DE236328C

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Info

Publication number: DE236328C
Application number: DENDAT236328D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 236328 -KLASSE 21 d. GRUPPE

Induktionskupplung angetrieben wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Juni 1908 ab.

Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom

20. März 1883

14. Dezember iqoo auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 13. Juni 1907 anerkannt.

die Priorität

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit einer Welle, die in bekannter Weise mittels einer mehrphasigen Induktionskupplung angetrieben wird, bei der der eine Teil eines Mehrphasengenerators mit der treibenden Welle starr verbunden ist und der andere zusammen mit einem Teile eines aus dem Generator zu speisenden Mehr-■ phasen-Induktionsmotors mit der getriebenen Welle starr verbunden ist, während der zweite Teil des Motors feststeht. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung dreier Geschwindigkeiten entweder der Generator mit kurzgeschlossenem Sekundärteil allein als Kupplung benutzt oder aber der aus dem Sekundärteil entnommene Strom dem Motor in einem oder anderem Sinne zugeführt wird, so daß das Motordrehmoment die Wirkung der Generatorkupplung unterstützt oder ihr entgegenwirkt.

Die Maschinenteile können verschiedenartig angeordnet sein, es empfiehlt sich jedoch zwecks Gewichtsersparnis eine Anordnung nach Fig. 1. Der besonders erregte Feldmagnet α des Generators sitzt auf der Welle δ einer Dampfturbine c. Die sekundäre oder erzeugende Wicklung d ist an der inneren Zylinderfläche eines umlaufenden Teiles e angeordnet, der durch Arme f mit der anzutreibenden Welle g starr verbunden ist. Auf seiner äußeren Zylinderfläche trägt dieser Teil eine Wicklung h, die den sekundären Teil eines Mehrphasenmotors bildet, dessen primärer Teil feststehend angeordnet ist und den erwähnten sekundären Teil h umgibt. Bei dieser Anordnung gehört der mit der anzutreibenden Welle g fest verbundene Teil e also gleichzeitig den zwei elektrischen Systemen α und i an. Der mehrphasige Strom wird wie gewöhnlich der sekundären Wicklung d des Erzeugers entnommen und durch Vermittlung von Schleifringen k und Bürsten j dem Netz m, η, ο zugeführt, an das die Zuleitungsdrähte für den primären Teil oder Ständer i des Motors unter Zwischenschaltung eines Umschalters p angeschlossen sind. Diese Anordnung gestattet, den Strom teilweise noch für einen anderen Zweck als nur zum Antrieb zu verwenden oder ihn sogar ganz für andere Zwecke zu benutzen, wenn die anzutreibende Welle g festgehalten und der Motor h, i ausgeschaltet wird, oder wenn der Antrieb der Welle g durch die Generatorwirkung allein bewerkstelligt wird.

Fig. 2 zeigt eine Anordnung ohne das Netz m, n, 0.

Es kann auch, wie Fig. 3 zeigt, die Einrichtung derart getroffen sein, daß die sekundäre bzw. erzeugende Wicklung d des Generators wie bei der Einrichtung nach Fig. 1 an der inneren Zylinderfläche des umlaufenden, mit der Welle g fest verbundenen Teiles e sitzt, daß jedoch die äußere Zylinderfläche des Teiles e eine Wicklung A¹ trägt, welche als primärer Teil eines Motors dient, dessen sekundärer Teil i¹ feststeht und den primären h¹ umgibt. Bei dieser Einrichtung wird der Strom des sekundären Teiles d des Erzeugers dem primären Teil Ä¹ des Motors durch Schleifringe k, Bürsten j Umschalter p, Bürsten j¹ und Schleifringe k¹ zugeführt.

Der sekundäre Teil h (Fig. 1 und 2) bzw. i (Fig. 3) des Motors kann zur Änderung des in ihm fließenden Stromes und damit der Schlüpfung und der Geschwindigkeit des mit der anzutreibenden Welle g fest verbundenen Teiles e mit Widerständen in Verbindung stehen.

Eine solche Einrichtung, die im übrigen der der Fig. 1 gleich ist, zeigt die Fig. 4. Hier ist die sekundäre Wicklung h mit Widerständen durch Schleifringe t und Bürsten u verbunden. Wie bei der Einrichtung nach Fig. 2 und 3 fehlt auch hier das Netz m, n, 0.

In den einzelnen Figuren ist noch ein Kurzschließer q vorgesehen, um, wenn der Antrieb der Welle g durch das Generatordrehmoment allein bewirkt werden soll, die sekundäre Wick-.

lung d des Generators kurzschheßen zu können.

Der umlaufende Teil α des Erzeugers kann

mit gleichbleibender oder verschiedener Geschwindigkeit umgedreht werden und dabei seinerseits wieder Änderungen in der Periodenzahl bewirken, auch kann die relative Geschwindigkeit oder Schlüpfung zwischen dem primären Teil α des Erzeugers und dem sekundären d des in einem Teil vereinigten Generator- und Motorteiles durch Veränderung der Felderregung im Teile α verändert werden. Die Drehrichtung des in einem Teile vereinigten Generator- und Motorteiles kann durch Umkehr der Richtung des dem Motorständer i bzw. i¹ zugeführten Stromes vermittels Schalter p verändert werden.

Wird im Betriebe die Generatorwicklung d des vereinigten Generator- und Motorteiles kurzgeschlossen und der Motor h, i (Fig. i, 2 und 4) bzw. h¹, i¹ (Fig. 3) unwirksam, so wird das auf die Welle g übertragene Drehmoment dem in der Wicklung d fließenden Strome proportional, so daß sich dieser Teil mit einer Geschwindigkeit drehen muß, die von dem Widerstand abhängt, den die Welle dem übertragenen Drehmoment entgegensetzt. Wird die primäre Wicklung i des Motors h, i (Fig. Ί, 2 und 4) bzw. h¹ (Fig. 3) durch Schließen des Schalters p eingeschaltet, so kann sich zu der erwähnten Geschwindigkeit die von den Wicklungen h, i bzw. h¹, i¹ erzeugte addieren oder sich von ihr abziehen. Es hängt dies von der Richtung und Größe des vom Motor hervorgebrachten Drehmomentes ab. Endlich kann das Drehmoment des Motors h, i bzw. h¹, i¹. durch eine Anordnung der Polwicklungen geändert werden, bei der sich die wirksame Zahl der Polpaare nach Belieben ändern läßt.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit einer Welle, die mittels einer mehrphasigen Induktionskupplung angetrieben wird, bei der der eine Teil eines Mehrphasengenerators mit der treibenden, der andere zusammen mit einem Teile eines aus dem Generator zu speisenden Mehrphasen-Induktionsmotors mit der getriebenen Welle starr verbunden ist, während der zweite Teil des Motors feststeht, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung dreier Geschwindigkeiten der Generator mit kurzgeschlossenem Sekundärteil allein als Kupplung benutzt oder der aus dem Sekundärteil entnommene Strom dem Motor in einem oder anderem Sinne zugeführt wird, so daß das Motordrehmoment die Wirkung der Generatorkupplung unterstützt oder ihr entgegenwirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in Deu reicmsBruCkereI.