DE2404564C3 - Als Blutersatzmittel und Perfusionsflüssigkeit geeignete wässrige Emulsion und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Als Blutersatzmittel und Perfusionsflüssigkeit geeignete wässrige Emulsion und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
welche auf den osmotischen Druck des Blutes eingestellt und mit Sauerstoff beladen sein kann.
2. Verfahren zur Herstellung der Emulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Phospholipid mit mindestens einer Fettsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, deren Salz oder Monoglycerid
sowie Perfluordecalin in einem wäßrigen Medium homogen vermischt und die erhaltene rohe
Emulsion bei Temperaturen von 45 bis 55° C und Drücken von 100 bis 500 kg/cm2 durch einen Schlitz
preßt, bis die Teilchengröße des Perfluordecalins im Bereich von 0,05 bis 0,3 Mikron liegt.
Aus dem Buch »Organ Perfusion and Preservation«, herausgegeben von ]. C. Norman, Appleton-Century
Crafts, New York, 1968, Kapitel 9, ist es bekannt, daß sich bestimmte Emulsionen von Fluorkohlenwasserstoffen
als Blutersatzmittel und insbesondere als Injektionsflüssigkeiten zum Sauerstofftransport anstelle von Blut
in Säugetieren eignen.
Über den Zusammenhang zwischen der Toxizität oder schädlichen Nebenwirkungen und der Teilchengröße
der Emulsionen verschiedener Fluorkohlenstoffverbindungen ist in der japanischen Offenlegungsschrift
Nr. 22 162/73 beschrieben, daß Versuchstiere, deren Blut gegen eine Emulsion einer Fluorkohlenstoffverbindung
ausgetauscht wurde, nur dann überleben, wenn die Emulsion Teilchen mit einer Größe unter 0,4 Mikron
besitzt und ihre durchschnittliche Teilchengröße 0,2 Mikron oder weniger beträgt.
Bei der Herstellung stabiler Emulsionen von Fluorkohlenstoffverbindungen
mit derartig geringer Teilchengröße treten Schwierigkeiten auf Grund der großen Dichte der Fluorkohlenstoffverbindungen und
der großen Grenzflächenspannung zwischen den Fluorkohlenstoffteilchen und Wasser auf. Dies beruht
auf der extrem geringen Oberflächenspannung und der schlechten Affinität der Fluorkohlenstoffverbindungen
gegenüber anderen Verbindungen. Ferner sind Emulgatoren nicht immer für sämtliche zu emulgierenden
Fluorkohlenstoffverbindungen wirksam, sondern sie haben eine ziemlich spezifische Wirkung. Dies erschwert
die Herstellung stabiler Emulsionen.
R. P. Geyer hat in Federation Proceedings, Bd. 29 (1970), S. 1758-1763, berichtet, daß Ratten, deren Blut
vollständig gegen eine Emulsion von Perfluortributylamin ausgetauscht wurde, 4 bis 8 Stunden überlebten.
Diese Emulsion war durch ein Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Copolymerisat
mit einem Molekulargewicht von etwa 5000 bis 15 000 als nicht-ionisches Netzmittel
stabilisiert. Die Emulsion hatte eine Teilchengröße von 0,5 bis I Mikron und war über einen langen Zeitraum
stabil.
Derartige Emulsionen der gleichen Teilchengröße und Stabilität wie die vorgenannte Emulsion von
Perfluortributylamin, z. B. eine Emulsion von
2-Monohydrononacosafluor-3,6,9,12-tetraoxa-5,8,11
-trimethylpentadecan,
Peifluortetrahydrofuran,
Perfluordecalin oder eines
Perfluor-(methylciecalins)
können jedoch nicht erhalten werden.
Perfluordecalin oder eines
Perfluor-(methylciecalins)
können jedoch nicht erhalten werden.
ίο Außer dem vorgenannten Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Copolymerisat
sind noch andere Stabilisatoren oder Emulgatoren für diesen Zweck genannt worden, wie Lecithin oder Phospholipide aus natürlichen
Quellen, wie Eigelb oder Sojabohnen, auch in Verbindung mit u. a. Perfluordecalin oder anderen
Perfluorkohlenstoffen, vgl. DE-OS 21 44 094. Diese Emulgatoren wirken bei verschiedenen Fluorkohlenstoffverbindungen
als universelle Emulgatoren und ergeben Emulsionen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,15 bis 0,3 Mikron unmittelbar nach
der Herstellung der Emulsion. Derartige Emulsionen sind jedoch empfindlich gegen Hitzesterilisation und
Lagerung, und die Teilchengröße steigt auf Werte von 0,3 Mikron oder mehr an.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine stabile Emulsion einer bestimmten Fluorkohlenstoffverbindung
mit einer Teilchengröße von etwa 0,05 bis 0,3 Mikron zu schaffen, die hitzesterilisiert werden kann
und deren Teilchengröße auch bei längerer Lagerung
jo nicht über Werte von 0,3 Mikron oder mehr ansteigt, und die sich als ungiftiges Blutersatzmittel und als
Perfusionsflüssigkeit verwenden läßt. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Die Erfindung betrifft
somit den in den Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Untersuchungen haben ergeben, daß die Fluorkohlenstoffverbindungen
Perfluortributylamin und 2-Monohydronoacosafluor-3,6,9,12-tetraoxa-5,8,l
1 -trimethylpentadecan z. B. in der Leber und Milz über einen langen Zeitraum gespeichert werden, wenn sie Versuchstieren
verabfolgt werden. Perfluortetrahydrofuran hat einen verhältnismäßig niedrigen Siedepunkt und ruft Schädigungen
in der Lunge hervor.
Das erfindungsgemäß verwendete Perfluordecalin hat gegenüber Organen oder Geweben keine derartigen
schädigenden Wirkungen, und es kann freien Sauerstoff in einer Menge von etwa 40 Volumprozent, bezogen auf
die Perfluorkohlenstoffverbindung, transportieren. Perfluordecalin hat den weiteren Vorteil, daß es besonders
so rasch aus dem Körper ausgeschieden wird. Die Halbwertszeit des Verbleibs in der Ratte beträgt 7,2
Tage bei einer Dosis von 4 g/kg Körpergewicht.
Die Perfluorkohlenstoffverbindung liegt in der Emulsion in einer Menge von 10 bis 40 Gewichtsprozent
(G/V) vor. Der Ausdruck »G/V« bedeutet die Menge der Verbindung in Gramm pro 100 ml der Emulsion.
Als Phospholipide können erfindungsgemäß die üblichen Emulgatoren verwendet werden, vorzugsweise
Eigelbphospholipid (Eigelblecithin) und Sojabohnen-
bo Phospholipid (Sojabohnen-Lecithin). Das Phospholipid
wird in der Emulsion in einer Menge von etwa 2 bis 6 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 3 bis 4 Gewichtsprozent
(G/V), verwendet.
Als Fettsäureverbindung wird vorzugsweise Capryl-
Als Fettsäureverbindung wird vorzugsweise Capryl-
hi säure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, Behensäure, Palmitoleylsäure, ölsäure, Linolsäure oder Arachidonsäure oder deren
Alkalimetallsalz oder Monoglycerid verwendet. Die
Fettsäureverbindung kann entweder allein oder als ein
Gemisch aus zwei oder mehr Fettsäureverbindungen in einer Menge von 0,001 bis Q,\ Gewichtsprozent (G/V)
verwendet werden. Die bevorzugt verwendeten Fettsäureverbindungen enthalten 14 bis 20 Kohlenstoff a tome.
Besonders bevorzugt sind Kaliumpalmitat und Natriumoleat, da diese Verbindungen gut löslich sind
und die Herstellung der Emulsion sehr vereinfachen.
Die Emulsion der Erfindung enthält die Perfluorkohlenstoffverbindung
in einer Teilchengröße von 0,05 bis 03 Mikron und mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von etwa 0,1 bis etwa 0,2 Mikron. 70 bis 80 Prozent der Teilchen haben eine Teilchengröße
unterhalb 0,2 Mikron. Sie ist über einen langen Zeitraum
stabil. Die Teilchengröße wird nach einer Modifikation
der Zentrifugen-Sedimentationsmethode von T. Fugita,
T. Suyama und K. Yokoyama, Europ. Surg. Res, Bd. 3
(1971), Seiten 436 bis 453, bestimmt
Die Stabilität einer Emulsion der Erfindung geht aus
den in Tabelle I zusammengefaßten Werten hervor. Hier ist die Stabilität gegen 30minütige Sterilisation bei
1000C und Lagerung bei 4° C von 5 Proben einer
Perfluordecalinemulsion angegeben, die mit EigelD-Phosphorlipid
mit oder ohne Zusatz von Kaliumpalmitat bzw. Natriumoleat emulgiert worden war. Die
verwendeten Mengen der Verbindungen in der Emulsion sind ebenfalls in der Tabelle 1 zusammengefaßt
Ferner enthalten die Proben 2,5 Gewichtsprozent (G/V) Glycerin, um die Emulsionen auf den osmotischen
Druck des Blutes einzustellen.
Perfluorkohlen- | Emulgator |
Emulgatorhilfs-
stoff (%) |
Durchschnittliche Teilchengröße, |
nach 30min.
Sterilisation |
Mikron |
nach 3mo-
natiger Lagerung bei 4° C |
Kaliumpalmitat (0,004) (0,02) |
unmittelbar
nach der Herstellung |
0,175 0,155 |
nach 1 mo
natiger Lagerung bei 4° C |
0,185 0,170 |
||
Perfluordecalin 25% |
Eigelb- Phospholipid 4% |
Natriumoleat (0,004) (0,02) |
0,120 0,115 |
0,165 0,140 |
0,185 0,160 |
0,185 0,155 |
kein Zusatz | 0,115 0,105 |
0,225 | 0,175 0,150 |
>0,4 | ||
0,155 | 0,381 | |||||
Durch Einverleiben der entsprechenden Menge Natriumchlorid oder eines anderen Elektrolyts, einschließlich
der Bestandteile von Ringer-Lösung oder Milchsäure enthaltender Ringer-Lösung, kann die
Emulsion der Erfindung auf den osmoiischen Druck des
Blutes eingestellt werden. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise Glycerin in einer Menge von 2,5
Gewichtsprozent (G/V) verwendet, da Glycerin nicht nur den osmotischen Druck der Emulsion einstellt,
sondern auch zur Erhöhung der Stabilität der Emulsion beiträgt.
Da die Emulsion die Perfluorkohlenstoffverbindung in sehr feiner Teilchengröße enthält, die sich nicht zu
groben größeren Teilchen während der Lagerung zusammenballen, kann die Emulsion Säuretieren ohne
Gewebeschädigung verabfolgt werden. Die erfindungsgemäß verwendete Perfluorkohlenstoffverbindung wird
nach Verabreichung in Form einer Emulsion wieder ausgeatmet, und es wird keine Speicherung in der Leber
und Milz beobachtet.
Die Emulsion der Erfindung wird Tieren oder Menschen als Blutersatzmittel in Gegenwart von
Sauerstoff in einer Menge, die der zu ersetzenden Blutmenge entspricht, verabfolgt. Außer als Blutersatzmittel
kann die Emulsion der Erfindung auch zur Perfusion für die Konservierung von inneren Organen
verwendet werden.
Das homogene Vermischen der vorgenannten Bestandteile in herkömmlichen Mischvorrichtungen
durchgeführt werden. Die Emulgierung des Gemisches wird mit Hilfe eines Hochdruck-Homogenisators
durchgeführt. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich um eine Hochdruckpumpe, mit der man ein Gemisch von
zwei miteinander nicht mischbaren Flüssigkeiten durch einen Schlitz unter hohem Druck und bei sehr hoher
Geschwindigkeit drückt, um auf die Flüssigkeiten hohe Scherkräfte auszuüben. Ein typischer Homogenisator ist
z. B. ein Homogenisator des Monton-Gaulin-Typs. In einem Homogenisator dieses Typs wird die rohe
Emulsion mehrmals unter einem Gesamtdruck von etwa 500 kg/cm2 umgewälzt. Man erhält auf diese Weise die
stabile Emulsion der Erfindung. Die Arbeitstemperatur wird auf einen Bereich von 45 bis 55° C, vorzugsweise 48
bis 52° C eingestellt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
8,5 Liter einer Milchsäure enthaltenden Ringerlösung werden mit 400 g Eigelb-Phospholipid und 400 mg
Natriumpalmitat versetzt. Das erhaltene Gemisch wird gerührt. Man erhält eine Phospholipiddispersion, die
unter kräftigem Rühren in einem Homogenisator mit 2,5 kg Perfluordecalin versetzt wird. Nach 30minütigem
Rühren bei Raumtemperatur erhält man eine rohe Emulsion, die in den Vorratsbehälter eines Monton-Gaulin-Laborhomogenisators
des Typs 15M-8BA eingespeist wird. Die Rohemulsion wird durch die
beiden Stufenventile unter einem Gesamtdruck von 500 kg/cm2 umgewälzt. Zunächst werden die Ventile der
ω zweiten Stufe soweit geöffnet, daß sich ein Druck von
100 kg/cm2 einstellt. Sodann werden die Ventile der ersten Stufe soweit geschlossen, daß sich ein Gesamtdruck
von 500 kg/cm2 einstellt. Die Temperatur wird auf einen Wert von 50 + 50C eingestellt. Die Rohemulsion
wird solange umgewälzt, bis eine stabile Emulsion erhalten wird.
Lter Gehalt an Perfluordecalin in der stabilen Emulsion beträgt 27,3 Gewichtsprozent (G/V). Sämtli-
ehe Teilchen haben eine Teilchengroße unter 03
Mikron. Die durchschnittliche Teilchengröße beträgt 0,16 Mikron. Die Teilchengröße ändert sich nur
unwesentlich, wenn man die Emulsion in Ampullen abfüllt und 30 Minuten bei 1000C sterilisiert
Das vorstehend beschriebene Verfahren wird ohne Verwendung von Natriumpalmita! wiederholt. Die
erhaltene Emulsion enthält eine beträchtliche Menge an Teilchen mit einer Giöße von oberhalb 0,3 Mikron
sowie eine geringe Menge von Teilchen mit einer Teilchengröße oberhalb 0,4 Mikron. Die Teilchengrößenverteilung und die durchschnittliche Größe der
beiden Proben sind in Tabelle H zusammengefaßt.
Beispiel Perfluorkohlen- Emulgator
stoff
stoff
Emulgatorhilfsstoff DurchschnittL
Teilchengröße
Teilchengröße
Teilchengrößenverteilung, %
<0.1μ 0,1 -0,2 μ 0.2-0,3 μ
>0.3μ
1 | Perfluor- | Eigelb- | Natrium- | 0,16 μ | 35,2 | 44,7 | 20,1 | 0 |
decalin | Phospholipid | palmitat | ||||||
kein Zusatz | 0,35 μ | IU | 183 | 15.5 | 56,0 |
Gemäß Beispiel 1 wird aus 400 g Eigelb-Phospholipid,
400 mg Kaliumpalmitat, 8,5 Liter einer 2,5prozentigen
wäßrigen Glycerinlösung und 2,5 kg Perfluordecalin eine Emulsion hergestellt, die die Perfluorkohlenstoffverbindung in einer Menge von 263 Gewichtsprozent
(G/V) enthält. Die durchschnittliche Teilchengröße der Emulsion beträgt 0,118 Mikron, nach 30minütiger
Sterilisation bei 1000C 0,170 Mikron und nach
3monatiger Lagerung bei 40C 0,180 Mikron. Die Emulsion enthält keine Teilchen mit einer Teilchengröße oberhalb 03 Mikron.
Beispiel 2 wird wiederholt, jedoch werden 2 g Natriumoleat anstelle von 400 mg Kaliumpalmitat
verwendet. Man erhält eine 27,1 gewichtsprozentige Perfluordecalin-Emulsion. Die durchschnittliche Teilchengröße der Emulsion beträgt 0,110 Mikron, nach
30minütiger Sterilisation bei 1000C 0,145 Mikron und nach 3monatiger Lagerung bei 4°C 0,160 Mikron. Die
Emulsion enthält keine Teilchen mit einer Größe oberhalb 0,3 Mikron.
Die erfindungsgemäß hergestellte Emulsion wird mit bekannten Emulsionen hinsichtlich der Teilchengrößenkonstanz bei der Lagerung und der Verträglichkeit bei
der Infusionsbehandlung von Tieren verglichen.
1. Stabilität der Emulsionen
In der Literatur sind unter anderem folgende Fluorkohlenstoffverbindungen als Bestandteile von
Blutersatz- bzw. Perfusionsflüssigkeiten beschrieben:
Fluor-
kohlen-
Moff
Emulgator
Fluorkohlen
stoff
Emulgator
P. S. MALCHESKY | FC-43 | Polyoxyäthy- |
et al.: J. Surg. Res., | FX-80 | len-Polyoxy- |
Bd. 10(1970), S. 559 | propylen- | |
bis 570 | Copolymerisat | |
(PPC) |
Proceedings, Bd 29, FX-80
(1970),S. 1758-1763 E4
Federation Procee- FC-75
dings, Bd. 29 (1970),
S. 1764-1770
Von diesen Verbindungen werden
FC-43 (Perfluortributylamin),
FC-75 (Perfluorbutyltetrahydrofuran) und
E-4 (2-Monohydroxynonacosafluor-3,6,9,12-te-
traoxa-5,8,11 -trimethylpentadecan)
hinsichtlich der Lagerstabilität daraus hergestellter Emulsionen mit erfindungsgemäßen Emulsionen verglichen.
Die Emulsionen werden gemäß Beispiel 1 aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
Die Stabilität der Emulsionen wird dadurch ermittelt, daß man die mittlere Teilchengröße (μ) (Gewichtsmittel) der Emulsionen nach der Zentrifugalsedimenta-
tionsmethode von K. Yokohama et al, Chem. Pharm,
BuIL Bd. 22 (12) S. 2966 bis 2971 (1974) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Aus der Tabelle geht hervor, daß das Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Copolymerisat und Eigelb-phospholi-
*>o pid (YPL) als Emulgatoren keine fluorkohlenstoffhaltigen Emulsionen ergeben, die bei der hitzesterilisierung
bzw. längeren Lagerung stabil sind. Nur die Kombination Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Copolymerisat
mit FC-43 ergibt eine stabile Emulsion.
f>5 Im Gegensatz dazu lassen sich bei Verwendung eines
Fettsäuresalzes in Kombination mit Eigelb-phospholipid stabile Fluorkohlenstoffemulsionen mit kleiner
Teilchengröße herstellen.
Tabelle III | 24 04 564 | 8 | nach 30min. | nach 1 mona | nach 3mo- | Schwanzvene 4 g/kg | Perfluorkohlenstoff | bestimmt. | Versuch 1 zu | Emulsionen | 3Z2 | FDEA*) | FMD*) | FDC*) | |
Fluorkohlenstoff Emulgator | Sterilisation | tiger Lage | natiger | Perfluorkohlenstoffs | FC-43 E4 | In Tabelle | 6.9 | (C9F21N) | (C11F20) | (C10F18) | |||||
Mittlere Teilchengröße (μ) (Gewichtsmittel) | bei 1000C | rung bei 4°C | Lagerung bei 4CC |
verabfolgt. Nach bestimmter Zeit werden die Tiere | Anreicherung | 0.2 | 30.6 | 33.7 | 28.5 | ||||||
Emulgierhilfsmittel | unmittelbar | 0,110 | 0,120 | 0,125 | getötet und die Perfluorkohlenstoff-Konzentration wird | 4. den Organen, | 0.2 | 6.3 | 7.4 | 4.9 | |||||
nach der | 0.225 | 0,355 | >0,4 | in Leber. Milz. Lunge und Niere gaschromatographisch | IV sind die anhand der | prozentualen | 30.8 | OJ | 0.4 | Spuren | |||||
FC-43 PPC | Herstellung | 0.145 | 0.165 | 0,180 | Tabelle IV | der Perfluorkohlenstoffverbindungen in | \23 | Spuren | Spuren | Spuren | |||||
YPL*) | 0.090 | 0,345 | >0,4 | >0,4 | Zeitspanne Organe njiph Ηργ |
be7ogen auf die Infusionsmenge, erzielten | 02 | 28.7 | 34,0 | 20.8 | |||||
YPL | 0,125 | 0,330 | 0,355 | >0,4 | I IuL·! I VJLI Infusion |
Ergebnisse zusammengestellt. | Spuren | 10.8 | 14,6 | 6,3 | |||||
FC-75 PPC | — | 0,105 | 0,175 | 0,210 | 0,225 | 2Z4 | Spuren | 03 | Spuren | ||||||
YPL | K-oleat | 0.165 | 0,250 | 0.290 | 0,320 | 48 Std. Leber | 8.7 | Spuren | Spuren | Spuren | |||||
YPL | 0,115 | 0,215 | 0.245 | 0,335 | Milz | Spuren | 2Ü | 28.7 | 7.8 | ||||||
E4 PPC | _ | 0,105 | 0,125 | 0,140 | 0,145 | Lunge | FTC) | Spuren | 7JS | 11.4 | 4.4 | ||||
YPL | Na-oleat | 0,175 | 0.255 | 0,350 | >0.4 | Niere | (C12F27N) (C14F21)HO4) (C10F2(O) | Spuren | 0.2 | Spuren | |||||
YPL | 0,155 | 0,210 | 0,255 | 0,295 | 1 Woche Leber | 57.6 60J | 0 | Spuren | Spuren | ||||||
Perfluoriso- PPC | _ | 0,110 | 0,130 | 0.150 | 0,165 | Milz | 8,2 17.8 | ||||||||
pentylpyran YPL | K-palmitat | 0,165 | Lunge | 0.1 Spuren | |||||||||||
YPL | 0,180 | 0,355 | >0,4 | >0,4 | Niere | 0.8 0.4 | |||||||||
_ | 0,110 | 0,195 | 0.210 | 0.225 | 2 Wochen Leber | 50.2 59.8 | |||||||||
Perfluor- PPC | Stearinsäure- | 0.125 | 0.135 | 0,135 | Milz | 9.1 11.7 | |||||||||
methyldecalin YPL | monoglycerid | 0,085 | 0.315 | >0.4 | >0.4 | Lunge | Spuren Spuren | ||||||||
YPL | 0,145 | 0,225 | 0.381 | >0,4 | Niere | Spuren 0.2 | |||||||||
Perfluordecalin PPC | _ | 0,100 | 0,140 | 0.150 | 0.155 | 47.3 54.0 | |||||||||
YPL | K-palmitai | 0.090 | 2. Schädigung der inneren Organe | 8 3 10.8 | |||||||||||
YPL | _ | 0,155 | Organe durch die | Organen bestimmt. Es werden sechs verschiedene, in | 0 0 | ||||||||||
— | 0.105 | bekannte Fluorkch- | Γ) Tabelle II genannte Perfluorkohlenstoffverbindungen | Spuren Spuren | |||||||||||
Um die Schädigung innerer | K-oleat | lenstoffverbindungen zu vergleichen, wird die Konzen | eingesetzt und wie in | ||||||||||||
erfindungsgemäß verwendete bzw | tration der Perfluorkohlenstoffverbindungen :n den | verarbeitet. | |||||||||||||
Testverfahren | |||||||||||||||
Männlichen Wistar-Ratten mit einem Körpergewicht | |||||||||||||||
von 140 bis 180 g werden durch die | |||||||||||||||
Körpergewicht des emulgierten | |||||||||||||||
7 |
9 | Organe | 24 04 564 | FDbA FDC |
(C14F2SHO4) | ITC") (C1OF20O) |
FDEA") (CsF21N) |
10 | FMD") (C11F20) |
FDC*) (C111F18) |
|
Fortsetzung | 45,2 10,1 0 Spuren |
20,0 8,2 Spuren Spuren |
18,4 7,1 Spuren Spuren |
23,4 9,6 0,1 Spuren |
Spuren 0,4 0 0 |
|||||
Zeilspanne | Leber Milz Lunge Niere |
Perfluorkohlenstoff | 42,3 9,8 Spuren 0,1 |
8,8 5,8 Spuren 0 |
9,6 6,1 0 Spuren |
10,8 7,3 Spuren Spuren |
I I I I | |||
Infusion | Leber Milz Lunge Niere |
FC-43 (C12F27N) |
Perfiuordiäihyicyciohexyiamin; Perfluordecalin. |
|||||||
4 Wochen | s): FTC Perfluorisopentylpyran: FMD Perfluormethyldecalin |
43,8 8,1 Spuren 0 |
||||||||
8 Wochen | 35,1 6,6 0 0,2 |
|||||||||
Aus Tabelle IV geht hervor, daß die Perfluorkohlenstoffverbindungen
im Falle der Verwendung von 'FC-43' und Έ-4' selbst 8 Wochen nach der Infusion
noch zu 40% in der Leber angereichert sind. Dagegen beträgt der Anreicherungsgrad bei 'FTC, 'FDEA' und
'FDC, in der Leber 8 Wochen nach der Infusion weniger als 10%. 'FDC ist in der Leber 4 Wochen nach
der Infusion praktisch nicht mehr nachzuweisen. Auch bei der histopathologischen Untersuchung ist praktisch
keine Schädigung zu beobachten.
Niedrigsiedende Perfluorkohlenstoffverbindungen, die in emulgierter Form Tieren intravenös verabfolgt
werden, schädigen bekanntlich die Lunge; vgl. R. P. Geyer, Federation Proceedings, Bd. 29 (1970), S. 1758 bis
1763.
Während die bekannten Perfluorkohlenstoffverbindungen relativ niedrig sieden, nämlich 'FX-80' (CeF^O;
Perfluorbutyltetrahydrofuran) bei 1020C, 'FC-78'
(C5F11NO) bei 5O0C und 'FC-88' (C5F12) bei 31°C, liegt
der Siedepunkt der erfindungsgemäßen Perfluorkohlenstoffverbindung FDC bei 142 bis 143°C. Auch unter
diesem Gesichtspunkt ist die erfindungsgemäße Emulsion verträglicher, was durch folgenden Versuch noch
unterstrichen wird.
Aus den in Tabelle V genannten Perfluorkohlenstoffverbindungen
werden wie in Versuch 1 Emulsionen hergestellt, die man anschließend wie in Versuch 2 an
Ratten verabfolgt. 6 Stunden nach der Infusion werden die behandelten Ratten einer pathologischen Untersuchung
unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt.
Perfluorkohlenstoff
FC-75 Beim öffnen der Brust fällt die Lunge
nicht zusammen, sondern schwillt auf das Dreifache des normalen Volumens
an. Bei der histologischen Untersuchung ist eine ausgeprägte Vakuolendegenration
der Alveolarepithelzellen zu beobachten.
FDC keine ungewöhnlichen Veränderungen
bei der Makro- und MikroUntersuchung
V) FC-43 dto.
Die Ergebnisse zeigen, daß Perfluorkohlenstoffverbindungen mit einem Siedepunkt unterhalb 130°C eine
Vakuolendegeneration der Lungenbläschen verursachen.
Claims (1)
1. Als Blutersatzmittel und Perfusionsflüssigkeit geeignete wäßrige Emulsion, bestehend aus
a) einem Phospholipid,
b) mindestens einer Fettsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, deren Salz oder Monoglycerid
sowie
c) Perfluordecalin einer Teilchengröße im Bereich von 0,05 bis 0,3 Mikron,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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