DE2406887A1 - Verfahren zur herstellung eines bindemittels fuer holzwerkstoffe durch vermischen von sulfitablauge mit alkalischen phenolharzen - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines bindemittels fuer holzwerkstoffe durch vermischen von sulfitablauge mit alkalischen phenolharzen

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Walter Dipl Ing Rauch
Edmone Dr Ing Roffael
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ROFFAEL, EDMONE, PROF. DR.-ING., 3300 BRAUNSCHWEIG
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels für Holzwerkstoffe durch Vermischen von Sulfitablauge mit alkalischen Phenolharzen Die Erfindlmg betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels für fIolzwerkstoffe durch Vermischen von Sulfitablauge mit alkalischen Phenoplasten.
  • Aus der OS 2 122 817 ist es bekannt, Sulfitablauge in Verbindung mit Phenoplasten als Bindemittel für Holzwerkstoffe zu verwenden.
  • Die Verwendung von alkalischen Phenolharzen in Kombination mit Sulfitablauge ist jedoch nicht ohne weiteres möglich, da sich diese mit Sulfitablauge nicht mischen lassen. Dies liegt an dem zu hohen Gehalt von Erdalkaliionen wie Calcium, Magnesium und ggfs. Schwermetallionen. Die Rihimumg muß in diesem Fall mit Sulfitablauge und Phenolharz jeweils getrennt vorgenommen werden, was einen zusätzlichen Arbeitsgang bedeutet.
  • Ziel der Erfindung ist es, die Vermischbarkeit von Sulfitablauge mit alkalischen Phenolharzen zu ermöglichen, so daß diese Mischung als Bindemittel bei der Herstellung von Holzwerkstoffen ohne diesen zusätzlichen Arbeitsgang eingesetzt werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die in der Sulfitablauge vorhandenen Erdalkali- und ggfs. Schwermetallionen in bekannter Weise von der Sulfitablauge bis -auf einen nicht mehr störenden Rest entfernt werden und die Sulfitablauge auf einen pH-Wert von 7 bis 13, vorzugsweise 9 bis 12, eingestellt wird, bevor sie mit dem alkalischen Phenolharz (Typ Resol) vermischt wird.
  • Dies erfolgt beispielsweise durch Zugabe von Salzen, wie z.B.
  • Natriumcarbonat bzw. Ammoniumcarbonat, die mit den ill der ,ql3lfitablauge vorhandenen Erdalkali- und Schwermetallionen einen Niederschlag bilden, wobei sich an Stelle des hrdalkalisalzes der Ligninsulfonsäure das Natrium- bzw. das Aminoniumsalz bildet. Das Entfernen von Erdalkaliionen kann auch durch andere bekannte Methoden-wie z.B. Elektrodialyse vorgenommen werden.
  • Andere Schwermetalle wie z.B. Eisen müssen auch ggfs. ausgeschieden werden. Erst nach hinreichendem Entzug dieser Metallionen ist eine einwandfreie Vermischung mit den Phenolharzen des Typs Resol erreichbar.
  • Zum Erreichen einer genügend geringen Dickenquellung sowie einer möglichst hohen Quer2ugfestigkeit wird die Bindemittelflotte entgegen dem bekannten Verfahren auf einen pH-Wert von 7 bis 13, vorzugsweise zwischen 9 und 12 eingestellt. Dies kann mit Hilfe von Natriunhydroxid oder anderen Alkalihydroxiden wie z.B.
  • Ammoniumhydroxid bzw. Kaliumhydroxid erfolgen. Dem Bindemittelgemisch aus Sulfitablauge und Phenolharz kann auch gegebenenfalls ein technischer Härter und/Oder andere formaldehydabspaltende Stoffe beigegeben werden.
  • Durch Verwendung von so vorbereiteter Sulfitablauge in Kombination mit alkalischen Phenolharzen (Typ Resol) bei der Herstellung von Holzwerkstoffen ergeben sich folgende Vorteile: Die Abwesenheit von Erdalkali- und Schwermetallsalzen wirkt sich auf die physikalisch-technologischen Eigenschaften der hergestellten holzwerkstoffe, insbesondere auf die Dickenquellung, positiv aus, vorausgesetzt, daß der pH-Wert richtig eingestellt wurde. Je weniger Erdalkali- und Schwermetallionen in der Sulfitablauge vorhanden sind, desto mehr alkalisches Ühenolharz kann durch Sulfitablauge ersetzt werden.
  • Der weitaus größte Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren liegt aber darin, daß die erforderliche Temperatur in Plattenmitte bis auf etwa 105 0C herabgesetzt werden kann. Je weniger ]frdalkeli- und Schwermetallionen in der Sulfitablauge vorhanden sind, desto niedriger ist nämlich auch die Aushärtunestemperatur der Bindemittelinischung. Eine restlose Verdampfung des in dem Holzwerkstoff befindlichen Wassers ist daher nicht notwendig Bin mit dieser Bindemittelmischung hergestellter Holzwerkstoff kann auf herkörnmlichen Pressen mit den heute üblichen Temperaturen und Preßzeiten hergestellt werden. Die sonst erforderliche zusätzliche Hochfrequenzerwärmung kann entfallen.
  • Die nachstehenden Beispiele dienen dem Verständnis des beansDruchten Verfahrens und der damit erreichten Vorteile.
  • Beisiel 1: Holzspäne von 0,2 mm Dicke wurden mit 9 % (Feststoff bezogen auf atro Holz) Phenol-Formaldehydharz (Novogen P 40 der Firma Texaco) und einer Härtermenge von 5 % (Feststoff bezogen auf den Feststoffanteil der Leimflotte) (Härter III der Firma Texaco) gedüst. Die so behandelten Späne wurden zu einem Vlies gestreut, vorgepreßt bei 1,5 kp/cm2 und in einer hydraulischen Presse bei 1900C Heizplatten-Temperatur fertig gepreßt. Der maximale Preßdruck beträgt 35 kp/cm2, die Preßschließzeit ca.
  • 50 sec. und die Gesamtpreßzeit 6 Minuten. Die so erhaltene Spanplatte hat eine Dicke von 20 mm, ein Raumgewicht um 700 kg/m3, eine Biegefestigkeit von 300 kp/cm2, eine Querzugfestigkeit von 10,6 kp/cm2 und eine Kochfestigkeit (V 100-Wert) von 3,7 kp/cm2.
  • Die Dickenquellung der Platte beträgt 12,8 % bzw. 14,9 - nach 2- bzw. 24-stündiger Wasserlagerun bei 20°C.
  • Beispiel 2: Holzspäne der Art in Beispiel 1 wurden mit 9 % (Feststoff bezogen auf atro Holz) eines Gemisches aus Sulfitablauge (pli-Wert 9) und Phenolharz (Novogen P 40 der Firma Texaco) im Verhältnis 1 : 3 beleimt. Die Sulfitablauge wurde vor der Abmischung mit dem Phenolharz durch Umsalzen von den störenden Erdalkali- und Schwermetallionen befreit. Dem Bindemittelgemisch wurden vor der Beleimung 5 % eines Härters (Feststoff bez ogen auf den Feststoffanteil der Leimflotte) (Harter III der Firma Texaco) beigegeben. Die so behandelten Späne wurden zu einem Vlies gestreut und wie in Beispiel 1 fertig gepreßt. Die so hergestellte Spanplatte hat eine Dicke von 20 mm, ein Raumgewicht um 700 kg/m3, eine Biegefestigkeit von 300 kp/cm2, eine Querzufestigkeit von 10,7 kp/cm2 und eine Kochfestigkeit von 3,7 kp/cm2. Die Dickenquellung der Platten beträgt 13,2 bzw.
  • 15,0 nach 2- bzw. 24-stündiger Wasserlagerung bei 20°C.
  • Beispiel 3.
  • Eine 3-schichtige Spanplatte wurde wie folgt hergestellt: Für die Mittelschicht kamen Kiefernholz-Schneidspäne mit einer Dicke von 0,2 mm zur Verwendung, für die Deckschicht wurden diese Späne mit einer Schlagkreuzmühle nachzerkleinert. Die Späne der Mittelschicht wurden mit 8 $ (Feststoff bezogen auf atro Holz) Phenolharz (Kauresin 250 flüssig der Firma BASF) beleimt, während für die Beleimung der Deckschichtspäne 12 °S (Feststoffanteil bezogen auf atro Holz) Phenolharz (Kauresin 250 flüssig der Firma BASF) verwendet wurden. Nach dem Beleimen wurden die Späne zu einem Vlies mit grober Mittelschicht und Feindeckschichten gestreut und wie in Beispiel 1 gepreßt mit dem Unterschied, daß die Preßzeit auf 7 Minuten verlängert wurde. Die hergestellte Spanplatte hat eine Dicke von 20 mm, ein Raumgewicht um 700 kg/m3, eine Querzugfestigkeit von 9,8 kp/cm2, eine Biegefestigkeit von 286 kp/cm2 und eine Kochfestigkeit von 3,7 kp/cm2 (V 100-Wert). Die Dickenquellung beträgt 14,1 % bzw. 15,7 % nach 2- bzw. 24-stündiger Wasserlagerung bei 200C.
  • Beispiel 4: Eine 3-schichtige Spanplatte wurde wie im Beispiel 3 hergestellt. Die Beleimung der Mittelschicht erfolgte mit 8 % (Feststoff bezogen auf atro Holz) Phenol-Formaldehydharz (Kauresin 250 flüssig der BASF), während für die Beleimung der Deckschicht eine Mischung aus 8 ,0 (Feststoff bezogen auf atro Holz) Phenolharz (Kauresin 250 flüssig der Firma BASF) und 4 °/0 (Feststoff bezogen auf atro Holz) Sulfitablauge, wobei die Sulfitablauge wie im Beispiel 2 vor der Abmischung mit dem Phenolharz von den Erdalkali- und Schwermetallionen befreit und der pli-Wert auf 9 eingestellt wurde. Die Herstellung der Paltte erfolgte wie in Beispiel 3 erwähnt. Die erhaltene Platte hat eine Dicke von 20 mm, ein Raumgewicht um 700 kg/m3, eine Querzugfestigkeit von 9,8 kp/cm2, eine Biegefestigkeit von 286 kp/cm2, eine Kochfestigkeit von 3,8 kp/cm2 (V 100-Wert).
  • Die Dickenquellung beträgt 14,5 bzw. 15,5 bei 2- bzw. 24-stündiger Wasserlagerung bei 20°C.

Claims (2)

P a t e n t a n 5 p r ü c h e
1. Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels für Elolzwerkstoffe durch Vermischen von Sulfitablauge mit alkalischen Phenolharzen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß die Sulfitablauge vor dem Vermischen in an sich bekannter Weise bis auf einen nicht mehr störenden Rest von den Erdalkali- sowie gegebenenfalls Schwermetallionen befreit wird, und daß der pil-Wert der Sulfitablauge nach dem Ausscheiden von Brdalkali- und Schwermetallionen auf einen Wert von 7 bis 13, vorzugsweise 9 bis 12, eingestellt wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadur'ch gekennzeichnet, daß der fertigen Bindemittelflotte ein technischer Härter und/oder andere formaldehydabspaltende Stoffe zugesetzt werden.
DE19742406887 1974-02-13 Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels für Holzwerkstoffe aus Sulfitablauge und alkalischen Phenolharzen Expired DE2406887C3 (de)

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DE2406887B2 DE2406887B2 (de) 1977-02-10
DE2406887C3 DE2406887C3 (de) 1977-09-22

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3014988A1 (de) * 1979-04-20 1980-10-30 Reichhold Ltd Modifiziertes waessriges phenol-formaldehydharz sowie verfahren zu seiner herstellung
EP0020004A1 (de) * 1979-05-28 1980-12-10 Cyanamid Canada Inc. Schichtstoffe mit einem Lignosulfonat enthaltenden Phenolharz und Verfahren zu deren Herstellung
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EP0020004A1 (de) * 1979-05-28 1980-12-10 Cyanamid Canada Inc. Schichtstoffe mit einem Lignosulfonat enthaltenden Phenolharz und Verfahren zu deren Herstellung
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DE2406887B2 (de) 1977-02-10

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