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Vorrichtung zum Drehen und Aufwinden eines Fadens Die Erfindung hat
eine Vorrichtung zum Drehen und Aufwinden eines Fadens zum Gegenstand mit einer
die Fadenspule tragenden, angetriebenen Spindel, einem koaxial zurSpindel entlang
der Spule bewegbaren Spinnring mit Läufer, einem Fadenführer in der Spindelachse
im Abstand von der Spindelspitze und einem Balloneinengungsring.
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Es ist bekannt,daß an Ringspinnmaschinen und Ringzwirnmaschinen die
Produktion in der Zeiteinheit durch die anwendbare Läufergeschwindigkeit auf dem
Spinnring begrenzt ist.Beim Überschreiten bestimmter Geschwindigkeitendes Läufers
auf dem Ring treten hoher Läuferverschleiß und hohe Fadenbruchzahlen auf und die
Qualität des Fadens wirdschlechter.
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Um dies zu vermeide.l, ist es bekannt, dir Reibung des Läufers auf
dem Spinnring durch Aufbringen von Schmiermittel zu vermindern und damit die in
der Praxis verwendbare Läufergeschwindigkeit zu erhöhen.
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Da es sichbeider Reibung zwischen Ring und Läufer im allgemeinen um
eine Reibung vom Metall auf Metall handelt, werden Schmiermittel verwendet, die
für diese Art von Reibung geeignet sind.
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Es hat sich gezeigt, daß insbesondere beim Verarbeiten von Fäden aus
synthetischen ssern die Produktion in der Zeiteinheit nicht durchdie anwendbare
Läufergeschwindigkeit begrenzt wird. Bei solchen Materialien treten schon vor Erreichen
der erfahrungsgemäß kritischen Läufergeschwindigkeit Schäden an den Fäden auf, die
deren Qualität beeinträchtigen. So konnten bzw. beim Verarbeiten von Baumwolle auf
einerRingspinnmaschine durchMaßnahme im Bereich vom Ring und Läufer in Form von
selbstschmierenden Ringen Läufergeschwindigkeiten
von 38 m/sec erreicht
werden. Bein Verarbeiten von Fäden aus synthetischen oen mußte die Läufergeschwindigkeit
auf maximal 24 m/sec zurückgenormmen werden, um qualitativ einwandfreie Fäden zu
erhalten.
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Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, die anwendbare Läufergeschwindigkeit
und danit die Produktion in der Zeiteinheit an Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen
beim Verarbeiten von Fäden aus synthetischen Fasern zu erhöhen. Es hat sich gezeigt,
daß dies mittels einer Vorrichtung, wie sie in Lnspruch 1 beschrieben ist, mit sehr
gutem Erfolg möglich ist. In manchen Fallen konnte dIe Läufergeschwindigkeit von
24 m/sec auf 34 m/sec heraufgesetzt werden, die Festigkeit des Fadens erhöhte sich
um 60 % und die Qualität des erzeugten Fadens hinsichtlIch thermischer Schädigung
(knoten- oder tröpfchenförmige, angeschmolzene Stellen), Haarigkeit und Abrieb konnte
erheblich verbessert werden. Die Tatsache, daß das Schmiermittel unmittelbar ar
der Stelle aufgebracht wird, an der es seine Wirkung entfalten soll, hat den Vorteil,
daß kein Schmiermittel an anderen Stellen abgeschieden oder abgeschleudert wird.
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Es hat sich weiter gezeigt, daß eine besonders vorteilhafte Wirkungsweise
der in Anspruch1 genannten Vorrichtung dann erzielbar ist, wennsie in Verbindung
mit einem an sich bekannten drehbaren Spinnring (DT-PS 1 195 207) angewendet wird.
Es ist bekannt, daß der Fadenzug im Ballon beim Verwenden von drehbaren Sprinnringen
stark herabgesetzt wird. Dadurch vergrößert sich notwendigenweise der Durchmesser
des Fadenballons bzw.der Faden liegt mit größerem Druck und größerem Umschligungswinkel
am Balloneinegungsring an.
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Die nachteiligen Folgen dieser Gegebenheiten undihre abträglichen
Auswirkungen auf die Fadenqualität können durch die im Anspruch 5 genannte Maßnahme
sehr erfolgreich vermieden werden.
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Die Erfindung wird nachstehend an Sand eines Ausführungsbeispieles
in den Figuren 1 und 2 sowie deren Beschreibungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Sohnittdarstellung durch die Spindelachse einer
Vorrichtung zum Drehenund Aufwinden eines Garnes; Fig. 2 die Draufsicht auf einen
teilweise geschnittenen Balloneinengungrings als Einzelheit.
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Die in den Figuren dargestellte Spindeleinheit steht für eine Vielzahl
von in mindestens einer Reihe angeordneten derartigen Spindeleinheiten auf einer
Spinn- oder Zwirrmasahine. Dabei ist die Spindel 5 mittels eines in der Spindelbank
2 befestigten Spindellagers 6 drehbar gelagert und mittels eines Tangentialriemens
3 am Wirtel 4 angetrieben. Auf die Spindel 5 ist die Spule 1 aufgesteckt Koaxial
zu Spindel 5 und Spule 1 sind ein Spinnring 13 und ein 3alloneinenguns,sring 8 angeordnet.
Der Spinnring 13 ist in bekannter und hier nicht dargestellter Weise zum Aufbau
der Spulenwicklung in Pfeilrichtung A entlag der Spule 1 bewegbar. Ebenso ist der
Balloneinengungsring 8 in bekannter und nicht näher dargestellter Weise in Richtung
der Spindelachse ( Pfeil 3 ) bewegbar.
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In der gezeichneten Ausführungsformist der Spinnring 13 in bekannter
Weise auf einem Luftrolster drehbar gelagert. Su diesem Zweck neisU der Ring doppelkegelförmige
Außenkontur auf, der eine entsprechende Innenkontur der Ringbank 17 gegenübersteht.
Tn Ebene der Kegelbasen münden ir die Ringbank 17 mehrere von einem Rin£'kanal 15
ausgehende Sticjkanäle 22. Der Ringkanal 15 steht über einen weiteren Stichkanal
23 mit den durch die Ringbank 17 längs verlaufenden Druckluftzuführkanal 16 in Verbindung.
Durch die aus den Stickanälen austrehende Luft bildet sich zwischen den Doppenkegelflächen
von Ringbank 17 und Spinnring 13 ein Luftpolster, auf dem der Spinnring leicht drehbar
gelagert ist. Durch den Aufspulvorgang des ladens 10 auf die Spule 1 wirdder Ringläufer
12 auf den Spinnring 13 nachgeschleppt. Der Läufer 12 seinerseits versetzt den Spinnring
13 in Drehung.
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Die Erfindung ist jedoch auch in Verbindung mit andersartigen bspw.
mittels Wäzlagern drehbar gelagerten und gegebenenfalls angetrieben oder auch mit
feststehenden Sprinnringen vorteilhaft anwendbar.
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Der Faden 10 läuft in bekannter Weise von einem nicht dargestellten
Streok- oder Lieferwerk durch einen Fadenführer 11 und den Balloneinengungsring
8 und wird durch den Ringläufer 12 auf dem Sprinnring 13 auf die Spule 1 aufgewunden.
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Gemäß der Erfindung weist der Balloneinengungsring 8, der den durch
den Faden 10 gebildeten Ballon bei Rctation der Spule 1 einen£t, Einrichtungen zur
Zuführ von Schmiermittel auf. In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform bestehen
diese Einrichtungen aus einer Vielzahl von Schlitzen 9 sowie einem Ringkanal 18,
der durchStichkanäle 24 sowohl mit einemSchmiermittelkanal 19 als auch mit den Schlitzen
9 des Balloneinengungsringes 8 In Verbindung steht. er Schmiermittelkanal 19 verläuft
durch die die Balloneinengungsringe 8 tragende, sich entlang der Spindelreihe erstreckende
Tragschiene 26.
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Durch den Schmiermittelkanal 19 wird ein Gleit- und Schmiermittel
in den Ringkanal 18 gedrückt. Die Zufuhr von Schmiermittel wird durch nicht näher
dargestellte,an sich bekannte Dosiergeräte so gering gehalter, daß das Schmiermittel
die Schlitze 9 nur eben fällt.
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Beim Entlangstreichen des Fadens 10 an der Innenfläche 7 das Umforges
des Balloneinengungsringes 8 entnimmt der Faden 10 Schmiermittel aus den Schlitzen
9 und vermindert so die Reibung zwischen Faden 10 und Balloneinengungsring 8.
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In der Ausführungsform des Balloneinengungsringes 8 gemäß Fig. 2 ist
in dem Ringkanal 18 ein schmiermittegetränkter Docht 20 so angeordnet, daß er mehrmals,
wie beispielsweise dargestellt viermal, an die Oberfläche der vom Faden 10 bestrichenen
Innenfläche 7 des Balloneinengungsringes 8 tritt. Der Docht 20 ist durch den Steg
27 des Balloneinengungsringes 8 bis in dem Schmiermittelkanal 19 geführt, aus den
er das Schmiermittel entnimmt.
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Aus £ig. 2 geht auch hervor, da3 der Balloneinengungsring 8 vorteilhafterweise
nicht geschlossen ist, sondern einen Schlitz 29 auflreist, durch den der faden eingeführt
werden kann.
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auch hier entnimmt der faden 10 beXm Entlangstreifen an der Innenfläche
7 des Balloneinengungsringes8 von den hervortretenden Dochtabschnitten geringe Mengen
Schmiermittel.
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Als Schmiermittel werden Öle oder Ölemulsionen vorgeschlagen, die
geeignet sind, die Reibung zwischen Fadenmaterial und Material des Balloneinengungsringes
herabzusetzen und die bei der Weiterverarbeitung des Fadens nicht stören. Solche
Schmiermittel sind beispielsweise aus der Strickerei und Wirkerei bekannt.