DE2406764B2 - Vorrichtung zum ziehen von proben aus schmelzen und verfahren zur herstellung der vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum ziehen von proben aus schmelzen und verfahren zur herstellung der vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zurr
Ziehen von Proben aus Schmelzen, bestehend aus einerr zusammengesetzten allseitig geschlossenen, rohrförmi
gen mit einer Abdeckkappe versehenen, evakuierter Hohlkörper, in welchem die gezogene Probe untei
Luftabschluß erstarrt und in dem die von der Probt während der Erstarrung und des Erkaltens abgegebener
Gase quantitativ aufgefangen werden, wobei ein< blendenartige Verengung den Innenraum des Hohlkör
pers in der Weise unterteilt, daß die gezogene Probi innerhalb der Blende mit dieser eine vakuumdicht!
Verbindung eingehend erstarrt.
Bei der Bestimmung des Gasgehaltes, sowie gewisse! durch den Lufteinfluß veränderlicher Elemente voi
, hmelzen, spielt die Probennahme eine sehr große
■file Einerseits, weil die Schmelze während der
KtarrunE gasförmige Bestandteile verliert, insbeson
SSeH2 CO.in manchen Fällen auch N2, H2O,CH4,usw.,
dererseiis, weil die Schmelze beim Eingießen in eine
a?fene Probegießform insbesondere mit dem Sauerstoff
° λ Wasserdampf aus der Luft, bzw. von den Oberflächen der Probegießform reagiert. Da die
Schmelzen in hocherhitztem Zustand eine hohe Affinität und Reaktionsgeschwindigkeit zu den aus der ic
Luft stammenden Reaktionsgasen haben, entstehen bei
ner Probennahme an Atmosphäre unkontrollierbare F'ehler.
Bei der Probennahme und der Probenanalyse sind wei Phasen zu unterscheiden: Wie bereits ausgeführt,
eiht die Schmelze bereits während der Erstarrung einen Teil ihres Gasgehaltes ab (Phase 1). Die noch in der
Starrten !Probe enthaltenen gasförmigen Bestandteile
können später durch Warmauslagerung, Heißextraktion und Vakuumentgasung in geschmolzenem Zustand
gleichfalls freigesetzt werden (Phase H). Die in beiden Phasen freigesetzten Gase können bei einer Analyse
wertvolle Aufschlüsse über den Ablauf eines metallurgischen Verfahrens bzw. die Eigenschaften der Endprodukte
vermitteln. ?-5
Zum Stande der Technik gehört das Ziehen von Proben durch Eintauchen von mindestens einseitig
offenen Behältern in die Schmelze und durch Erstarrenlassen der Schmelze an Luft (US-PS 34 52 602, DT-OS
16 48 954, DT-OS 20 26 753, US-PS 35 01963). Die bekannten Behälter die als Steigrohre oder einfache
Schöpfgefäße ausgebildet sind, stehen dabei nicht unter Vakuum. Die während der Erstarrung freigesetzten
Gase können ungehindert entweichen und infolgedessen einer Analyse nicht mehr zugeführt werden.
Darüberhinaus haben auch der Luftsauerstoff und Wasserdampf ungehindert Zutritt zur Probe, so daß das
Analysenergebnis beeinflußt wird.
Bekannt sind weiterhin Probenziehvorrichtungen in
Form von evakuierten Behältern, die in die Metallschmelze eingetaucht werden, hierbei an einer vorbestimmten
Stelle durchschmelzen oder sich anderweitig öffnen und hierbei die Metallschmelze einsaugen. Diese
Probenziehvorrichtungen bestehen jedoch ausschließ· Hch aus keramischem Material wie beispielsweise Quarz
DT-OS 20 64 228, DT-AS 18 01 408, DT-OS 20 35 420).
Die keramischen Probenziehvorrichtungen zerspringen jedoch in der Regel beim Abkühlen der Probe, so daß
die in Phase ! freigesetzten Gase einer Analyse entzogen werden. .
Durch die CH-PS 4 09 469 ist eine Probenziehvorrichtung
der eingangs beschriebenen Gattung vorbekannt, Hie es gestattet, auch die in Phase 1 freigesetzten Gase
der Analyse zuzuführen und damit den wahren Gasgehalt einer Schmelze zu bestimmen. Die bekannte
Vorrichtung besteht überwiegend aus dickwandigen und schweren metallischen Präzisionsteilen, sowie aus
einer Abschmelzspitze und einer Metallblende, die unter Verwendung von Gummiringen lösbar und austauschbar
miteinander verbunden sind. Die massive Ausfuh- 6c rung der bekannten Vorrichtung schafft die Voraussetzung
für eine große Wärmekapazität, welche den Wärmeiinhalt der Probe aufnehmen soll, damit die
Gummidichtungen nicht unzulässig erwärmt werfer, und ihrerseits Gase abgeben, die das Analysenergebn.s f>;
erheblich verfälschen würden. Die bekannte Vorrichtung ist für eine wiederholte Verwendung vorgesehen
weil der komplizierte Aufbau ein Wegwerfen nach
einmaligem Gebrauch nicht zuläßt. Die Wiederverwendung aber bedingt vor jeder Probennahme die peinlich
genaue Reinigung sämtlicher Teile durch Waschen mit besonders reinen Lösungsmitteln, beispielsweise mit
CCI4, da 2. B. Bruchteile eines Milligramms an Feit, welches mit der flüssigen Schmelze in Berührung
kommen könnte, das Prüfungsergebnis stark beeinflußt. Die Kokillenteile müssen vor dem Einsatz mit den
Gummiringen zusammengesetzt und hoch evakuiert werden. Dies seizt nicht nur Spezialkenntnisse voraus,
wobei durch unsachgemäße Behandlung Spuren von Verunreinigungen die Genauigkeit des Ergebnisses
beeinflussen, sondern auch entsprechende Vorrichtungen mit komplizierter Bedienungsweise.
Ein derartiger Aufwand steht einer häufigen Probennahme entgegen, die jedoch für die Überwachung und
Steuerung metallurgischer Prozesse unerläßlich ist.
Wesentliches Element ist bei der eingangs beschriebenen Probenziehvorrichtung die Blende bzw. blendenarlige
Verengung. Sobald die Kokillenform ausgefüllt ist und das Fließen der Schmelze zum Stehen kommt,
erstarrt die Schmelze auch im Bereich der Blende, wodurch ein hermetischer Abschluß gegenüber der
Außenaimosphäre entsteht. Die von der Probe während der Erstarrung freigewordenen Gase scheiden sich
zwischen Probe und Wand aus, da sich die erstarrende Schmelze kontrahiert. Die ausgeschiedenen Gase
können auf eine weiter unten näher beschriebene Weise abgesaugt und an eine Analysenapparatur weitergeleitet
werden. Der in der erstarrten Probe verbleibende Gasrest kann nach Herausnehmen der präzisionsgegossenen,
silberblanken Probe aus der Kokille aus einem Teilabschnitt dieser Probe z. B. über eine Heißextraktion
exakt bestimmt werden. Der gesamte Gasgehalt der Schmelze ergibt sich dann aus der Gasabgabe
während der Erstarrung in der Kokille (Phase I) und der bei der Heißextraktion bestimmten Gasmenge (Phase
11). Die in der Kokille während der Erstarrung abgegebene Wasserstoffmenge beträgt im Durchschnitt
5 bis 30% des Gesamtwasserstoffgehaltes der Schmelze. Durch die DT-OS 19 22 677 ist ein Teil der
Probenziehvorrichiung bekannt, welches auch als Abschmelzspitze bezeichnet werden kann. Die Probenziehvorrichtung
soll dabei keine Blende besitzen, vielmehr soll der gasdichte Verschluß zwischen
Schmelze und Probenziehvorrichtung am Eintrittsort der Schmelze liegen. Dies ist jedoch in der Praxis
außerordentlich schwer zu erreichen, da die Gefahr besteht, daß ein sich etwa bildender Verschluß immer
wieder von nachströmender Schmelze aufgeschmolzen wird, wobei die Wandung der Abschmelzspitze
abgenagt wird. Eine solche Vorrichtung setzt einen engen Temperaturbereich der zu analysierenden
Schmelze voraus, der in der Praxis meist nicht einzuhalten ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Probenziehvorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung anzugeben, die als Wegwerfartikel ausgebildet ist und dennoch eine fehlerfreie Probennahme und
-analyse unabhängig von Zufällen und von der Sorgfalt der Bedienungsperson auch unter rauhen Betriebsbedingungen
gestattet, und die Kosten und den Zeitaufwand für die einzelne Probennahme erheblich reduziert.
Die ger,tellte Aufgabe wird bei dem eingangs
beschriebenen Gegenstand erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hohlkörper aus einer dünnwandigen, im
wesentlichen gleichstarken metallischen Hülle besteht, daß die Hülle an ihrem mit der Abdeckkappe
verbundenen Ende mit der blendenartigen Verengung versehen ist. und daß die Verbindungsstelle^) der
Außenwand des Hohlkörpers unter ausschließlicher Verwendung metallischen Werkstoffs beständig vakuumdicht
verschlossen ist bzw. sind.
Unter »dünnwandig« wird im vorstehenden Zusammenhang eine Wandstärke verstanden, die dünner ist als
die des vorbekannten Gegenstandes (CH-PS 4 09 469). Das heißt die Wandung selbst soll keine erhebliche
Wärmekapazität besitzen. Auf elastische, hitzeempfindliehe und gasabgebende Dichtelemente wird vollständig
verzichtet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht zunächst in jedem Falle eine exakte Gasanalyse wie bei
der vorbekannten Kokille, wenn diese sorgfältig vorbereitet worden war.
Zusätzlich ist aber der Vorteil gegeben, daß Fehler durch schlechte Reinigung, oder nach dem Probeziehen
erfolgende Überhitzung des Probenziehkörpers bzw. dessen Gummidichtungen ausgeschaltet sind.
Solche Probenziehkörper, welche aus billigen Stanzteilen hergestellt werden können, werden von vorneherein
evakuiert und metallisch dicht verschlossen und sind im evakuierten Zustand praktisch unbegrenzt lagerfähig
und jederzeit einsatzbereit.
Während die bekannte Vorrichtung so aufgebaut war, daß der Kokillenkörper nach Reinigung und Einsetzen
einer neuen Spitze und Blende immer wieder benützt werden konnte, ist der neue Probenziehkörper nur zum
einmaligen Gebrauch gedacht. Dadurch wird dieser preislich und auch in bezug seines Gewichtes wesentlich
günstiger als die relativ teuren und schweren Kupferkokillen nach dem bekannten Verfahren.
Der Vorteil solcher neuer Probenziehkörper liegt vor allem in der schnellen Einsatzbereitschaft und der
großen analytischen Zuverlässigkeit. Mit wenigen Handgriffen werden sie in eine Tauchlanze eingesetzt.
Das Probenahmen durch Tauchen in die Schmelze benötigt äußerst kurze Zeiten, da die eigentliche
Tauchzeit, sowie das Auffüllen des Probenziehkörpers mit Schmelze nur '/5 bis 1 see. benötigt. Nach der
Abkühlungszeit wird der Probenziehkörper unter Luftabschluß angebohrt, so daß die in ihm ausgeschiedenen
Gase, vor allem der Wasserstoff in eine an sich bekannte analytische Apparatur geleitet werden können.
Die Restelemente, die in der erstarrten Probe bestimmt werden sollen, erhält man durch Aufschneiden
des Probenziehkörpers mit z. B. einer Trennscheibe, worauf man die erstarrte Probe herausholen kann und
weiteren analytischen Verfahren zuführen kann.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemaßcn Vorrichtung
ist der, daß der Probenziehkörper, auch wenn er nach dem Probezichen höhere Temperaturen annimmt,
weder undicht wird, noch durch sekundäre Gasentwicklungen das analytische Ergebnis unbrauchbar werden
läßt, wie dies bei der bekannten Vorrichtung wegen der
Verwendung von elastischen Dichtungen nicht zu vermeiden ist. Der Wasserstoff kann fust quantitativ aus
gewissen Materialien kurz mich dem Probenahmevorgang
weitgehend in dem Probenziehkörper aus der 6« erstarrten Schmelzcnprobc extrahiert werden, indem
Mittel vorgesehen werden, die die in der Probcnzichvorrichtung
vorhandene Probe lungere Zeit auf erhöhter Temperatur halten. Auf diese Weise erhält
man gemäß einer Weiterbildung der Erfindung eine <
>s Vorrichtung, welche eine exakte und schnelle Wasser
Stoffbestimmung in Schmelzen gestattet, da nach relativ kurzer Zeit nach dem Zichprozcß der größte Teil des
Wasserstoffs aus der gezogenen Probe diffundiert unc sich im Sammelraum der Probenziehvorrichtung befin
det, aus welchem er dann nach Anbohren abgesaugt unc analytisch bestimmt werden kann. Eine weiten
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß für solche Schmelzen, bei welcher
während des Ziehprozesses Wasserdampf abgegeber wird, (welcher von besonderer Bedeutung ist, zui
Beurteilung von z. B. Reinkupferschmelzen), Reaktions
stoffe in dem Sammelraum untergebracht werden können, mit denen dieser Wasserdampf zu Wasserstoff
Acetylen und ähnlichen gasförmigen Stoffen reagiert die gasanalytisch gut bestimmbar sind.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Probenziehkörpern, ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Teile des Hohlkörpers bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen 300 und 12000C mit allen
vorhandenen Einsätzen unter Schutzgas bzw. Vakuum entgast werden, worauf der metallisch dichte Verschluß
unter Vakuum herbeigeführt wird.
Sie müssen nicht nur nicht mehr durch den sie Einsetzenden vorher gereinigt werden, sondern sie
werden gleich bei der Herstellung z. B. durch Glühen und Entgasen unter Vakuum auf einen Reinheitsgrad,
insbesondere auf eine Wasserstoff-Freiheit gebracht, wie dies bei der bekannten Vorrichtung überhaupt nicht
denkbar ist. Die Herstellung geschieht in besonders vorteilhafter Weise dadurch, daß der Probenziehkörper
unter Vakuum oder Schutzgas bei geöffneter oder lose aufgesetzter Kappe mit allen Einsatzteilen und anderen
Teilen erhitzt und entgast und hierauf unter Vakuum durch die Kappe durch Lötung, Schweißung oder
metallische Verformung metallisch vakuumdicht verschlossen wird.
Die Zeichnung zeigen im Schnitt schematisch dargestellte Ausführungsformen die die Erfindung
erläutern sollen.
F i g. I zeigt eine einfache aufgebaute Ausführungsform eines Probenziehkörpers,
F i g. 2 eine zweite Ausführungsform eines Probenziehkörpers,
F i g. 3 zeigt einen Probenziehkörper mit Einsatzteilen, welche bewirken, daß die Probe von der Wandung
des Probeziehkörpers getrennt erstarrt,
F i g. 4 zeigt einen Probenziehkörper, welcher Einsätze besitzt, wodurch die Erstarrungsoberfläche der
Schmelze vergrößert wird und die Gasabgabe aus der Schmelze beschleunigt werden kann,
F i g. 5 zeigt einen Probenziehkörper, bei welchem ein zusätzliches Schmclzcnvolumen gleichzeitig mit der
Probe getrennt eingezogen wird, durch welches die Probe längere Zeit auf erhöhter Temperatur gehalten
werden kann,
F i g. 6 zeigt einen Probenziehkörper, der als Wärmespeicher
aufgebaut ist, so daß die in der Schmelze enthaltene Wärmekapazität längere Zeit zurückgehnl
ten wird,
Fig. 7 zeigt schematisch dargestellt eine Tauchvorrichtung
mit eingesetztem Probenziehkörper,
F i g. 8 zeigt eine Vorrichtung zum Anbohren des Probenziehkörpers unter Luftabschluß, wodurch die im
Probenziehkörper ausgeschiedenen Gase zur analytischen Bestimmung weitcrgclcitct werden können.
Teile mit analoger Funktion sind in den verschiedenen Figuren mit gleichen Bczugszcichcn verschen.
In Fig. 1 ist ein Probenziehkörper dargestellt,
welcher aus einer Hülle I besteht, welche am unteren Ende in eine Verengung 12 Übergeht. Nach dem
Entgasen durch Glühen im Schutzgas oder Vakuum, wird die Abdeckkappe 2 bei 11 unter Vakuum metallisch
dichtend mit der Hülle 1 verbunden. Die Abdeckkappe 2 kann bei 69 eine geringere Wandstärke (0,1 bin 1 mm)
aufweisen, die beim späteren Tauchen in die Schmelze besonders leicht aufschmilzt, wodurch gleichzeitig
erreicht wird, daß nur wenig Material der Abdeckkappe 2 in die später in den Raum 8 gezogene Probe (gelangt.
Der ganze Probenziehkörper kann auf einem Teil seiner Oberfläche, insbesondere dort, wo man beim Tauchen in ]0
die Schmelze einen Angriff durch die Schmelze vermeiden will, mit einem Schutzüberzug 19, z. B. einer
Schlichte, überzogen sein. Dieser Schutzüberzug 19 wird erst nach Verschließen des Probenziehkörpers 1,2
aufgetragen. 1«,
Die Abdeckkappe 2 muß jeweils aus einem solchen Material hergestellt werden, daß nach dem Ziehen der
Schmelze keine störenden Zusätze in die aus der Schmelze gezogene Probe gelangen. Die Verenigung 12
ihrerseits muß aus solchem Metall bestehen, welches sich mit der einfließenden Schmelze gut metallisch
dichtend verbindet.
Bei Stahlschmelzen hat es sich bewährt. Abdeckkappe 2 sowie Verengungen 12 aus Stahl zu benützen, da
dieses Material in seinem Schmelzpunkt mit dem der Schmelze übereinstimmt und bei 12 teilweise verschweißend
gut abschließt. Bei Kupferschmelzen bewährt sich Kupfer als Material für die Abdeckkappe 2 und
Verengung 12. Bei Aluminium und Aluminiumlegierungen ist es günstig, die Abdeckkappe 2 aus Aluminium,
die Verengung 12 jedoch aus Stahl, Kupfer oder Aluminium herzustellen. Werden Stahl oder Kupfer für
die Verengung 12 benützt, so ist es insbesondere bei solchen Metallen, die nicht gut metallisch dichtend mit
anderen Metallen zusammenschweißen, notwendig, auf die Verengung 12 insbesondere in der Zone ill Zinn,
Kupfer, Silber, Silberlot oder ähnliche Stoffe aufzutragen, die mit der eingesaugten Schmelze nach dem
Erstarren eine metallisch gut dichtende Veroindung bilden. Da diese Verbindungsstoffe während der Glüh-
und Evakuierungsperiode vor dem endgültigen Verschließen des Probenziehkörpers quantitativ entgast
werden, erfolgt keine unkontrollierte Aufgasung der eingesaugten Schmelzenprobe.
Bei stark unberuhigten Schmelzen, z. B. von Stahl kann man einen Einsatz 80 aus Aluminiumdraht in den
Raum 7 und 8 einsetzen, welcher während des Entgasungsprozesses vor dem Verschließen des Probenziehkörpers
durch Erhitzen gut entgast wird und bis zum Probenziehprozeß dauernd unter Luftabschluß so
gehalten wird.
Nach dem Ziehprozeß wird durch den Einsatz. 80 der
Sauerstoffgehalt der eingesaugten Schmelze wenigstens teilweise gebunden, ohne daß dabei Wasserstoff in die
Probe eingeschleppt wird.
In der Praxis hat es sich gezeigt, daß eine in den
Probenziehkörper eindringende Schmelze mit der Wandung der Hülle 1 außer über die Verengung 12
meistens nicht verschweißt. Soll eine Verschweißung mit größerer Sicherheit vermieden werden, so ist es <
><> auch möglich, die Innenwand der Hülle I mit einem
dünnen IsolationsUbcrzug zu versehen, z. B. durch Vergießen mit einer Schlichte (in der Zeichnung nicht
dargestellt). Es muß dann peinlich darauf geachtet werden, daß die blcndcnförmige Verengung 12 absolut (>s
frei ist von einer solchen Isolationsschlichtc, Es ist
selbstverständlich, daß der Glüh- und Entgasungsprozeß bei einer im Innenteil mit einer Isolationsschicht
versehenen Hülle 1 wesentlich langer dnuert.
Der Probenziehvorgang geschieht durch Tauchen der Abdeckkappe 2 in die Schmelze. Dies geschieht
vorteilhafterweise mit Hilfe einer Tauchvorrichtung wie später beschrieben. Nach Durchschmelzen der Abdeckkappe
2 insbesondere in der Zone 69 schließt die Schmelze über den Raum 7 durch die Verengung 12 in
den Raum 8 des Probenziehkörpers und erfüllt diesen meist in Bruchteilen einer Sekunde. Sobald die
Schmelze zu strömen aufhört, beginnt der Erstarrungsprozeß, wodurch die Verengung 12 hermetisch gegen
die Außenatmosphäre verschlossen wird.
In solchen Fällen, wo z. B. ein Lot bei 81 aufgetragen
wurde, wird eine dichte Verbindung auch zwischen solchen Metallen erreicht, bei denen eine gute
Verschweißung oft Schwierigkeiten bereitet, z. B. wenn Verengung 12 aus Kupfer oder Stahl besteht, einen
Zinnüberzug oder Silberüberzug erhält und eine Aluminiumlegierung eingesaugt worden ist. Sobald die
Schmelze erstarrt, kontrahiert sie, und es kommt zu einer Gasabscheidung zwischen der Hülle 1 und der im
Räume 8 erstarrten Schmelzenprobe. Zur analytischen Bestimmung werden nach einem später beschriebenen
Verfahren zuerst die während der Erstarrung ausgeschiedenen Gase durch Anbohren des Probenziehkörpers
unter Luftabschluß und Anschluß an eine Gasanalysenapparatur erfaßt und schließlich die im
Räume 8 erstarrte Probe aus diesem herausgeholt, z. B.
durch Auftrennen der Hülle 1 in der Zone oberhalb der Verengung 12 mittels Trennscheibe. Die herausgeholte
Probe wird zerteilt und über entsprechende Verfahren, z. B. Heißextraktion, Spektralanalyse, C-Bestimmung
usw. analytisch weiter untersucht.
Fig.2 zeigt einen Probenziehkörper, welcher sich vor allem durch einen Einsatz 5 unterscheidet, welcher
den Innenraum des Probenziehkörpers in den Raum 8 und in 6 unterteilt. Der Einsatz S kann durch eine Sicke
13 oder andere Mittel lagegesichert sein. Der Einsatz 5 bewirkt, daß die in den Raum 8 eingesaugte Schmelze
nicht in den Raum 6 übertreten kann, er muß jedoch einen Übertritt von gasförmigen Ausscheidungen aus
dem Raum 8 in den Raum 6 gestatten. Besteht dieser Einsatz 5 aus Metall oder keramischem, gasundurchlässigem
Material, so hat es sich bewährt, diesen mit einer oder mehreren Bohrungen 79 zu versehen, deren
Durchmesser so eng ist (0,1 bis 1 mm), daß die Schmelze beim Eintritt in dieselben einfriert. Es hat sich auch
bewährt, solche Einsätze aus porösem, hitzebeständigem, keramischem Material (z. B. SiCh, Al?, O3), oder
Graphit herzustellen, deren Poren für die Gase gul
durchlässig sind, die Schmelze jedoch zurückhalten.
Durch Einsatz eines Leitkörpers 18 z. B. aus SiO? AI2O3 oder Glas für die Schmelze wird bewirkt, daß die
Schmelze zentrisch in die Verengung 12 geleitet wird wobei eine raschere Erstarrung der Schmelze in dci
Außenzone der Verengung 12 begünstigt wird. In F i g. 2
erfolgt der endgültige, gleichzeitig mit der Evakuierung des Probenziehkörpers verbundene Verschluß desselben
über eine metallisch dichtende Verbindung 77
welche z. B. durch Stumpfschweißen, oder Elektronen strahlschwcißcn, oder leitung usw., unter Vakuum
erfolgen muß. An dieser Stelle läßt sich auch dci Verschluß über eine unter Vakuum durchgeführt)
metallische Verformung durchführen. Es ist aucl möglich, den Probenziehkörper wenn er bereits ein«
metallisch dichtende Abdeckkappe 2 aufweist, bc erhöhter Temperatur über eine öffnung 70 zu cntgasci
und zu evakuieren und diese schließlich durch Lötuii|
ίο
oder Schweißung 71 unter Vakuum zu verschließen.
In Fig.3 ist ein Probenziehkörper dargestellt, bei
welchem die Schmelze in ein Einsatzrohr 4, welches durch den gasdurchlässigen Einsatz 5 gehalten und
zentriert wird, gelangt. Das Einsatzrohr 4 kann aus keramischem Material, z. B. S1O2, AI2O3 oder Metall,
oder porösem Material, wie Graphit, keramischen Sinterwerkstoffen usw. hergestellt sein. Soweit man für
das Einsatzrohr 4 poröses, durchlässiges Material verwendet, kann dieses aus einem Stück mit dem
Abschluß S gefertigt sein.
In F i g. 3 erfolgt der Abschluß des Probenziehkörpers nach erfolgter Glühung und Entgasung durch eine
Kappe 3, die z.B. an der Stelle 10 durch Lot unter Vakuum geschlossen wird.
Fig.4 zeigt einen Probeziehkörper, welcher innerhalb des Einsatzrohres 4 ein zweites Einsatzrohr 17
besitzt, wodurch das einschließende Metall eine stark vergrößerte Oberfläche erhält und in dünnwandigen
Schichten erstarrt. Hierdurch wird bewirkt, daß aus der Schmelze diffundierbare Gase, insbesondere der Wasserstoff, schneller die erstarrende Schmelze verlassen
können. In der Regel wird man für das Rohr 17 hitzebeständiges Material, z. B. S1O2, AI2O3, und ähnliche
Werkstoffe benützen.
In F i g. 4 ist der zentrierende Einsatz mit 15 und der
Einsatz für das Einsatzrohr 17 mit 16 bezeichnet. 14 ist ein Federglied zur Lagesicherung des Einsatzes t6 bzw.
zur Befestigung von Einsatzrohr 4 und 17.
F i g. 5 zeigt einen Probenziehkörper, bei welchem die untere Abdeckkappe 62 erweitert und verlängert ist und
mit der Hülle 1 bei 71 metallisch verbunden ist. Dadurch entsteht ein Zwischenraum 64 der etwa die Länge des
Einsatzrohres 4 aufweist. Sobald der Probenziehkörper in die Schmelze getaucht wird, dringt diese über die
Abdeckkappe bei 69 in den Raum 7 und füllt von dort den Zwischenraum 64 und den Raum 8 gleichzeitig aus.
Es kommt durch Erstarrung der Schmelze zum dichtenden Abschluß bei 12. Durch Kühleinsätze 66
kann die Erstarrung in der Nähe der Verengung 12 beschleunigt werden. 75 ist ein schlichtenartiger
Überzug, der die Hülle 1 von einem direkten Angriff der Schmelze schützt, 76 ist ein wärmeisolierender Einsatz,
der seinerseits die Wandung der Abdeckkappe 62 schützt. Beim Ausfuhrungsbeispiel F i g. 5 ist durch einen
Schutzüberzug 19 zusätzlich dafür zu sorgen, daß die Abdeckkappe von außen durch die Schmelze nicht
angegriffen wird. Es ist möglich, in den Probenziehkörper bei 72 oder 78 Reaktionsstoffe, wie z. B. Li, Ca, Mg,
Al, CaC2 u.a. einzubringen, die mit Wasserdampf zu
Wasserstoff oder Acetylen reagieren. Dies ist von Bedeutung, wenn Schmelzen eingesaugt werden, die bei
Erstarren Wasserdampf abgeben. Zweck des in F i g. gezeigten Aufbaus ist, daß die im Räume 8 erstarrende
Probe längere Zeit mittels der im Zwischenraum erstarrenden Schmelze auf erhöhter Temperatur
gehalten wird (400 bis 9500C). Dadurch wird erreicht, daß die Probe 8 einen besonders großen Anteil von
diffundierbaren, gasförmigen Produkten abgeben kann, welche sich im Raum 9 und 6 sammeln. Bei diesem
Verfahren ist es oft zweckmäßig, das Einsatzrohr 4,
sowie den Einsät/. 5 aus porösem Material herzustellen,
z. ß.nus Rcinstgraphit.
F i g. 6 zeigt eine andere Ausführungsform zur verlängerten Warmhaltung der im Räume 8 abgegossenen Probe. In diesem Falle wird das Einsntzrohr 4 mit
einem wärmcspcichcrndcn Einsatz 68 umgeben. 82 ist pin Einsät/, aus wärmcisolicrcndcm Material.
Bei 63 ist angedeutet, wie die erstarrende Schmelze den Probenziehkörper nach erfolgtem Ziehvorgang bei
der Verengung 12 abschließt. Der im Räume 8 glühende
erstarrende Probekörper gibt seine Wärme durch Strahlung oder Leitung an das Einsatzrohr 4 und den
wärmespeichernden Einsatz 68 ab. Es hat sich bewahrt, das Gewichtsverhältnis des Einsatzes 68 zum eingesaugten Probegewicht so zu wählen, daß das einschießende
Metall mit dem wärmespeichernden Einsatz 68 eine ,o resultierende Temperatur von 600 bis 9000C annimmt.
Bei Stahl, welcher eine Schmelztemperatur von 1600 C hat, müßte die Wärmekapazität der Teile 4 und 68 ein
Drittel der Wärmekapazität der im Räume 8 erstarrenden Stahlschmelze betragen, wodurch sich theoretisch
eine resultierende Temperatur von etwa 1060 C ergeben würde. In der Praxis ergibt sich, wie Messungen
gezeigt haben, eine resultierende Temperatur von 850 - 9000C. Nach dem Temperaturstrahlungsgesetz ist es
ohne weiteres verständlich, daß die Abkühlungsgeschwindigkeit der im Räume 8 erstarrenden Schmelze
durch richtige Bemessung des Einsatzes 68 auf mehrere
Minuten verzögert wird, was genügt, um den größten Teil des Wasserstoffs aus der im Räume 8 erstarrten
Probe entweichen zu lassen, insbesondere dann, wenn der Raum 6 genügend groß ist. Für die meisten
analytischen Zwecke genügt es, den Raum 6 5 bis 50 cm
groß zu halten. Je kleiner das Probegewicht im Raum 8 gehalten wird, welches z. B. 1 bis 20 g betragen kann,
desto kleiner kann der Raum 6 gehalten werden. Das Optimum ergibt sich je nach Schmelzentemperatur und
Wärmekapazität einer Schmelze inclusive Erstarrungswärme, woraus sich das optimale Gewichtsverhältnis
von eingesaugter Schmelze zu Einsatz 68 einfach errechnen läßt.
F i g. 7 zeigt eine Tauchvorrichtung mit eingesetztem Probenziehkörper, welcher durch den Einsatz 23 und
den Halteeinsatz 22 im Tauchrohr 20 festgehalten wird. 21 ist eine Feder, die z. B. den Halteeinsatz 22 feuernd
festhält. Der Einsatz 23 wird mit einer Schutzisolation 24 gegen den Angriff der Schmelze geschützt. Das
Tauchrohr 20 ist des weiteren durch eine Schutzhülle 27 gegenüber der Schmelze und Schlacke, sowie wärmeisolierende Schutzhüllen 25, 26 im Bereich der Tauchtiefe
geschützt. Während des Tauchvorgangs ist es möglichüber die Gasdurchleitung 28 aus dem Vorratsgefäß
bei geöffneten Hähnen 33,29 Schutzgas, z. B. Argon, in
die Tauchvorrichtung einzuleiten, wodurch ein Eindringen der Schmelze in den Raum 44 verhindert wird.
Durch eine Schutzhülle 27. welche an ihrer unteren 50 Spitze, oder auch an der Seite eine öffnung 37 aufweist,
kann die Tauchfähigkeit durch Schlackenschichtcn verbessert werden, wobei durch das dauernde Einblasen
von Schutzgas aus dem Vorratsgcfttß 34 auch das Eindringen von Schlacke in den Raum 44 verhindert
55 wird.
Die Schutzhülle 27 knnn ihrerseits mit Hilfe einer nicht gezeichneten Schutzschicht, z. B. Schlichte, gegen
einen allzu raschen Angriff durch Schlacke und Schmelze geschützt sein. Sobald die Tauchvorrichtung
60 in die Schmelze 40 dringt, wird die Schutzhülle 27 in der
Richtung von unten nach aufwärts zu nbgcschmol/.cn. Während der ganzen Zeit läßt man dauernd Schul/gns
aus dem Vorratsgcfliß 34 über die Tauchvorrichtung
ausströmen, so daß im Rnum 44 ein Überdruck 65 aufrechterhalten wird, wobei Blasen 42 austreten. Die
Verwendung von Schutzgas ist insofern von besonderer Bedeutung, da die Anteile der schmelzenden Schutzhülle 27 vor der eigentlichen Probenahme durch die Blasen
weggespült werden. Die optimale Gasströmung kann über z. B. ein Nadelventil oder eine Drossel 32
eingestellt werden. Die eigentliche Probenahme erfolgt nach Erreichen der vorgeschriebenen Tauchtiefe, indem
der Hahn 29 geschlossen und gleichzeitig der Hahn 30 geöfl'nst wird, was durch die Verbindung 31 angedeutet
ist. Bei geöffnetem Ventil 36 würde die Schmelze nach Ablassen des Überdruckes in der Tauchvorrichtung
infolge des hydrostatischen Druckes in dem Raum 44 hochsteigen, wobei die im Raum 44 vorhandenen Gase
über Leitungen und Hähne 38, 39, 28, 30, 36 abblasen können. In manchen Fäden, wenn ein beschleunigtes
Hoclisteigen der Schmelze in dem Raum 44 erwünscht ist, kann bei geschlossenem Ventil 36, geöffnetem Hahn
30 eine Vakuumquelle 35 das Abziehen der Gase aus dem Raum 44 beschleunigen. Nach Umstellen der
Hähne 29,30 schießt die Schmelze in den Raum 44 hoch, trifft die Schutzisolation 24, wird am Einsatz 23
aufgehalten, welcher Leitungen 38 in Form dünner Durchgangsöffnungen besitzt, deren Durchmesser so
klein sind, daß ein augenblickliches Einfrieren der Schmelze beim Eindringen bewirkt wird. Die Erstarrung
erfolgt dann besonders rasch, wenn der Einsatz 23 aus gut wärmeleitendem Material, vorzugsweise aus Material
mit niedrigerem Schmelzpunkt als die Schmelze hergestellt ist Die in den Raum 44 hochsteigende
Schmelze schmilzt die Abdeckkappe 2 durch, schießt in den Raum 8 ein und schließt die Verengung 12 durch
Erstarrung und Zuschweißen. Der ganze Tauchvorgang kann schnell durchgeführt werden. Das Aufschmelzen
der Abdeckkappe 2, Füllen des Raumes 8 läuft in der Regel in Bruchteilen von Sekunden ab. Der die
Tauchvorrichtung Bedienende muß lediglich die Umschaltung der Hähne 29, 30 betätigen, alles andere läuft
unabhängig von subjektiven Einflüssen ab. Die Tauchs vorrichtung muß nachfolgend wieder aus der Schmelze
hochgezogen werden. Der mit der eingeflossenen Probe gefüllte Probenziehkörper wird der Tauchvorrichtung
entnommen. Die Probe ist nun im Räume 8 erstarrt und gegen den Einfluß der Atmosphäre durch die zugeschweißte
Verengung 12 hermetisch abgeschlossen.
Von der Probe abgegebene Gase können lediglich in die Räume 6 und 9 gelangen und verbleiben dort bis zu ihrer
analytischen Bestimmung.
F i g. 8 zeigt eine Haube 50, welche es gestattet, die im
'S Probenahmekörper von der Schmelze während der Erstarrung bzw. während des Auskühlens abgegebenen
Gase quantitativ abzusaugen.
Ihre Funktion ist wie folgt: Mit Hilfe der Gummidichtung 51 wird die Haube 50 dichtend auf den
ίο Probenziehkörper aufgesetzt, z. B. auf die Kappe 3
Hierauf wird der Innenraum der Haube 50 evakuiert sodann mit Hilfe einer Bohr- oder Schlagvorrichtung
ein Loch 56 in die Wandung des Probenahmekörper! gebohrt. In F i g. 8 ist dies mit Hilfe einer Schlagvorrich
tung veranschaulicht, bei welcher ein Schlagstift 54 übei die Gummidichtung 52 mit seiner Spitze 55 in die Kappt
3 geschlagen wird. Statt des Schlagstiftes 54 könnu auch ein Spiralbohrer verwendet werden. Durch dei
Rohransatz 53 werden schließlich über die öffnung 5<
abgesaugte Gase einer an sich bekannten Gasanalysen apparatur zugeleitet.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Ziehen von Proben aus Schmelzen, bestehend aus einem zusammengesetzten
allseitig geschlossenen, rohrförmigen, mit einer Abdeckkappe versehenen, evakuierten Hohlkörper,
in welchem die gezogene Probe unter Luftabschluß erstarrt und in dem die von der Frobe während der
Erstarrung und des Erkaltens abgegebenen Gase quantitativ aufgefangen werden, wobei eine blendenartige
Verengung den Innenrauni des Hohlkörpers in der Weise unterteilt, daß die gezogene Probe
innerhalb der Blende mit dieser eine vakuumdichte Verbindung eingehend erstarrt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkörper aus einer dünnwandigen, im wesentlichen gleich starken metallischen Hülle (1) besteht, und daß die Hülle an
ihrem mit der Abdeckkappe (2, 62) verbundenen Ende mit der blendenariigen Verengung (12)
versehen ist, und daß die Verbindungsstelle)^) der Außenwand des Hohlkörpers unter ausschließlicher
Verwendung metallischen Werkstoffs beständig vakuumdicht verschlossen ist bzw. sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (1) mit der blendenartigen
Verengung (12) in die Abdeckkappe (2) hineinragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum der Hülle (1) in einen
oberen und einen unteren Teil unterteilt ist und daß der obere Raum (6) mittels eines für die Schmelze
dichtenden, für Gase durchlässigen Einsatzes (5) vom unteren Raum (8) getrennt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Hülle (1) zwischen der
blendenartigen Verengung (12) und dem Einsatz (5) ein Einsatzrohr (4) konzentrisch zur Hülle bzw. zur
Verengung angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzrohr (4) aus einem
keramischen Werkstoff wie Quarz besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzrohr (4) aus porösem
Material (wie Sinterkeramik, Sintermetall, metallischen Werkstoffen bzw. Grafit) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzrohr (4) aus Reaktionsstoffen
(wie Grafit, CuO, Fe2Oj) besteht, welche mit
Elementen (wie O2, S, C) der gezogenen Probe zu gasförmigen Verbindungen (wie CO2, H20, SO2)
umsetzbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Raum (<5) der Hülle (1) einen Sammelraum bildet, in dem sich Reaktionsstoffe (72,
78) (wie Li, Ca, Mg, Al, CaC2) befinden, die mit Wasserdampf zu permanenten Gasen umsetzbar
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich innerhalb des Einsaitzrohres (4) ein
weiteres Einsatzrohr(l7)befindet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckkappe (62) örtlich
erweitert ist und die Hülle (1) unter Bildung eines hohlzylindrischen Zwischenraums (64) auf einer
Länge umschließt, die im wesentlichen der Länge des Einsatzrohres (4) entspricht und daß die
Abdeckkappe etwa im Bereich des Einsatzes (5) an der Stelle (71) metallisch dichtend mit der Hülle (1)
verbunden ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4,5,6,7 und
10, dadurch gekennzeichnet, daß im Raum (9) zwischen Hülle (1) und Einsatzrohr (1) ein Einsatz
(68) vorhanden ist, dessen Wärmekapazität zusammengenommen mit dem Wärmekaloriengehalt der
im Raum (8) erstarrenden Probe kurz nach dem Probenziehvorgang zu einer resultierenden Temperatur
von 400 bis 950° C führt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (68) aus einem
Reaktionsstoff, z. B. Al, Mg, Li, Ca, CaC2 besteht, der
mit Wasserdampf zu einem permanenten Gas umsetzbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (1) mehrteilig ausgeführt
und an dem der blendenartigen Verengung (12) abgewandten Ende mittels einer Kappe (3) unter
ausschließlicher Verwendung metallischen Werkstoffs beständig vakuumdicht verschlossen ist.
14. Verfahren zur Herstellung von Probenziehkörpern nach den vorangegangenen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (1, 2) des Hohlkörpers bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise
zwischen 300 und 1200° C mit allen vorhandenen Einsätzen unter Schutzgas bzw. Vakuum entgast
werden, worauf der metallisch dichte Verschluß unter Vakuum herbeigeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenziehkörper unter
Vakuum oder Schutzgas bei geöffneter oder lose aufgesetzter Kappe (2 bzw. 3) mit allen Einsatzteilen
(4,5,14,18,66,73,75,76,80) und anderen Teilen (72,
78,82) erhitzt und entgast und hierauf unter Vakuum durch die Kappe (1 bzw. 3) durch Lötung,
Schweißung oder metallische Verformung metallisch vakuumdicht verschlossen wird.
IS. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der allseitig mechanisch geschlossene Probenziehkörper über eine öffnung (70) entgast
una evakuiert wird, worauf diese öffnung metallisch dichtend verschlossen wird.
17. Verfahren zum Freisetzen von in einem Probenziehkörper gemäß den Ansprüchen 1 — 14
nach dem Ziehvorgang gesammelten Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenziehkörper
mindestens teilweise in eine dichtende Haube (50) eingeführt und dort unter Luftabschluß angebohrt
wird, worauf die eingeschlossenen Gase in an sich bekannter Weise einer Gasanalysenapparatur zugeführt
werden.
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