DE2400721C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zahnreinigungsmittel
gemäß dem voranstehenden Patentanspruch.
Seit langem werden aufgrund ihrer Polierwirkung Salze wie
Calciumphosphate, z. B. Dicalcium-orthophosphat-dihydrat,
(DCPD), wasserfreies Dicalcium-orthophosphat (ADCP) und
Calciumpyrophosphat in Zahnreinigungsmitteln verwendet. Es
sind auch andere calcium- und phosphathaltige Verbindungen
wie Fluorapatit zur Behandlung und Verhinderung der Karies
eingesetzt worden; so wird von McClendon et al in J. Dent.
Res., Band 26, Seiten 233-238 (1947) die Verwendung von
unreinem Fluorapatit, gepulvertem Phosphatgestein (71,4%
Fluorapatit) oder von synthetischem Fluorapatit zur
Verminderung der Karies in vivo beschrieben, wobei der
synthetische Fluorapatit als Lösung durch tropfenweise
Zugabe von Kalkwasser, Orthophosphorsäure und Natriumfluorid
zu destilliertem Wasser oder durch Zugabe von Alkohol und
Glycerin, sowie Menthol oder Thymol zu Hydroxyapatit mit
nachfolgender Zugabe von Natriumfluorid hergestellt wird.
Ferner ist die chemische Umwandlung von sekundären
Calciumorthophosphaten in kaliumhaltige Fluorapatite aus J.
Chem. Soc, 1971, Seiten 33-38, bekannt.
Hydroxyapatit als calcium- und phosphathaltiges Material
wurde zur Verbesserung der Remineralisation des Zahnschmelzes
entsprechend US-PS 36 79 360 verwendet. Nach den
dortigen Angaben wird Dicalcium-orthophosphat-dihydrat in
einem Gel mit einem Gehalt an Orthophosphationen und einem
Calciumsalz, wie Calciumnitrat, auf die geschädigten Zähne
aufgetragen, auf denen sich nach einer gewissen Zeit
Hydroxyapatitkristalle bilden.
Aus GB-PS 10 90 340 ist ein Zahnpflegemittel bekannt, das
einen Gehalt an einem löslichen Fluoridsalz, einem löslichen
Calciumsalz, einem löslichen Phosphatsalz und Natriumchlorid
aufweist, wobei die Calcium- und Phosphatsalze in ausreichender
Menge vorliegen sollen, damit sie sich im Speichel
zu einer übersättigten Lösung eines Apatits umsetzen. Diese
übersättigte Apatitlösung muß durch die Anwesenheit einer
ausreichenden Menge Natriumchlorid stabilisiert werden, um
eine Ausfällung der Calcium- und Phosphatkomponenten zu
vermeiden. Es handelt sich also um ein nicht zu den
Poliermitteln gehörendes Präparat, mit dessen Hilfe die erst
im Speichel gebildete übersättigte Apatitlösung stabilisiert
werden soll.
Aus der GB-PS 11 02 024 sind noch Kaugummigrundzusammensetzungen
zur Härtung von erweichtem Zahnschmelz bekannt, die
Dicalciumphophat-Dihydrat enthalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, Zahnreinigungsmittel zur
Remineralisation des kalkhaltigen Zahngewebes und mit
langfristiger Wirkung zum Schutz der Zähne gegen Karies zur
Verfügung zu stellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Mittel gemäß Patentanspruch
vorgeschlagen.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen
Zahnreinigungsmittel die Apatitmaterialien
derart verfügbar gemacht werden, daß sie in den verschiedensten
Präparaten bei der Mundpflege äußerst vorteilhafte
Wirkungen erzielen. Insbesondere wird dadurch, daß
Fluorapatit in der Kristallmorphologie des Brushit oder
Monetit zur Anwendung kommt, gewährleistet, daß gleichzeitig
sowohl die Polierwirkung dieser Materialien als auch die
Remineralisierungswirkung derselben genutzt wird. Ferner ist
es möglich, die Apatite zu modifizieren und mit speziell
erwünschten Ionen zu substituieren, wie z. B. mit Zink, das
als Adstringens die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel auch
noch wirksam gegen Zahnfleischbluten macht. Schließlich
können die Mittel nach der pH-Fluktuationstechnik in einer
Herstellungsweise erhalten werden, die den in der Mundhöhle
vorherrschenden Bedingungen entspricht, wodurch eine
optimale Remineralisierung gewährleistet wird.
Die in den erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmitteln eingesetzten
Poliermittel werden vorzugsweise in
der Weise hergestellt, daß die Reaktanten anfangs bei einem
pH von etwa 7 umgesetzt werden, worauf der pH bis zur
Erreichung des Gleichgewichts aufrechterhalten und danach
auf etwa 4 erniedrigt und dann bis zur Einstellung des
Gleichgewichts aufrechterhalten wird, danach wird der pH
erneut auf 7 erhöht und bis zur Erreichung des Gleichgewichts
auf diesem Wert gehalten, wobei die Verschiebung
des pH-Wertes insgesamt etwa 2- bis 5mal durchgeführt und die
Umsetzung bei pH 7 beendet wird. Als Reaktanten können
verwendet werden:
- (a) äquimolare Mengen Fluorwasserstoff in wäßriger Lösung und in dieser wäßrigen Lösung suspendierter Hydroxyapatit zur Bildung von Fluorapatit,
- (b) Fluorwasserstoffsäure in wäßriger Lösung und in dieser Lösung suspendierter Hydroxyapatit, wobei die Menge der Fluorwasserstoffsäure geringer als die zur Umsetzung des Hydroapatits benötigte äquimolare Menge ist, und wobei Fluorhydroxyapatit gebildet wird,
- (c) Calciumfluorid in wäßriger Lösung und CaHPO₄, Ca₅OH(PO₄)₃ und/oder CaHPO₄ × 2 H₂O sowie Phosphorsäure und ein nichtphosphathaltiges Calciumsalz, welches Calciumionen im molaren Überschuß von Calcium- und Phosphatausgangsverbindungen zur Calciumfluorid bis etwa 20 : 1 liefert, zur Bildung von Fluorapatit oder Fluorhydroxyapatit,
- (d) Monofluorphosphatsalze in wäßriger Lösung und Apatit, ein Apatit mit einem Caciumdefizit der Formel Ca10-y H y (OH)2-y (PO₄) × ₆n H₂O,wobei 0 <n< 10 und 0 <y< 2 sind, Hydroxyapatit, Flurhydroxyapatit, oder Fluorapatit zur Bildung von mit Fluorphosphationen substituierten Apatiten,
- (e) Alkalicarbonate oder -bicarbonate und Hydroxyapatit in wäßriger Suspension zur Bildung von carbonationenhaltigen Hydroxyapatiten,
- (f) nichtfluorhaltige Verbindungen, die andere nichttoxische zweiwertige Metallionen als Calcium liefern, und eine Suspension von Hydroxyapatit, Fluorapatit oder Fluorhydroxyapatit zur Bildung von Apatiten, in welchen ein Teil der Calciumionen durch die nicht-toxischen zweiwertigen Metallionen ersetzt ist,
- (g) Fluorwasserstoff oder ein wasserlösliches Alkalifluorid und eine Suspension von Hydroxyapatit, hergestellt nach Variante (f), zur Bildung von Fluorapatit oder Fluorhydroxyapatit, bei welchem ein Teil des Calciums durch nicht-toxische zweiwertige Metallionen ersetzt ist, sowie
- (h) Fluoride einer Verbindung, die nicht-toxische zweiwertige Übergangsmetallionen liefert, und eine Apatitaufschlämmung.
Vorzugsweise enthalten die Zahnreinigungsmittel der
Erfindung
eine Mischung aus Fluorapatit und wasserfreiem Dicalciumphosphat
mit jeweils der Kristallmorphologie des Brushit oder
eine Mischung aus Fluorapatit mit der Kristallmorphologie
des Monetit und wasserfreiem Dicalciumphosphat oder
eine Mischung aus Fluorapatit oder Fluorhydroxyapatit und
Calciumpyrophosphat in einem Gewichtsverhältnis von Apatit
zu Pyrophosphat von etwa 1 : 10 bis etwa 10 : 1 oder eine
Mischung aus Fluorapatit, wasserfreiem Dicalciumphosphat und
Calciumpyrophosphat, oder Fluorapatit oder Fluorhydroxyapatit
sowie eine wasserlösliche, Fluorid bildende Verbindung, die
unter Bildung von etwa 0,01 bis 1 Gew.-% Fluoridionen
ionisiert.
Bevorzugt ist ferner, daß das Zahnreinigungsmittel der
Erfindung die Verbindung (6), in der als Übergangsmaterial
Zink vorliegt, enthält.
Die in den erfindungsgemäßen Zahnpflegemitteln enthaltenen Verbindungen
können auch mit einem anderen Poliermittel
und/oder mit einem wasserlöslichen fluorhaltigen
Salz vermischt sein.
Analytisch reiner Fluorapatit (FA) kann durch Umsetzung
von Dicalcium-orthophosphat-dihydrat, (DCPD) oder (DCP × 2 H₂O)
oder (CaHPO₄ × 2 H₂O), mineralogisch Brushit, mit einer
wäßrigen Lösung von Fluorwasserstoff oder Ammoniumfluorid
hergestellt werden. Die Kristallmorphologie
des Brushit zeigt lamellenförmige, plattenähnliche
monokline Kristalle. Unter analytisch rein wird verstanden,
daß keine Kationen irgendwelcher Bestandteile
der Umsetzungsmischung im Kristallgitter des FA-Produktes
vorhanden sind, wie es z. B. eintreten kann, wenn in
der Umsetzungslösung Alkalifluoride verwendet werden.
Die Reaktion läuft in Gegenwart einer organischen Base
oder von Ammoniak als Puffer ab, besonders bei Verwendung
von Fluorwasserstoffsäure. Die bevorzugte organische
Base ist Triethanolamin. Der pH bei Beginn der Reaktion
beträgt etwa 5 bis 8, da sich bei niedrigeren pH-Werten
Calciumfluorid und bei höheren pH-Werten Hydroxyapatit
bilden kann. Geeignet ist ein pH-Bereich von etwa 5,5
bis 7, besonders geeignet ein solcher von 6,5. Fluoridionen
diffundieren in das DCPD und induzieren eine
Umwandlung im festen Zustand unter Bildung von Fluorapatit,
wobei der pH in der überstehenden Flüssigkeit
abfällt. Die Reaktion verläuft bei Zimmertemperatur
in etwa 7 Tagen und bei etwa 100°C in etwa 2 Tagen.
Vorzugsweise wird die Reaktion bei etwa 90°C während
mindestens 2 Tagen durchgeführt. Das fluoridhaltige
Reagenz wird in solchen Mengen eingesetzt, daß sich
eine Fluoridmenge von etwa stöchiometrischer Menge
bis etwa dem 1,1fachen der stöchiometrischen Menge
des DCPD ergibt. Größere Mengen Fluoridionen fördern
die Bildung von Calciumfluorid, das in analytisch reiner
Form erhalten wird, wenn ein 2,5facher Überschuß über
die stöchiometrische Menge eingesetzt würde. Bevorzugt
wird eine Fluoridmenge bei der Bildung von analytisch
reinem FA von dem etwa 1,05fachen der stöchiometrischen
Menge eingesetzt.
FA hat die Fähigkeit, kariöse Schädigungen der Zähne
zu remineralisieren und Fluorionen zum Schutz des Zahnschmelzes
zu liefern. Er kann auch als Poliermittel
wirken.
Bei der oben beschriebenen Umsetzung in Lösung wird analytisch
reiner FA erhalten, ohne daß zu einer Reaktion unter geschlossenen
Bedingungen oder zu einer Hochtemperatursynthese mit vor
kurzem angegebenen Temperaturen von mehr als 1000°C übergegangen
werden müßte.
Zur Herstellung eines Fluorapatitmaterials mit remineralisierenden
und den Zahnschmelz schützenden Eigenschaften
sowie mit Polierwirkung in der Art des DCPD (Brushit) oder des
ADCP (Monetit), wird FA aus DCPD oder ADCP oder aus
Mischungen dieser Verbindungen mit einem Verhältnis von
DCPD zu ADCP von etwa 10 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise von
10 : 1 bis etwa 1 : 1 hergestellt.
Die Reaktion wird durch Umsetzung des Calcium-orthophosphatsalzes
(DCPD, ADCP oder deren Mischungen) mit einem Alkalifluorid
wie Kaliumfluorid, vorzugsweise Natriumfluorid,
in einem Molverhältnis von Calcium-orthophosphatsalz (ausschließlich
des Kristallisationswassers) zu Fluoridionen
von etwa 5 : 1 bis 1 : 1 und von vorzugsweise etwa 5 : 1
durchgeführt. Die Reaktion erfolgt in wäßriger Lösung bei
Temperaturen von Raumtemperatur bis etwa 100°C und vorzugsweise
etwa 90°C schnell und vollständig. Zur Einstellung des
pH-Wertes nahe dem Neutralpunkt kann eine organische Base wie
Triethanolamin eingesetzt werden. Die Reaktion wird in inerten
Kunststoffgefäßen, z. B. aus Polyethylen, durchgeführt.
Das FA-Reaktionsprodukt weist die Kristallmorphologie des
Brushit und/oder des Monetit auf.
Bei diesen Verfahren, bei denen die Kristalleigenschaften
des Brushit und/oder Monetit beibehalten werden,
wird ein Teil der Calciumkomponenten des FA-Produktes
durch die Alkalikationen des Fluoridsalzes ersetzt.
Gegebenenfalls können die Anteile an DCPD und Alkalifluoriden,
insbesondere bei Reaktionstemperaturen von über
40°C, so eingestellt werden, daß sich bestimmte Verhältnisse
von FA und ADCP bilden, die beide die Kristallstruktur des
Brushit aufweisen. In ähnlicher Weise können die Reaktionsbedingungen
und Temperaturen (vorzugsweise 90°C) bei Verwendung
von ADCP und Alkalifluoriden so eingestellt werden,
daß sich teilweise FA bildet, so daß sich als Produkt eine
Mischung aus FA und ADCP mit jeweils der Struktur des
Monetit bildet.
Weiterhin können die in den Mitteln der Erfindung eingesetzten
Apatite in
einer zum Schutz des Zahnschmelzes besonders wirksamen
Weise hergestellt, in einem für Zahnreinigungszwecke
geeigneten Träger suspendiert und in die Löcher und
Spalten der Zähne eingebracht werden, wo sie eine langfristige
Wirkung zum Schutz der Zähne gegen Karies entfalten
und darüber hinaus auch Lieferanten für diejenigen
Komponenten sind, die zur Remineralisation des kalkhaltigen
Zahngewebes notwendig sind.
Der pH-Wert von menschlichem Speichel variiert innerhalb
weiter Grenzen, meist zwischen etwa 4,5 und etwa 7,5, so
daß auf diese Weise Bedingungen entstehen, die das Wachstum
und die Entwicklung von Kristallen des Hydroxyapatits HA, Fluorhydroxyapatits FHA und FA
fördern. Diese Kristalle sind chemisch mit denen des
menschlichen Zahnschmelzes identisch, so daß ihre Bildung
und das Wachstum an beschädigten Stellen des Zahnes wie
z. B. in Löchern oder Spalten zu einer Heilung des Gewebes
und zu einem Schutz gegen weitere kariöse Schädigungen
führen kann.
Dieses Wachstum und Entwicklung von apatitartigen Kristallen
fördernden pH-Bedingungen haben zu Verfahren geführt,
bei denen calcium- und phosphathaltige Verbindungen
mit kontrollierter Reinheit durch Synthese in Lösung
hergestellt werden. So wird analytisch reiner FA aus
einer wäßrigen Fluoridsuspension hergestellt, wenn
der pH-Wert der überstehenden Flüssigkeit wiederholt
zwischen pH 4 und pH 7 fluktiert. Dazu wird HA durch
Neutralisation von Orthophosphorsäure mit einer Aufschlämmung
von Calciumoxid hergestellt und in einem inerten
und nicht reaktiven Behälter, z. B. aus Polyethylen,
mit einem etwa 5%igem Überschuß von Fluorwasserstoffsäure
zusammengegeben.
Das Reaktionsmedium wird auf pH 7 mit einer Base wie
Ammoniumhydroxid, Triethanolamin oder ähnlichem gepuffert.
Der pH wird dann langsam durch Zugabe von Salpetersäure
auf pH 4 erniedrigt, so daß sich ein Gleichgewicht einstellt.
Durch Zugabe einer konzentrierten Lösung der
Base wird der pH dann wieder auf 7 erhöht. Der pH-Wert
wird zwischen 4 bis 7 zwei oder mehrere Male geändert. Bei
jedem pH-Wert von 4 oder 7 soll eine ausreichende Zeit
gewartet werden, so daß sich ein chemisches Gleichgewicht
einstellt und das Kristallitwachstum beginnen kann. Eine
Zeitspanne von etwa 1 Stunde bis zu 8 Stunden und meist von
1 Stunde bis zu 3 Stunden soll zwischen jeder Änderung
des pH-Wertes liegen. Das FA-Reaktionsprodukt wird abfiltriert,
gewaschen und zwar beispielsweise etwa 2 bis 5 mal
mit Wasser, dann mit Aceton und anschließend getrocknet.
Der in analytischer Reinheit anfallende FA wird in stöchiometrischen
Mengen erhalten. Diese Verbindung ist ein geeignetes
Poliermittel und hat darüber hinaus remineralisierende
Eigenschaften. Außerdem versorgt sie den Zahnschmelz
mit Fluorionen.
Die eben beschriebene pH-Fluktuationstechnik kann zur Herstellung
anderer Apatite
modifiziert werden.
FHA kann in ähnlicher Weise hergestellt werden, wenn zur
Umsetzung mit HA weniger als äquimolare Mengen Fluorwasserstoffsäure
Anwendung finden. Zur Verwendung als Poliermittel
hat das bevorzugte FHA-Reaktionsprodukt die empirische
Formel
CA₁₀(OH)1,6F0,4(PO₄)₆.
Falls bei der Herstellung von FA oder FHA einige Alkalikationen
in das Kristallgitter eingelagert werden sollen,
kann die Fluorwasserstoffsäure durch Alkalifluoride wie
beispielsweise LiF, NaF, KF, RbF oder CsF ersetzt werden.
Basische Puffer zur Einstellung des pH-Wertes der überstehenden
Flüssigkeit auf pH 7 werden bei Verwendung von
Alkalifluoriden nur eingesetzt, wenn dies notwendig ist.
Die pH-Fluktuationstechnik zur Herstellung von FA und FHA
kann weiter verändert werden, indem Calciumfluorid mit
einem Lieferanten für Calcium- und Orthophosphationen
umgesetzt wird. Zur Herstellung von fluorhaltigen Apatiten
wird daher Calciumfluorid in Säure mit einem Gehalt an
Ausgangsverbindungen an Calcium- und Orthophosphationen
gelöst und der pH auf etwa 7 durch Zugabe einer Base eingestellt.
Die angesäuerte Mischung hat einen pH von etwa
4 oder darunter.
Geeignete Ausgangsverbindungen für Calcium- und Orthophosphationen
sind lösliche Calcium-orthophosphatsalze. Dabei
werden die Calcium-orthophosphate in deutlichem Überschuß
zu den Calciumfluoriden in einem Verhältnis bis etwa
20 : 1 eingesetzt. Zur Bildung von Fluorapatit ist das
minimale Molverhältnis 9 : 1.
Als geeignete Calcium-orthophosphate können beispielsweise
Verbindungen der Formel
CaHPO₄, CA₅OH(PO₄)₃ oder CaHPO₄ × 2 H₂₀
eingesetzt werden.
Bei Verwendung eines Calcium-orthophosphates wird als Säure
vorzugsweise Salpetersäure eingesetzt.
Anstelle von oder zusätzlich zu Calcium-orthophosphaten kann
als Ausgangsquelle für Orthophosphationen Orthophosphorsäure
eingesetzt werden. Bei Verwendung von Orthophosphorsäure
wird eine zusätzliche Ausgangsverbindung für Calciumionen
außer Calciumfluorid benötigt, wie beispielsweise Calciumcarbonat
oder ein anderes Calciumsalz.
Als Base zur Hebung des pH-Wertes auf etwa 7 wird wiederum
vorzugsweise eine flüchtige Base wie Ammoniumhydroxid oder
Triethanolamin eingesetzt; gegebenenfalls können aber auch
nichtflüchtige Basen wie Alkalihydroxide Verwendung finden,
wenn die Aufnahme von Alkalikationen in den Fluorapatit gedudet
werden kann.
Der pH-Wert fluktuiert 2 bis 5 mal, z. B. 3 mal, zwischen etwa 4 und
7, wobei die Lösung bei jedem oberen oder
unteren pH-Wert eine gewisse Zeitspanne, z. B.
etwa 1 Stunde sich selbst überlassen wird und wobei ein
End-pH-Wert von 7 eingestellt wird.
Nach Beendigung der Reaktion kann das feste Produkt aus dem
flüssigen Medium in an sich bekannter Weise wie durch Absetzen
oder Filtration abgetrennt werden.
Calciumfluorid ist ein übliches Ausgangsmaterial für die
verschiedenen erfindungsgemäßen Verfahren. Auch diese Verbindung
kann durch Fluktuation des pH-Wertes hergestellt werden.
Insbesondere werden HA, FA oder HFA, die empirisch als
Ca₁₀(OH)2-x F x (PO₄)₆,
wobei x 0, 1 oder 2 bedeuten kann, ausgedrückt
werden können, mit Fluorwasserstoffsäure in einem basischen
Puffer wie Triethanolamin oder Ammoniumhydroxid
bei pH 7 umgesetzt. Dann wird der pH-Wert auf 4 durch
Zugabe von Salpetersäure eingestellt und mehrere Male
(z. B. etwa 2 bis 5 mal) durch Basenzusatz auf pH 7 erhöht,
wobei sich Calciumfluorid bildet, wenn eine stöchiometrische
Menge Fluorwasserstoffsäure, bezogen auf die
Apatitausgangsverbindung, eingesetzt wird. Bei Verwendung
einer geringeren als der stöchiometrischem Menge an
Fluorwasserstoffsäure bildet sich eine Mischung aus
Calciumfluorid und FA. Ganz oder teilweise anstelle
des Apatit können auch andere Calcium-orthophosphate
wie beispielsweise DCPD und ADCP eingesetzt werden.
In den erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmitteln können verschiedene Ionen in
die Apatite
durch Fluktuation des pH-Wertes eingelagert werden,
z. B. Monofluorphosphationen in Apatite, und so bei
der Remineralisation zur Aufnahme in den Zahnschmelz
verfügbar sein. Die verwendeten Apatite können reiner
Apatit oder ein Apatit mit Calciumdefizit entsprechend
der empirischen Formel
Ca10-y H y (OH)2-y (PO₄)₆×n H₂O,
wobei 0 <n< 10 und 0 <y< 2 bedeuten, oder HA, HFA oder
FA sein. Zur Herstellung dieser Apatite können die
bereits beschriebenen Verfahren wie pH-Fluktuation
oder Beeinflussung der Morphologie Anwendung finden.
Diese zur Zahnpflege geeigneten Verbindungen mit einem Gehalt
an Monofluorphosphationen werden aus den entsprechenden
Apatitverbindungen durch wiederholte (2- bis 5fache) Änderung
des pH-Wertes einer wäßrigen Lösung eines Monofluorphosphates mit einem
Gehalt an der entsprechenden Apatitsuspension
zwischen einem pH von etwa 4 und etwa 7 und abschließende
Trennung des festen Produktes von der überstehenden
Flüssigkeit hergestellt. Beispielsweise wird
Natrium-monofluorphosphat in einer wäßrigen Suspension des
Apatits aufgelöst, dann der pH-Wert auf etwa 4
durch Zugabe einer Mineralsäure wie Salpetersäure erniedrigt.
Nach einer Zeitspanne von beispielsweise etwa 1 Stunde bei
diesem pH-Wert wird der pH-Wert langsam durch Zugabe einer
Base auf 7 gebracht. Vorzugsweise werden flüchtige Basen
wie Ammoniumhydroxid eingesetzt, gegebenenfalls können auch
andere Basen wie Alkalihydroxide Verwendung finden. Nach
einer gewissen Zeitspanne, wie etwa 1 Stunde
wird die Suspension wieder angesäuert und der ganze Vorgang
mehrfach, z. B. dreimal wiederholt. Der entstehende,
wahrscheinlich teilweise anstelle des Orthophosphates
Monofluorionen enthaltende, Apatit wird in an sich bekannter
Weise wie durch Absetzen oder Filtration
von der überstehenden Flüssigkeit abgetrennt.
Nach dem pH-Fluktuationsverfahren zur Herstellung der
in den erfindungsgemäßen Zahnpflegemitteln angewandten
Poliermittel können auch Carbonationen in HA eingelagert
werden. Diese Verbindungen, bei denen die Carbonationen
in das Kristallgitter des HA eingelagert zu sein scheinen,
sind völlig verschieden von anderen bisher bekannten
Apatiten, die Carbonationen in Bindung enthalten. Der
carbonatsubstituierte HA hat ähnliche physikalische
Eigenschaften wie Talk, ohne dessen unerwünschte Wirkungen,
die teilweise gegen dessen Verwendung in kosmetischen
Zubereitungen oder in zur oralen Anwendung bestimmten
Präparaten geltend gemacht worden sind und ist daher
als vollständiger oder teilweiser Ersatz des Talks in
kosmetischen Zubereitungen verwendbar. Da darüber hinaus
Apatite bei Anwendung in Zahnreinigungsmitteln ein Lang
zeit-Lieferant für die zur Remineralisation der Apatitkristallstruktur
des Zahnschmelzes benötigten Verbindungen
sind, können die durch pH-Fluktuation erhaltenen Verbindungen
daher, gegebenenfalls mit einer weiteren Ausgangsverbindung
für zusätzliche Orthophosphationen, in Zahnreinigungsmitteln
Anwendung finden, wobei sie auch eine
milde Schleif- und Polierwirkung ausüben.
Zur Herstellung der neuen Verbindungen wird
die bereits beschriebene Fluktuation des
pH-Wertes durchgeführt. Eine wäßrige Suspension von
Hydroxyapatit wird auf einen pH-Wert von etwa 4 angesäuert
und der Gleichgewichtseinstellung überlassen.
Der pH-Wert wird dann durch Zugabe eines neutralen
oder basischen Carbonationen liefernden Materials wie
von Alkalicarbonaten oder -bicarbonaten, z. B. Natriumcarbonat
oder vorzugsweise Natriumbicarbonat auf etwa
7 erhöht. Nach Einstellung des Gleichgewichts wird
die Suspension durch Zugabe von Säure wieder angesäuert
und dann wieder neutralisiert. Dieses Verfahren wird
etwa 2 bis 5 mal wiederholt.
In den erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmitteln kann das Calcium in Apatitmaterialien wie
beispielsweise HA, FA oder FHA teilweise mit Hilfe
der bereits
beschriebenen Verfahren durch andere nichttoxische zweiwertige
Metalle wie durch Erdalkalimetalle wie Magnesium und Strontium
oder durch Übergangsmetalle wie Zink, Kupfer,
Kadmium, Nickel, Kobalt, Eisen oder Mangan ersetzt
werden. Diese zweiwertigen Metallionen werden in solchen
Mengen eingeführt, daß die Nichtgiftigkeit erhalten bleibt.
Erfindungsgemäß ersetzen sie 0,1 bis 1 Gew.-% der Calciumkationen.
Derartige Metallionen können bestimmte erwünschte
Effekte auslösen, wenn sie in die Mundhöhle eingebracht werden.
Es ist beispielsweise bekannt, daß Zink zu einer Verringerung
des Zahnfleischblutens führt. Zahlreiche andere
Metalle sind normalerweise im Zahnschmelz enthalten, so daß
ihr Vorliegen in den Apatitverbindungen die Einbringung in
den Zahnschmelz bei der Remineralisation erleichtert. Zahnschmelz
kann beispielsweise Zink in Mengen von etwa 2000 ppm
enthalten.
Zinksubstituierte Apatite wie zinksubstituiertes HA, FA und
FHA können durch Umsetzung eines Zinksalzes
mit den Apatitverbindungen unter den Bedingungen der
pH-Fluktuation wie bei den Verfahren zur Herstellung von FA
und FHA hergestellt werden. Hydroxyapatit wird in ein Gefäß
eingebracht und beispielsweise mit einer wäßrigen Lösung
von etwa 10-2M Zinknitrat versetzt. Der pH-Wert wird mehrere
Male, z. B. etwa dreimal zwischen 7 und 4 verschoben,
wobei jedesmal die Gleichgewichtseinstellung abgewartet
wird. Nach dem Filtrieren und Waschen mit Wasser und
einem organischen Lösungsmittel wie Aceton wird die entstehende
feste Verbindung getrocknet. Die Konzentration des
Zinks in der Lösung bestimmt den Substitutionsgrad des Zinks
im Hydroxyapatit.
Zur Herstellung von zinksubstituiertem FHA aus HA können
ähnliche Verfahren angewendet werden, indem HA zuerst mit
einer Lösung von Fluorwasserstoff oder eines löslichen
Fluorids und dann mit einer Zinknitratlösung unter
pH-Fluktuation behandelt wird. Gegebenenfalls kann auch
nach Herstellung eines zinksubstituierten HA durch Umsetzung
mit Fluorwasserstoff oder mit einem löslichen Salz dieser
Säure unter wechselnden pH-Bedingungen zinksubstituiertes
FHA gewonnen werden.
Abpufferung auf einen höheren pH-Wert (etwa 7) kann durch
Anwendung einer Base wie Ammoniumhydroxid oder Triethanolamin
erreicht werden.
Die Herstellung von mit anderen zweiwertigen Ionen außer
Zink substituierten Verbindungen kann auf ähnliche Weise
durchgeführt werden.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß wenn HA gleichzeitig
mit einem nichttoxischen zweiwertigen Metallion außer
Calcium wie beispielsweise Zink und einem Fluoridion unter
gleichzeitiger pH-Fluktuation behandelt wird, ein
anderes Endprodukt als ein durch ein zweiwertiges Metallion
substituiertes FHA entsteht.
Es wird angenommen, daß anstelle des getrennten Austausches
von M2+ gegen Ca2+ und F- gegen OH- die 2 Ionen in das
Kristallgitter des Apatits als ein komplexes Fluoranion wie
beispielsweise als MF₄2- oder MF₆4- oder als eine Mischung
beider eintreten. Diese Anionen ersetzen Orthophosphatgruppen
im Apatit.
In einen typischen Experiment wird eine Aufschlämmung von
Apatit in Wasser mit einer Lösung mit einem Gehalt an Fluoridionen
einer Konzentration von 10-2M und Zinkionen
einer Konzentration von 10-3M behandelt. Der pH-Wert der
überstehenden Flüssigkeit wird meist 3 bis 4 mal über den
Bereich von etwa 7 bis 4 bis 7 durch Zugabe von Salpetersäure
und Ammoniumhydroxid geändert, wobei nach jeder pH-
Änderung zur Einstellung des Gleichgewichtes etwa 1 Stunde
gewartet wird. Während der Umsetzung wird mehr Orthophosphat
als bei einer Vergleichsprobe ohne zugesetzte zweiwertige
Kationen frei, woraus zu entnehmen ist, daß ein anderes
Anion in den Apatit eingelagert wurde. Nach Vervollständigung
der Reaktion, meist bei dem höheren pH-Wert, kann das
feste Produkt in an sich bekannter Weise wie durch Absetzen
oder Filtration aus dem flüssigen Medium entfernt werden.
Die Hauptstütze für die Annahme, daß unter den Bedingungen
einer pH-Fluktuation eine Substitution durch ein
komplexes Fluoranion eintritt, ist die Tatsache, daß die
Hydroxylstretchbande in den IR-Spektren der substituierten
Hydroxyapatite nicht verschwindet, solange nicht über die
zur Bildung von MF₄2- oder MF₆4- benötigte Menge überschüssige
Fluoridionen vorliegen. Die Fluoridanalyse der Feststoffe
zeigt, daß die erwartete Fluoridaufnahme eingetreten ist.
Wenn mehr Fluoridionen als zur Bildung von MF₄2- oder MF₆4-
notwendig sind, vorliegen, verringert sich die Hydroxylbande
im IR-Spektrum nahe 3600 cm-1 und spaltet auf, woraus
sich ergibt, daß auch eine direkte Substitution von OH-
durch F- eintritt.
Außer den bereits beschriebenen calcium- und phosphathaltigen
Verbindungen können weitere derartige Verbindungen nach
den angegebenen Verfahren hergestellt werden.
Wie bereits erwähnt, kann Calcium durch ander nichttoxische
zweiwertige Metallionen wie Erdalkalimetalle und Übergangsmetalle,
z. B. Zink, Kupfer, Nickel,
Kobalt, Eisen und Mangan in Apatiten wie HA, FA und
FHA ersetzt werden. Diese Ionen können auch in DCPD oder
ADCP zur Erzielung besonderer Wirksamkeiten wie der Verhinderung
von Zahnfleischbluten im Falle von Zinkionen eingelagert
werden. Bei Einlagerung in DCPD können die zweiwertigen
Ionen auch die Stabilität des Materials verbessern
und die Umwandlung in ADCP bei der Lagerung verhindern.
Die zweiwertigen Metallionen ersetzen meist etwa 0,1 bis
5% des Calciumkations und liegen somit in nichttoxischen
Mengen in den calcium- und phosphathaltigen Verbindungen vor.
Zinksubstituiertes DCPD kann durch Umsetzen einer wäßrigen
Aufschlämmung mit einem Gehalt an einer Mischung aus Calcium
oxid und Zinkoxid oder einer Mischung aus Calciumcarbonat
und Zinkcarbonat mit Orthophosphorsäure hergestellt werden.
Gegebenenfalls kann zinksubstituiertes DCPD auch durch Umsetzen
einer wäßrigen Lösung aus einer Mischung von Calcium-
und Zinkhalogeniden wie beispielsweise Calciumchlorid und
Zinkchlorid oder aus einer wäßrigen Lösung einer Mischung
aus Calciumnitrat und Zinknitrat mit einer wäßrigen Lösung
aus einer Mischung aus einbasischem und dibasischem Natriumorthophosphat
hergestellt werden, wobei der pH während der
Reaktion nicht mehr als 5 und vorzugsweise etwa 4 bis 4,5
betragen sollte. Die Temperatur der Reaktionsmischung soll
nicht über 30°C und vorzugsweise nicht über 20°C ansteigen.
Wenn anstelle der Zinkverbindungen entsprechende nichttoxische
zweiwertige Metallionen verwendet werden, kann Calcium auch
in DCPD und ADCP in ähnlicher Weise durch andere nichttoxische
Metallionen ersetzt werden.
Das nach dem angegebenen Verfahren hergestellte DCPD, in
dem ein Teil des Calcium durch nichttoxische zweiwertige
Metallionen wie Zink ersetzt ist, kann calciniert werden,
so daß sich Calciumpyrophosphatpolier- oder -schleifmittel
bilden, die durch eine entsprechende Menge nichttoxischer
zweiwertiger Metallionen substituiert sind. Die Calcinierung
wird bei geeigneten Temperaturen wie beispielsweise etwa
500°C durchgeführt.
Die beschriebenen Apatite,
die als Polier- und Schleifmittel und in
einigen Fällen als Remineralisierungshilfen für den
Zahnschmelz wirksam sind, werden in Zahnreinigungsmittel
wie Zahnpasten eingearbeitet.
Von den verschiedenen Apatiten
sind FA und FHA, die in Brushit- oder
Monetitmorphologie vorliegen oder durch pH-Fluktuationsverfahren
hergestellt wurden, ob sie analytisch rein
sind oder verschiedene Ionen wie Monofluorphosphationen
oder nichttoxische zweiwertige Metallionen enthalten,
in Zahnreinigungsmitteln besonders wirksam,
wenn diese zusätzlich Salze enthalten, die in Wasser
oder Speichel unter Bildung von fluorhaltigen Ionen
ionisieren. Die fluorhaltigen Apatitverbindungen führen
Fluor an Löcher und Spalten in den Zähnen heran, gewährleisten
damit Antikariesschutz und fördern die Remineralisation
dieser Zahnteile, während die ionisierbaren
fluorhaltigen Verbindungen zu einem Schutz der Zähne
gegen Karies aufgrund der täglichen Prophylaxe führen.
Geeignete Salze, die zu Fluoridionen ionisieren sind beispielsweise
Alkalifluoride wie Natriumfluorid, Kaliumfluorid,
Ammoniumfluorid oder Fluoride anderer Metalle wie Zinn-II-
fluorid oder Fluoride organischer Basen sowie Verbindungen,
die Fluor enthalten und dieses bei der Zersetzung als Fluoridionen
abgeben wie beispielsweise Alkali- wie Natrium-, Kalium-
oder Ammonium-fluorphosphate und -difluorphosphate sowie
lösliche Monofluorphosphate und Difluorphosphate des Ammoniums
und anderer Kationen sowie unlösliche Monofluorphosphate und
Difluorphosphate von anderen Kationen wie beispielsweise
Calcium. Gegebenenfalls können auch lösliche Silicofluoride
wie Alkalisilicofluoride oder andere komplexe Fluoride eingesetzt
werden.
Diese Salze werden meist in solchen Mengen eingesetzt, daß
sie etwa 0,01 bis 1 Gew.-% und vorzugsweise etwa 0,1 Gew.-%
Fluoridionen ergeben. Häufig verwendete Mengen für Natriumfluorid,
Zinn-II-fluorid und Natriummonofluorphosphat sind
0,3, 0,4 bzw. 0,76 Gew.-%.
Zahnreinigungsmittel wie Zahnpasten enthalten
im allgemeinen ein Polier- oder Schleifmittel. Die in den erfindungsgemäßen
Zahnreinigungsmitteln eingesetzten calcium- und phosphathaltigen Verbindungen können
als einzige Polier- oder Schleifmittel eingesetzt werden.
Zusammen mit diesen Verbindungen können aber zur Erzielung
einer besonderen Polier- oder Schleifwirkung auch andere
übliche Poliermittel Anwendung finden. Derartige Verbindungen
sind beispielsweise unlösliches Natriummetaphosphat,
Kaliummetaphosphat, Tricalciumphosphat, in üblicher Weise
hergestelltes Calciumphosphat-dihydrat, in üblicher Weise
hergestelltes wasserfreies Dicalciumphosphat, Calciumpyrophosphat,
Magnesiumorthophosphat, Trimagnesiumphosphat,
Calciumcarbonat, Aluminiumoxide einschließlich hydratisierter
Aluminiumoxide, Aluminiumsilikat, Zirkonsilikat, Kieselgele
einschließlich kristalliner Kieselgele oder deren
Mischungen. Bevorzugt werden als zusätzliche Poliermittel
unlösliches Natriummetaphosphat, wasserfreies Dicalciumphosphat
oder Calciumcarbonat eingesetzt, da diese Verbindungen
feinteilig sind und eine durchschnittliche Teilchengröße
von unter 10 µm aufweisen.
Zusammen mit den in den erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmitteln verwendeten Apatiten
Materialien wie FA und FHA ist auch Calciumpyrophosphat
ein geeignetes Poliermittel. Mischungen aus ADCP
und FA zeigen eine hohe Schleifwirkung. Falls eine noch
größere Schleifwirkung erwünscht ist, können Mischungen aus
Calciumpyrophosphat und FA oder FHA in Gewichtsverhältnissen
von etwa 1 : 10 bis 10 : 1 eingesetzt werden. Gegebenenfalls
kann diese Mischung durch teilweise Umwandlung von Dicalciumphosphat
in FA mit einer vorbestimmten Menge eines Alkalifluorides
wie Natriumfluorid, Filtrieren und Calcinieren
bei etwa 270°C unter Bildung von Calciumpyrophosphat aus
dem in Mischung mit dem bereits gebildeten FA vorliegenden
restlichen Dicalciumphosphat hergestellt werden.
Der Gesamtgehalt an Poliermitteln in den Zahnreinigungsmitteln
macht etwa 20 bis 99% der Gesamtmischung
aus.
Die Zahnreinigungsmittel können Tenside enthalten, um
erwünschte Reinigungs-, Schaum- und antibakterielle
Eigenschaften zu erzielen. Diese Verbindungen
werden je nach Art der gewünschten Eigenschaften ausgewählt
und sind meist anionische, nichtionische oder kationische
wasserlösliche Verbindungen. Vorzugsweise werden wasserlösliche
nichtseifenartige oder synthetische Tenside verwendet.
Geeignete Tenside sind beispielsweise die wasserlöslichen
Salze höherer Fettsäure-monoglycerid-monosulfate wie das
Natriumsalz von Kokosölfettsäuren-monoglycerid-monosulfat,
höhere Alkylsulfate wie Natrium-laurylsulfat, Alkylolefinsulfonate,
Alkylarylsulfonate wie Natrium-dodecyl-benzolsulfonat,
höhere Fettsäureester der 1,2-Hydroxy-propansulfonate
wie Natriumsalze von Kokosölfettsäureestern des
1,2-Dihydroxypropansulfonates und deren Mischungen.
Die Tenside werden meist in Mengen von etwa 0,05 bis 10 Gew.-%
und vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtmischung, eingesetzt.
Weitere geeignete oberflächenaktive Verbindungen sind die
im wesentlichen gesättigten höheren aliphatischen Acylamide
von niederaliphatischen Aminocarbonsäuren mit etwa 12 bis
16 C-Atomen in der Acylgruppe. Der Aminosäureanteil stammt
im allgemeinen von niederen aliphatischen gesättigten Monoaminocarbonsäuren
mit etwa 2 bis 6 C-Atomen, und zwar meist
von Monocarbonsäuren. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise
die Fettsäureamide des Glycins, Sarcosins, Alanins,
der 3-Aminopropansäure und des Valins mit etwa 12 bis 16
C-Atomen in der Acylgruppe. Besonders günstige Wirkungen
werden mit den N-Lauroyl-, N-Myristoyl- und N-Palmitoyl-
sarcosinverbindungen erzielt.
Die Amidverbindungen können in Form der freien Säuren oder
in Form der wasserlöslichen Salze wie der Alkali-, Ammonium-,
Amin- oder Alkylolaminsalze eingesetzt werden. Derartige
Verbindungen sind beispielsweise Natrium- und Kalium-N-lauroyl-,
-N-myristoyl- und -N-palmitoylsarcoside, Ammonium- und Äthanol-amin-N-lauroyl-sarcosid,
-N-lauroyl-sarcosin und Natrium-N-
lauroyl-glycid und -alanin. Unter Aminocarbonsäureverbindungen
und Sarcosiden werden solche Verbindungen verstanden,
die eine freie Carboxylgruppe aufweisen oder die als wasserlösliche
Carbonsäuresalze vorliegen.
Die oben genannten Verbindungen werden in reiner oder in im
wesentlichen reiner Form verwendet. Sie sollten möglichst
frei von Seifen und ähnlichen höheren Fettsäureverbindungen
sein, da diese die Wirksamkeit beeinträchtigen. Die Menge
an fettsäureartigen Verbindungen beträgt im allgemeinen
weniger als 15 Gew.-% des Amids und vorzugsweise weniger als
10% und beeinträchtigt dann die Wirksamkeit nicht.
Bei cremeförmigen Zahnreinigungsmitteln werden Flüssigkeiten
und Feststoffe in solchen Mengen eingesetzt, daß sich eine
ausdrückbare cremeartige Masse mit erwünschter Konsistenz
ergibt. Als Flüssigkeiten werden in der Trägermasse meist
Wasser, Glycerin, Sorbitlösung, Propylenglykol, Polyethylenglykol
wie Polyethylenglykol 400, oder
deren Mischungen verwendet. Meist werden Mischungen aus
Wasser und einem Feuchthalte- oder Bindemittel wie Glycerin
oder Sorbit eingesetzt, wobei vorzugsweise Glycerin Anwendung
findet. Der Gesamtflüssigkeitsgehalt beträgt etwa
20 bis 75 Gew.-% der Mischung. Außerdem werden meist Geliermittel
verwendet, wie natürliche und synthetische Gummen
und gummiähnliche Materialien wie Irisch Moos, Traganth,
Alkali- wie Natriumcarboxymethylzellulose, Hydroxyethylzellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Stärke oder wasserlösliche hydrophile
kolloidale Polymere und synthetische anorganische
Silicattone wie beispielsweise Verbindungen,
die der Formel
[Si0,8Mg5,1Li0,6H7,6O28]0,6- Na0,6+
entsprechen. Gegebenenfalls können auch bestimmte Kieselgele
wie kolloidale Kieselgele und Kieselsäureaerogele verwendet
werden. Bevorzugte Geliermittel aufgrund ihrer Verträglichkeit
sind Irisch Moos und Natrium-carboxymethylzellulose.
Der Geliermittelgehalt beträgt etwa 0,5 bis 5 Gew.-%.
Zahlreiche andere Hilfsstoffe können zu den erfindungsgemäßen
Zahnreinigungsmitteln zugegeben werden, wie beispielsweise
färbende und weißfärbende Verbindungen, Konservierungsstoffe,
Silikone, Chlorophyllverbindungen oder ammoniakhaltige Verbindungen
wie Harnstoff, Diammoniumphosphat oder deren
Mischungen. Die Hilfsstoffe werden je nach Art der Zubereitungen
in solchen Mengen zugesetzt, daß sie die Eigenschaften
des Zahnreinigungsmittels nicht beeinträchtigen.
Die erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel können gegebenenfalls
antibakteriell wirksame Verbindungen enthalten, die
meist in Mengen von etwa 0,01 bis 5 und vorzugsweise von
0,05 bis 1,0 Gew.-% zugesetzt werden. Derartige Verbindungen
sind beispielsweise
N¹-4(Chlorbenzyl)-N⁵-(2,4-dichlorbenzyl)-biguanid;
p-Chlorphenyl-biguanid;
4-Chlorbenzhydryl-biguanid;
4-Chlorbenzhydrylguanyl-harnstoff;
N-3-Lauroxypropyl-N⁵-p-chlorbenzyl-biguanid;
1,6-Di-p-chlorphenylbiguanidohexan;
1-(Lauryldimethylammonium)-8-(p-chlorbenzyldimethylammonium)- octan-dichlorid;
5,6-Dichlor-2-guanidino-benzimidazol;
N¹-p-Chlorphenyl-N⁵-laurylbiguanid;
5-Amino-1,3-bis-(2-ethylhexyl)-5-methyl-hexahydropyrimidin;
und ihre nichttoxischen Säureadditionssalze.
N¹-4(Chlorbenzyl)-N⁵-(2,4-dichlorbenzyl)-biguanid;
p-Chlorphenyl-biguanid;
4-Chlorbenzhydryl-biguanid;
4-Chlorbenzhydrylguanyl-harnstoff;
N-3-Lauroxypropyl-N⁵-p-chlorbenzyl-biguanid;
1,6-Di-p-chlorphenylbiguanidohexan;
1-(Lauryldimethylammonium)-8-(p-chlorbenzyldimethylammonium)- octan-dichlorid;
5,6-Dichlor-2-guanidino-benzimidazol;
N¹-p-Chlorphenyl-N⁵-laurylbiguanid;
5-Amino-1,3-bis-(2-ethylhexyl)-5-methyl-hexahydropyrimidin;
und ihre nichttoxischen Säureadditionssalze.
Zum Aromatisieren der Mischungen können geeignete Aromatisierungs-
und Süßungsmittel zugesetzt werden. Geeignete
Aromamittel sind beispielsweise ätherische Öle wie die
Öle aus Krauseminze, Pfefferminze, Gaultheria, Sassafras,
Nelken, Salbei, Eukalyptus, Majoran, Zimt, Zitrone und
Orange oder Methylsalicylat. Geeignete Süßungsmittel sind
beispielsweise Saccharose, Lactose, Maltose, Sorbit,
Natriumcyclamat oder Saccharin. Aromatisierungs- und Süßungsmittel
machen zusammen etwa 0,01 bis 5% oder mehr der Gesamtmischung
aus.
Die erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel sollen einen
dem Gebrauchszweck angemessenen pH haben. Der Anfangs-pH-
Wert bei Bestimmung in der Mischung soll fast neutral
und vorzugsweise etwa 7 sein. Zur Einstellung des Anfangs-pH-Wertes
können gegebenenfalls geeignete Verbindungen
zugesetzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele
näher erläutert. Die Herstellung des Zahnpflegemittels
erfolgt in an sich bekannter Weise. Alle Teil- und
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, falls
nicht anders angegeben.
In einem Polyethylengefäß wurden 40 g DCPD bei 90°C mit 500 ml
einer wäßrigen 10-1M Fluorwasserstofflösung in einem mit
Triethanolamin auf pH 6,5 gepufferten Reaktionsmedium umgesetzt.
Die Reaktionslösung wurde 7 Tage sich selbst überlassen.
Das gebildete feste Produkt wurde abfiltriert, dreimal
mit Wasser und dann zweimal mit Aceton gewaschen und bei
100°C getrocknet.
Die chemische Analyse, Röntgenbeugungsspektrum, IR-Analyse
und Mikroskopie zeigen analytisch reinen FA, Ca₅F(PO₄)₃
mit einem Ca : P-Verhältnis von 1,65 bis 1,68 und einem Fluorgehalt
von 3,76 bis 3,78 an. Da bei Glühen bei 1000°C
kein Gewichtsverlust eintritt, hat keine Bildung von Calciumpyrophosphat
stattgefunden, woraus sich ergibt, daß eine
vollständige Umwandlung von DCPD eingetreten ist. Das reine
FA-Reaktionsprodukt zeigt die lamellare Morphologie der
plattenähnlichen monoklinen Kristalle der Brushit-Ausgangsverbindung.
In einem Polyethylenbehälter wurden 40 g DCPD mit 500 ml einer
wäßrigen 10-1M Natriumfluoridlösung bei 90°C während einer
Zeit von 7 Tagen zur Einstellung des Gleichgewichtes umgesetzt.
Das Molverhältnis von Dicalciumphosphat zu Fluoridionen
war 5 : 1. Das erhaltene feste FA wurde filtriert,
dreimal mit Wasser und zweimal mit Aceton gewaschen und bei
etwa 60°C getrocknet.
Das FA-Reaktionsprodukt, das einige in das Kristallgitter
des Apatit eingetretene Natriumionen enthält, zeigt die
lamellare Morphologie der plattenähnlichen monoklinen
Kristalle der Brushit-Ausgangsverbindung.
Wenn in der angegebenen Reaktion das Molverhältnis von Dicalciumphosphat
zu Fluoridionen auf 7 : 1 erhöht wird, entsteht
eine Mischung aus ADCP und FA, die beide die lamellare Kristallmorphologie
der Brushit-Ausgangsverbindung aufweisen.
Wenn die so erhaltene Mischung aus FA und ADCP bei oberhalb
300°C calciniert wird, entsteht eine Mischung aus FA und
Calciumpyrophosphat, wobei das letztere sich durch thermische
Zersetzung des restlichen ADCP bildet.
In einem Polyethylenbehälter wurden 32 g ADCP mit 500 ml einer
wäßrigen 10-1M Natriumfluoridlösung bei 90°C während einer
Zeit von 7 Tagen zur Einstellung des Gleichgewichtes umgesetzt,
wobei das Molverhältnis von Dicalciumphosphat zu
Fluoridion 5 : 1 war. Das erhaltene feste FA wurde abfiltriert
und wie in den vorangegangenen Beispielen getrocknet.
Das FA-Reaktionsprodukt zeigt die Kristallmorphologie der
Monetit-Ausgangsverbindung.
Durch Anheben des Molverhältnisses von ADCP zu Fluoridion
auf 7 : 1 wird eine Mischung aus ADCP und FA mit jeweils der
Kristallmorphologie der Monetit-Ausgangsverbindung erhalten.
Die so hergestellte Mischung aus FA und ADCP ergibt nach dem
Calcinieren bei über 300°C eine Mischung aus FA und Calciumpyrophosphat,
wobei das letztere durch thermische Zersetzung
des restlichen ADCP entsteht.
Orthophosphorsäure wurde mit einer wäßrigen Aufschlämmung
von Calciumoxid unter Bildung von HA, Ca₅OH(PO₄)₃, in einem
Polyethylenbehälter neutralisiert. Dann wurde eine equimolare
Menge wäßriger Fluorwasserstoffsäure bei Raumtemperatur
zugegeben und der pH der Reaktionsmischung am Neutralpunkt
durch Zusatz von 0,88 g Ammoniumhydroxid gehalten. Die Reaktion
wurde zur Einstellung des Gleichgewichtes zwei Stunden
sich selbst überlassen.
Dann wurde der pH-Wert der Reaktionsmischung durch langsame
Zugabe von wäßriger 10 M Salpetersäure auf 4 erniedrigt und
die Einstellung des Gleichgewichtes während einer Zeit von
mindestens einer Stunde abgewartet. Zur Wiederherstellung
eines pH-Wertes von 7 wurde dann langsam Ammoniumhydroxidlösung
zugegeben. Bei diesem pH-Wert stellt sich das Gleichgewicht
während einer Zeitspanne von mindestens einer Stunde
ein. Anschließend wurde langsam Salpetersäure bis zu einem
pH von 4 zugesetzt, bei welchem sich das Gleichgewicht während
einer Zeit von mindestens einer Stunde einstellt. Der
pH-Wert wurde wiederholt von 7 auf 4 und zurück verschoben;
der abschließende pH-Wert war 7 und wurde mindestens zwei
Stunden aufrechterhalten. Das FA-Reaktionsprodukt wurde abfiltriert,
gewaschen und wie bereits beschrieben getrocknet.
Der pH-Wert wurde längere Zeit bei 4 und 7 gehalten,
um die Einstellung des chemischen Gleichgewichtes
und das Kristallitwachstum zu ermöglichen. Die Anzahl der
pH-Verschiebungen hängt von der gewünschten Fluoridaufnahme
ab. Je häufiger die pH-Verschiebung durchgeführt wird, desto
größer ist die Fluoridaufnahme. Drei Verschiebungen oder Fluktuationen
ergeben eine Aufnahme von etwa 86 bis 89% Fluorid, 5 Verschiebungen
etwa 95 bis 96%. Die Wirksamkeit der
Fluoridaufnahme kann auch durch Erhöhung des Molverhältnisses
von Fluorwasserstoff verbessert werden, indem etwa 5% Überschuß
über die theoretisch zur Bildung von FA benötigte Menge
eingesetzt werden.
Das erhaltene FA weist ein Ca : P-Verhältnis von 1,66 bis 1,68 : 1
auf und ist analytisch rein. Die empirische Formel des Produktes
lautet
Ca₅F0,95(OH)0,05(PO₄)₃.
Beispiel 4 wurde wiederholt, außer, daß das Reaktionsverhältnis
zwischen HA und Fluorwasserstoff so eingestellt wurde,
daß sich ein 70%iger Überschuß von HA ergab. Das nach
wiederholter Verschiebung des pH-Wertes erhaltene Reaktionsprodukt
ist analytisch reines FHA, das mit der empirischen
Formel
Ca₅(OH)0,75F0,25(PO₄)₃
wiedergegeben werden kann.
Calciumfluorid wurde mit DCPD in einem Molverhältnis von 1 : 9
durch Auflösen beider Verbindungen in einer möglichst geringen
Menge wäßriger Salpetersäure und Erhöhung des pH-Wertes auf
7 mit 0,880 Ammoniumhydroxid umgesetzt. Das Gleichgewicht
stellte sich während einer Zeit von zwei Stunden ein. Die
wiederholte Verschiebung des pH-Wertes wurde wie in Beispiel 4
durchgeführt, wobei mit Gleichgewichtseinstellung bei pH 7 abgeschlossen
wurde. FA wurde dann aus der Reaktionsmischung
abgetrennt.
Dieses Verfahren kann zur Herstellung von FHA durch Verringerung
des Molverhältnisses von Calciumfluorid zu DCPD eingesetzt
werden. Bei einem Molverhältnis von 1 : 18 entsteht beispielsweise
FHA der empirischen Formel
Ca₅F0,5(OH)0,5(PO₄)₃.
Beispiel 4 wurde wiederholt, wobei aber anstelle von
Fluorwasserstoff Natrium-monofluorphosphat mit HA umgesetzt
wurde. Das Gleichgewicht wurde bei pH 7 und pH 4
wiederholt eingestellt und bei pH 7 belassen. Das Reaktionsprodukt
enthält Monofluorphosphationen im Apatitmolekül.
Anstelle von HA können auch die in den Beispielen
4 und 5 hergestellten Verbindungen FA und FHA
eingesetzt werden, so daß FA und FHA mit substituierten
Monofluorphosphationen erhalten werden.
10 g HA wurden in Wasser suspendiert und der pH-Wert
der Aufschlämmung durch Salpetersäure auf 4 erniedrigt.
Die Suspension blieb eine Stunde bei diesem pH-Wert.
Dann wurde langsam Natriumbicarbonat in kleinen Anteilen
zugegeben, bis der pH-Wert 7 erreicht war. Bei diesem
pH wurde die Lösung wiederum eine Stunde belassen.
Die Verschiebung des pH-Wertes in der beschriebenen
Weise wurde wiederholt durchgeführt und bei einem Wert
von pH 7 beendet. Das unlösliche Produkt wurde aus
der Flüssigkeit durch Filtration gewonnen.
Dieses Produkt weist innerhalb der Apatitstruktur
substituierte Carbonat- oder Bicarbonationen auf und
zeigt eine geringere Schüttdichte als die des Ausgangs-HA.
Die Oberflächeneigenschaften ähneln den Eigenschaften von Talk.
50 g HA wurden in einen Polyethylenbehälter eingebracht und
mit 1 Liter einer wäßrigen 10-2M Zinknitratlösung versetzt.
Der pH-Wert wurde durch Zugabe von 0,86 g Ammoniumhydroxid
auf 7 eingestellt und zur Erreichung des Gleichgewichts zwei
Stunden hierbei belassen. Dann wurde langsam ausreichend 10 M
Salpetersäure zugegeben, um den pH-Wert auf 4 zu erniedrigen,
bei welchem die Mischung etwa eine Stunde belassen wurde.
Die Verschiebung des pH-Wertes wurde wiederholt durchgeführt
und bei einem Wert von pH 7 beendet. Das Reaktionsprodukt
wurde abfiltriert, gewaschen und wie beschrieben getrocknet.
Das Endprodukt ist ein Hydroxyapatit, in welchem ein Teil
des Calciums durch Zink ersetzt ist. Es kann durch die empirische
Formel
Ca4,75Zn0,25(OH)(PO₄)₃
wiedergegeben werden.
Dieses Hydroxyapatitreaktionsprodukt kann dann nach den Verfahren der Beispiele
4 und 5 anstelle des dort verwendeten HA weiterverarbeitet
werden, so daß FA und FHA entstehen, in denen etwa
5% der Calciumkationen durch Zink ersetzt sind.
Gegebenenfalls können auch die FA- und FHA-Reaktionsprodukte
der Beispiele 4 und 5 in diesem Beispiel anstelle des HA
eingesetzt werden, so daß ebenfalls FA- und FHA-Produkte
erhalten werden, in denen 5% der Calciumkationen durch Zink
ersetzt sind.
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde so geändert, daß die zu
dem HA zugesetzte wäßrige Lösung gleichzeitig 10-2M Natriumfluorid
und 10-3M Zinknitrat enthielt. In dem Apatitreaktionsprodukt
sind PO₄3--Ionen durch ZnF₄2--Ionen ersetzt.
Das in Beispiel 9 beschriebene Verfahren wurde wiederholt,
wobei anstelle von Zinknitrat Kupfernitrat verwendet wurde.
Dieses Produkt ist ein blaugefärbter Hydroxyapatit, in dem
ein Teil des Calciums durch Kupfer ersetzt ist.
In ähnlicher Weise können blaue Apatite erzeugt werden, wenn
FA und FHA
verwendet werden. Wenn weniger als 5% der Calciumkationen
durch Kupfer ersetzt sind, wird die Schüttdichte des Endproduktes
im Vergleich zum Ausgangsapatit verringert.
In diesem Beispiel wird die Herstellung von mit Zinkionen
substituiertem DCPD beschrieben.
Eine wäßrige Aufschlämmung aus 43 g Calciumoxid und 4 g Zinkoxid
wurde langsam 170 g einer wäßrigen 88%igen Orthophosphorsäurelösung
bei Raumtemperatur zugesetzt. Die Temperatur
soll nicht über 20°C, der pH-Wert nicht
über 5 ansteigen.
Das sich bildende Reaktionsprodukt ist ein DCPD, bei dem etwa
5% der Calciumkationen durch Zinkionen ersetzt sind.
Das Verfahren A wurde wiederholt, wobei aber 95 g Calciumcarbonat
und 7 g Zinkcarbonat anstelle von Calciumoxid und
Zinkoxid eingesetzt wurden. Bei diesem Verfahren bildet sich
das gleiche Reaktionsprodukt.
Zwei Liter einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt an 105 g
Calciumchlorid und 7 g Zinkchlorid und 2 Liter einer wäßrigen
Lösung mit einem Gehalt an 142 g dibasischem Natriumorthophosphat
und 10 g monobasischem Orthophosphat wurden
langsam unter Rühren zu einem Liter einer wäßrigen Lösung
mit einem Gehalt an 20 g monobasischem Natriumorthophosphat
bei Raumtemperatur zugegeben. Der pH-Wert sollte nicht über
5 ansteigen. Das Reaktionsprodukt wurde abfiltriert, gewaschen
und wie angegeben getrocknet. Das Endprodukt ist ein DCPD,
in dem etwa 5% der Calciumkationen durch Zink ersetzt sind.
Das Verfahren C wurde wiederholt, wobei aber 224 g Calciumnitrat-tetrahydrat
und 15 g Zinknitrat-hexahydrat anstelle
von Calciumchlorid und Zinkchlorid verwendet wurden. Es bildete
sich das gleiche Reaktionsprodukt wie bei dem Verfahren C.
Das Kristallisationswasser kann aus den Produkten der Verfahren
A bis D durch Erwärmen auf etwa 200°C entfernt werden,
wobei sich ADCP mit einem Gehalt an Zinkionen anstelle eines
Teiles der Calciumionen bildet.
Die Reaktionsprodukte der Verfahren nach Beispiel 12 wurden
bei 500°C bis zum konstanten Gewicht calciniert. Das calcinierte
Produkt ist ein Calciumpyrophosphat, in welchem der prozentuale
Gehalt der Calciumionen ersetzenden Zinkionen im wesentlichen
der gleiche wie bei den nichtcalcinierten Ausgangsverbindungen
ist.
Aus den angegebenen Bestandteilen wurde eine Zahnpasta
mit einem Gehalt an einem wasserlöslichen
und einem unlöslichen Fluorid hergestellt:
Teile
BestandteileZahnpasta
FHA*)40
FA*)-
HA*)-
Glycerin25
Natrium-N-lauroyl-sarcosinat1,0
Natrium-carboxymethylzellulose1,0
Natrium-monofluorphosphat0,35
Natrium-fluorid-
Aroma-, Konservierungs-, Farbstoffe usw.q. s.
ad 100
ad 100
*) FHA, FA und HA wurden nach den Verfahren in Beispiel 7 hergestellt
und enthielten Monofluorphosphationen. Im Fall des
FHA*) wurde die Verbindung zuerst nach dem Verfahren entsprechend
Beispiel 5 so hergestellt, daß 25% des Hydroxylgehaltes
des HA durch Fluorid ersetzt waren.
Die Zahnpasta liefert Fluorid zum
Schutz des Zahnschmelzes aus der wasserlöslichen, fluoridbildenden
Komponente und enthält darüber hinaus unlöslichen
Apatit mit einem Gehalt an Fluorphosphationen, der
Apatit- und Fluoridmaterial für Risse und Sprünge im Zahnschmelz
darbietet. Eine ähnliche Versorgung läßt sich erzielen,
wenn FA oder FHA ohne einen Gehalt an Monofluorphosphationen
verwendet werden.
Folgende Zahnpasten mit nach dem Verfahren des Beispiels 1 erhaltenem
analytisch reinem FA wurden hergestellt:
Aus den angegebenen Bestandteilen wurden Zahnpasten
hergestellt, wobei der verwendete FA entsprechend
Beispiel 2 hergestellt wurde und die Kristallmorphologie
der Brushit-Ausgangsverbindung aufwies:
Das in den Zahnpasten A und C eingesetzte ADCP wurde entsprechend
Beispiel 2 unter Verwendung eines Überschusses an
DCPD hergestellt. Es weist die Kristallmorphologie der
Brushit-Ausgangsverbindung auf.
Das Calciumpyrophosphat in Zahnpasta E wurde entsprechend
Beispiel 2 unter Verwendung von überschüssigem DCPD und
durch Calcinieren des entstehenden ADCP erhalten.
Die Zahnpasten aus Beispiel 16 wurden
nochmals unter Verwendung des in Beispiel 3 erzeugten FA
hergestellt. Das in den Zahnpasten A und C verwendete ADCP
und das in Zahnpaste E verwendete Calciumpyrophosphat wurden
nach den in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren erzeugt.
Die Zahnpasten A und D aus Beispiel 16 wurden unter
Verwendung eines FA nach der pH-Fluktuationsmethode
des Beispiels 4 nochmals hergestellt.
Aus den angegebenen Bestandteilen wurden die folgenden
Zahnpasten hergestellt, wobei der verwendete FHA nach
dem pH-Fluktuationsverfahren von Beispiel 5 erzeugt
worden war:
Die Zahnpasten aus Beispiel 16 wurden
nochmals unter Verwendung eines FA aus Calciumfluorid und
DCPD entsprechend dem Verfahren von Beispiel 6 hergestellt.
Aus den angegebenen Bestandteilen wurden die folgenden Zahnpasten
mit einem einen Gehalt an Monofluorphosphationen
aufweisenden Apatit entsprechend Beispiel 7 hergestellt:
Aus den angegebenen Bestandteilen wurden die folgenden Zahnpasten
unter Verwendung mit Carbonationen substituiertem
HA, erzeugt nach dem Verfahren in Beispiel 8, hergestellt:
Nach dem in Beispiel 9 angegebenen Verfahren wurden aus den
folgenden Bestandteilen Zahnpasten hergestellt.
In dem verwendeten Apatitmaterial waren 5% der
Calciumkationen durch Zinkionen ersetzt.
Aus den angegebenen Bestandteilen wurde eine Zahnpasta hergestellt.
Der verwendete HA war durch Fluorzinkationen substituiert
und wurde nach dem in Beispiel 10 angegebenen Verfahren
hergestellt.
BestandteileTeile
Fluorzinkat-apatit 5
DCPD35
Glycerin25
Natrium-N-lauroyl-sarcosinat 1
Natrium-carboxymethylzellulose 1
Wasser, Aroma-, Konservierungs-,
Farbstoffe usw.q. s.
ad 100
ad 100
Zur Herstellung der folgenden Zahnpasten
wurde DCPD verwendet, bei welchem Zinkionen einen Teil der
Calciumionen ersetzten und das nach den Verfahren A, B, C und
D des Beispiels 13 hergestellt worden war.
In dem verwendeten Apatitmaterial war ein Teil der Calciumionen
außerdem durch Zinkionen ersetzt. Diese Apatite waren
nach dem in Beispiel 9 angegebenen Verfahren hergestellt
worden.
Zur Herstellung der angegebenen Zahnpasta wurde ein Calciumpyrophosphat
verwendet, das entsprechend dem Verfahren in
Beispiel 13 hergestellt worden und bei dem ein Teil der
Calciumionen durch Zinkionen ersetzt war:
BestandteileTeile
Calciumpyrophosphat (mit Zinkionen)45
Glycerin10
Sorbit (70%)12
Irisch Moos 1,5
Natrium-benzoat 0,5
Natrium-saccharinat 0,2
Natrium-laurylsulfat 1,5
Wasser, ätherische Öle,
Farbstoffe usw.q. s. ad 100
Claims (2)
- Zahnreinigungsmittel mit einem Träger, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 bis 90 Gew.-%
- (1) Fluorapatit,
- (2) Fluorhydroxyapatit,
- (3) Hydroxyapatit, Fluorapatit oder Fluorhydroxyapatit mit jeweils in dem Kristallgitter eingelagerten Monofluorphosphationen,
- (4) Hydroxyapatit, Fluorapatit oder Fluorhydroxyapatit, in denen 0,1 bis 1 Gew.-% der Calciumionen durch die nicht-toxischen zweiwertigen Kationen des Zinks, Kupfers, Nickels, Kobalts, Eisens, Mangans, Magnesiums oder Strontiums ersetzt sind,
- (5) Hydroxyapatit mit in dem Kristallgitter eingelagerten Carbonationen und/oder
- (6) Hydroxyapatit mit in dem Kristallgitter eingelagerten komplexen Fluor- Anionen eines nicht-toxischen zweiwertigen Übergangsmetalls
- enthält.
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