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Vorrichtung zum Ablegen langer Stangenprofile, vorzugsweise Rohre,
in eine Stapelmulde Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen der nach
der Fertigung von einem Rollgang od. dgl. einzeln oder in Gruppen ablaufenden, weitestgehend
gleich langen Stangenprofele - insbesondere von Rohren aus Stahl mit Durchmessern
zwischen/20 bis 300 mm - in eine Stapelmulde.
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Die bekannte Ablegevorrichtung sieht neben einem Rollgang (der einer
Rohrzieh-, Walz-, Wickel- oder Kalibriervorrichtung, gegebenenfalls auch einem Glühofen
oder einer sonstigen Vorrichtung nachgeordnet ist) eine Stapelmulde mit einem an
den Rollgang anschließenden Ablauftisch oder -rost vor, der bei vertikalbeweglicher
Ausbildung zugleich die Funktion eines Abnehmers vom Rollgang ausüben kann. Die
Stapelmulde selbst besteht aus im wesentlichen U-förmigen Rahmen oder Gestellen,
zwischen welchen ein freier Raum zum Anlegen einer Schlaufe oder Schlinge um das
Rohrbündel vorgesehen ist, das dann mittels eines Krans oder einer sonstigen Hebevorrichtung
aus der Stapelmulde herausgehoben und einem anderen Transportmittel oder einem Lagerplatz
zugeführt werden kann. Rohre haben je nach der Art des Werkstoffes (besonders Stahl)
die Eigenschaft, die beim Rollen, Stoßen oder Stürzen entstehenden Geräusche zu
verstärken. Die Geräuschbelästigung der sich meist in Hallen abspielenden Be--triebsvorgänge
ist für die Arbeiter besonders b-ei Beginn eines Stapelprozesses erheblich. Die
vom Rollgang abgenommenen Rohre laufen unter Beschleunigung über den geneigten Ablauftisch
zur
Stapelmulde und stürzen dann in die Mulde hinein auf den Muldengrund
oder auf die schon aufgefangenen Rohre.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Schaffung einer einfachen,
nicht zu aufwendigen Vorrichtung den Weg der Profile, insbesondere der Rohre, vom
Rollgang bis in die Stapelmulde zu steuern und das Entstehen des gesundheitsschädigenden
Lärms weitestgehend zu unterbinden, und zwar ohne eine Drosselung der Produktion.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
neben der Stapelmulde (an der Rohrzulaufseite) ein vom Rollgang od. dgl. beschicktes-
Rohrauffang- bzw. Aufnahmelager als Rohrspeicher angeordnet ist, bei dem der Rohrablageteil
als quer zur Stapelmulde getrieblich verschieblicher Ablegeschieber ausgebildet
ist, der außerdem in dem Vorrichtungsgestell des Rohrauffanglagers um etwa die Stapelhöhe
der Stapelmulde heb- und senkbar ist.
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Auf dem Ablegeschieber werden die vom Rollgang, vom Glühofen od.
dgl. kommenden langen, insbesondere rohrartigen Profile - gegebenenfalls auch Rinnenprofile
- bei noch langsamer Ablaufgeschwindigkeit aneinandergelegt, so daß sie eine Reihe
bilden. Der Ablegeschieber stellt gewissermaßen eine Aufreihstrecke für eine vorbestimmte
Anzahl eng aneinanderliegender Profile dar, die dann unter Vermeidung des freien
Falls, d.h.
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des Abstürzens, jeweils lageweise in die Stapelmulde überführt bzw.
aufgegeben werden. Dazu wird von dem Ablegeschieber eine kreisförmige Kurvenbewegung
ausgeführt. Die für das Ablegen vorbereitete Rohrreihe wird über die Stapelmulde
gefahren, auf eine bestimmte Höhe abgesenkt und dann unter Zurückfahren des Ablegeschiebers
auf den Boden der Stapelmulde oder eine bereits vorhandene Rohrlage geordnet aufgelegt.
Der auf diese Weise frei gewordene Ablegeschieber ist lediglich in die Aufnahmestellung
hochzufahren. In vorgenannter Weise wird Lage auf Lage durch
sturzfreies
Ablegen gebildet. Dieser gesamte Arbeitsprozeß verläuft relativ geräuscharm; zugleich
schließt dieses geordnete Ablegen von Rohrreihen unerwünschte Schräglagen einzelner
Stangenprofile aus. Die meist nicht ungefährlichen Arbeiten zur Korrektur einzelner
Profile im Stapel fallen fort.
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Die Vorrichtung eignet sich sowohl zur Steuerung des Stapelprozesses
bei kurzen, nur wenige Meter betragenden Profilen als auch bei besonders langen
Profilen. Bedingung ist, daß die Profile über die ganze Länge nahezu gerade~sind,
zumindest aber ein Aufreihen zulassen.
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Das Vorrichtungsgestell kann mit mechanisierten Antrieben und Antriebselementen
zur kontrollierten Quer- und Vertikalbewegung des Ablegeschiebers ausgerüstet sein.
In manchen Fällen ist die Verwendung hydraulischer Antriebe und Steuerelemente zur
Durchführung der kontrollierten Quer- und Vertikalbewegung des Ablegeschiebers angebracht.
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Das Vorrichtungsgestell des Rohrauffanglagers einschließlich Ablegeschieber
wird zweckmäßig neben dem Zwischenraum angeordnet, der zwischen zwei distanzierten
Ablagebügeln einer unterteilten Stapelmulde gebildet ist. Dieses Vorrichtungsgestell
mit zugehörigen Teilen bildet damit ein-Bauelement von relativ kleinen Gesamtabmessungen.
Bauelemente dieser Gattung können jeweils in Anpassung an die Länge der zu stapelnden
Rohre oder sonstigen Profile in Gruppen neben der aus distanzierten Ablagebügeln
bestehenden Stapelmulde aufgestellt werden. So kennzeichnet sich eine zweckmäßige
Ausführungsform dadurch, daß über die Länge einer von mehreren Ablagebügeln gebildeten
Stapelmulde mehrere gleichartige Vorrichtungsgestelle mit je einem Ablegeschieber
vorgesehen und sämtliche Ablegeschieber in gleichem Arbeitstakt gesteuert sind.
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Eine vorteilhafte bauliche Lösung für ein Bauelement vorgenannter
Gattung kennzeichnet sich dadurch, daß der Ablegeschieber bei jedem Vorrichtungsgestell
auf einem tischartigen Vertikalwagen querverschieblich zwangsgeführt ist und daß
der Vertikalwagen an und zwischen etwa senkrecht stehenden Säulen bzw. säulenartigen
Ständerprofilen verkantungsfrei auf- und abwärts fahrbar ist.
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Bei einem aus statischen Gründen dicker bemessenen Ablegeschieber
wird gemäß der Erfindung am Abgabeende eine keilförmig geneigte Ablegebahn vorgesehen.
Diese Bahn erlaubt ein sturzfreies Absenken und Ablegen der Rohre in der Mulde während
des Zurückfahrens des Auflegeschiebers.
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Ein weiteres zweckmäßiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
der bis über die Stapelmulde ausfahrbare Abschnitt des Ablegeschiebers eine abgesetzte
Ablagekammer aufweist, deren Länge etwa so groß ist wie die Breite des Aufnahmeraumes
in der Stapelmulde (Breite einer Lage aus aneinandergereihten Rohren).
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Die Breite der Ablagekammer begrenzt die Anzahl der in einer Reihe
zu speichernden Rohre vor der Ablage. Außerdem ist durch die Größe der Ablagekammer
sichergestellt, daß in der Stapelmulde stets eine vollständige Lage eingebracht
wird.
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Das vordere Ende der Ablegekammer des Ablegeschiebers erhält erfindungsgemäß
eine ausfahrbare, z.B. hydraulisch gesteuerte Sperre. Es ist damit ein vorzeitiges
Ablaufen einzelnder Rohre verhindert.
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In der Zeichnung sind zwei Bauarten der Vorrichtung gemäß der Erfindung
veranschaulicht.
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Fig. 1 bis 4 zeigen in vier Betriebsstellungen die erste Bauart in
Stirnansicht,
Fig. 5 bis 8 zeigen in vier Betriebsstellungen die
zweite Bauart in Stirnansicht, Fig. 9 ist eine Draufsicht zu Fig. 5, Fig. 10 zeigt
im Grundriß die Bauart nach den Fig. 5 bis 9 in Zuordnung zu einem Glühofen unter
Verwendung mehrerer, jeweils ein Bauelement bildender Rohrauffanglager.
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Bei der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Vorrichtung werden Einzelrohre
oder Rohrgruppen, gegebenenfalls auch andere Profile, über einen Rollgang 1 einem
Rohrauffanglager 2 zugeführt, das in seiner Gesamtausbildung ein Bauelement bildet,
das in einfacher, doppelter oder Mehrfachanordnung einer Stapelmulde 3 zugeordnet
ist. Die Stapelmulde besteht in der aus Fig. 9 ersichtlichen Weise aus zwei oder
mehreren, im Abstand voneinander distanzierten Ablagebügeln, die einen nach oben
hin offenen Aufnahmeraum begrenzen.
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Das Rohrauffanglager 2 dient als Rohrspeicher für die zugeführten
Rohre 4. Der Rohrablageteil ist als quer zur Stapelmulde 3 motorisch verschieblicher
Ablegeschieber 5 ausgebildet.
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Dieser Ablegeschieber 5 ist in dem Vorrichtungsgestell des Rohrauffanglagers
2 um etwa die Stapelhöhe der Stapelmulde motorisch heb- bzw. senkbar. Die hierzu
benötigten Antriebe können mechanisch arbeiten oder einen hydraulischen Aufbau haben.
Die Bewegungen des Ablegeschiebers sind genau kontrolliert, d.h. steuerbar, und
lassen sich in jeder Phase des Ablaufs anhalten.
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Der Ablegeschieber 5 ist im Vorrichtungsgestell des Rohrauffanglagers
2 auf einem tischartigen Vertikalwagen 6 querverschieblich zwangsgeführt. Der Wagen
6 besitzt Laufwerke 7. Zu beiden Seiten des Ablegeschiebers bzw. des Wagens 6 sind
etwa senkrecht stehende Säulen bzw. säulenartige Ständerprofile 8 vorgesehen.
Der
Wagen 6 ist mit seinen Laufwerken an diesen Ständerprofilen 8 auf- und abwärts fahrbar.
Diese Vertikalbewegung des Wagens ist durch nicht dargestellte Einrichtungen oder
Kontakte so gesteuert, daß das Maß der Absenkbewegung nach jeder abgelegten Rohrlage
um den Durchmesser eines Rohres verkleinert wird.
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Der Ablegeschieber 5 besitzt am Abgabeende eine keilförmig geneigte
Ablegebahn 9. Außerdem weist der über die Stapelmulde 3 ausfahrbare Abschnitt des
Ablegeschiebers 5 eine abgesetzten Ablagekammer 11 auf. Die Länge dieser Kammer
11 ist so groß wie die Breite des Aufnahmeraumes in der Stapelmulde 3.
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Das vordere Ende der Ablegekammer des Ablegeschiebers ist mit einer
ausfahrbaren, z.B. hydraulisch gesteuerten Sperre 12 versehen. Außerdem kann die
Bahn der Ablagekammer 11 zur Ablaufseite hin leicht geneigt sein. Der Ablegeschieber
kann außerdem mit einer Abdrückvorrichtung ausgerüstet werden.
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Aus den gezeigten Betriebs stellungen ergibt sich, daß das ankommende
Rohr 4 bei Erreichen des Rohrauffanglagers 2 durch Querverschiebung mit Hilfe eines
Abnehmers oder einer Abdrückvorrichtung (nicht dargestellt) auf den Ablegeschieber
5 gebracht wird. Als Zwischenglied zwischen dem Ablegeschieber und dem Rollgang
ist ein überleitkörper 13 vorgesehen. Körper dieser Art können beiderseits des Ablegeschiebers
vorgesehen sein. Das jeweils zugeführte Rohr gelangt unter langsamer Querbewegung
in die Ablagekammer 11. Bei völlig zurückgefahrenem Ablegeschieber legt sich das
erste Rohr einer zu bildenden Rohrreihe an der Sperre 12 an. Der Ablegeschieber
wird nun in Richtung des Pfeiles x im Takt etwa um den Durchmesser eines Rohres,
gegebenenfalls aber auch stetig, weiterbewegt. Es bildet sich dadurch durch die
in Zeitabständen zulaufenden Rohre in der Ablagekammer 11 eine Rohrreihe 4a (Fig.
2). Der Ablegeschieber 5 ist mindestens doppelt so lang wie die Breite der Stapelmulde
3 und er kann deshalb in dem Vertikalwagen 6 so weit in Richtung des Pfeiles x ausgefahren
werden, daß seine vordere Hälfte mitsamt der Ablagekammer
11 in
den Bereich des Aufnahmeraumes der Ablagebügel der Stapelmulde gelangt. Nun wird
gemäß Pfeil x' in den Fig. 2 und 3 der Vertikalwagen 6 zusammen mit dem Ablegeschieber
und der getragenen Rohrreihe 4a um ein vorbestimmtes Maß abwärtsgefahren. Bei leerer
Stapelmulde erfolgt diese Absenkbewegung bis in Höhe des Bodens der Mulde 3. In
Fig. 3 ist bereits eine abgelegte Rohrlage vorgesehen, so daß hier die Absenkbewegung
für den Ablegeschieber um das Durchmessermaß eines Rohres verringert ist. Die geneigte
Ablaufbahn des Schiebers befindet sich unmittelbar über der bereits gelegten Rohrlage.
Nun wird gemäß Pfeil y (Fig. 3) der Schieber 5 zurückgefahren. Zuvor ist die Sperre
12 abgesenkt worden. Die Rohrlage 4a wird dadurch aus der Ab lagekammer 11 abgestreift
und z.B. als zweite, dritte oder vierte Lage abgelegt, wie dies Fig.- 4 zeigt. Der
vollständig zurückgefahrene Schieber 5 wird nun in Richtung des Pfeiles z bis in
die Stellung gemäß Fig. 1 hochgefahren. Fig. 4 zeigt noch eine Zwischenstellung
bei der Aufwärtsbewegung. Die Sperre 12 ist bereits ausgefahren. Es kann nun eine
nächste Lage Rohre in der Kammer 11 gespeichert werden. Das Ablegen der Rohre erfolgt
dann in der vorgeschriebenen Weise,bis die Stapelmulde die vorbestimmte Anzahl Rohrreihen
aufweist.
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in Bei der/Fig. 5 bis 10 dargestellten Vorrichtung wird eine Rohrgruppe
aus einem Glühofen 14 oder aus einer anderen Einrichtung beispielsweise über einen
Rollgang 15 dem Rohrauffanglager 2 zugeführt. Bei dem gemäß Fig. 5 vollständig zurückgefahrenen
Ablegeschieber 5 befindet sich die Ablagekammer 11 in der Bewegungsrichtung der
zulaufenden Rohrreihe. -Diese vom Schieber 5 aufgenommene Rohrreihe 4a wird nun
unter Querverschiebung (Pfeil x, Fig. 6) bis über den Aufnahmeraum der Stapelmulde
gebracht. Anschließend wird in Richtung des Pfeiles x' der Vertikalwagen 6 mit dem
Schieber 5 abwärts gefahren und nun gemäß Fig. 7 in Richtung des Pfeiles y zurückgezogen.
Bei gegebenenfalls vorhandener abgesenkter Sperre 12 wird die Rohrreihe 4a geschlossen
abgeschoben und sturzfrei abgelegt. Fig. 8 zeigt
die bereits abgelegte
Lage und den in Richtung des Pfeiles z hochfahrenden Wagen 6 mit Schieber 5. Bei
Erreichen der Stellung gemäß Fig. 5 wiederholt sich der geschilderte Vorgang bis
zur Füllung der Stapelmulde mit der gewünschten Anzahl an Rohren.
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Bei beiden zuvor beschriebenen Vorrichtungen verursacht das Aufreihen
der Rohre nur unbedeutende Geräusche. Bei der Überführung der Rohre vom Rohrauffanglager
zur Stapelmulde verursachen die Rohre selbst überhaupt keinen Lärm. Das Ablegen
der Rohre ist wieder sehr gedämpft.
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Aus Fig. 9 ist ersichtlich, daß das Vorrichtungsgestell des Rohrauffanglagers
2 einschließlich des Ablegeschiebers 5 sich neben dem Zwischenraum 16 zwischen zwei
distanzierten Ablagebügeln der Stapelmulde 3 befindet. Der Ablegeschieber 5 kann
daher störungsfrei in den Bereich der Stapelmulde eingefahren, abgesenkt und wieder-ausgefahren
werden.
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Aus Fig. 10 ist ersichtlich, daß bei dem Stapeln langer Rohre die
Stapelmulde entsprechend mehrere Ablagebügel aufweisen kann. In Abständen voneinander
sind zwei oder mehrere Bauelemente des Rohrauffanglagers 2 angeordnet. Die getriebliche
Steuerung beider Bauelemente erfolgt im gleichen Takt entweder durch direkte mechanisch-getriebliche
Verbindung oder durch eine Synchronsteuerung anderer bekannter Antriebsmittel.