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Pumpe Gegenstand der Erfindung ist eine Pumpe, insbesondere Rollpumpe
für Sonden zur enteralen Ernährung von Lebewesen, mit den Pumpen-Rollkörpern gegenüberliegender
Abstützwand für den Sondenschlauch.
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Es ist bekannt, flüssige Nahrung mittels kaliberstarker, starrer Sonden
entweder in Magen oder Duodenum zu applizieren. Nach Auflösen der als Pulver vorliegenden
Nahrung wird diese mittels Schwerkraft durch den Magenschlauch zugeführt. Dieses
bekannte Verfahren zur enteralen Ernährung ist nicht nur mit erheblichen Unannehmlichkeiten
für den Patienten und durch die starre Ausgestaltung sogar möglichen Verletzungen
verbunden, sondern überdies ist diese Art der enteralen Ernährung stationsabhängig.
Der Patient ist in seiner Bewegungsfreiheit sehr stark eingeschränkt, da die Applikation
mit Schwerkraft ein Druckgefälle und somit eine Höhendifferenz zwischen Nahrungsbehälter
und Applikationsort voraussetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere, d.h. zusätzlich zu den
sich aus Beschreibung und Ansprüchen ergebenden Aufgabenstellungen, die Vorrichtungen
zur enteralen Ernährung in herstellungstechnisch einfacher Weise gebrauchsvorteilhaft
auszubilden, derart, daß der Patient weder in seiner Bewegungsfreiheit gehindert
noch ortsgebunden ist und die zur einwandfreien Hygiene notwendigen Desinfektionsvorgänge
ohne nennenswerten Arbeitsausfall erfolgen können.
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Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
dar.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Pumpe von erhöhtem
Gebrauchswert geschaffen. Die enterale Ernährung durch die erfindungsgemäße Pumpe
macht den Patienten unabhängig vom Behandlungsort. Der Patient ist weder in seiner
Bewegungsfreiheit behindert, noch an eine stationäre Behandlung gebunden. So können
beispielsweise ambulante Patienten während der enteralen Ernährung ungehindert ihren
gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Es ist sogar möglich, die künstliche Ernährung
größtenteils dem Patienten selbst zu übertragen. D.h., der Patient kann sich gegebenenfalls
zuhause selbst versorgen, wobei die Pumpe relativ bequem, beispielsweise unter der
Kleidung verborgen getragen werden kann. Die ortsunabhängige enterale Ernährungsweise
eröffnet sogar die Möglichkeit, die Verwendung der Pumpe sowie die Wartung derselben
und die Beobachtung des Patienten auf praktische Ärzte zu übertragen. Die
genau
dosierte Zuführung der Nährflüssigkeit macht eine ständige Beobachtung sowieso unnötig.
Die Pumpgeschwindigkeit des beispielsweise Akku-gespeisten Pumpenmotors ist stufenlos
regelbar. Insbesondere in Krankenhäusern zur stationären Behandlung von Patienten
erweist sich die günstige Bauform der Pumpe als vorteilhaft. Die Bauteile, die aus
Hygiene-Gründen in regelmäßigen Abständen desinfiziert werden müssen, sind leicht
demontierbar. Es ergibt sich hierdurch die Möglichkeit, die Pumpe ohne nennenswerten
Arbeitsausfall selbst unter Berücksichtigung der notwendigen Desinfizierungsvorgänge
nahezu ununterbrochen in Betrieb zu halten. Hierzu können mehrere, zu einer Pumpe
gehörende Bausätze der auswechselbaren Teile gehören, so daß durch wenige Handgriffe
die benutzten, für eine Desinfizierung fälligen Bauteile gegen bereitliegende, hygienisch
einwandfreie ausgetauscht werden.
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An Arbeitsausfall für die Pumpe tritt dann nur die relativ kurze Zeit,
die zum Auswechseln der Bauteile nötig ist auf.
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Die Bauteile sind so günstig angeordnet, daß durch wenige schnelle
Handgriffe gegebenenfalls sogar der Pumpengehäusedeckel demontiert werden kann,
beispielsweise für Wartungsarbeiten an der Pumpe. Die Befestigungspunkte zur Fixierung
der
lösbaren Bauteile sind hierbei günstig gewählt. Der eine Befestigungspunkt, welcher
zwischen dem Flansch der Abstützwand und dem Pumpengehäuse besteht, kann als Schwenkpunkt
ausgebildet sein. Hierdurch ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit, den häufig
zu wechselnden Sondenschlauch ohne Demontage der Pumpe zu wechseln. Dies geschieht
sogar in einfacher Weise, da der neue Schlauch seitlich in den Schlauchkanal eingelegt
werden kann, wenn die Abstützwand herausgeklappt ist. Hierbei ist es günstig, eine
stabile Lagefixierung der schwenkbaren Abstützwand in der zugeklappten Stellung
zu erzielen. Dies geschieht durch Verrastung. Hier wirkt in günstiger Weise ein
Abschnitt der Abstützwand mit einem Schieber des Pumpengehäuses zusammen. Trotz
stabiler Lagefixierung ist die Verrastung jedoch leicht lösbar; es braucht lediglich
die aus dem Pumpengehäuse ragende Griffhandhabe entgegen Federdruck betätigt zu
werden, um die Zuhaltung aufzulösen. Auch für den Aufsteckstutzen für den Nährlösungsbehälter
ist eine günstige Anordnung gewählt; er liegt in günstiger Lage am höchsten Punkt
der Pumpe. Die erfindungsgemäße Pumpe lässt in vorteilhafter Weise eine genaue Dosierung
der
zuzuführenden Nährlösung zu, so daß die Zufuhr günstigst individuell auf jeden Patienten
abgestimmt werden kann, d.h. die körperliche Verfassung des Patienten kann durch
gleichmäßige Zufuhr ununterbrochen auf dem gleichen Niveau gehalten werden, wobei
die zugeführte Nährlösungsmenge vom Körper vollständig aufgenommen wird, d.h. ohne
Schlackenbildung. Die günstige Ausgestaltung der Pumpe bewirkt bei zuverlässiger
Arbeitsweise in jedem Geschwindigkeitsbereich einen blasenfreien Transport der Nährlösung.
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Der Gegenstand der Erfindung ist anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles nachstehend näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen teilweisen
Längsschnitt durch die Pumpe bei Schwenk-Offenstellung der Abstützwand, Fig. 2 die
Pumpe in Gebrauchsstellung, Fig. 3 den Schnitt gemäß Linie 111-111 in Fig. 2 und
Fig. 4 den Schnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 2.
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Die Pumpe besitzt das Pumpengehäuse 1 und die am oberseitigen, von
einem Schwenkzapfen gebildeten Drehpunkt 2 schwenkbar angeordnete Abstützwand 3.
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Die Abstützwand 3 ist über einen Flansch 4 am Drehpunkt 2 angelenkt,
welcher Flansch 4 sich oberseitig in einen Aufsteckstutzen 5 für einen nicht dargestellten
Nährlösungs-Behälter fortsetzt.
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Die Abstützwand 3 ist im Querschnitt U-profiliert, wobei der U-Steg
U als Abstützfläche für den Sondenschlauch 6 dient. Die Fläche 7 des ~Pumpengehäuses
1 und die Wandung 8 eines ebenfalls auf den Drehzapfen 2 aufgesteckten Gehäusedeckels
9 bilden hierbei noch seitliche Begrenzungswände.
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Der Transport der Nährlösung erfolgt durch Pumpen-Rollkörper 10, welche
konzentrisch an einer Befestigungsscheibe 11 frei drehbar gelagert sind, wobei die
Scheibe 11 ebenfalls durch eine zentrische motorbetriebene Achse 12 drehbar ist.
Für eine einwandfreie Lauffunktion unter geringen Reibungskräften läuft die Achse
12 in Kugellagern 13.
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In zugeklappter Stellung der Abstützwand 3 laufen die Pumpen-Rollkörper
10 konzentrisch zu einem Abschnitt 3' der Abstützwand 3. Der Abstand zwischen der
Umfangsfläche 10' der Pumpen-Rollkörper 10 und der vom U-Steg U gebildeten Lauffläche
bleibt im Bereich dieses Abschnittes 31 konstant.
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Der Abstand h zwischen Rollenumfangsfläche 10' und U-Steg 6 der Abstützwand
3 ist geringfügig kleiner als die doppelte Wandungsstärke des Sondenschlauches 6.
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Die Zuklappstellung der Abstützwand 3 ist durch eine Verrastung lagefixiert.
Die Verrastungsstellung wird dadurch erreicht, daß das hakenförmig verlängerte Ende
13 der Abstützwand 3 hinter die Sperrnase 14 eines im Pumpengehäuse verlagerbar
angeordneten Schiebers 15 tritt. Der Schieber 15 ist mittels einer Feder 16 in Verrastungsrichtung
belastet, so daß die Verrastungsstellung gebrauchsstabil aufrechterhalten wird.
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Die Verrastungsstellung wird allein durch Zuschwenken der Abstützwand
3 erreicht, da das hakenförmig verlängerte Ende 13 gegen eine schräge Auflauffläche
15' des Schiebers 15 tritt und dieser dadurch entgegen Federkraft abwärts ausweicht
In der Schwenk-Endstellung der Abstützwand 3 springt der Schieber 15 dann durch
die Federbelastung hoch und tritt in verrastende Lage.
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Um die Abstützwand 3 in die Schwenk-Offenstellung zu bringen, kann
der Schieber 15 über eine außenseitig des Pumpengehäuses 1 angeordnete Bedienungshandhabe
17 verlagert werden.
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Die Pumpen-Rollkörper 10 der Pumpe stehen in einem Abstand von 90
Grad zueinander, so daß sie zwischen sich einen Sektorbereich S freilassen. Die
aus dem Nährflüssigkeits-Behälter durch den Sondenschlauch 6 abwärtsfliessende Nährlösung
kann ungehindert bis zu der Quetschstelle zwischen dem entsprechenden Rollkörper
und dem Schlauch 6 gelangen. Bei Drehen der Scheibe 11, die die Rollkörper 12 konzentrisch
mitnimmt, wird so ein Teil der Nährlösung in
dem Sektorbereich
S zwischen zwei Rollkörpern 10 erfasst und blasenfrei mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
transportiert.
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Der Gehäusedeckel 9 sowie die Abstützwand 3 mit dem Sondenschlauch
6 sind schnell und einfach vom Pumpengehäuse lösbar. Nach Abziehen des Flansches
4 vom Schwenkzapfen 2 können die Bauteile abgezogen werden, um beispielsweise desinfiziert
zu werden.
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Die Pumpe erfährt hierbei keinen Arbeitsausfall, da die zu desinfizierenden
Bauteile gegen bereit liegende gleichartige ausgetauscht werden können.