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Lösungen von 1:2-Metallkomplexfarbstoffen Die Erfindung betrifft
mit Wasser mischbare, stabile, konzentrierte Lösungen von 1 :2-Metallkomplexfarbstoffen.
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Bekanntlich können mit Farbstofflösungen Färbeflotten und Druckpasten
hergestellt werden. Man vermeidet hierbei Nachteile, die bei Verwendung der gleichen
Farbstoffe als feingemahlene Pulver oder feindispergierte Pasten auftreten können.
So neigen beispielsweise Farbstoffpulver zur Staubbildung, was ihre Hantierung und
Dosierung erschwert. Für das Färben von tiefen Farbtönen reicht oftmals die Wasserlöslichkeit
von pulverförmigen Farbstoffpräparaten nicht aus. In diesem Fall lagern sich auf
dem zu färbenden Substrat ungelöste Farbstoffteilchen ab und verursachen eine schlechte
Reibechtheit der Färbung. Gießbare feindispergierte Pasten hingegen zeigen Probleme
bezüglich ihrer Stabilität: durch Einwirkung von zu hoher oder zu niedriger Temperatur
oder durch längeres Lagern kann die Feinverteilung durch Agglomerationen oder Entmischung
gestört werden.
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Neben dem Fehlen dieser Mängel zeichnen sich Farbstofflösungen noch
dadurch aus, daß sie bei Kontinuefärbungen vor allem beim Deckverfahren leicht dosiert
werden können.
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Es wurde nun gefunden, daß man aus Metallkomplexfarbstofferi und organischen
hydroxylgruppenhalt igen Lösungsmitteln oder GeI,l schen aus Wasser und organischen
hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln in Gegenwart von organischen Bauen oder in
Wasser alkalisch wirkenden Alkalisalzen konzentrierte mit Wasser mischbare, stabile
Lösungen erhalten kann.
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Die Farbstoffe, die den erfindungsgemäßen Lösungen zugrunde liegen,
sind im allgemeinen 1:2-Chrom- oder 1:2-Kobaltkomplexe von Mono-, Dis- oder Polyazo-
oder Azomethin-Farbstoffen, die vor der Metallisierung als metallkomplexbildende
Gruppen o,o'-Dioxy-, o-Oxy-o'-amino-, o-Oxy-o'-alkoxy-, o-Oxy-o'-carboxy oder o-Alkoxy-o'-amino-azo-
oder -azomethingruppen aufweisen. Die Farbstoffe können frei von sauren Gruppen
sein oder eine oder zwei saure Gruppen, vorzugsweise Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen,
tragen. Die beiden komplexbildenden Farbstoffe, aus denen der 1:2-Metallkomplex
aufgebaut ist, können gleich oder verschieden sein; es kann sich auch um Gemische
von 1:2-Metallkomplexfarbstoffen handeln, wie sie bei der Mischmetallisierung zweier
oder mehrerer zur Komplexbildung befähigter Farbstoffe entstehen. Solche Farbstoffe
sind in der Patentliteratur zahlreich vertreten, beispielsweise in den deutschen
Patent- und Offenlegungsschriften 870 305, 937 367, 940 483, 945 432, 953 827, 957
506, 960 485, 1 005 644, 1 047 340, 1 049 021, 1 072 338, 1 077 351, 1 191 058,
1 270 204, 1 254 785, 1 270 204, 1 444 635, 1 444 655, 1 444 658, 1544 361, 2 119
830, 1 008 254, 1 012 007, 1 023 539, 1 079 247, 1 111 318, 1 133 846, 1 156 913,
1 265324, 1 271 857, 1 444 605, 1 544 580, 1 619 649, 1 644 143, 1 902 867, 1 952
305 und 2 210 260, den französischen Patentschriften 1 353 364, 1 380 632, 950 916,
1 161 640, 1 269 496, 1 269 497, 1 272 728, 1 272 729, 1 273 542, 1 352 623, 1 376
128 und 1 518 833, den britischen Patentschriften 988 829 und 995 361 und den belgischen
Patentschriften 553 658, 564 094, 553 480, 569 084 und 717 450.
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Die zur Herstellung der Stammlösungen geeigneten hydroxylgruppenhaltigen,
organischen Lösungsmittel sind bei 250C flüssige Verbindungen, beispielsweise Alkohole,
Glykole, deren mono-Äther und mono-Ester, Dihydroxyäther, deren mono-Äther und mono-Ester,
Dihydroxypolyäther, deren Äther und Ester, Polyhydroxyverbindungen und. deren Äther
und Ester. Im einzelnen seien die hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittel durch die
Formeln I und Ii wiedergegeben:
R-CH2-OH 1 mit R = H, CH3, C2H5,
HO-CH2-, CH3-O-CH2-, C2H5-O-CH2-, CH3-CH2-CH2-O-CH2-, CH3-(CH2)3-O-CH2-,
CH3-CO-O-CH2-, HO-CH2-CH2-,
NC-CH2-,
HO-CH2-CH2-CH2-O-CH2-CH2-,
CH3-O-CH2-CH2-O-CH2-, C2H5-O-CH2-CH2-O-CH2-, CH3-CH2-CH2-O-CH2-CH2-O-CH2-, CH3-(CH2)3-O-CH2-O-CH2-,
HO-(CH2-CH2-O)n-CH2- C2H5-O(-CH2-CH2-O)n-CH2-n = 2,3,7
mit R' und R" =
Bevorzugte Lösungsmittel sind die Monoalkyläther des Diäthylenglykols, wobei die
Alkylreste 1 bis 4 C-Atome enthalten.
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Neben den organischen Basen sind vor allem Lithiumsalze wie Lithiumhydroxid,
sekundäre oder tertiäre Lithiumphosphate und Lithiumcarbonat besonders geeignet.
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Als organische Basen kommen primäre, sekundäre oder tertiäre Amine,
Diamine der Polyamine oder quartäre Ammoniumsalze, beispielsweise Propylamin, Dipropylamin,
Tripropylamin, Butylamin, Dibutylamin, Isobutylamin, Hexylamin, Phenyltrimethylammoniumchlorid,
Äthylendiamin, Tetramethyläthylendiamin, Diäthylentriamin oder Triäthylentetramin,
in Frage.
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Besonders geeingete organische Basen sind Alkanolamine, beispielsweise
Äthanolamin, 2-Dimethylaminoäthanol, 2-(2-Dimethylamino-äthoxy)-äthanol, Diäthanolamin,
N-Butyl-diäthanolamin, Triäthanolamin, Tris- r2- ( 2-hydroxyäthoxy ) -äthyl1-amin,
Tetra- [2- (2-hydroxy-äthoxy) -äthyl]-ammoniumchlorid oder N- (2-Aminoäthyl ) -äthanolamin.
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Die erfindunsgemäßen Stammlösungen sind durch folgende Zusammensetzung
gekennzeichnet: 10 - 40 Gew.- eines Metallkomplexfarbstoffes 0 - 50 Gew.- Wasser
20 - 80 Gew.-% hydroxylgruppenhaltiges, organischen Lösungsmittel 2 - 12 Gew.-%
der organischen Base oder des in Wasser alkalisch wirkenden Alkalisalzes.
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Die Basenmenge wird so gewählt, daß in der Lösung bevorzugt ein pH
zwischen 8 und 11 herrscht.
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Die Lösungen können trotz der hohen Konzentration an Farbstoff noch
bis zu 50 Gew.-% Wasser enthalten. Der mögliche hohe Anteil an Wasser erlaubt Vereinfachungen
bei der Zubereitung der Farbstofflösungen. So kann man diese aus dem feuchten Preßkuchen
der
oben genannten Metallkomplexfarbstoffe gewinnen und umgeht damit Trockenkosten und
Staubbelästigungen.
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Eine zusätzliche Vereinfachung besteht darin, die feuchte metallfreie
Vorstufe in einem geeigneten Lösungsmittel der Formel I oder II in Gegenwart einer
Base obiger Definition mit einem kobalt- oder chromabgebenden Mittel zu metallisieren.
Man vereinigt damit Metallisierungsreaktion und Herstellung der Lösung in einer
Stufe. Die Herstellung der Lösungen ist auch im Eintopfverfahren zugänglich, indem
man Diazotierungs- und Kupplungsreaktion auf dem üblichen Weg in Wasser vornimmt
und die dabei erhaltene Suspension des Kupplungsproduktes unter den oben angegebenen
Bedingungen einer Metallisierungsreaktion unterwirft.
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Bei der Herstellung eines unsymmetrischen Chrommischkomplexes kann
man ebenfalls direkt zu einer Lösung dieses Komplexfarbstoffes gelangen, wenn man
beispielsweise die feuchten Pasten eines Chrom-1:1-Komplexfarbstoffes und eines
zur Komplexbildung befähigten Azo- oder Azomethinfarbstoffes in einem Lösungsmittel
obiger Definition und in Gegenwart einer der oben erwähnten Basen mit einander reagieren
läßt.
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Als chromabgebende Mittel kommen Chromfluorid, Chromchlorid, Chromsulfat,
Chromformiat oder Chromacetat in Frage; geeignete Kobaltierungsmittel sind Kobaltchlorid,
Kobaltsulfat, Kobaltformiat oder Kobaltacetat.
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Bei Kobaltierungen verwendet man vorzugsweise in Wasser alkalisch
wirkende Lithiumsalze als Base, da hierbei überschüssiges Kobaltierungsmittel als
Kobalthydroxid ausfällt und durch Klärung der Lösung abgetrennt werden kann.
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Im Falle einer Kobaltierung werden die metallfreien Vorstufen der
oben erwähnten Metallkomplexfarbstoffe, sofern sie eine Sulfonamidgruppe der allgemeinen
Formel III
-S02-NH-RIII III mit RIII = H, Alkyl, Aryl oder Acyl
tragen, vorteilhaft in die Natriumsalze dieser Sulfonamidgruppe überführt. Zur Kobaltierung
derartiger Farbstoffe mit einer Gruppe der allgemeinen Formel IV
worin RIII die oben angegebene Bedeutung hat benötigt man entsprechend Gleichung
1 nur ein halbes Äquivalent an Lithiumhydroxid.
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(Luftsauerstoff)+ LiOH+4COCl2
(Gleichung 1) wobei RIII die vorstehende Bedeutung hat und H2RIV der Rest eines
oben erwähnten, metallfreien und sulfonamidgruppenfreien Farbstoffes ist.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man auf dem
in Gleichung 1 skizzierten Reaktionsweg bei Verwendung von nur sehr geringen Mengen
LiOH in Gegenwart eines hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittels der Formel I oder
II zu hochRonzentrierten Lösungen gelangt, deren Farbstoffanteil bis zu L'ü Gew.-%
betragen kann. Auf die gleiche Weise kann man aucb.
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ähnlich konzentrierte Lösungen von sulfon- oder carbonsäuregruppenhaltigen
Kobaltkomplexfarbstoffen herstellen Natürlich
können Kobaltierungen
auch in Gegenwart der oben genannten organischen Basen vorgenommen werden; hierbei
ist es wiederum vorteilhafter, sulfonamidgruppenhaltige, zur Metallkomplexbildung
befähigte Farbstoffe im Sinne der Formel II in freier Form zu verwenden.
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Die metallfreien Vorstufen der oben genannten Metallkomplexfarbstoffe,
die keine saure Gruppe oder Sulfonamidgruppe der Formel III besitzen sind im allgemeinen
nicht in sehr hoher Konzentration in hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln der
Formel I oder II löslich. Es ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, daR bei Zusatz
einer dem Farbstoff äquivalenten Menge Alkanolamins derartige sulfonamidgruppenfreien
Vorstufen in einer Konzentration-bis zu 40 Gew.-% in Lösung gehen und sich diese
Lösungen mit wäßriger Chromacetatlösung glatt ind2eLösong der entsprechenden Chromkomplexfarbstoffe
überführen lassen.
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Statt der wäßrigen Chromacetat-Lösung kann man auch eine wäßrige Chromsulfat-,
Chromchlorid- oder Chromformiat-Lösung verwenden, wenn man während der Metallisierungsreaktion
ein weiteres Äquivalent eines Alkanolamins zusetzt.
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Die auf den vorstehend beschriebenen Wegen zugänglichen konzentrierten
Lösungen bleiben auch nach langem Lagern oder bei Temperaturen bis zu -15°C flüssig.
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Die erfindungsgemäßen Stammlösungen sind mit Wasser mischbar und eignen
sich zur Herstellung von Färbebädern oder Druckpasten zum Färben und Bedrucken von
stickstoffhaltigen Fasermaterialien, wie Wolle, Seide, Leder sowie synthetische
Polyamid- oder Polyurethanfasern, sowie Fasergemische , beispielsweise ein Gemisch
aus Wolle und Polyamid. Der Färbeprozeß wird vorzugsweise in einem neutralen bis
schwach sauren Bad, beispielsweise in einem essigsauren Bad durchgeführt. Beim Badfärben
können die üblichen Färbereihilfsmittel, wie Natriumsulfat, Anlagerungsprodukte
von Äthylenoxid an Alkohole oder Amine, oder Sulfierungsprodukte des Ricinusöls
zugesetzt werden.
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Beispiel 1 Die feuchte Paste des Natriumsalzes von 1 Mol Monoazofarbstoff
aus diazotiertem 2-Aminophenol-4-sulfonamid und Acetessiganilid wird in 650 g Diäthylenglykolmonoäthyläther
angeschlämmt und nach Zusatz von 0,6 Mol LiOR O etwa 1 Stunde lang gerührt, bis
sich die Lithiumverbindung aufgelöst hat. Die leicht bewegliche Suspension geht
nach Zugabe von 0,5 Mol CoCl2 6HkO im Verlauf von etwa 30 Minuten in die Lösung
des Kobaltkomplexes über, wenn der pH während der Metallisierungsreaktion durch
Einstreuen von weiteren 0,1 Mol LiOH 0A0 auf einem Wert von 8,5 gehalten wird. Nach
12-stUndigem Stehen werden geringe Mengen von Kobalthydroxid abfiltriert. Das Filtrat
erfährt nach längerem Lagern oder bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt keine
Veränderung und kann ohne Ausfällung von Farbstoff mit beliebigen Mengen Wasser
verdünnt werden.
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Zu ähnlich konzentrierten, stabilen Farbstofflösungen gelangt man,
wenn man an Stelle von iiäthylenglykolmonoäthyläther andere hydroxylgruppenhaltige
Lösungsmittel verwendet, wie Glykol, Monoäthylglykol, Diäthylenglykol, Diäthylenglykolmonomethyläther,
Diäthylenglykolmonopropyläther, Diäthylenglykolmonobutyläther, Triäthylenglykol,
Triäthylenglykolmonoäthyläther, Propylenglykol oder Dipropylenglykol.
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In analoger Weise lassen sich die Lösungen von anderen 1:2-Kobaltkomplex-
und Kobaltmischkomplexfarbstoffen herstellen. In der folgenden Tabelle sind die
metallfreien Vorstufen und die Farbtöne solcher Kobaltkomplexfarbstoffe wiedergegeben.
OEI II |
5 ß N - N t) bordo |
so, -NII, |
OH OH |
4 CH3 -NH-SOz 4 N - N t) rubin |
U |
,OII QH C1 |
5 /N=N6,H$ bordo |
6, |
Cl |
6024 = N / \ blau |
6 021!1 N = N < blau |
SO2 -NH- CH3 |
OH OH NILS |
7 °2 QNN = + N = Nß blau |
S°2 -NH2 |
O0n 0 |
8 H2 N-SO2 [ N = N e blau |
X |
CO-OCX |
OH pH |
9 violett |
SO2-NH-CEI3 O2 |
0 . . |
OH OH IEl-CO-CH3 |
10 ß °21 zu violett |
O,S |
~ |
OH % |
11 C N = N N=B- grau |
P |
so, -NI |
12 = N $$COC braun |
S;u, -NH-CI |
OH OH OH |
13 ftN= N = N braun |
SO2 -NH2 H O2-C2" |
CO-C |
OH CO-CH3 OH OH |
14 d N = ff -CH + N olive |
CIOMHäC <72 |
1 CO-CH3 |
OH |
15 $ N = N t grün |
TOz |
S°2 -NH2 |
/OH NH2 OH CO-CH3 |
16 °2E o N=E o + 6 N--N-CH grün |
NH, O-NI |
02-NH-CH2 |
Beispiel 17 Zum Färben von 1000 g Wollgarn werden 20 g der unter
Beispiel 1 beschriebenen Farbstofflösung in 12 1 Wasser eingetragen. Man setzt 30
ml 30 lge Essigsäure und 20 g eines Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure
und Formaldehyd zu und erwärmt auf 40 - 50"C.
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Die Färbeflotte wird 10 Minuten lang bei dieser Temperatur durch das
Färbegut gepumpt, bevor sie dann im Verlauf von 30 Minuten zum Sieden erhitzt wird.
Nach einer Kochzeit von ca. 1 Stunde ist die Färbung fertiggestellt. Man erhält
eine gelbe Färbung mit guten Echtheiten.
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Beispiel 18 Zum Färben von Wollkammzug nach dem Klotz-Dämpf-Verfahren
werden die Lösung von 20 g der unter Beispiel 1 beschriebenen Farbstofflösung in
300 ml Wasser und die Lösung von 15 g eines Verdickungsmittels auf Basis Johannisbrotkornmehl
in 300 ml Wasser gut miteinander verrührt. Man setzt 25 g Laurylsäure-diäthanolamid
und 60 ml 30 46rige Essigsäure zu und füllt mit Wasser auf ein Volumen von 1 Ltr.
auf.
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Mit der so hergestellten Flotte werden auf dem Foulard 1000 g Wollkammzug
imprägniert und anschließend gedämpft. Man erhält eine gelbe Wollfärbung mit guter
Reib-, Wasch- und Lichtechtheit.
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Beispiel 19 Zum Färben von 1000 g synthetischem Polyamidgarn werden
20 g der in Beispiel 1 erhaltenen Farbstofflösung in einem Färbebad gelöst, welches
40 ml 30 fOige Essigsäure und 20 g Ammonphosphat enthält.
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Nach kurzer Zirkulation der Färbeflotte durch das Färbegut wird im
Verlauf von 30 Minuten gleichmäßig zum Sieden erhitzt und 45 Minuten bei Siedetemperatur
gehalten. Man kühlt ab, spült mit lauwarmen Wasser nach und erhält eine gelbe Polyamidfärbung
mit guten Echtheiten.
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Beispiel 20 20 g der in Beispiel 1 erwähnten Farbstofflösung werden
mit 100 ml Wasser verdünnt. Man setzt 4 Ammoniumsulfat zu und verarbeitet die Lösung
mit 180 g eines pastenbildenden Mittels zu einer Färbepaste.
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Mit dieser Färbepa te wird Wolle bedruckt, die dann zur Fixierung
des Farbstoffes bei 100 - 1050 gedämpft wird. Nach einer Wäsche mit Wasser erhält
man eine gelbe Färbung mit guter Lichtechtheit und guten Naßechtheiten.
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Beispie 21 Ein Gemisch aus 0,25 Mol Monoazofarbstoff aus diazotiertem
4-Sulfonamido-2-aminophenol und 13-Naphthol, 0,40 Mol Monoazofarbstoff aus diazotiertem
4-Nitro-2-aniinophenol und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon und 0,35 Mol Monoazofarbstoff
aus diazotiertem 4-Nitro-2-aminophenol und 1-Acetylamino-7-naphthol wird in 700
g Diäthylenglykolmonoäthyläther auf 100C erhitzt. Bei Zugabe von 1 Mol 1,3-Propanolamin
bildet sich ein zähflüssiges Öl, das sich nach Zutropfen von 360 g wäßriger Chromacetatlösung
(10,5 Gewichts% Cr203) im Verlauf von ca. 1 Stunde in die dünnflüssige Lösung der
entsprechenden 1:2- Chrom- und Chrommi s chkomplexfarbs to ffe verwandelt. Man läßt
das Gemisch erkalten und saugt nach 12-stündigem Stehen den ausgefallenen Niederschlag
ab. Mit der dabei erhaltenen Lösung kann man ähnlich, wie in den Beispielen 11 bis
14 geschildert, auf Wolle und Polyamidfasern braune Färbungen und Drucke mit guten
Echtheitseigenschaften erzeugen.
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Tauscht man bei diesem Beispiel 1,3-Propanolamin gegen Äthanolamin,
Diäthanolamin, Triäthanolamin, Tris-T2- -(2-hydroxy-äthoxy)-äthyS amin, Propylamin,
Dibutylamin, Tetramethyl-äthylendiamin oder Diäthylentriamin aus, so erhält man
ähnlich konzentrierte, stabile Farbstofflösungen.
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Anstelle des Lösungsmittels iiäthylenglykolmonoäthyläther kann man
bei diesem Beispiel auch die Lösungsmittel Glykol, Monoäthylglykol,
Diäthylenglykol,
Diäthylenglykolmonomethyläther, Diäthylenglykolmonopropyläther, Diäthylenglykolmonobutyläther,
Propylenglykol oder Dipropylenglykol verwenden.
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Beispiel 22 1 Mol des im vorangehenden Beispiel aufgeführten Farbstoff-Gemisches
wird in 700 ml Diäthylenglykolmonoäthyläther auf 1000 erwärmt und durch Zusatz von
1 Mol 1,3-Propanolamin gelöst. In die Lösung läßt man im Verlauf von 1 Stunde 380
g einer 20,7 Gewichts-igen, wäßrigen CrC1S-Lösung zulaufen. Die Chromierungsreaktion
ist dann kurz danach beendet, wenn der pH durch gleichzeitiges Zutropfen von ca.
1 Mol 1,3-Propanolamin im Bereich von 5 - 8 gehalten wird. Nach dem Erkalten saugt
man von ausgefallenen Salzen ab und erhält eine dünnflüssige braune Lösung, die
ohne Ausfällung von Farbstoff mit Wasser mischbar ist.
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Auf die in den Beispielen 21 und 22 angegebene Weise können auch Lösungen
von anderen l:2-Chromkomplex- und Chromischkomplexfarbstoffen hergestellt werden.
Die folgende Tabelle gibt die metallfreien Vorstufen und die Nuance derartiger Chromkomplexfarbstoffe
wieder.
COOH |
23 LSN-S02 N = NI--(CH, gelb |
(Äl |
OH |
24 A N = bs H3 orange |
Lw L |
OH OH |
25 =H$'W'' + ;$/\N °2 orange |
25H( N Hc I(\FS |
S 92 H1 |
OH |
26 li 2N-5°2 4 N = Y CE5 scharlach |
OH |
27 Cf = C5 rot |
I H( |
Ir !L |
OH |
28 NCH, OE rot |
28 1, N-SO, HONt |
92N OH |
29 Cß H $ rot |
C1" |
S92 'so, -NH-CH2 -O -OH |
OH OH OH |
30 dN = < H3 + AN = W bordo |
St2-E2 H! SÓE2 ) |
[X3 |
OH OH |
31 N=N- violett |
S92-NH |
OH OH |
32 4 N = N t violett |
r |
.. |
H OH |
33 \N=6, blau |
6, |
blau NI]92SI |
OH OH C1 |
34 H, H2 ff N 4 ff = < blau |
OH OH |
35 N=N- OH tO-CH3 oliv |
HN 9 + 4N = N-OH |
OO-C °2-ffE2 CO-WH |
NOCH3 OH /COOH |
36 H2N02S No, s N=N - Q c grün |
i HN U H 2 |
8 >°2 H5 |
O0-OB (½2H5 |
OH OH |
37 St N = N t) grau |
37½%N= ½; grau |
CO-CH3 |
OH OH OH OH |
38 CN=N/C+/C N 4 grau |
SO2-NH2 HN SÓ2-CH3 NH\/ |
CO-CE5 CO-O-CH3 |
CO- 0- |
OH OH OH |
39 f Ñ = $;;N5=HN½/ braun |
HO SO2-C |
-NIE, 1 |
OH OH HO |
40 StN = =ci; StN = N braun |
Öl |
OH OH OH OH |
41 "-H, + off schwarz |
v I v SÓ2 ~NIrz U |
CO-Cz3 |
Beispiel 42 Die Paste von 0,5 Mol des durch Reaktion von diazotierter
4-Chlor-2-aminophenol-6-sulfonsäure mit 1-(2,5-Dichlorphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
und nachfolgende Chromierung gewonnenen 1:1-Chromkomplexfarbstoffes wird in 250
g Diäthylenglykolmonoäthyläther und 40 g 1,3-Propanolamin angeschlämmt. Man setzt
die Paste von 0,5 Mol des Monoazofarbstoffes aus diazotiertem 4-Nitro-2-aminophenol
und 1-Phen5yl-3-methyl-5-pyrazolon zu, erwärmt das Ganze auf 70 - 800C und hält
den pH durch Zutropfen von insgesamt etwa 60 g 1,3-Propanolamin im schwach alkalischen
Bereich' (pH 8 -9). Man rührt noch etwa zwei Stunden, bis die beiden als Ausgangsverbindungen
eingesetzten Farbstoffe umgesetzt sind, und erhält die Lösung des Chrommischkomplexes,
der in Form seiner freien Säure der folgenden Formel entspricht:
Die auf diesem Weg hergestellte klare konzentrierte Lösung ist auch bei Temperaturen
unterhalb des Gefrierpunktes stabil und kann ohne Ausfällung von Farbstoff beliebig
mit Wasser verdünnt werden.
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In analoger Weise gelangt man zu konzentrierten, stabilen Lösungen
von anderen unsymmetrischen Chrommischkomplexen. Als Lösungsmittel und Säureakzeptor
können außer Diäthylenglykolmonoäthyläther und 1,3-Propanolamin auch noch die im
Beispiel 21 erwähnten Lösungsmittel und Amine verwandt werden. Die folgende Tabelle
gibt die metallfreien Vorstufen und die Nuance derartiger Chrommischkomplexe wieder.
43 HO3S CH3 qN=N CH3 gelb |
OOH OOH v |
HO |
H3 CH, |
44 (/ \)-N=N gelb |
(C"OH1 3 N=NöyH3 elb |
HO |
COOH |
XSO3H COOH |
Q 02N |
45 ffi)N=N1 CH3 1 NH ½ range |
45 WN=N CH3 |
| wo OH |
HOj 3 c & range |
46 02 CHi f!1 aCHOH orange |
Öl |
c Cl |
47 N=$»rN CH3 , t i 3 OH HO <% orange |
T H H t NrN C12tOH HO < |
SN C1 HO' N/N |
OH |
02N HO O2 HON 3 ot |
S b |
C1 HO3SK zuN=N ß |
49 H'N=N --N"'rJ=N rot |
- OH M'N 02N OH HO |
YO3H X |
5° C N=N CH3 Cl H Cl |
50 OH HC X =N CH3 Cl yö; violett |
Cl |
Ö Cl |
51 CH ,H3 |
HO WH 5 RH v ! O2NW-N1 blaust. |
,N H rot |
d d |
52 HO3S A N=NÇ Cl Q marine |
H O 3CH2 SO2IN=N blau |
OH O |
,ft OH |
HO ru ob S =N/ < | blau |
-N=N OH Cl marine |
Cl |
C1 |
HO3S OH HO OH=NO/ blau |
OH HO OH O |
OH OH ½ |
55 O2N N=N1 O2NN=N, blau |
bH 0 |
S03H |
OH ° N ß N=N t O N zu N=N zuOH |
56 ON''N=N O2NffiN=N,N/C2H5 blau |
C2H5 |
3H OH OH - |
OH OH OH ob Cl |
57 HOS-N=N-io blau |
OH Cl |
Cl |
O2N\ |
58 HO 35 ?,N=N7, 02N t =N S grün |
OH OH HO |
SO H |
1' Cl |
59 O2NN=N7, $ 3 3 grün |
OH NH2 OH OH |
NH2 |
COOH 02 |
60 Q%ffiN=N¼)H3 WN=NC) grün |
COOH HO OH |
Ö OH |
03H OOH CH3 |
61 02N½'N=N ffiN=Ny% grün |
OH 2 HO öC2H5 |
62 OH OH N=N 7j{H3 CH3 braun |
NO, HO NO2 Öl |
I I |
63 HO3S107N7' 2N=N 1CH3 braun |
OH 02N H H Öl |
HO 5 OH 02N |
64 N 2 ß HO X ßN-N braun |
NO2 |
65 |
½ N=N 11CH3 braun |
OH OH HO3SH N |
HOÖ |
66 I HO S4=Nt >=NX | schwarz |
H OH N02 CH3 |
02N |
1\ 02,'N OCH3 |
02N |
67 DOMS a N=N ß W N=N ß schwarz |
H0 - OH |
Beispiel 68 Die feuchte Paste von einem Mol des durch Umsetzung von diazotierter
4-Nitro-2-aminophenol-6-sulfonsäure mit 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon erhaltenen
Farbstoffes wird in 500 g Diäthylenglykolmonoäthyläther und 1 Mol 1,3-Propanolamin
suspendiert. Man erhitzt auf 100°C, setzt 0,5 Mol festes CrClD 6H20 zu und läßt
im Verlauf von 90 Minuten nochmals etwa zwei Mol 1,3-Propanolamin zulaufen. Es entsteht
allmählich eine Lösung, in der sich nach Zugabe des 1,3-Propanolamins keine metallfreie
Verbindung mehr nachweisen läßt. Die konzentrierte, klare Lösung scheidet auch bei
längerem Aufbewahren bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes bis -150C keinen
Farbstoff aus und ist mit beliebigen Mengen Wasser mischbar.
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Die in der nächsten Tabelle angegebenen metallfreien Farbstoffe oder
Gemische von metallfreien Farbstoffen können auf ähnliche Weise unter Verwendung
der bei Beispiel 21 erwähnten Lösungsmittel und Amine in die Lösungen ihrer Chromkomplexe
überführt werden.
COOH COOH |
69 ffi'N=N1( CH3 N=NNCH3 gelb |
5311 H HO ½C2H5 |
OH |
70 02N o N--N > OH bordo |
2 i] |
S03H |
Cl OH OH |
71 v N-N < violett |
02N S03H |
OH OH OH |
72 ffi'N=N marine |
blau |
Cl SO3H |
02N |
73 OH Cl |
HO3S,N=N < N=N X 1 blahuarz |
OH 1 blau |
74 HOqS8CH bordo |
OHMN$13 |
QN Cl |
75 ffi'N=C < gelb |
HO H 0 1 |
Beispiel 76 Die feuchte Paste des Natriumsalzes von 1 Mol Monoazofarbstoff aus diazotierter
4-Nitro-2-aminophenol-6-sulfonsäure und Acetessiganilid wird in 500 g Äthylenglykol
suspendiert. Man setzt 0,5 Mol CoCl2 6H20 zu, rührt das Gemisch bei Zimmertemperatur
und hält den pH durch Zugabe von LiOH H20 im Bereich von 8 bis 8,5. Die Kobaltierungsreaktion
ist nach etwa 1 Stunde beendet. Nach 12-stündigem Stehen filtriert man geringe Mengen
von Kobalthydroxid ab und erhält eine stabile, konzentrierte, mit Wasser beliebig
verdünnbare Lösung, mit der man Wolle und Polyamide in einer gelben Nuance färben
kann.
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Die folgende Tabelle gibt metallisierbare Farbstoffe wieder, die man
in analoger Weise unter Verwendung von Lithiumhydroxid oder anderen in Wasser alkalisch
wirkenden Lithiumsalzen und unter Verwendung der in Beispiel 1 angeführten Lösungsmitteln
in die konzentrierten Lösungen ihrer Kobaltkomplexe umwandeln kann.
HO 3S zu OH CO-CH3 |
77 < N=N-CH gelb |
N02 CO-NH |
02N OH CO-CH3 |
78 ;y 1 braungelb |
SO 3H C-NH4;3 |
QH CO-CH3 |
79 N=N-C1 H gelb |
COOH CO-NH42) |
CO-CH3 |
80 zuÜN=N1 gelb |
COOH CO-NH |
81 |
CO-CH, |
I |
H18 tN=N-CH |
OH O-NHe |
OH |
82 02NC N=> 3 braun rot |
HO |
oH |
S03H |
02N I OH |
83 XN=N X |
3 |