Systems verbundenen Faktoren auf Grund ihrer komplizierten
Querbeziehungen nicht vollständig verstanden sind, ist festgestellt worden, daß die besten Ergebnisse bei
laminarem Fluß durch das papierbildende Element geregelten Fluid-Abtropf-Bedingungen erzielt werden.
Der laminare Fluß zeigt offensichtlich die Neigung, die Fasern in ihre senkrechten, im wesentlichen ausgerichteten
Stellungen in bezug auf das Flächengebilde auszurichten, ohne zur gleichen Zeit die Fasern zu
veranlassen, völlig durch die Sammeleinrichtung hindurchzugleiten.
Zwei der betrachteten Faktoren, die zum Erreichen der optimalen, für das erfindungsgemäße buschige
Vliesprodukt erforderlichen Fluid-Flußbedingungen als
wesentlich betrachtet werden, sind (1) die Verwendung eines relativ großen papierbildenden Elementes, wie
z. B. eines Drahtnetzes oder einer mit Öffnungen versehenen Platte, die dickere festere Bereiche und
größere offene Bereiche im Vergleich zu einem standardmäßigen Fourdrinier-Papierbildungsdraht besitzen,
und (2) eine gesteuerte oder geregelte Fluid-Viskosität in der Faserdispersion, die zum Bilden des
Vlies-Materials verwendet wird. Natürlich beeinflussen auch andere Faktoren, die mit den obengenannten zwei
wesentlichen Eigenschaften in Wechselbeziehung stehen, die Bildung des gewünschten buschigen Vliesmaterials.
Diese Faktoren schließen ein: die Konsistenz oder Faserkonzentration der Dispersion, das verwendete
Vakuum, das zum Entfernern des Dispersionsmediums verwendet wird, sowohl die Art und Zusammensetzung
der verwendeten Fasern ais auch ihre Dicke (Denieroder Texwert) und ihre Länge und das Flächengewicht
des entstehenden Produktes.
Wie bereits erwähnt worden ist, ist einer der Haupt- und notwendigen Faktoren, die für das neue und
verbesserte Verfahren der vorliegenden Erfindung wichtig sind, die Verwendung von Fasersammei- oder
Papierbildungselementen, die im wesentlichen gröber als diejenigen sind, die normalerweise beim Herstellen
von Papieren verwendet werden, die Flächengewichte wie die Produkte der vorliegenden Erfindung aufweisen.
Bekanntlich sind die standardmäßigen Fourdrinier-Siebe typischerweise feine Drahtglieder und weisen 60 bis
100 Drähte pro 2$ cm in jeder Richtung auf, wobei die
Drähte eine Dicke oder einen Durchmesser von etwa 0,014 cm besitzen. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Siebelemente liegen gut über den typischen 0,195-mm-Fourdrinier-Sieben und sind
tatsächlich etwa 035 mm oder mehr und vorzugsweise
etwa 1,41 bis 0,71 mm. Weiterhin ist die Dicke der festen Bereiche wenigstens zweimal so groß wie die des
Fourdrinier-Siebes und kann 4- bis 5mal dicker oder breiter sein. Daher können Platten oder Siebe, die in
geeigneter Weise mit Öffnungen versehen, sind, zur
Erzielung guter Ergebnisse verwendet werden.
Papierbildungssiebe mit groben Drähten (gezwirnt oder mehrfach gezwirnt) oder die in jüngster Zeit mehr
verwendeten Kunststoffsiebe werden im allgemeinen bevorzugt. Diese besitzen Draht- oder Stegdicken von
wenigstens Ö,Ö3Ö cm und die Dicken liegen vorzugsweise im Bereich Von 0,045 bis 0,089 cm, was zu
Abtröpföffnungen führt, deren mittlerer Löchbereich im allgemeinen etwa 2- bis 60mal größer als der etwa
5,9 · iö-^crn2 größer Bereich der Foufdrinier-Sieböff^
nungen ist. Es wird bemerkt, daß die genaue Siebtype und verwendete Größe in Abhängigkeit von dem
gewünschten Produkt, der Art (Titer) und Länge der in den Eintrag verwendeten Faser, sowohl der Konsistenz
des Eintrags als auch der Viskosität des suspendierenden Fluids und der Menge des während der Vliesbildung
verwendeten Vakuums abhängen wird. Von Natur aus neigen die offenen oder groben Siebe dazu, zu einer
wellenförmigen Konfiguration des Flächengebildes und Welligkeit der Büschel zu führen, welche ebenfalls zu
der augenfälligen Fülligkeit und dem Luftgehalt des Vliesmaterials beitragen, und es wird angenommen, daß
sie zur Verbesserung von Griff, Drapierfähigkeit und Aussehen des entstehenden Produktes beitragen. Die
offene, grobe Konfiguration des Siebes oder der Platte gestattet einen größeren laminaren Fluß des dispergierenden
Fluids durch die Öffnungen des durchlöcherten Fasersammeielementes während der Vliesbildung, so
daß die Fasern in die Orientierung getrieben werden, die zur Erzeugurjr der gewünschten buschigen Konfiguration
erforderlich ist. Gleichzeitig sollte die Größe der Öffnungen in dem Sieb oder in der Platte nicht so groß
sein, daß die Fasern innerhalb der Faserdispersion nicht zurückgehalten werden oder an dem Sieb während des
Vliesbildungsprozesses nicht hängen bleiben, und die Größe der festen Bereiche sollte nicht so groß sein, daß
sie das Abfließen der Faserdispersion beeinträchtigt Die genaue erforderliche Größe ist gerade so, daß sie
groß genug ist, um den erforderlichen Fluid-Fluß während des Abfließens zu ermöglichen, und klein
genug ist. um das erforderliche Faseraufsammeln zu gestatten, wenn das faserdispergierende Medium
schnell durch das Sieb hindurchfließt
Es ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, daß als
das primäre Fasersammeieiement ein gewebter oder
nicht gewebter leichter, grober Baumwoll- oder Leinenstoff oder Gaze verwendet werden kann. In
diesem Fall erleichtern das Sieb und die Öffnungen in der Gaze die Büschelbildung, während gleichzeitig die
Gaze in das fasrige nicht gewebte und nicht gewirkte, auf ihm abgelagerte Textilgebilde eingebettet wird. Eine
derartige Anordnung festigt das Textilgebilde wesentlich, ohne daß die Weichheit des buschigen Material·
aufgegeben wird.
Wie oben bereits beschrieben worden ist, ist das das
Flächengebilde bildende Element vorzugsweise ein Sieb von etwa 035 mm oder mehr, das aus Kunststoffsträngen
oder verseilten Kabeldrähten aufgebaut ist In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ist
gefunden worden, daß Siebe, die nur 8 Stränge oder Drähte pro 2J5 cm besaßen und Öffnungen mit einem
mittleren Lochbereich aufwiesen, der sogar 60rnal größer als der bei herkömmlichen Blattbildungselementen
war, wirksam verwendet werden konnten. Obgleich Drähte verschiedener Herkunft dementsprechend variieren,
werden in Tabelle I einige wenige typische beispielhafte Drahtgrößen zusammen mit einigen ihrer
tVkticilroIicrtIion T^irroTici"«I"»aFfor» οηποιτοΐ\οη Tm cllrrom^t-
nen steht die Größe des Lochbereiches mit dem Faserdurchmesser in Zusammehang, da die dickeren
Fasern auf den gröberen Sieben geringer Maschenzahl
wirksamer Büschel bilden* Für did meisten Änwendungszwecke
wird ein durchschnittlicher Lochbereich von etwa 10,75 · 10-1- bis 125 · 10-4cm* bevörzügti
obgleich das genaue AüsrnnO des Lochbefeiches öder
die genaue verwendete Siebgröße im wesentlichen abhängig von den zahlreichen anderen Gesichtspunkten
bezüglich des Verfahrens variieren kann.
Sieb zur Bildung des Flächetigcbildes
Öifmiri'gsgröUc | Material | Schul! | Milllcrc | LüchgmUc | Schuß | Abstand | /wischen den | Schul.! | Bereich |
Bronze | Durchmesser (cm) | 0,033 | I) ruhten | (cm) | 0.0726 | ||||
Bronze | 0.030 | Kette | 0.0602 | (x IO 4 cm') | |||||
'mm ι | Kette | Kunststofr | Kette | 0.038 | 0.0260 | 0.0675 | 18.2 | ||
0,54-0.71 | Bronze | Edelstahl | 0.053 | 0.048 | 0.0336 | 0.0929 | 19.5 | ||
0.54-0.65 | Bron/c | Bronze | 0.045 | 0.048 | 0,06OC | 0.1179 | 39.2 | ||
O.7I-O.7I | Kunststoff | Kunststoff | 0.045 | 0,063 | 0,0246 | 0,1179 | 22.2 | ||
0.71-1.00 | κ u nsts to rr | Bronze | 0.081 | 0.063 | 0.0446 | 0,1479 | 51.2 | ||
0.71-1.19 | Bronze | Kunststorr | 0.061 | 0.063 | 0,0294 | 0.0952 | 33.7 | ||
0.71-1,41 | Kunstslorr | Bronze | 0.076 | 0,050 | 0.0472 | 0,1295 | 67.7 | ||
0.71-1.68 | Bronze | Bronze | 0.058 | 0,076 | 0.0826 | 0.1778 | 76.2 | ||
1,19-1.19 | Kunststorr | Bronze | 0.076 | 0.076 | 0,0826 | 0.1778 | 103.2 | ||
1.19-1.41 | Bronze | 0.076 | 0.0698 | 120.5 | |||||
1.19-2.00 | Bronze | 0.088 | 0,2286 | 393.75 | |||||
2,38-2.00 | Bronze | 0,089 | |||||||
Ein zweites wesentliches Merkmal des Papierherstellungsverfahrens der vorliegenden Erfindung umfaßt die
Verwendung eines viskosen dispergierenden Fluids für die Fasern, d. h. eines dispergierenden Fluids, das eine
Viskosität aufweist, die größer als die von Wasser ist. Die hohe Viskosität gestattet vorteilhafterweise die
Verwendung zahlreicher Fasern und Mischungen derselben, die bisher nicht in einem Naß-Papierherstellungsverfahren
verwendet worden sind, einschließlich Mischungen aus textlien Stapelfasern mit Fasern, die
eine wesentlich kürzere Länge besitzen. Die zum Dispergieren der Fasern verwendete viskose Lösung
verhindert die Bildung von Faserklumpen innerhalb der Dispersion und verringert die Neigung der dispergierjen
Fasern sich zu verwirren oder verwickeln. Zusätzlich hält das dispergierende Medium die Fasern in
ihrer Dispersionsbedingung während der Drainage und gewährleistet eine gleichmäßigere Faserverteilung
innerhalb des entstehenden Flächengebildes oder bandartigen Materials, was zur verbesserten Weichheit,
Flexibilität und Drapierfähigkeit des erzeugten Materials beiträgt. Tatsächlich erweitert das viskose Medium
bei der vorliegenden Erfindung die Anzahl und Art der' Fasern, die verwendet werden können, wesentlich. Zur
Zeit sind nur Dispersionen, in denen alle Fasern sehr kurze harte Holzfasern sind, nicht geeignet, ein gutes
buschiges Textilgebilde zu liefern. Dies ist jedoch in erster Linie auf die Öffnung des für die kurzen Fasern
verwendeten Siebes zurückzuführen und ist nicht völlig der Viskosität des dispergierenden Mediums zuzuschreiben.
Andererseits erlaubt das dispergierende Medium die Verwendung von 100% natürlichen oder
synthetischen Papierherstellungs- oder textlien Stapelfasern oder geeigneten Mischungen derselben.
Als eine allgemeine Regel kann gelten, daß das dispergierende Medium eine Viskosität aufweisen sollte,
die größer als etwa 0,003 Pa · s ist Obgleich eine gewisse Buschigkeit oder Flauschigkeit sogar bei
diesem niedrigen Viskositätsniveau erreicht werden kann, wenn andere Arbeitseigenschaften geeignet
gesteuert und wenn ausgwählte Fasern verwendet werden, ist eine Viskosität, die höher als 10 -' Pa · s ist.
zur Erzielung guter Ergebnisse erforderlich. Vorzugsweise wird eine Viskosität von 0,003 Pa · s und mehr für
die besten Ergebnisse verwendet. Die wirklich verwendete Viskosität wird variieren und kann bei praktischen
Anwendungen sogar 0.25 bis 0.3 Pa · s betragen. Es wird
bemerkt, daß bestimmte praktische Erwägungen die obere Grenze regeln, da extrem hohe Viskositäten dazu
neigen können, die Abtropf- oder Trocknungseigenschäften des Systems zu beeinträchtigen. Andere
praktische Grenzen, die die Lauffähigkeit der Papierherstellungsmaschine betreffen, schließen das Vakuum,
das zum Entfernen des dispergierenden Mediums ohne Bruchbeschädigung des gebildeten Blattes oder Flächengebildes
verfügbar ist, die Abziehfähigkeit des Mediums und den Einfluß seines Restbestandteils in dem
' Textilgebilde als auch die mit dem System verbundenen
wirtschaftlichen Gesichtspunkte ein.
Das viskositätssteuernde Material kann ein natürliches
oder synthetisches Material oder Mischungen derselben sein. Jedoch sind die bevorzugten viskositätssteuernden
Materialien die hochmolekularen Harze, wie die wasserlöslichen Polymere, die durch die Polymerisation
von Acrylamid gebildet sind. Diese Polymere
bo werden vorzugsweise verwendet, da ihre verdünnten
wäßrigen Lösungen leicht geregelt werden können, um die gewünschte Viskosität im Abtropf- oder Trocknungsbereich
des Systems zu liefern. Das bevorzugte verwendete Acrylamidpolymere ist ein Material, das
von der Dow Chemical Company unter dem Handelsnahmen
Separan AP-30 verkauft wird. Andere Materialien wie z. B. Polyäthylenoxid, das von der Union
Carbide Corporation unter dem Namen Polvox WSR
301 verkauft wird, als auch ausgewählte Viskosität erzeugende Carboxymethylzelluloselösungen können
ebenfalls verwendet werden. Zusätzlich umfassen andere herkömmlich verwendete Materialien, die
regelbare Viskosität in wäßrigen Lösungen herzustellen gestatten, wasserlösliche synthetische polymere Elektrölyte
von1 Methacrylsäure und Copolymeren derselben
sowie natürliche Viskosität erzeugende Materialien wie
z. B. abbaubare Enzyme, Mischungen aus natürlichen und synthetischen Gumif.isorten und anorganische
Salze, ledoch sollte das viskositätssteuernde Material ein derartiges sein, das stabil gegen Scherkräfte ist, das
der Papiermaschinenbütte zugegeben werden kann und das seine Viskosität bis zu und durch den Abtropf- bzw.
Trockenbereich des Systems beibehält.
Wie bereits erwähnt, werden die spezielle Art des Verwendeten blatt- oder schichtbildenden Elementes
und die spezifische, für das dispergierende Medium verwendete Viskosität von anderen untereinander
Verbundenen und voneinander abhängigen Faktoren abhängen, wie z. B. der Art, des Titer und der Länge der
in der Faserdispersion verwendeten Fasern. Besonders Vorteilhaft ist die Tatsache, daß durch die Erfindung
buschige Vliesstoffe aus einer breiten Vielfalt von natürlichen und synthetischen Papierherstellungs- und
textlien Fasern hergestellt werden können. Zum ieispiel können synthetische oder künstliche Papierheritellungs-
oder textile Stapelfasern wie z. B. Rayon, Nylon, Polyester oder Vinylpolymere oder Copolymere
entweder allein oder in Kombiantion mit natürlichen fasern wie z. B. gebleichtem oder ungebleichtem
Kraftzellstoff, Manila-Hanf, Jute und ähnlichen Papierherstellungsfasern
verwendet werden. Zusätzlich können anorganische Fasern wie z. B. Glas, Quarz, Keramik,
Mineralwolle, Asbest und ähnliche Materialien ebenfalls in Übereinstimmung mit der Lehre der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
Die synthetischen Fasern können sowohl im Titer als auch in der Länge variieren, obgleich die niedrigeren
Titer normalerweise bevorzugt werden. Fasern von etwa 1,1 oder 1,65 dtex bis etwa 16,5 dtex und mehr sind
j^:» r*_r~i— I-*. i-_ ill., ι .__!_
Ergebnisse geliefert. Jedoch ist es bei den höheren Tex-Materialien normalerweise notwendig, eine geringere
Faserkonzentration und ein stärker viskoses Dispersionsmedium zu verwenden. Es wird bemerkt,
daß der minimale und der maximale Titer, der verwendet wird, von vielen anderen zugehörigen
Faktoren abhängt, einschließlich der Produktanforderungen, der Maschinenarbeitsbedingungen, Konsistenz,
Siebgröße usw.
Die Länge der verwendeten synthetischen Fasern hängt bis zu einem weiten Ausmaß von dem speziellen
verwendeten Draht oder Sieb ab und wird im Bereich von etwa 0,31 cm oder mehr bis zu mehreren cm liegen
und kann von der Art sein, die bei Papierherstellungsprozessen verwendet wird, oder kann vom gekräuselten
oder geraden Textilstapelfasertyp sein. Wie bereits erwähnt, wird es bevorzugt, feinere Fasertiter zu
verwenden, und eine Länge von etwa 1,25 bis 1,90 cm oder mehr, um dem Material verbesserte Weichheit zu
verleihen, während gleichzeitig der gewünschte Luftgehalt und die Absorptionseigenschaften beibehalten
werden. Jedoch können auch Mischungen unter Verwendung natürlicher und synthetischer Papierherstellungsfasern
mit Längen bis herab zu<?,16cm oder
weniger verwendet werden, was von den speziellen Eigenschaften und für das Endprodukt erforderlichen
Merkmalen abhängt.
Zusätzlich zu der Länge und dem Titer der verwendeten Fasern erfordert die Faserkonsistenz oder
Konzentration in der Dispersion vor dem eigentlichen
■3 Blatt- oder Schichtbildungsvorgang geeignete Regelung, um die Bildung der buschigen oder flauschigen
Konfiguration zu erleichtern. Als eine allgemeine Regel kann angesehen werden, daß für die beste Büschelbildung
die geringste Faserkonzentration oder Konsistenz,
Ό die mit dem guten Ablösen des entstehenden Produktes
von dem blatt- oder schichtbildenden Draht vereinbar ist, am meisten wünschenswert ist. Dementsprechend
kann eine Faserkonzentration im Bereich von etwa 0,02% bis etwa 1,0% verwendet werden, wobei der
bevorzugte Bereich etwa 0,05% bis 0,5% Faserkonzentration ist. In standardmäßigen Laboratoriumsuntersuchungen
wurde gefunden, daß eine Faserkonzentration von etwa 0,1% übereinstimmend gute Ergebnisse liefert.
Die Konsistenz bei großen Papierherstellungsmaschinen wird natürlich mit den Maschinenbedingungen
variieren.
Die Faserkonzentration und die Viskosität des Dispersionsmittels werden ebenfalls einen Einfluß auf
die Höhe des Vakuums oder des Unterdrucks haben, der auf die Unterseite des Papierherstellungselementes
während der Blatt- oder Schichtbildung angewendet werden muß, um den gewünschten buschigen Effekt zu
liefern. Obgleich gute Büschelbildung unter geeigneten Bedingungen sogar in Abwesenheit von Vakuum
JO erhalten werden kann, wird es im allgemeinen
bevorzugt, daß ein Vakuum auf die Unterseite des vliesbildenden Drahtes angewendet wird, wenn die
Fasern darauf niedergeschlagen sind, um die geeignete FIuid-Dynamik des Systems zu gewährleisten. Jedoch
werden diese Abwandlungen nicht nur von der Faserkonzentration und der Viskosität des dispergierenden
Mediums abhängen sondern ebenfalls von anderen Faktoren, die mit diesen Systemen verbunden
sind, wie z. B. Grobheit des Drahtes und der Type und Länge der verwendeten Faser.
Ein weiterer Faktor, der bei der Verwendung des
werden muß, ist das Gewicht des zu erzeugenden Materials. Das hier beschriebene Verfahren ist in der
•»5 Lage, ein buschiges, flauschiges Produkt mit niedrigen
Gewichten wie etwa 17 g/m2 und sogar 8,5 g/m2
herzustellen. Solche leichtgewichtigen Materialien werden jedoch nur durch sehr feine Steuerung der anderen
mit dem Verfahren in Verbindung stehenden Faktoren erzeugt, und das Flächengewicht der meisten Materialien
beträgt wenigstens 33 g/m2.
Es kann angenommen werden, daß die Bildung der buschigen Konfiguration mit dem Beginn des Vliesbildungsprozesses
in Gang gesetzt wird, und es wird tatsächlich angenommen, daß ein Büschel der erste Teil
des zu bildenden Textilgebildes ist, da die Fasern über den festen Teil des schichtbildenden Elementes drapiert
werden, d. h. hängen, und auf Grund der FIuid-Dynamik des Systems durch die dazwischen befindliche Öffnung
gezogen werden. Dies ist zur Erläuterung in Fig.2
gezeichnet Wenn das Textilgebilde an Dicke gewinnt, werden mehr Fasern sowohl in den Büscheln als auch
innerhalb des Körpers oder Trägers des des Flächengebildes abgelagert, bis dieses sein gewünschtes Flächen-Gewicht
und die (yewünschte Fest^keit erreicht. Wenn
das Ablagern der Fasern schon nach der ursprünglichen Büschelbildung beendet würde, würde man feststellen,
daß, obgleich ein Netzwerk von Büscheln entstanden ir-t,
das fasrige Material sehr gelinge Festigkeit aufwiese, im weseniüchen ohne Blatt- oder Schichteigenschafe wäre
und nicht von dem schichtbildenden Draht entfernt werden könnte. Zusätzlich wurde festgestell',daß, wenn
das Flächengewicht etwa 204 g/m2 überschreitet, wenige, wenn überhaupt welche, zusätzlich abgelagerte
Fasern zu der Büschelbildung beitragen, daß sie vielmehr nur eine Filzschicht oben auf dem buschigen
Grundkörper bilden mit geringer oder gar keiner Faserintegration in die Büschel.
Obgleich die vielen vorstehend erwähnten Faktoren alle miteinander in Verbindung stehen, damit die
gewünschte buschige Konfiguration geliefert wird, ist gefunden worden, daß bestimmte verallgemeinerte
Richtlinien festgestellt werden können. In diesem Zusammenhang ist gefunden worden, daß die besten
Ergebnisse erreicht werden, wenn die höchstmögliche Fluid-Viskosität verwendet wird, die mit dem Maschinenbetrieb
verträglich ist, wenn die geringste Faserkonsistenz verwendet wird, die mit dem guten Ablösen von
dem schichtbildenden Element verträglich ist, und wenn der niedrigste Fasertiter verwendet wird, die für die
Produktanforderungen annehmbar ist. Zusätzlich ist gefunden worden, daß längere Fasern nicht nur längere
Büschel erzeugen, sondern ebenfalls wegen des festeren erzeugten Flächengebildes das Ablösen von dem Draht
unterstützen. Weiterhin ist gefunden worden, daß gröbere Drähte bessere Büschel als feine Drahtkonfigurationen
liefern und daß Fasern niedrigeren Titers ein besser buschiges Produkt als Fasern höheren Titers
liefern, unbeachtet der Länge der verwendeten Fasern. In diesem Zusammenhang wird, wie bereits erwähnt,
bemerkt, daß die Fasern höheren Titers im allgemeinen einen gröberen Draht erfordern und ebenfalls eine
höhere Viskosität und eine niedrigere Konsistenz erfordern als die entsprechenden Fasern mit einer
feineren Texzahl. Zum Beispiel liefert eine 1,65-dtex-Faser ein annehmbares buschiges Produkt bei einer
Viskosität von 0,05 Pa · s und einer Faserkonzentration von etwa 0,2%, wohingegen vergleichbare Ergebnisse
mit einer 16,5dtex-Faser nur bei einer Viskosität von
«,υ ι a ■ a uiiu cmci rvuiisibtcnz von u,i"/o ernauen
werden können. Wie ebenfalls bemerkt wird, ändert sich die untere Grenze des Flächengewichts des buschigen
Produktes mit der Grobheit des verwendeten Drahtes so, daß ein Material mit niedrigerem Flächengewicht
mit einem feineren Formdraht als mit einem gröberen Formdraht erhalten werden kann.
Wie gezeigt worden ist, werden die Büschel nur auf einer Seite des Materials erzeugt, und Produkte, die
Büschel auf beiden Seiten aufweisen, können leicht dadurch gebildet werden, daß buschige textile Flächengebilde
oder Materialien Rücken an Rücken angeordnet werden. Das Verbinden durch Nähte und das Einfügen
von Verstärkungs- oder Bindemitteln kann in einer herkömmlichen Weise entweder während oder nach der
Erzeugung des Flächengebildes angewendet werden. Es können ebenfalls darauffolgend Weichmachungsprozesse
oder andere Behandlungen angewendet werden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung werden die folgenden speziellen Beispiele angegeben.
Ein faserdispergierendes Medium mit einer Viskosität
von 0,15 Pa · s wurde als eine 0,!5% wäßrige Lösung eines wasserlöslichen Polyacrylamids (Separan AP-30)
hergestellt Eine ausreichende Menge 1,9 cm, 16,5 dtex
Rayon Stapelfasern wurde zu dem viskosen Medium hinzugegeben, um eine 0,1% Faserdispersion zu
erzeugen. Die Faserdispersion wurde in eine Handblattfofm eingegossen, die mit einem 0,71 χ 1,19 mm
Bronzesieb aus mehrfach gezwirntem Draht mit einem durchschnittlichen Lochbereich von 50,&χ 10-4cm2
ausgestattet war, und wufde unter Zuhilfenahme von Vakuum abtfofert gelassen und getrocknet. Das
entstandene fasrige Produkt war ein hervorragen ks buschiges textiles Flächengewebe, das ein Flächengewicht
von 86,7 g prom2 besaß.
Dem allgemeinen Verfahren von Beispiel 1 folgend wurde eine 0,1% Faserdispersion aus 1,9 cm, 1,65 dtex
Rayon Stapelfasern hergestellt, die in einer Polyacrylamid (Separan AP-30) Lösung mit einer Viskosität vor
0,05 Pa · s dispergiert waren. Die Faserdispersion wurde in eine Handblatlform gegossen, die mit einem
1,19 χ 1,19 mm regelmäßigen Webnetz aus Polyester mit Öffnungen mit einer durchschnittlichen Lochbereichsgröße
von etwa 76,25 χ ΙΟ-4 cm2 ausgestattet war.
Es wurde Vakuum auf die Unterseite des Drahtnetzes angelegt, und es wurde ein flächiges Vliesmaterial
erhalten, das hervorragende buschige Eigenschaften besaß und ein Flächengewicht von etwa 86 g/m2
aufwies.
Das Verfahren von Beispiel 2 wurde unter Verwen-
JO dung einer 0,05% Faserdispersion von 70% 0,95 cm.
1,65 dtex Rayon Stapelfasern und 30% Weyerhauser Kraft-Zellstoff in einer Polyacrylamid (Separan AP-30)
Lösung mit einer Viskosität von 0,025 Pa · s wiederholt.
Das entstandene flächige Material wies hervorragende buschige Eigenschaften auf bei einem Flächengewicht
von 81,6 g/m2.
Eine 0,12% Faserdispersion wurde aus 1,12 cm, 1,65 dtex Rayon Stapelfasern hergestellt, die in einer
Sterkuliengummi-(Indischer Tragant)-Lösung mit einer Viskosität von 0,ü4 Pa · s dispergiert war. Die Faserdispersion
wurde in eine Handblattform gegos ;-m, die mit
dem 1,19 χ 1,19 mm Polyestersieb aus Beispiel 2 ausgestattet war, und ein Vakuum wurde auf die
Unterseite des Siebes angelegt, um das Entfernen des Dispersionsmediums zu unterstützen. Es wurde ein
hervorragendes nicht gewebtes, nicht gewirktes buschiges Flächengebilde erzeugt, das ein Flächengewicht von
so 224,4 g/m2 besaß.
Eine Dispersion aus 1,9 cm, 1,65 dtex Rayon Stapelfasern wurde in einer wäßrigen Lösung aus einer
Polyacrylamid (Separan AP-30) Lösung mit einer Viskosität von 0,05 Pa · s hergestellt und wurde in die
Bütte der Papiermaschine mit einer Faserkonsistenz von 0,2% eingeführt. Die Maschine war mit einem
geneigten 0,71 χ 1,00 mm mehrfach gezwirnten Draht-
sieb aus Bronze ausgestattet, das öffnungen mit einem
durchschnittlichen Lochbereich von etwa 44,37 χ 10"4 cm2 besaß. Die Dispersion wurde in die
Papiermaschinenbütte ohne Änderung in der Viskosität eingeführt, und das Abtropfen und Trocknen wurde
durch Vakuum unterstützt Das entstandene Produkt war ein hervorragendes buschiges Textiles Flächengebilde
mit einem Flächengewicht von 96,9 g/m?.
Das BeisDiel wurde unter Verwendung des
1,19 χ 1,19 mm regelmäßigen Webnetzes aus Polyester aus Beispiel 2 wiederholt, und es wurde ebenfalls ein
hervorragend buschiges nicht gewebtes und nicht gewirktes Flächengebilde erhalten.
Als Beispiel dafür, daß erhöhte Viskosität erforderlich
ist, um buschige Produkte zu erzeugen, wenn weniger flexible Fasern mit höherem Titer verwendet werden,
wurden die unten angegebenen Fasern in einer Lösung dispergiert, die die angegebene Viskosität besaß. In
jedem Fall wurde ein buschiges Produkt hergestellt, das
hervorragenden Luftgehalt, Drapierfähigkeit und Griffeigenschaften
aufwies, die mit textlien Produkten vergleichbar waren.
Faser | Tiler | Länge | Kon/. | Viskosität |
(cm) | X | Pa · s | ||
Glas | 9*) | 2,54 | 0,03 | 0.25 |
Rayon | 16, dtex | 1,9 | 0,05 | 0,15 |
Rayon | 6,05 dtex | 1,25 | 0.1 | 0.1 |
Rayon | 3,3 dtex | 1,25 | ü.I | 0.05 |
Rayon | 1,65 dtex | 1,25 | 0,25 | 0,012 |
Rayon | 1,65 dtex | 1,9 | 0.1 | 0,003 |
*i I? | irchmesser in -im. |
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde unter Verwendung von Rayon Stapelfasern mit 1.65 dtex und 0,48 cm
Länge und Nylon-Fasern mit 33 dtex und 3,81 cm Länge wiederholt. In jedem Falle wies das entstandene textile
Flächengebilde hervorragende buschige Eigenschaften auf. wobei die längeren Nylonfasern Büschel mit
wesentlich größerer Länge als die von den kürzeren Rayonfasern erzeugten ergaben.
Das Verfahren von Beispiel I wurde unter Verwendung von Rayonfasern mit 1,65 dtex. 1,9 cm Länge und
einer Viskosität der Dispersion von 0,1 Pa ■ s wiederholt. Die Faserkonsislenz betrug 0,1%, und es wurden
Blätter hergestellt, die außerordentlich gute buschige Eigenschaften aufwiesen und Flächengewichte in g/m'
von 203: 373: 57.8: 75; 88.5: 112.5: 129.5: 153; 235: 306
aufwiesen.
Wie im vorstehenden erwähnt wurde, ist das buschige nicht gewebte und nicht gewirkte textile Flächengebilde
gemäß der vorliegenden Erfindung insbesondere gut für die Verwendung zur Herstellung von »Wegwerf«-Gegenständen
u. dgl. geeignet Diese Anwendungsmöglich-
■5 keiten schließen nicht nur Waschlappen, Wischtücher,
Handtücher, kosmetische Tücher, Decklagen für Windeln, Servietten oder Tücher, Monatsbinden und
dergleichen sanitäre Tücher, Decken, Tischwäsche, Bandagen, Verbände und andere medizinische Bedarfs-
K) artikel, Frisiernackentücher, Kopfauflagen, Staubsammelfilze,
Staubtücher und Mops und Wischtücher jeder Art ein, sondern erstrecken sich auch auf Bekleidung
wie z. B. Wegwerf-Badkleidung und -mantel, chirurgische
Masken, Wegwerf-Kappen und -mutzen und
π industrielle und Hausbekleidung wie z. B. Kostüme und
modische Kleidung, einschließlich Zwischenlagen für Bekleidung. Es wird angenommen, daß das Vliesmaterial
der vorliegenden Erfindung ebenfalls vorteilhaft für
Wegwerf-Lätzchen, Tablettdeckchen. Platzdeckchen,
2", Gesichtstücher, Wegwerf- Dekorierungen, Teppichunterlagen
und Decken oder Teppiche mittlerer Haltbarkeit, Wandbedeckungen, Isoliermaterialien, einschließlich
Cryo-Isolierungen, Tücher zur Verwendung bei der Geburtshilfe, Schlafsackauskleidungen, Bettlaken, Bett-
?·> decken und Bettwäsche, Schutzumhüllungen oder als
TrSger für eine Beschichtung aus einer textlien Weichmacherzusammensetzung verwendet werden
kann. Das textile Flachengebilde oder Vliesmaterial kann ebenfalls als ein Filtermaterial entweder für Luft,
jo Fluid oder Flüssigkeit, wie z. B. als Kaffeefilter oder als
Infusionsflächenmaterialien wie z. B. als Teebeutel verwendet werden, und wenn es geeignet behandelt
wird, kann es als ein Beschichtungsträger für verschiedene Gegenstände wie z. B. als Träger für synthetisches
j-, Leder oder als Ersatz für Steifleinenzwischenschichten verwendet werden. Es ist verständlich, daß laminierte
Aufbauten ebenfalls aus dem Faservliesstoff der vorliegenden Erfindung gebildet werden können,
einschließlich Laminaten für verstärkte Schichten aus
4n Kunststoffilm, laminierten oder geformten Papieren,
Lichtdiffusoren. Lampenschirmen oder dekorativem Schiebetürpapier, oder das Material könnte bei
Seilererzeugnissen, streckbaren Beuteln oder Säcken oder für die Verwendung bei Polsterwaren für häusliche
4-, Ausstattungen und Automobile verwendet werden. Die vorstehende Liste von Anwendungsmöglichkeiten ist
nur als Beispiel für die vielseitige Verwendbarkeit des gemäß der vorliegenden Erfindung erzeugten Materials
angegeben.
Hierzu 2 Blatt Zcichminpcn
Claims (8)
1. Faservliesstoff in Bahnform mit großer Fülligkeit, Weichheit und hohem Absorptionsvermögen,
der ein flächiges Grundvlies und auf einer Oberflächenseite eine Vielzahl davon abstehender
Faserbündel aufweist, die durch Fasern des Grundvlieses gebildet sind, weiche sich frei von der
Oberfläche des GrundvHeses erstrecken und nur mit einem ihrer Enden in dem Grundvlies verankert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundvlies aus in Wasser dispergierbaren Fasern einer
Länge von mindestens 0,3 cm gebildet ist und daß die einzelnen Faserbüschel sich verjüngend spitz zusammenlaufen
und ein welliges Aussehen haben, wobei jedes Büschel aus einer Vielzahl ausgerichteter
Einzelfasern besteht, die in regellos gestreuter Länge rus dem Grundvlies herausragen.
2. Faservliesstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern synthetische Fasern
mit einem Titer von wenigstens etwa 1,1 dtex und einer Länge bis zu etwa 2,5 cm sind.
3. Faservliesstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern eine Mischung aus
Papierherstellungs- und textlien Fasern sind.
4. Verfahren zur Herstellung eines Faservliesstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem
fadenartiges Material unter Wirkung des SchwerkraftfeWs
auf eine mit öffnungen versehene Sammeirläche derart abgelagert wird, daß sich durch
die Öffnungen iiindurc:, Florbüschel ausbilden, worauf die Sammeiflp.che von dem Fasermaterial
getrennt wird, dadurch ^ :kennzeichnet, daß als
fadenartiges Material Stapelfasern einer Länge von mindestens 0,3 cm verwendet werden, die in einem
wäßrigen Medium mit einer dynamischen Viskosität von mindestens 0,003 Pa ■ s (Pascalsekunden) unter
Einstellung einer Faserkonzentration von 0,05 bis 0,5% dispergiert und auf ein Sieb mit einem
mittleren offenen Bereich der einzelnen Sieböffnungen im Bereich von etwa 12x10 4cm2 bis etwa
360 χ 10 4 cm; geführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasersammeielement ein Sieb von
etwa 1,41 bis 0,71 mm ist und daß der mittlere offene Bereich der öffnungen des Siebes im Bereich von
18,7x10 «bis 125 χ 10 "cm'liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das viskose faserdispergierende
Medium eint Viskosität von mindestens 10 ! Pa · s
bis zu etwa 0.3 Pa \μ$ aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das faserdispergierende Medium eine
wäßrige Lösung von einem hochmolekularen Harz ist und die wasserdispergierbaren Fasern synthetische
Fasern mit einem Titer von wenigstens etwa 1,1 dtex und einer Länge im Bereich von 0,32 cm bis
zu 2,54 cm einschließen.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das faserdispergierende Medium eine Viskosität von mindestens etwa 0,05 Pa · s aufweist
und das Ehtfernern des Dispersionsmedium von dem Sammeleiement, nachdem die Fasern auf diesem
abgelegt worden sind, durch Vakuum untersützt Wird.
Die Erfindung betrifft zunächst einen Faservliesstoff in Bahnform mit großer Fülligkeit, Weichheit und
hohem Absorptionsvermögen, der ein flächiges Grundvlies und auf einer Oberflächenseite eine Vielzahl
davon abstehender Faserbüschel aufweist, die durch Fasern des Grundvlieses gebildet sind, weiche sich frei
von der Oberfläche des GrundvHeses erstrecken und nur mit einem ihrer Enden in dem GrundvKes verankert
sind.
ίο Ein derartiger Faservliesstoff ist aus der DE-PS
9 53 425 bekannt, bei dem offene Faserenden von der Oberfläche des Vliesstoffes abstehen und einen
buschigen Flor bilden. Bei diesem bekannten Textilgebilde stehen die Enden der einzelnen Fasern vom
flächigen Grundkörper ab, mit dem sie materialeinheitlich zusammenhängen, wobei jedoch die einzelnen
abstehenden Faserenden im wesentlichen gleiche Länge aufweisen und dem Textilgebilde ein samtartiges
Aussehen verleihen. Dieser bekannte Vliesstoff hat also nicht das Aussehen und die Eigenschaften von
hochflauschigen absorbierenden Tüchern wie Badetüchern und dergleichen. Derartige buschige, nicht
gewirkte und nicht gewebte Vliesstoffmaterialien sind heutzutage insbesondere auf dem Bereich der Einweg-Tücher
gefragt.
Die Erfindui'i betrifft außerdem ein Verfahren zur
Herstellung eines Faservliesstoffes, bei dem fadenartiges Material unter Wirkung des Schwerkraftfeldes auf
einer mit Öffnungen versehenen Sammelfläche derart
abgelagert wird, daß sich durch die öffnungen hindurch
Florbüschel ausbilden, worauf die Sammelfläche von dem Fasermaterial getrennt wird. Ein derartiges
Verfahren ist aus der US-Patentschrift 32 66 969 bekannt.
Der hiernach hergestellte Vliesstoff weist eine frotteeartige Schiingenstruktur auf. Bei dem in dieser
Patentschrift beschriebenen Herstellungsverfahren werden lange Fäden beispielsweise im Fluidstrom durch
die Öffnungen von siebartigen Elementen gedrückt und bilden auf der Oberfläche des Textilgebildes geschlossene
Schlingen. Die entstehende Struktur ist zwar frotteeartig, jedoch sind sämtliche Schlingen geschlossen
und völlig regelmäßig angeordnet. Dies ergibt ein ästhetisch ni< ht ansprechendes Aussehen. Außerdem ist
das Herstellungsverfahren für das Gebiet der Einwegartikel wirtschaftlich zu aufwendig. Wenn es nicht möglich
ist, derartige Vliesstoffe nach dem wirtschaftlichen Naß-Papierheistellungsverfahren zu erzeugen, liegen
die Kosten des Endproduktes stets relativ hoch. Bisher ist es aber nur bekannt, mit einem Naß-Papierherstullungsverfahren
gemusterte, gewebeähnliche Textilgebilde ohne Floroberfläche herzustellen (US-PS 33 22 617
und 29 40 891).
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen Faservliesstoff zu schaffen, dessen freie vom Grundvlies
abstehende Faserenden eine ästhetisch ansprechende Unregelmäßigkeit besitzen, wie sie durch die Verwendung
von Naturstoffen erzielt wird, und den Vliesstoff buschig und flauschig zu machen und ihm hohen
Luftgehalt, Weichheit, Drapierfähigkeit, guten Griff, Fülligkeit Und Absorptionsfähigkeit Verleihen,
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Faservliesstoffes auf der Basis des Maß^Papierher-
Stellungsverfahrens zu schaffen.
Die erste Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Faservliesstoff der eingangs beschriebenen Art das
Grundvlies aus in Wasser disDereierbaren Fasern einer
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