DE2364801B2 - Verfahren zur trocknung insbesondere hygroskopischer stoffe unter selbstaendiger steuerung des klimazustandes in der trocknungsanlage - Google Patents
Verfahren zur trocknung insbesondere hygroskopischer stoffe unter selbstaendiger steuerung des klimazustandes in der trocknungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung insbesondere hygroskopischer Stoffe unter selbständiger
Steuerung des Klimazustandes in der Trocknungsanlage, wobei man die Trocken- und Naßtemperatur so
miteinander koppelt, daß bei jeder Schwankung der einen Temperatur die andere Temperatur so korrigiert
wird, daß die Differenz zwischen beiden Temperaturen konstant bleibt.
Bei der Trocknung von hygroskopischen Materialien, beispielsweise von Holz, muß zwischen dem Trocknungsmittel,
beispielsweise Luft, und dem Trocknungsgut der vorgewählte Wert der Gleichgewichtsfeuchte in
den einzelnen Trocknungsphasen konstant gehalten werden. Geschieht dies nicht, wird der Trocknungsprozess
unterbrochen. Dies erfolgt immer dann, wenn die Feuchtigkeit der Trocknungsluft zu gering ist, wodurch
das Trocknungsgut oberflächlich austrocknet und keine Feuchtigkeit mehr aus den tiefer gelegenen Gutschichten
zur Oberfläche gelangt. In diesem Fall wird von einem Verschalen des Trocknungsgutes durch Porenverschluß
gesprochen. Andererseits führt eine zu hohe Feuchtigkeit der Trocknungsluft zu einer unerwünschten
Verlängerung des Trocknungsprozesses und in vielen Fällen zu einer Qualitätsminderung des Trocknungsgutes,
so beispielsweise bei Hölzern, die sich bei zu hoher Luftfeuchtigkeit verfärben. Da aber der Wert des
Trocknungsgutes, beispielsweise einer einzigen Charge Edelhölzer, oftmals bereits den Wert der gesamten
Trocknungsanlage erreicht, wenn nicht gar übersteigt, ist es ein vorrangiges Bestreben, Trocknungsverfahren
zu entwickeln, bei denen der Wert der Gleichgewichtsfeuchte praktisch unverändert bleibt. Dies ist dann der
Fall, wenn die Differenz <dt zwischen trocken- und
Naßtemperatur konstant bleibt. Tritt eine Änderung ein, so kommt es zu den genannten Nachteilen.
Bei einem bekannten Verfahren der genannten Art (OE-PS 2 68 999) ist der Wert für Ax relativ großen
Schwankungen unterworfen, so daß sich die Gleichgewichtsfeuchte während des Trocknungsprozesses laufend
ändert. Dies ist deshalb der Fall, weil bei zu hohem Feuchtigkeitsgehalt des Trocknungsmittels, also beispielsweise
Luft, ein Frischluft-Abluftwechsel veranlaßt wird, und wenn das Trocknungsmittel einen zu geringen
ίο Feuchtigkeitsgehali aufweist, eine Drosselung des
Frischluftwechsels (Befeuchten-Entfeuchten) bewirkt wird. Das bedeutet aber, daß die Trocknungs- und
Naßtemperaturen ständig starken Schwankungen unterliegen., ihre Differenz also nicht annähernd konstant
gehalten werden kann. Bei dem bekannten Verfahren sind die Trocknungs- und Naßtemperatur steuertechnisch
so miteinander gekoppelt, daß bei jeder Schwankung der einen der beiden Temperaturen die
Einstellung der anderen Temperatur nachkorrigiert wird. Diese Nachkorrektur soll zwar so geschehen, daß
die Differenz zwischen den beiden Temperaturen konstant bleibt, dieses Ziel wird aber mit den
angegebenen Mitteln nicht erreicht, da bei jeder Abweichung einer der beiden Temperaturen von einem
eingestellten Sollwert sofort gegengesteuert wird, also beispielsweise die Entfeuchtung des Trocknungsmittels
einsetzt
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, das bekannte Verfahren so abzuändern, daß der Wert der
Gleichgewichtsfeuchte tatsächlich annähernd konstant bleibt, so daß nicht nur hinsichtlich des Energiehaushaltes
ein optimaler Trocknungsprozeß erreicht wird, sondern das Trocknungsgut optimal geschützt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei zu geringer Feuchtigkeit des Trocknungsmittels die Entfeuchtung für eine vorgegebene Zeit unterbrochen wird, z. B. durch Abbruch des Frischluft-Abluftwechse! und/oder durch Abbruch der Herabsetzung der Feuchtigkeit des Trocknungsmittels durch Kondensation, daß nach Ablauf des Unterbrechungszeitraumes, soweit das Trocknungsmittel die vorgegebene Feuchte durch Wasserabgabe des Trocknungsgutes nicht erreicht hat, dieses bis zum vorgegebenen Wert oder darüber hinaus befeuchtet wird, und daß insoweit die Feuchtigkeit des Trocknungsmittels den vorgewählten Wert während des vorgegebenen Zeitintervalls beibehält, der Frischluft-Abluftwechsel bzw. die Herabsetzung der Feuchtigkeit durch Kondensation nach Ablauf des Zeitintervalls wieder einsetzt, sofern nicht die
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei zu geringer Feuchtigkeit des Trocknungsmittels die Entfeuchtung für eine vorgegebene Zeit unterbrochen wird, z. B. durch Abbruch des Frischluft-Abluftwechse! und/oder durch Abbruch der Herabsetzung der Feuchtigkeit des Trocknungsmittels durch Kondensation, daß nach Ablauf des Unterbrechungszeitraumes, soweit das Trocknungsmittel die vorgegebene Feuchte durch Wasserabgabe des Trocknungsgutes nicht erreicht hat, dieses bis zum vorgegebenen Wert oder darüber hinaus befeuchtet wird, und daß insoweit die Feuchtigkeit des Trocknungsmittels den vorgewählten Wert während des vorgegebenen Zeitintervalls beibehält, der Frischluft-Abluftwechsel bzw. die Herabsetzung der Feuchtigkeit durch Kondensation nach Ablauf des Zeitintervalls wieder einsetzt, sofern nicht die
so Feuchtigkeit des Trocknungsmittels innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls den gewählten Wert
wieder unterschreitet und dadurch die Wiederbefeuchtung einsetzt.
Durch diese Verfahrensweise werden zwischen Phasen der Entfeuchtung und Befeuchtung des Trocknungsgutes sogenannte Erholungspausen für das Trocknungsgut eingeschaltet werden, in denen abgewartet wird, wie sich die Grenzschicht des Trocknungsgutes verhält. Dabei wird beispielsweise der Frischluftwechsel nicht gedrosselt, wie dies bei den bekannten Verfahren der Fall ist, sondern vollständig unterbrochen und erst dann wieder aufgenommen, wenn ein vorgewählter Wert der Lulftfeuchtigkeit in einem bestimmten Zeitintervall erreicht oder überschritten wird. Die sich
Durch diese Verfahrensweise werden zwischen Phasen der Entfeuchtung und Befeuchtung des Trocknungsgutes sogenannte Erholungspausen für das Trocknungsgut eingeschaltet werden, in denen abgewartet wird, wie sich die Grenzschicht des Trocknungsgutes verhält. Dabei wird beispielsweise der Frischluftwechsel nicht gedrosselt, wie dies bei den bekannten Verfahren der Fall ist, sondern vollständig unterbrochen und erst dann wieder aufgenommen, wenn ein vorgewählter Wert der Lulftfeuchtigkeit in einem bestimmten Zeitintervall erreicht oder überschritten wird. Die sich
h5 dadurch ergebenden Differenzen zwischen Naß- und
Trockentemperatur sind wesentlich geringer als bei den bekannten Verfahren, so daß eine diesbezügliche Kurve
der Ist-Werte und Soll-Werte dieser Temperaturdiffe-
renz während des Trocknungsprozesses erheblich geringere Amplituden aufweist. Die sogenannten
Erholungspausen sind so gewählt, daß sie jeweils dann beendet werden, wenn ersichtlich ist, ob die Trocknung
weiterläuft. Dies führt nicht nur dazu, da3 die Trocknungs2:eit so kurz wie möglich gehalten wird,
sondern verhindert auch jede Verschalung des Trocknungsgutes und jede Überbefeuchtung.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf das in der
Zeichnung dargestellte Diagramm näher erläutert.
Die Abszisse 1 im Diagramm stellt den zeitlichen Ablauf, die positive Ordinate 2 die während des
Trocker.prozesses entfernte und die negative Ordinate 3 die während des Trockenprozesses zugeführte Wasser- t5
menge pro Zeiteinheit G/t dar.
Am Beginn 4 des Verfahrens wird Wasser durch die Abluft aus dem Prozeß entfernt. Bei 5 beginnt der
Ist-Wert der Luftfeuchtigkeit den Sollwert zu unterschreiten, die Abluft wird unterbrochen 6. Von diesem
Augenblick an läuft die der Sprüheinrichtung vorgeschaltete 21eituhr bis 7. Dann setzt die Sprühung etn 8,
bis der Soll-Wert der Luftfeuchte wieder erreicht wird 9.
Nach Abschaltung 10 der Sprüheinrichtung beginnt ein
Zeitschalter, der der Ablufteinrichtung vorgeschaltet ist, zu laufen. Nach einem vorgegebenen Zeitintervall 11
wird die Frischluft-Abluftwechseleinrichtung wieder iit Betrieb gesetzt 12 und schaltet erst wieder bei 13 ab,
sobald die: sinkende Luftfeuchtigkeit den Sollwert der Luftfeuchtigkeit unterschreitet. Bei 14 beginnt die
Zeituhr abermals zu laufen. Da innerhalb der vorgegebenen Zeit der Sollwert der Luftfeuchtigkeit erreicht
wird, schaltet sich die Frischluft-Abluftwechseleinrichtung automatisch ein 16 und arbeitet bis 17. Bei 18
beginnt eine neue Laufzeit der Zeituhr, die der Sprühung vorgeschaltet ist. Da eine Selbstbefeuchtung
des Trocknungsmittels vom Trocknungsgut nicht einsetzt, beginnt bei 19 die Sprühung mit einer
Zeitdauer von 20 bis 21. Der Soll-Wert der Luftfeuchtigkeit wird erreicht und überschritten, die Sprühung
schaltet ab 22, die der Entfeuchtung vorgeschaltete Zeituhr beginnt wieder zu laufen. Da durch Wasserabgabe
vom Trocknungsmittel an das Trocknungsgut die Luftfeuchtigkeit des Trocknungsmittels sinkt, bevor das
vorgegebene Zeitintervall abgelaufen ist, setzt bei 23 abermals eine Sprühung ein.
Bei 24 wird bis 25 gesprüht und abgeschaltet, worauf sich der Prozeß, wie oben beschrieben, je nach der
Wasserabgabe des Trocknungsgutes wiederholt. Wenn innerhalb der Wartefrist bei der Umschaltung von
Abluft auf Sprühung die Luftbefeuchtung durch das Trocknungsgut ausreicht, um den Soll-Wert der
Luftfeuchtigkeit wiederherzustellen, setzt keine Sprühung ein. Andererseits, wenn innerhalb der Wartefrist
bei der Umschaltung von Sprühung auf Frischluftwechse! der Ist-Wert der Luftfeuchtigkeit unter den
Soll-Wert sinkt, setzt die automatische Sprühung immer wieder ein, bis die Luftfeuchtigkeit konstant bleibt und
während des vorgegebenen Zeitintervalls nicht absinkt.
Die geschilderten Vorgänge können auch so verlaufen, daß der Wasserentzug bzw. die Wasserzufuhr nicht
wie im gezeigten Diagramm abrupt sondern allmählich gedrosselt erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Trocknung insbesondere hygroskopischer Stoffe unter selbständiger Steuerung des Klimazustandes in der Trocknungsanlage, wobei man die Trocken- und Naßtemperatur so miteinander koppelt, daß bei jeder Schwankung der einen Temperatur die andere Temperatur so korrigiert wird, daß die Differenz zwischen beiden Temperaturen konstant bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß bei zu geringer Feuchtigkeit des Trocknungsmittels die Entfeuchtung für eine vorgegebene Zeit unterbrochen wird, z. B. durch Abbruch des Frischluft-Abluftwechsels und/oder durch Abbruch der Herabsetzung der Feuchtigkeit des Trocknungsmittels durch Kondensation, daß nach Ablauf des Unterbrechungszeitraumes, soweit das Trocknungsmittel die vorgegebene Feuchte durch Wasserabgabe des Trocknungsgutes nicht erreicht hat, dieses bis zum vorgegebenen Wert oder darüber hinaus befeuchtet wird, und daß insoweit die Feuchtigkeit des Trocknungsmittels den vorgewählten Wert während des vorgegebenen Zeitintervalls beibehält, der Frischluft-Abluftwechsel bzw. die Herabsetzung der Feuchtigkeit durch Kondensation nach Ablauf des Zeitintervalls wieder einsetzt, sofern nicht die Feuchtigkeit des Trocknungsmittels innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls den gewählten Wert wieder unterschreitet und dadurch die Widerbefeuchtung einsetzt.
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