DE239050C

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Publication number: DE239050C
Application number: DENDAT239050D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 239050 -KLASSE 70b. GRUPPE 5./

MICHEL BAUMiN MÜNCHEN. Schreibgerät mit rollender Kugel als Schreibspitze. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Dezember 1910 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Schreibgerät mit rollender Kugel als Schreibspitze, bei dem die unter der Wirkung einer Feder stehende Kugel bei ihrer Bewegung in der Längsachse des Halters das Öffnen und Schließen des Tintenzuführungsventils bewirkt. Das Neue besteht darin, daß die Kugel in einer besonderen Fassung drehbar ruht, die leicht auswechselbar ist, um nach Abnutzung

ίο der Kugel eine neue Fassung samt Kugel einsetzen zu können. Außerdem soll erzielt werden, daß beim öffnen und Schließen des Tintenzuführungsventils eine Bildung von Tropfen und damit ein Klexen zu Anfang und Ende eines Schreibzuges nicht eintritt. Dies wird dadurch erreicht, daß beim Vorgang der Fassung samt Kugel nach dem Schreiben das Tintenzuführungsventil sich eher schließt, ehe die Fassung ihren ganzen Weg vollendet hat; hierdurch entsteht zwischen Kugel und Ventil ein luftverdünnter Raum, der eine Saugwirkung auf den die Kugel umgebenden Flüssigkeitsrest ausübt, ihn aufsaugt und dadurch ein Klexen verhindert.

Das neue Schreibgerät ist in Fig. 1 in einem Schnitt mit geschlossenem Ventil und in Fig. 2 in einer Ansicht und teil weisem Schnitt in der Schreibstellung mit geöffnetem Ventil dargestellt.

Der den Halterschaft mit Schreibflüssigkeit abschließende Kopf α besitzt eine röhrenförmige Verlängerung d, die das Ventil β enthält; über die Verlängerung d ist eine die Schreibkugel F haltende röhrenartige Fassung c geschoben, welche durch die Überwurfmutter 5 festgehalten wird. Eine Feder g hat das Bestreben, die Fassung c ausgeschoben zu erhalten, wodurch das Ventil e geschlossen bleibt. Die Wirkung dieser Anordnung ist folgende:

Im unbenutzten Zustande (Fig. 1) wird durch die Feder g die Fassung c so weit vorgeschoben, als es die Überwurfmutter b gestattet. Das Ventil e schließt die Mündung der röhrenförmig in die Fassung hineinragenden Verlängerung d des Kopfes a ab.

In Schreibstellung (Fig. 2) wird durch das Andrücken des Schreibgerätes an die Unterlage die Fassung c in den Kopf α zurückgeschoben, wobei die Kugel F auf das hervorragende Ende des Ventils β trifft und dieses hebt, wodurch dann die Schreibflüssigkeit zur Kugel F gelangt und auf die Schreibfläche übertragen wird. Hebt man das Schreibgerät von der Unterlage ab, so wird die Fassung c durch die Feder g wieder vorgeschoben. Das nicht mehr durch die Kugel F zurückgehaltene Ventil e schließt sich unter dem Druck seiner Feder h und unterbricht den Zutritt der Schreibflüssigkeit. Dieses Abschließen geschieht aber bereits im Anfang der Ausschiebbewegung der Fassung c; es entsteht daher ein luftverdünnter Raum i (Fig. 1), der auf den die Kugel umgebenden Rest von Schreibflüssigkeit eine Saugwirkung ausübt, Wodurch ein Abtropfen derselben und damit 'ein Klexen vermieden wird.

Claims

PATENT-ANSPRfJ-CfHE:

i. Schreibgerät mit rollender Kugel als Schreibspitze, bei dem-die unter der Wir-

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film

kung einer Feder stehende Kugel bei ihrer Bewegung in der Längsachse des Halterschaftes ein öffnen und Schließen des Tintenzuführungsventils bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die schreibende Kugel (F) in einer besonderen röhrenförmigen Fassung (c) gelagert ist, die im Kopf des Schreibgerätes in Richtung der Längsachse des Halters verschiebbar ist und durch eine Feder (g) in ausgeschobenem Zustande gehalten wird.
2. Schreibgerät nach Patent-Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorschieben der Fassung (c) sich das Ventil (e) eher schließt, ehe die Fassung (c) mit der Kugel (F) ihren Weg beendet hat, wodurch zwischen Ventil (e) und Kugel (F) ein luftverdünnter Raum (i) entsteht, der den zurückgebliebenen Flüssigkeitsrest am Abtropfen verhindert..
3. Schreibgerät nach Patent-Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Fassung (c) und die Kugel (F) als ein in sich geschlossener Bauteil ausgebildet sind, der nach Entfernung einer Überwurfmutter (b) ausgewechselt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.