DE2409343A1 - Verfahren zum entfernen der dampffoermigen reaktionsprodukte bei der herstellung von polyestern, insbesondere von polyaethylenterephthalat - Google Patents
Verfahren zum entfernen der dampffoermigen reaktionsprodukte bei der herstellung von polyestern, insbesondere von polyaethylenterephthalatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen der dampfförmigen
Reaktionsprodukte bei der Herstellung von Polyestern, insbesondere von Polyäthylenterephthalat, mittels mit den
Dampfräumen der Reaktoren über Saugleitungen verbundenen Vakuumaggregaten, von denen wenigstens die erste Stufe als
Dampfstrahlsauger ausgebildet ist.
Aus der DT-AS 1 545 221 ist ein Verfahren zum Abtrennen verdampfbarer
niedermolekularer Anteile aus geschmolzenen hochpolymeren Verbindungen bekannt, bei dem das bei der Polykondensation
von Diglykolterephthalat zu Polyäthylenterephthalat freiwerdende Äthylenglykol sowie eine geringe Menge des Diglykolterephthalats
bei einem Vakuum von etwa 0,4 Torr mittels eines Dampfstrahlsaugers aus dem Dampfraum des Reaktors abgezogen
wird. Die abgezogenen Reaktionsdämpfe werden zusammen mit dem als Treibmittel dienenden Wasserdampf in einem dem
Dampfstrahlsauger nachgeschalteten Kondensator niedergeschlagen» Aus dem Kondensat wird gewöhnlich durch Destillation
das darin enthaltene Äthylenglykol weitgehend zurückgewonnen.
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Das den Abwasserleitungen zuzuführende Wasser enthält jedoch in nicht unerheblichem Maße Reste von Glykol und Dimethylterephthalat,
deren Entfernung - soweit überhaupt möglich nur unvollständig und unter erheblichem Aufwand durchführbar
ist.
Die sich daraus ergebenden Nachteile - unnötiger Glykolverlust
einerseits, Umweltverschmutzung andererseits - sind in der DT-OS 2 227 261 angesprochen worden. Dort wird zum Zwecke
einer weitergehenden Wiedergewinnung des Glykols und einer Reduzierung der Umweltverschmutzung vorgeschlagen, als Treibmittel
für die das Vakuum erzeugenden Strahlsauger Xthylenglykol in dampfförmiger oder flüssiger Phase zu verwenden.
Flüssiges Xthylenglykol wird - soweit zum Niederschlagen der abgesaugten Reaktionsdämpfe Mischkondensatoren verwendet
werden - auch als Kühlmittel benutzt, und das anfallende Kondensat wird im geschlossenen Kreis geführt.
Obwohl der von der Polycaprolactam-Extraktion aus der DT-OS 1 949 911 her bekannte Gedanke, als Treibmittel für die Vakuumerzeugung
das Extrahierbare bzw. Verdampfbare bzw. dessen
Kondensat selbst einzusetzen, im Hinblick auf die vollständige Wiedergewinnung des Glykols und die Reinhaltung des Wassers
auch bei der Polyesterherstellung einen Schritt nach vorne darstellt, hat das in der DT-OS 2 227 261 geschilderte Verfahren
das Problem nicht vollständig gelöst. Dort wird nämlich das aus den Kondensatoren kommende Gemisch von kondensierten
und nichtkondensierbaren Bestandteilen einem Sammelbehälter zugeführt, aus dessen Dampfraum die nichtkondensierbaren
Bestandteile über eine Auslaßleitung abgeführt werden. Da bei der Höhe des im Reaktor herrschenden Vakuums
von weniger als 1 Torr dieses Vakuum über mehrere Stufen auf Atmosphärendruck komprimiert werden muß, herrscht in dem
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Sammelbehälter in der Regel noch ein Vakuum, und beim Absaugen
der nichtkondensierbaren Bestandteile aus dem Sammelbehälter läßt sich das Mitreißen von Glykol und/oder Diglykolterephthalat
nicht vermeiden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand demgemäß darin, eine noch weitgehende Sicherheit gegen das Eintreten
der erwähnten bei der Polyesterproduktion anfallenden Reaktionsnebenprodukte in das Abwassersystem bzw. in die Luft zu
gewährleisten.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs erwähnten Verfahren erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das eigentliche Absaugen der dampfförmigen Reaktionsprodukte mittels glykoldampfbetriebener
Dampfstrahlsauger erfolgt, während das Entfernen der mitabgesaugten
nichtkondensierbaren Gase ("Entlüftung") mittels einer nachgeschalteten, mit flüssigem Glykol betriebenen
Flüssigkeitsringpumpe erfolgt.
Der Vorteil glykoldampfbetriebener Strahlsauger gegenüber mit flüssigem Glykol betriebenen Strahlsaugern ist eine höhere
Leistung bei den geforderten niedrigen Drücken.
Die Leistung kann weiter gesteigert werden, wenn das Absaugen der dampfförmigen Reaktionsprodukte zweistufig erfolgt und
dabei dem ersten glykoldampfbetriebenen Dampfstrahlsauger ein Kondensator nachgeschaltet ist.
Dadurch braucht der Dampfstrahlsauger der zweiten Stufe nur noch die im ersten Kondensator nicht niedergeschlagenen Gase
und Restdämpfe abzusaugen.
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- 4 - Pos. A3GW31699
Besonders vorteilhaft ist ein Verfahren, bei welchem dem ersten Kondensator ein Zyklonabscheider nachgeschaltet ist. Hierdurch
wird vermieden, daß die zweite Saugstufe Kondensattröpfchen mitreißt.
Um das Mitreißen von Kondensattröpfchen durch die mit flüssigem Glykol betriebene Flüssigkeitsringpumpen weitgehend zu verhindern,
wird vorzugsweise auch dem zweiten DampfStrahlsauger ein
Kondensator mit wiederum nachgeschaltetem Zyklonabscheider nachgeordnet, in dem die Saugleitung der Flüssigkeitsringpumpe mündet.
Der spezielle Vorteil der glykolbetriebenen Flüssigkeitsringpumpe als letzte Vakuumstufe liegt darin, daß bei der Kompression
der unkondensierbaren Gase auf atmosphärische Spannung
in Gegenwart von flüssigem Glykol der noch vorhandene dampfförmige
Glykolanteil auf weniger als ein Zwanzigstel vermindert wird und daß Kondensattröpfchen, die eventuell aus dem letzten
Kondensator mitgerissen werden, hier aufgrund der Zentrifugalkräfte von den nichtkondensierbaren Gasen getrennt werden und
nicht in die Abluft geraten.
Die Erfindung wird anhand beigefügter Zeichnung erläutert. In diesem Ausführungsbeispiel ist nur das eigentliche Vakuumsystem
dargestellt, w äirend der Reaktor, aus dem die dampfförmigen Reaktionsprodukte einschließlich evtl. vorhandener nichtkondensierbarer
Gase abgezogen werden, nicht dargestellt ist.
Das Absaugen des Darapf-Luft-Gemisches erfolgt über die Saugleitung
"S" durch einen glykoldampfbetriebenen Dampfstrahlsauger
1. Dabei wird das Gemisch beispielsweise von 0,3 Torr auf 5 Torr komprimiert. Im nachgeschalteten Kondensator 2,
der als Mischkondensator ausgebildet sein kann, vorzugsweise
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aber ein Oberflächenkondensator ist, wird der Glykoldampf der
ersten Stufe weitgehend kondensiert. Das im Falle eines Oberflächenkondensators erfofcderliche Kühlwasser wird über Leitung
5 zugeführt und über Leitung 6 abgezogen. Dem Kondensator 2 wird zweckmäßigerweise ein Zyklonabscheider 7 nachgeschaltet,
der das verflüssigte Glykol abscheidet und über Rohrleitung 19 in den barometrisch angeordneten Sammelbehälter 21 ableitet.
Ein zweiter, erfindungsgemäß ebenfalls glykoldampfbetriebener
Dampfstrahlsauger 8 saugt die Luft mit einem von der Kühlwassertemperatur der ersten Kondensationsstufe abhängigen Glykoldampfanteil
aus dem Zyklonabscheider 7 ab und komprimiert dieses Gemisch auf einen Druck von ca. 30 Torr. Bei diesem Druck kann
selbst bei Verwendung von Rückkühlwasser das im Gemisch enthaltene Glykol weltgehend kondensiert werden. Deshalb wird der dem
zweiten Dampfstrahlsauger 8 nachgeschaltete Kondensator 9 (hier wieder ein Oberflächenkondensator) zweckmäßig mit dem aus dem
Kondensator 2 über Leitung 6 ablaufenden Kühlwasser betrieben, welches ihn über Leitung 10 verläßt. Dem Kondensator 9 ist
wiederum ein Zyklonabscheider 11 nachgeschaltet, der da3 verflüssigte Glykol abscheidet, welches über Rohrleitung 20 in den
Sammelbehälter 21 läuft.
Durch die Rohrleitung 12 wird nunmehr das restliche Glykoldampf-Luft-Gemi
sah von der Flüssigkeitsringpumpe 13 angesaugt
und darin auf Atmosphärendruck komprimiert. Die Flüssigkeitsringpumpe 13 arbeitet mit Glykol, welches über Rohrleitungen
14 und 27 im Kreislauf bleibt; im Behälter 15 erfolgt die Abscheidung der Betriebsflüssigkeit, Glykol, von der Luft, die
befreit von Kondensierbarem bzw. Kondensiertem, über Leitung 16 entweicht, über Kühlschlangen 17; 18 wird das Betriebsmittel
Glykol auf einer hinreichend niedrigen Arbeitstemperatur gehalten.
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' - fi - Vna. A3GW3169 9 I
Aus dem Behälter 21 wird über eine Pumpe 22 und Leitung 23 das Glykol in den Verdampfer 3 gepumpt, der beispielsweise über eine
Heizschlange 25; 26 beheizt wird. Auf dem Wege zum Verdampfer kann das Glykol ein Filter 24 passieren, um bei der Kondensation
anfallende Verunreinigungen, insbesondere niedermolekulare Bestandteile, zu entfernen. Der Glykoldampf geht über Leitung 4
den Treibmittelleitungen "T" der DampfStrahlsauger 1; 8 zu.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für alle Stufen der
Polyesterherstellung, insbesondere aber für die an sehr geringe absolute Drücke gebundene Polykondensationsstufe. Es hat den
Vorteil, daß der abgesaugte Glykoldampf praktisch vollständig als flüssiges Glykol wiedergewonnen werden kann, wobei die
Betriebskosten erheblich geringer sind als bei der Verwendung von Wasserdampf-Strahlsaugern, bei denen das Glykol entweder
(bei Mischkondensatoren) mit dem Kühlwasser abläuft oder aber (bei Oberflächenkondensatoren) als stark verdünnte wässrige
Lösung anfällt.
-5Q9836/Ö831
Claims (5)
- Θ·PatentansprücheVerfahren zum Entfernen der dampfförmigen Reaktionsprodukte bei der Herstellung von Polyestern, insbesondere von Polyäthylenterephthalat, mittels mit den Dampfräumen der Reaktoren über Saugleitungen verbundenen Vakuumaggregaten, von denen wenigstens die erste Stufe als Dampfstrahlsauger ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das eigentliche Absaugen der dampfförmigen Reaktionsprodukte mittels glykoldarapfbetriebener DampfStrahlsauger erfolgt, während das Entfernen der restlichen Reaktionsprodukte und der mitangesaugten nichtkondensierbaren Gase mittels einer nachgeschalteten, mit flüssigem Glykol betriebenen Flüssigkeitsringpumpe erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absaugen der dampfförmigen Reaktionsprodukte zweistufig erfolgt und dabei dem ersten glykoldampfbetriebenen Dampfstrahlsauger ein Kondensator nachgeschaltet ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kondensator ein Zyklonabscheider nachgeschaltet ist.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten DampfStrahlsauger ein Kondensator mit nachgeschaltetem Zyklonabscheider nachgeordnet ist, in dem die Saugleitung der Flüssigkeitsringpumpe mündet.36/0831' - 8 - Pos. A3GW31699 I
- 5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatoren Mischkondensatoren sind, die mit im Kreislauf gehaltenem flüssigen Glykol beaufschlagt werden, das durch Kühlwasser rückgekühlt wird."509836/0831
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8230 | Patent withdrawn |