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Als Artikulator verwendbares Vorführungsmodell für zahnärztliche Zwecke
Die Erfindung bezieht sich auf ein als Artikulator verwendbares Vorführungsmodell
, für zahnärztliche Zwecke mit auswechselbare Gebißschalen tragenden und in verschiedene
Stellungen zueinander einstellbaren Ober- und Unterkieferplatten und bezweckt, Vorkehrungen
zu treffen, die es ermöglichen, mit dem Unterkiefer zwecks Nachahmung der Tätigkeit
des menschlichen Unterkiefers außer einer auf und ab gerichteten Schwenkbewegung
auch eine quer gerichtete keibebewegung ausführen zu können. Zu diesem Zweck ist
der Unterkiefer in einem den Oberkiefer aufnehmenden waagerechten Tragrahmen mittels
eines Kugellagers entgegen der Wirkung von an einer das Kugellager tragenden Querstange
des Unterkiefers angreifenden Federn seitlich schwenkbaff- gelagert und mittels
auf diese Stange einwirkender Gleitstifte in Richtung einer seitlichen Reibebewegung
zum Oberkiefer verstellbar.
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Das Kugellager der Ouerstange des Unterkiefers ist an einem starren
Arm einer Kurbel gelagert, um deren Mittelachse der Unterkiefer auf und ab schwenkbar
ist, wobei gleichzeitig Vorkehrungen dafür getroffen sind, daß diese Kurbel mittels
einer Riegelstange feststellbar ist, so daß der Unterkiefer in seiner oberen Schwenkstellung
gesichert werden kann. Zur Vorführung der seitlichen Reibebewegung des Unterkiefers
zum Oberkiefer sind im Bereich der beiden Enden der den Unterkiefer tragenden Ouerstange
im Tragrahmen des Oberkiefers Gleitstifte gelagert, die unter der Einwirkung von
zweckmäßig gegeneinander versetzten Daumenscheiben abwechselnd verschiebbar sind.
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Es ist bei Vörrichtungen zum Vorführen künstlicher Gebisse bereits
bekannt, eine obere und untere Tragplatte mit Gebißschalen so auf Trägern zu lagern,
daß sich did Gebisse des oberen und unteren Kiefers in verschiedene Stellungen zueinander
einstellen lassen. Bei einer dieser Vorrichtungen ist der Oberkiefer allseitig beweglich,
dagegen ist der Unterkiefer wohl in Höhe und in bezug auf seine waagerechte Lage
einstellbar, aber nicht schwenkbar. Bei einer anderen Vorrichtung ist der Unterkiefer
mit einem Schwenkzapfen in einer Ebene schwenkbar und bei einer weiteren ist der
Oberkiefer um einen Schwenkzapfen schwenkbar und der um einen anderen Schwenkzapfen
schwenkbare Unterkiefer außerdem hin und her verstellbar.
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Bei a11 diesen Vorrichtungen läßt sich je-
doch die durch die
Erfindung ermöglichte zusammengesetzte Unterkieferbewegung, wie sie beim menschlichen
Gebiß vorkommt, nicht ausführen.
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Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Fig. z zeigt in Seitenansicht die Vorrichtung mit einem doppelten Zahnsatz
in der normalen gegenseitigen Stellung.
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Fig. z ist eine Vorderansicht der Vorrichtung nach der Fig. r, und
. Fig. 3 erläutert, in welcher Weise mit der Vorrichtung die Auswirkungen von Schrumpfungen
im
Zahnfleisch des Zahnträgers zur Anschauung gebracht werden können.
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Fig. 4 zeigt die hauptsächlichsten Teile der Vorrichtung im Grundriß.
Fig. 5 ist eine Seitenansicht zu Fig. 4 und |
Fig. 6 eine Schnittdarstellung nach Fig: |
Fig. 7 zeigt im Grundriß die Tragplatte de' |
Unterkiefers. Fig. 8 zeigt die Tragplatte des Oberkiefers in Vorderansicht und Fig.
9 in Ansicht von unten und teilweise im Schnitt: beide Figuren sind in vergrößertem
Maßstabe wiedergegeben.
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Fig. io zeigt eine.übliche Gebißschale, wie sie sowohl für den unteren
wie auch den oberen Träger benutzt wird.
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Fig. i i zeigt iii einem vergrößerten Querschnitt nach der Linie i
i-1 i der Fig. 5 die obere Tragplatte und deren Befestigung auf dem Träger.
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Fig.12 zeigt im Querschnitt die untere Tragplatte.
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Fig. 13 zeigt die Vorrichtungen zum Tragen und Einstellen (Al`tikulieren)
des unteren Trägers.
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Fig. 14 zeigt in Seitenansicht eine dabei verwendete Daumenscheibe.
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Bei der Ausführung der Erfindung kommt ein waagerechter Träger 20
in Anwendung, der aus zwei parallelen Teilen mit -einer Kreuzverbindung besteht
und von einem Ständer 21 vorspringt. Wie die Fig. i und 2 erkennen lassen, ist dieser
Träger mit einem Deckel 22 versehen, der die Vorrichtungsteile abschließt und zusammen
mit dem unteren Teil 23 so gestaltet ist, daß dadurch der obere Teil eines menschlichen
Schädels und der untere Kiefer zur Nachahmung kommt. Die Zusammenstellung kann wie
ein vollständiger Schädel gearbeitet sein, in dem die Zähne auswechselbar sind.
Von dieser Schädelausführung der Vorrichtung ist die Erfindung jedoch nicht abhängig.
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Das vordere Ende des Trägers 2o trägt- die Gebißtragplatte 25 des
Oberkiefers, während etwa in seiner Mitte der untere Gebißrahmen 24 hängt, der die
untere Gebißtragplatte 26 trägt. Diese Platten sind so eingerichtet, daß darauf
eine flache Metallschale 27, die in Fig. io gesondert dargestellt ist, befestigt
werden kann und in welcher die Zahnreihen mit ihrem Gipsträger in der üblichen zahntechnischen
Weise eingebaut werden. Die Schale 27 ist so eingerichtet, daß sie auf der Tragplatte
25 oder .der Tragplatte 26 in Lage gebracht und in dieser gesichert werden kann.
Zu dem Zweck sind bei dem Ausführungsbeispiel die Tragplatten mit zwei Ansätzen
28 versehen, die im Abstande voneinander an der hinteren Kante angeordnet sind (Fig.
8 und 9). Aus der vorderen Fläche jedes Ansatzes 28 ragt je ein unter Federdruck
stehender Stift 29 vor. Die Tragplatten sind ferner in ihrem mittleren Teil mit
zwei Öffnungen 3o ver-,sehen, die die Fig. 7 und 9 erkennen lassen.
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e Schale 27 hat einen zungenartigen Vor-@-gprung 31 am rückwärtigen
Ende, der dazu bestimmt ist, zwischen die Ansätze 28 e'inzu-@ggreifen, und ferner
zwei Stifte 32 an ihrer Auflagefläche, die in die Öffnungen 3o der Tragplatten eingreifen,
wenn die Schale gegen die federnd nachgiebigen Stifte 29 gedrückt ist. Diese Öffnungen
3o halten im Verein mit den Ansätzen 28 die Schale in Lage auf ihrer Tragplatte.
Zusätzlich kann noch eine Feder 33 an den Tragplatten befestigt werden, die die
Gebißzusammenstellung übergreift, wenn sie auf den Tragplatten in Lage gebracht
ist, und dazu dient, die Teile dicht zusammenzuhalten.
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Die Platten 25 und 26 stimmen in ihrer Form mit den Schalen 27 überein;
die letzteren haben die übliche halbelliptische Gestalt.
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Die obere Tragplatte 25 ist mittels eines Kreuzgelenkes an das Vorderende
einer Tragstange 34 angeschlossen, die längs gleitbar im Vorderteil des Trägers
2o sitzt. Die Gleitbewegung erfolgt in einer schwalbenschwanzförmigen Führung 35
(Fig. i i). Diese Führung ermöglicht das Einsetzen der Tragplatte 25 im Träger 2o
und ebenfalls die Herausnahme, wenn es gilt, eine Gebißschale von der Tragplätte
abzunehmen oder darauf zu befestigen. Mittels des Kreuzgelenkes kann die Schale
25 um den Zapfen 36 nach unten oder .quer dazu um den Zapfen 37, mit dem der Kreuzgelenkzapfen
36 der Stange 34 zusammenhängt, geschwenkt werden. Es sind Vorkehrungen getroffen,
daß die Tragplatte in ihrer waagerechten Stellung auf dem Träger gesichert werden
kann. Diese Vorkehrungen bestehen aus einer quer verlaufenden Zunge 38 mit öffnung
39, die aus der oberen Fläche der Tragplatte 25 herausragt, und aus einer Quernut
4o in der Stange 34, in die die Zunge 38 eintritt, wenn die Tragplatte 25 gehoben
wird. Ein Stift q:i wird dann durch eine Bohrung der Stange 34 und die Öffnung 39
der Zunge 38 gesteckt, wie Fig. 6 und i i erkennen lassen.
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Die untere Tragplatte 26 greift in einen Einschnitt der oberen Fläche
des unteren Gebißrahmens 24 ein, der durch einen Boden 42 abgeschlossen ist. Die
Tragplatte 26 ist so in diesem Gebißrahmen 24 gelagert, daß sie darin in verschiedenen
Stellungen eingestellt werden kann. Zu dem Zweck ist die Tragplatte 26 so gebaut
und gelagert, wie das die Fig.6 und 12 erkennen lassen. Die Tragplatte 26 ist an
ihrer Unterseite mit einer nach unten vorspringenden Hülse 43 (Fig. 6 und 12) ausgestattet,
die in einer Durchbrechung 44 der Bodenplatte 42 senkrecht beweglich
ist.
Ein Gewindebolzen 45 mit voll Hand drehbarem Kopf 48 greift in die Hülse 43 ein.
Mit einer Umfangsnut 47 des Gewindebolzens 45 wirkt ein Mitnehmerschraubstift 46
der Hülse 43 zusammen, um die Tragplatte 26 und den Gewindebolzen 45 während der
Aufundabbewegung zu kuppeln. Der Gewindebolzen 45 greift in ein Muttergewinde im
Boden 42 ein, so daß bei einer Einstelldrehung des Gewindebolzens 45 ein Heben und
Senken der Tragplafte 26 innerhalb des Gebißrahmens 24 erfolgt. Eine Feststellschraube
49 (Fig. 6) dient dazu, die Tragplatte 26 in der ihr gegebenen Einstellung zu sperren.
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Der Unterkiefer 24 ist mit einer Querstange 5o (vgl. Fig. 4, 6 und
13) verbunden, die so gelagert ist, daß der Unterkiefer auf dieser Lagerung eine
quer gerichtete Reibebewegung ausführen kann. Zu dein Zweck ist die Querstange 5o
auf ein Kugellager 55 abgestützt und steht an jedem Ende unter der Einwirkung von
je einer Feder 6o, die zwischen Stiften 61 der Ouerstange 5o und rückwärts angeordneten,
etwas höher reichenden ortsfesten Haken 62 gespannt ist. Diese Federn, da sie einen
Zug nach aufwärts ausüben, halten die Ouerstange in Einschnitten 59 des den
Oberkiefer tragenden Längsträgers 2o.
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Das Kugellager 55 sitzt am Ende eines von einer doppelarmigen #Kurbel
52 starr vorspringeliden Arnes 5 i. Die Kurbel 52 ist um eine Welle 53 lose drehbar,
die in Lagern 54 des Trägers 2o- gelagert ist. Um die Mittelachse der Welle 53 kann
der Unterkiefer 24 mit seiner Ouerstange 5o gegen den Zug der Federn 6o nach unten
geschwenkt werden. Am oberen Arm der Kurbel 52 greift eine Zugstange 56 an,
die in einer Nut eines Winkels 57 des Tragrahmens 2o ruht und mittels einer von
Hand drehbaren Mutter 58 nach rückwärts gezogen werden kann, sobald diese gegen
den als Widerlager wirkenden Winkel 57 zur Anlage kommt. Mittels dieser Zugstange
56 kann die Ouerstange 50 in ihrer oberen Stellung gesichert werden, so daß
dann der Unterkiefer 24 nicht nach unten schwenkbar ist. Diese Zugstange dient also
dazu, den Unterkiefer in irgendeiner gewünschten Stellung festzuhalten. Für gewöhnlich
befindet sich die Mutter 58 außer jeder Berührang mit dem Winkel 57, wie das die
Fig. i und ,4 bis 6 erkennen lassen.
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An jeder Seite des Tragrahmens 2o ist ein Führungsauge 63 für einen
Stift 64 angeordnet, der in eine Ausnehmung der Ouerstange 5o eingreift und am anderen
Ende unter Einwirkung des Daumens 66 einer Daumenscheibe 65 der Welle 53 steht und
damit durch die Federn 6o in Berührung gehalten wird. Diese Daumen sind so gestaltet,
daß sie bei einer Umdrehung der Welle 53 die gleitbar gelagerten Stifte 64 bewegen
und dadurch auch auf die Querstange 5o kraftschlüssig einwirken, so daß diese eine
Schwenkbewegung um die Mittelachse des Kugelgelenkes 55 entsprechend der Gestaltung
der Daumen ausführt. Die Daumen 66 der Daumenscheiben 65 sind so zueinander versetzt,
daG dadurch die Ouerstange nach zwei entgegengesetzten Richtungen geschwenkt werden
kann. Auf dem Ende der Welle 53 ist ein Knopf 67 angeordnet, mittels dessen die
Welle gedreht werden kann. Dieser Knopf befindet sich außerhalb des Schädeldeckels
22 (Fig. i), und zwar in gleicher Weise wie die Feststellschraube 58.