DE2402277A1 - Verstaerkte thermoplastische kunststoffe - Google Patents
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Description
BASE Aktiengesellschaft
Unser Zeichens O0Zc 30 331 Dd/UB
6700 Ludwigshafen, 16.1=197^
Die Erfindung betrifft thermoplastische Polykondensate und
Polyaddukte, welche übliche Verstärkungsmittel und zusätzlich Schmiermittel auf Basis von gegebenenfalls hydrierten Styrol-Oligomeren
enthaltene
Bei der Herstellung von Spritzgußteilen aus faserverstärkten Thermoplasten werden den Kunststoffen Schmier- oder Gleitmittel
zugesetzt, um eine gute Fließfähigkeit der PolymerschmeIze
bei der Verarbeitung zu erreichen. Gleichzeitig kann das Schmiermittel
als Formtrennmittel zur Erzielung kurzer Gycluszeiten dieneno Gute Schmiermittel bewirken darüber hinaus bei Formteilen
aus verstärkten Thermoplasten glatte Oberflächen»
Üblicherweise werden bei der Verarbeitung von verstärkten Thermoplasten nach dem Spritzgußverfahren als Sehmiermittel
Metallsalze, Ester oder Amide von Fettsäuren verwendet. Diese Zusätze verbessern zwar die Fließfähigkeit der Schmelze, die
Entformbarkeit und in vielen Fällen auch die Oberfläche der
Formkörper, führen jedoch in der Regel zu einer Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften, wie Festigkeit und Zähigkeit,
da die Haftung zwischen Füllstoff- und Kunststoffmatrix beeinträchtigt wird. Außerdem haben die Schmiermittel
häufig einen unerwünschten regelnden oder abbauenden Effekt auf die Polymerketten von Polykondensaten, was sich in einer
Absenkung der Viskosität äußert.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Schmiermittel für verstärkte Polykondensate und Polyaddukte zu entwickeln, die
eine Verbesserung der Fließfähigkeit der Polymerschmelze, der Entformbarkeit und der Oberfläche der Formkörper bewirken, ohne
einen negativen Einfluß auf das mechanische Niveau auszuüben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Zusatz von 0,05
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bis 2,0 Gewichtsprozent an gegebenenfalls hydrierten Styroltelomeren
zu den verstärkten thermoplastischen Polykondensaten und Polyaddukten gelöst»
Die hier betrachteten Polykondensate und Polyaddukte sind thermoplastisch
verarbeitbar und haben als gemeinsames Merkmal Heteroatome, wie Sauerstoff und Stickstoff in der Polymerkette.
Es kommen in Frages
Polyamide, die entweder durch Polyaddition von Lactamen mit 4 bis 12 Ringgliedern oder durch Polykondensation der entsprechenden
^-Aminocarbonsäuren hergestellt wurden oder durch Polykondensation
von Salzen aliphatischer Dicarbonsäuren mit aliphatischen oder aromatischen Diaminen, ferner Mischpolyamide;
lineare, teilkristalline Polyester, die aus Terephthalsäure und aliphatischen Diolen, wie z„B, Äthylenglykol oder Butandiol 1,4,
durch Kondensation hergestellt wurden,
ferner Polycarbonat, thermoplastisch verarbeitbare Polyurethane, sowie Polyoxymethylen und Polyoxymethylen-Gopolymereo
Als Verstärkungsmittel werden vorwiegend E-G-lasfasern in Mengen
von 10 bis 60, vorzugsweise 20 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Mischung, verwendet» Die Glasfasern haben im allgemeinen
eine mittlere länge von 0,05 "bis 0,5 mm und einen Durchmesser von 9 - 15 /U. Es sind jedoch auch Glaskugeln, Kohlenstoffasern
oder mineralische Verstärkungsmaterialien wie Asbest, Kreide, calcinierte Kaoline oder Quarzmehle geeignet.
Sie können mit den üblichen Schlichten und HaftVermittlerη auf
Organisilanbasis wie z.B, ^'-Aminopropyltriäthoxysilan beschichtet
sein.
Als Schmiermittel werden 0,05 bis 2 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 1 Gewichtsprozent Styroltelomere verwendet» Das
mittlere Molekulargewicht der Styroltelomere liegt im allgemeinen zwischen etwa 300 und 3000, vorzugsweise werden solche
mit einem Molekulargewicht zwischen 500 und 2000 verwendet» Die Messung des Molekulargewichts erfolgt osmometrisch in Benzol als
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- # - Ο«Ζ, 30 331
. 3.
Lösungsmittel ο Es ist nicht erforderlich, daß die verwendeten
Styroltelomeren einheitliches Molekulargewicht aufweisen»
Hie Synthese der Styroltelomeren kann z.B. durch thermische
Oligomerisation von Styrol "bei 200 "bis 40O0O oder durch radikalisch
ausgelöste Oligomerisation "bei Temperaturen zwischen 150 und 25O0O erfolgen» Man kann auch hydrierte Telomere einsetzen,
die nach bekannten Methoden bei Temperaturen zwischen 50 und 25O0O und Wasserstoffdrücken zwischen 1 und 200 bar in
.Gegenwart von Hydrierkatalysatoren, wie Ranney-Nickel, Platin,
Palladium oder komplexen Katalysatorsystemen, z.B. aus Übergangsmetallverbindungen
und Aluminiumorganylen hergestellt werden«,
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin,.daß
gegenüber herkömmlichen Schmiermitteln eine bessere Fließfähigkeit und verbesserte Oberfläche und Eigenfarbe der Formkörper
erreicht wird. Zudem beeinträchtigen Styroltelomere als Schmiermittel
die Haftung zwischen Verstärkungsmaterial und Polymermatrix im Gegensatz zu herkömmlichen Schmiermitteln nicht oder
weit weniger, so daß die mechanischen Eigenschaften, wie Z0B0
die Zugfestigkeit deutlich günstiger sind» Dieser Effekt ist besonders ausgeprägt, wenn die Prüfkörper zuvor dem Einfluß von
Feuchtigkeit ausgesetzt waren,, Im Gegensatz zu herkömmlichen
Schmiermitteln, wie Metallsalzen oder Amiden von langkettigen Carbonsäuren oder langkettigen Alkoholen wirken Styroltelomere
nicht regelnd oder abbauend auf die Polymerketten von Polykondensaten, so daß über einen weiten Verarbeitungsbereich die
Qualität des eingesetzten Kunststoffs nicht verändert wird.
Die verstärkten Formmassen können die üblichen Zusätze, wie Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Verarbeitungshilfsmittel,
wie Talkum oder Calciumfluorid sowie Pigmente und Farbstoffe enthalten.
Außer den erfindungsgemäßen Schmiermitteln können die verstärkten Polykondensate und Polyaddukte im Bedarfsfalle noch herkömmliche
Schmiermittel, wie z.B. Metallsalze, Ester oder Amide
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höherer Fettsäuren in Mengen von 0,01 bis 1 Gewichtsprozent enthaltene
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen sind die
bei verstärkten Thermoplasten üblichen Verfahren anwendbar. Die Herstellung kann auf jeder geeigneten Knetvorrichtung erfolgen,
wobei der thermoplastische Kunststoff aufgeschmolzen und mit den Verstärkungsfasern, Schmiermitteln und anderen Zusätzen gemischt
wird. Die Schmiermittel können auch in Form eines Konzentrats mit dem Kunststoff eingesetzt werden. Sie können auf den
Kunststoff vor der Herstellung der Mischung aufgebracht werden oder erst später vor der Verarbeitung zugegeben werden.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
65 Teile Polycaprolactam mit einem K-Wert von 72 (gemessen nach
der Methode von H. Fikentscher, Cellulosechemie 13 (1932), Seite 58, in einprozentiger Lösung in konzentrierter Schwefelsäure)
wurden mit den in Tab. 1 aufgeführten Schmiermitteln in einem Schnellmischer gemischt und dann auf einem Extruder bei 260 bis
2900G aufgeschmolzen. Nach dem Aufschmelzen wurden durch eine
Entgasungsöffnung 35 Teile Glasfasern eingeführt, die mit einer Schlichte und einem Aminopropylsilan als Haftvermittler ausgerüstet
waren.
Die extrudierten Stränge wurden abgekühlt und granuliert und aus den Granulaten Prüfkörper bei Kunststofftemperaturen von 2800C
gespritzt, an denen die in Tab. 1 angegebenen mechanischen Werte im spritzfrischen Zustand gemessen wurden. Die Schlagzähigkeit
in lcmkpcm" J wurde nach DIK 53453, die Bruchenergie in cmkp
an Rundscheiben 2 χ 60 mm nach DIlT-En twu rf 53443 bestimmt.
- 5 509834/0768
OoZo 50
Versuch | Schmiermittel Schlagzähigkeit K-Wert | 48, | 3 | 68,4 | Bruch |
(Gewo io) | 51, | 6 | 71,3 | energie | |
a | 0,5 $> Ca-Stearat | 21,7 | |||
b | 0,5 io Styroltelomere | 54, | 7 | 72,3 | 32,4 |
(MG^IOOO) | |||||
C | 1 fo Styroltelomere ■ | 34,9 | |||
(MG Äf 1000) | |||||
Beispiel 2 | |||||
65 Teile Polybutylenterephthalat (K-Wert 71,5, gemessen in 0,5-prozentiger
Lösung in Phenol/o-Dichlorbenzol (3s2) naoh K.
Pikentscher) wurden nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode
mit bekannten Schmiermitteln, mit den Styroltelomeren und 30 Gewichtsprozent Glasfasern, die- in diesem Falle jedoch
mit einem y-Glycidoxipropylsilan als Haftvermittler ausgerüstet
waren, verarbeitet. Die Yerarbeitungstemperaturen lagen zwischen 240 und 2700Go
An den bei 260° gespritzten Prüfkörpern (Rundscheiben, 2 mm Stärke, 6 mm Durchmesser) wurde die Qualität der Oberfläche
beurteilt:
Tabelle 2
Zusatz . Oberfläche
Zusatz . Oberfläche
a) 0,5 $> Zn-Stearat viele Glasfaseraus-
schwemmungen
b) 1,0 fc Polyäthylenwachs, MG ^ 100„000 »
c) 0,5 ^ NjH'-Distearoyl-äthylendiamid "
d) 0,5 1o Styroltelomere, MG ä* 1000 glatte Oberfläche
e) 1,0 1o Styroltelomere, MG ä? 800 " »
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Claims (1)
- 24Q2277O.Z. 30PatentanspruchThermoplastische Polykondensate und Polyaddukte, die 10 bis 60 Gewichtsprozent üblicher Verstärkungsmittel enthalten, gekennzeichnet durch einen Zusatz von 0,05 "bis 2 G-ewichtsprozent eines Styroltelomeren„BASF Aktiengesellschaft509834/0768
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