DE238246C

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Publication number: DE238246C
Application number: DENDAT238246D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— M 238246 KLASSE 5 c. GRUPPE

Schachtbohrmeißel mit Umsetzvorrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1909 ab.

Bei Tiefbohrungen mit Hilfe eines an einem starren Gestänge aufgehängten Schachtbohrmeißels mußte dieser bisher vermittels des Bohrgestänges über Tage durch Mannschaften gedreht werden, während man bei einem an einem Seil aufgehängten Meißel eine besondere Umsetzvorrichtung verwendete, die aus einer mittels Hilfsseiles zu bedienenden Abstützvorrichtung und einer mit dem Meißel verbundenen,

ίο sich in wechselweise auslösbaren Sperrungen der Abstützvorrichtung bewegenden, in der Längsachse verdrehten kantigen Stange bestand.

Durch die vorliegende Erfindung soll die

Umsetzvorrichtung wesentlich vereinfacht, vor allem eine besondere Abstütz- und Sperrvorrichtung entbehrlich gemacht werden, so daß das Umsetzen des Meißels selbsttätig erfolgt, gleichgültig, ob er an einem festen Bohrgestänge oder an einem Seil aufgehängt ist.

Dies geschieht gemäß der Erfindung durch am Meißel angelenkte Teile, die sich bei der Auf- und Abwärtsbewegung des Meißels gegen eine relativ feststehende Masse, z. B. das Erdreich oder die Spülflüssigkeit, abstützen und dadurch dem Meißel die gewünschte Drehung erteilen.

In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι den Meißel bei der Aufwärtsbewegung und

Fig. 2 den Meißel bei der Abwärtsbewegung.

An den einzelnen Flügeln b des Meißels, d. h. an dessen innerem Umfang, sind schräg stehende Klinken oder Stelzen α angebracht, welche beim Hochziehen des Meißels nach unten hängen (Fig. 1), beim Niederfallen des Meißels zuerst auf dem Erdreich aufsetzen und sich bei der Weiterbewegung des Meißels schräg einstellen und diesen infolgedessen verdrehen (Fig. 2).

Statt die Drehung des Meißels durch die auf dem Erdreich sich abstützenden Klinken zu bewirken, kann dies auch durch am Meißel angelenkte Platten c geschehen, die in der im Schacht enthaltenen Spülflüssigkeit einen entsprechenden Widerstand finden. Die Platten c stellen sich in der Ruhelage des Meißels infolge ihres Eigengewichtes schräg ein (Fig. 1); bei der Aufwärtsbewegung des Meißels setzt ihnen die Spülflüssigkeit einen Widerstand entgegen, der einen seitlichen Druck auf die Platten ausübt und deren seitliches Ausweichen hervorruft, wodurch der Meißel gedreht wird. Bei der Abwärtsbewegung des Meißels stellen sich die Platten c parallel zur Bewegungsrichtung des Meißels ein (Fig. 2).

Die Platten können auch nach unten hängen. Sie werden dann bei der Abwärtsbewegung durch den Widerstand der Flüssigkeit schräg eingestellt und verdrehen den Meißel.

Der gleiche Zweck könnte auch durch Kurvennuten oder andere Zwischenmittel er-

zielt werden, in welche mit dem Meißel verbundene Zapfen oder sonstige Widerstände eingreifen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Schachtbohrmeißel mit Umsetzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß an ihm bewegliche Teile angelenkt sind, welche bei der Auf- oder Abwärtsbewegung des Meißels ohne besondere Steuerung selbsttätig in und außer Wirkung treten.
2. Schachtbohrmeißel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Flügeln des Meißels Klinken oder Stelzen (a) angebracht sind, welche beim Niederfallen des Meißels früher als dieser aufsetzen.
3. Schachtbohrmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Meißel bewegliche Blechtafeln (c) oder sonstige Widerstände angebracht sind, die bei der Bewegung des Meißels in der einen oder anderen Richtung sich schräg einstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.