DE239321C

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Publication number: DE239321C
Application number: DENDAT239321D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuerung für direkt wirkende Dampfmaschinen, insbesondere sogenannte Simplexdampfpumpen, mit Vorsteuerung durch die Kolbenstange, bei welcher die Vorsteuerung durch Dreh- und die Hauptsteuerung durch Längsbewegung des Steuerorgans bewirkt wird.

Gegenüber den bekannten Steuerungen dieser Art besteht das Neue darin, daß der Vor-Steuerschieber konachsial zwischen den Kolben des Hauptverteilungsschiebers derart angeordnet ist, daß seine die Dampfverteilung für die Bewegung des Hauptschiebers einleitende Drehbewegung sich auf die Kolben nicht überträgt, letztere ihn aber bei ihrer Längsbewegung zwangläufig zwecks Vollendung der Dampf Verteilung mitnehmen.

In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι Und 2 einen Quer- und Längsschnitt durch die Steuerung,

Fig. 3 bis 6 verschiedene Arbeitslagen der Steuerung in schematischer Darstellung.
Die Steuerung besteht aus dem Doppeldampfzylinder a, a', dem Doppelkolben b, b', der mit dem eigentlichen Verteilungsschieber für den Arbeitszylinder verbundenen Stange c, dem Dreh- und Rundschieber d, der Steuerdrehstange e und der mit der Kolbenstange des Arbeitszylinders verbundenen Stange f.

Der Drehschieber d liegt zwischen den beiden Kolben b, V und wird von diesen zwangläufig in der Längsrichtung mitgenommen. Die Stange c ist durch den Drehschieber d hindurchgeführt und hat in ihrer Mitte einen langen und weiten Schlitz, durch den die Steuerdrehstange e hindurchgreift. Der Drehschieber d kann also mittels der Steuerdrehstange e gedreht werden, ohne daß die Stange c dabei mitgedreht wird. Es werden also auch die Kolben b, b' bei der Drehung nicht in Mitleidenschaft gezogen. Der Rundschieber d ist unten wie ein Muschelschieber geformt, wobei jedoch seine seitlichen Kanten schräg sind; dies hat den Zweck, daß, nachdem die Dampfeintrittsöffnung g bzw. g' durch den Drehschieber etwas geöffnet worden ist, sie bei der nun folgenden Längsbewegung der Steuerkolben b, b' weiter geöffnet wird, wodurch frühzeitige Unterbrechung der Längsbewegung der Kolben wegen mangelhafter Dampfzufuhr ausgeschlossen ist. Die Öffnungen g, g' sind durch Kanäle i, i' mit den Zylinderenden verbunden, h ist der Dampfaustrittskanal. Der Abstand der Öffnungen- g, g' von der Quermittellinie ist derart, daß die Öffnungen von den inneren Kanten der Muschel des Steuerschiebers vor Beendigung des Hubes geschlossen werden, wodurch eine gewisse Kompression erzielt wird.

Die Arbeitsweise wird durch die vier schematischen Darstellungen erläutert.

Fig. 3 zeigt die Kolben b, b' in der Linkslage und den Rundschieber d so gestellt, daß durch g' und i' die Dampfverbindung aus dem mittleren dampferfüllten Räume nach dem rechtsseitigen Zylinderende hergestellt ist, während der linksseitige Kanal g, i für den Auspuff bereits geschlossen ist.

Fig. 4 zeigt die Kolben b, V noch in der Linkslage, den Rundschieber aber so verschoben, daß der Dampfkanal g, i nach links ge-

öffnet, die Bewegung nach rechts also eingeleitet ist. Die Kolben b, V bewegen sich daher in die Stellung nach Fig. 5. Die Kolben b, V befinden sich hier in der Rechtslage; der Dampfkanal g, i nach links ist noch offen, der Kanal g', i[ nach rechts für Auspuff aber bereits geschlossen, wodurch Kompression bewirkt wird. Es erfolgt dann die Umstellung des Drehschiebers in die Stellung nach Fig. 6, wodurch die Kolben b, V in die Anfangslage nach Fig. 3 kommen.

Claims

Patent-Anspruch:

Steuerung für direkt wirkende Dampf maschinen, insbesondere sogenannte Simplexdampfpumpen, mit Vorsteuerung durch die Kolbenstange, bei welcher die Vorsteuerung durch Dreh- und die Hauptsteuerung durch Längsbewegung des Steuerorgans bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsteuerschieber (i) konachsial zwischen den beiden Kolben (b, V) des Hauptverteilungsschiebers derart angeordnet ist, daß sich seine die Dampf verteilung für die Bewegung des Hauptschiebers einleitende Drehbewegung auf die Kolben (b, V) nicht überträgt, letztere ihn aber bei ihrer Längsbewegung zwangläung zwecks Vollendung der Dampfverteilung mitnehmen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.