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Verfahren und Maschine zur Erzeugung von Platten aus abbindenden, erhärtenden Werkstoffen, wie Beton u. dgl., insbesondere von wasserdichten Bauplatten geringer Wandstärke
Es ist bekannt, Bauplatten aus abbindenden, erhärtenden Werkstoffen, wie Zement und Beton, mit oder ohne Versteifungseinlagen durch Verpressen des Werkstoffes herzustellen. Die Erzeugung in Pressformen hat den Nachteil eines grossen Zeitaufwandes, da die hiezu dienende Presse während der für das Herausnehmen der gepressten Platte und Einbringen des neuen Werkstoffes erforderlichen Zeit nicht ausgenützt werden kann.
Man hat auch versucht, derartige Werkstoffe zwischen umlaufenden Presswalzen zu verdichten und auf die gewünschte Wandstärke zu bringen, was aber keinen befriedigenden Erfolg zeitigte, da einerseits der Werkstoff zwischen den Presswalzen nach allen Seiten ausweicht und dadurch nicht die gewünschte Plattenlänge und-breite aufweist, anderseits die Presswalzen mit dem klebrigen Werkstoff in unmittelbarer Berührung stehen, so dass ein glattes Loslösen von der Mantelfläche der Presswalze nicht gesichert ist.
Ausserdem gewährleistet dieses Verfahren nicht die Erreichung einer gleichförmigen Dichte und ein Ausmass an Verdichtung, das insbesondere für wasserdichte dünnwandige Bauplatten unbedingt gefordert werden muss.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren beseitigt die voraufgezählten Übelstände, indem der zu verarbeitende Werkstoff mit einer seinen Zusammenhalt sichernden, flüssigkeitsdurchlässigen Hülle, z. B. einem Gewebe, versehen und mit dieser, zweckmässig durch eine selbsttätige Fördervorrichtung, der Wirkung von Presswalzen ausgesetzt wird, worauf die Hülle entfernt wird.
Durch die Umhüllung des Werkstoffes, z. B. mit Gewebestreifen, wird erreicht, dass der Werkstoff nicht an den Presswalzen ankleben kann, für die Werkstofflüssigkeit Abfliesskanäle zur Verfügung stehen und die Presswalzen nicht in dem weichen Material schleifen können, vielmehr es zügig mitnehmen.
Die Erfindung erstreckt sich weiters auf die zur Durchführung des Verfahrens geeignete Maschine.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform einer Maschine zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens schematisch im Aufriss.
Über den Auflegetisch 1 läuft ein endloses Förderband 2, das durch die Rollen 3, 4,5, 6, 7,
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der Rolle 11 ist an einem ihrer Enden verschwenkbar, an ihren anderen Enden aber an einem Schlitten 15 gelagert, der zwischen Führungen 16 durch eine Spindel 17 horizontal nach beiden Richtungen hin verstellt werden kann, um die Lage der Achse zwecks Regelung der Laufrichtung des Förderbandes verstellen zu können. Um auch die Spannung des Förderbandes zu regeln, ist die Rolle 13 an einem Hebel 18 als Spannrolle verschwenkbar gelagert.
Zwischen dem Auflegetisch 1, aufweichen der abbindende und erhärtende Werkstoff 19 zwischen zwei Gewebestreifen 20 in entsprechender Dicke, Länge und Breite aufgebracht wird, und der Führungsrolle 3 ist nach bekannter Art unterhalb des Förderbandes 2 ein an der Oberseite mit Durchbrechungen versehener Kasten 21 vorgesehen, der mittels einer Rohrleitung 22 unter Saugwirkung gestellt werden kann, um den Werkstoff teilweise zu entfeuchten.
In der Durchlaufrichtung des Förderbandes 2 liegen nach der Führungswalze 3 die Presswalzen23 und 24, von denen die obere Presswalze 23 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel unverstellbar gelagert ist, wogegen die untere Presswalze 24 an dem einen Arm eines zweiarmigen Hebels 25 sitzt, dessen zweiter Arm durch das Gewicht 26 belastetist. Dadurch wird der zwischen den beiden Walzen 23, 24 hindurchlaufende, von den Gewebestreifen 20 allseitig umhüllte Werkstoff 19 unter entsprechenden Pressdruck gesetzt.
Es ist auch möglich, die obere Presswalze 23 in lotrecht beweglichen Gleitlagern, die untere Presswalze 24 aber unverstellbar anzuordnen, so dass das Gewicht der oberen Presswalze 23 auf den Werkstoff den erforderlichen Pressdruck ausübt. An das Förderband 2, welches durch die Führungsrollen 4, 5 nach unten geführt wird und über die Rolle 14 wieder zum Auflegetisch 1 zurückläuft, schliesst ein Ablegetisch 27 an, der
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ebenso wie der hinter den Druckwalzen 23, 24 befindliche Teil des Förderbandes 2, etwas niedriger liegt als die Ebene des Auflegetisches 1, um eine Verkrümmung der von den Presswalzen ablaufenden Platte zu vermeiden. Der Ablegetisch 27 kann als Wendetisch ausgebildet sein, indem seine Tischplatte um 1800 verschwenkt werden kann.
Zwischen den Teilstücken des Förderbandes 2, die über die Führungsrollen 7, 8, 9 laufen, sind in bekannter Weise je Spritzdüsen 28, 29 vorge- sehen, mit Hilfe derer die Vorder-und Rückseite des Förderbandes 2 mit Wasser abgespült und dadurch reingehalten werden.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende :
Auf das über den Auflegetisch 1 laufende För- derband 2 wird ein entsprechend bemessener Gewebestreifen 20 gelegt und auf diesen die für eine Platte erforderliche Menge an Werkstoff 19 im feuchten Zustand aufgebracht. Nachdem man letzteren mit dem zweiten Gewebestreifen 20 belegt hat, schlägt man noch die über den Werkstoff vorstehenden Enden des unteren oder oberen Gewebestreifens über den anderen Gewebestreifen um.
Das Förderband 2 bringt den so eingehüllten Werkstoff 19 zur Absaugevorrichtung 21, um schon dort eine teilweise Entfeuchtung des Werkstoffes herbeizuführen. Über die Führungsrolle 3 gelangt nun das Förderband 2 samt dem von den Gewebestreifen 20 eingehüllten Werkstoff 19 mit schwacher Neigung nach unten in den vom Förderband 2 und der Presswalze 23 umgrenzten, trichterförmigen Spaltraum, was zur Folge hat, dass der Werkstoff 19 einem allmählich zunehmenden Pressdruck ausgesetzt wird, der schliesslich zwischen den beiden Presswalzen 23, 24 eine sehr hohe Verdichtung des Werkstoffes bewirkt. Hiebei wird die im Werkstoff 19 enthaltene Flüssigkeit durch die Gewebestreifen 20 ausgequetscht, die gleichzeitig auch ein Ankleben des Werkstoffes an der Presswalze 23 bzw. dem Förderband 2 hintanhalten.
Der obere Gewebestreifen 20 bringt es auch mit sich, dass die Presswalze 23 nicht gegenüber dem Werkstoff schleift bzw. dieser rückgestaut, sondern zügig von der Presswalze 23 mitgenommen wird. Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich dann, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Presswalze 23 der Geschwindigkeit des Förderbandes 2 entspricht. Damit der Werkstoff 19 seitlich nicht ausweichen kann und sich dadurch unscharfe Plattenränder ergeben,
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übergreifenden Ringbund versehen sein. Sobald die Gewebestreifen 20 samt dem verpressten Werkstoff 19 aus den Presswalzen 23, 24 genügend weit hervorgetreten sind, werden die Enden der Gewebestreifen 20, z.
B. durch mechanische Greifer, von beiden Seiten der Maschine her erfasst und samt der von ihnen umschlossenen Bauplatte mit der Geschwindigkeit des Förderbandes 2 auf den Tisch 27 gezogen, wodurch ein Aufkrümmen der Bauplatte gegen die Presswalze hin bzw. ein Aufstauen des immerhin noch weichen Platten- materials beim Auflaufen auf den Tisch 27 vermieden wird. Dort nimmt man zunächst den oberen Gewebestreifen 20 ab und ersetzt ihn zweckmässig durch eine Platte aus Holz od. dgl.
Wird nun die Platte des Ablegetisches 27 um 180 gewendet, so kann auch der zweite nun nach oben liegende Gewebestreifen 20 entfernt werden, so dass die fertig verpresste Bauplatte auf der Holzplatte liegend in den Trockenraum abgeführt werden kann. Hiedurch ist eine fliessende, unnötige Zeitverluste vermeidende Erzeugung von Bauplatten möglich, die verhältnismässig dünnwandig sind und zufolge der Umhüllung des Werkstoffes während des Verpressens eine ausserordentlich hohe Verdichtung erfahren. Die so hergestellten Platten weisen eine hohe Festigkeit auf.
Der Auflegetisch 1 kann auf einer gesonderten Einrichtung vorgesehen sein, welche an die Vorrichtung zum Verpressen heranfahrbar ist. In diesem Falle trägt der Auflegetisch 1 ein gesondertes endloses Förderband, das unmittelbar in das Förderband 2 für die Pressvorrichtung übergeht und dadurch den am Auflegetisch 1 vorbereiteten und eingehüllten Werkstoff der Maschine zuführt.
Falls eine besondere hohe Verdichtung des Werkstoffes 19 gewünscht wird, können auch zwei oder mehrere Saugkästen 21 und Presswalzen 23, 24 in abwechselnder Aufeinanderfolge hintereinander geschaltet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von Platten aus abbindenden, erhärtenden Werkstoffen, wie Beton u. dgl., insbesondere von wasserdichten Bauplatten geringer Wandstärke, dadurch gekennzeichnet, dass der zu verarbeitende Werkstoff (19) mit einer seinen Zusammenhalt sichernden, flüssigkeitsdurchlässigen Hülle (20), z. B. einem Gewebe, versehen und mit dieser, zweckmässig durch eine selbsttätige Fördervorrichtung (2), der Wirkung von Presswalzen (23, 24) ausgesetzt wird, worauf die Hülle (20) entfernt wird.