DE2362190A1 - Bremsbacke, insbesondere fuer kraftfahrzeug- und industriebremsen - Google Patents
Bremsbacke, insbesondere fuer kraftfahrzeug- und industriebremsenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. VON KREISLER DR.-!NG. SCHÖNWALD 23621
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DiPL-CHEM. ALEK VON KREIStER
DIPL-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL-ING. SELTiNG
5 KOLNT1DEICHMANNHAUs
' 13.12.1973 Sch/Sd
Textar GmbH, 509 Leverkusen-Schlebusch, Jägerstraße 1 - 25
Bremsbacke, insbesondere für Kraftfahrzeug- und Industriebremsen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsbacke mit einem auf
einer Trägerplatte angeordneten-Reibbelag für Scheiben- oder Trommelbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge und Industriebremsen.
Es ist bekannt, als Reibmaterial für den Reibbelag organische oder anorganische Bindemittel und Füllstoffe zu verwenden, wobei als organische Bindemittel temperaturhärtbare
Kautschukverbindungen sowie Natur- und Kunstharze dienen. Die
Füllstoffe können aus Asbest- und/oder Mineralwolle, Metall-,
spänen, Metalloxyden u.dgl. bestehen. Hierbei ist es ferner
bekannt, die obere Schicht des Reibbelages, die in Wirkein-' griff mit einer Gegenfläche, z.B. einer Scheibe, Trommel od.
dgl. gebracht wird, mit einer Schleif mittelschicht". vorbestimmter
Stärke zu bedecken. Eine solche Schleifmittelschicht hat
die Aufgabe, bei Erstbenutzung der Bremsbacke die Gegenfläche der Bremsscheibe oder Bremstrommel einer Reinigungsarbeit
zu unterwerfen und die Gegenfläche glatt zu schleifen. Für die
Schleifmittelschicht vorbestimmter Stärke werden abrasiv
wirkende Schleifteilchen mit einem oder mehreren wärmeaushär-
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tenden Bindemitteln verwendet. Dadurch können Oberflächenveränderungen
jeder Art an der Gegenfläche der Reibscheibe bzw. der Trommel bis zu einer gewissen Tiefe beseitigt
werden. Nach Abnutzung der auf den Reibbelag aufgebrachten Schleifmittelschicht kommt sodann das eigentliche Reibmaterial
zur Wirkung. Es hat sich gezeigt, daß die auf den Reibbelag aufgebrachten Schleifmittelschichten nicht geeignet
sind, an der Gegenfläche befindliche Riefen, die aufgrund mechanischer Beanspruchung entstanden sind, und
auch tiefere Rostnarben einzuglätten. Darüber hinaus kann die Schleifmittelschicht zu einer Riefenbildung auf der Gegenfläche
durch die in der Schleifmittelschicht befindlichen Schleifmittelkörner beitragen, da die Flache des Reibbelages
der Bremsbacke und die Gegenfläche in einer unverrückbaren
Lage zueinander bleiben und keine Querverschiebung zueinander haben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bremsbacke mit einer Schleifmittelschicht auf dem Reibbelag zu schaffen, mit
der Riefen und andere Unregelmäßigkeiten in der Oberflasche der Gegenfläche mit Sicherheit eingeglättet werden
und durch den SchleifVorgang der Bremsbacke selbst das Erzeugen
einer Riefung od.dgl. an der Gegenfläche mit Sicherheit
ausgeschaltet ist. Die Bremsbacke mit einem auf · einer Trägerplatte befindlichen Reibbelag, dessen in Wirkeingriff
mit einer Gegenfläche stehende Oberfläche mit einer Schleifmittelschicht vorbestimmter Stärke bedeckt ist,
zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß die Schleifmittelschicht
an ihrer Oberfläche senkrecht bzw. etwa senkrecht zur Bewegungsrichtung der Gegenfläche verlaufende
rippenartige Erhöhungen aufweist, und daß die Erhöhungen über ihren Längsverlauf unregelmäßig unterbrochen
sind. Vorteilhaft sind die Schleifmittelkörnchen in der
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Schleifmittelschicht längs der rippenartigen Erhöhungen so '
verteilt, daß - in der Seitenprojektion des Reibbelages mit
der Schleifmittelschicht gesehen - in jeder über die Breite \
der Schleifmittelschicht bzw. des Reibbelages verlaufenden
Linie mindestens ein Schleifmittelkörnchen anzutreffen ist.
Auf diese Weise wird bei einer Bremsbacke mit einem eine
Schleifmittelschicht aufweisenden Reibbelag·die Neigung zur Riefenbildung auf der zu bearbeitenden Gegenfläche von
Anfang an unterbunden. Es wird weiterhin für eine ausreichende
Spanabführung gesorgt. Wenn weiterhin die aufgebrachte Schleifmittelschicht eine Temperaturbeständigkeit
aufweist,· die derjenigen des sie tragenden Reibmaterials
entspricht, wird erreicht, daß auf der Gegenfläche ein Abtrag vorbestimmter Höhe so durchgeführt werden kann, daß das
Reibmaterial des Reibbelages gleichmäßig auf der ganzen Fläche an der Gegenfläche zur Wirkung gelangt.
Die Dicke-der Schleifmittelschicht beträgt vorteilhaft zwischen 0,j5 bis 0,6 mm. Die Korngröße der Schleif partikel kann
zwischen 10 bis' 125 Mikron schwanken, wobei der Hauptanteil
zwischen 20 bis 40 Mikron liegen soll. Die Schleifmittel als
Füllmittel in der Schleifmittelschicht können sich aus natürlichen
und künstlichen Schleif- und Ppliermitteln'zusammensetzen und aus folgenden Materialien bestehen: Karbörundum,
Korund (Al2O^), Bimssteingrieß, Siliciumcarbid (SiC),
Zirkonsand (ZrOp), Glasmehl, Quarz (SiOp), Chromoxyd (Cr2O,)
oder Gemischen dieser einzelnen Stoffe. .
Die Bindemittel bestehen vorzugsweise aus einem oder mehreren
thermisch härtbaren Harzen, wie z.B. Novolak oder Zweistufenharze auf Phenolbasis, wie Kresol, Xylenol, enthaltend
u.a. einen Hexamethylentetramingehalt von 4 bis 15$; ferner
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Resole oder Einstufenharze auf der Basis Phenol oder Phenolderivate
wie Kresol, Xylenol und Formaldehyde; modifizierte Novolake- oder Resolharze. Diese Harze können mit
Polyvinylformal, Cashew (Cardolite) und ähnlichen Stoffen
modifiziert sein. Als Bindemittel können auch trocknende Alkydharze auf der Basis von Leinöl, Ricineöl u.dgl. verwendet
werden.
Die Füllmittel oder Schleifmittel, die in der Schleifmittelschicht
verwendet werden, betragen vorteilhaft etwa 65 bis 75 Gewichtsprozent.
Es ist wichtig, daß die Schleifmittelschicht eine genügende
thermische Stabilität aufweist, die mindestens die Wärmebeständigkeit des Reibmaterials besitzt. Die minimale Temperaturbeständigkeit
der Schleifmittelschicht kann durch die Auswahl der Bindemittel und/oder durch den Aushärtungsgrad
bei der thermischen Behandlung bestimmt werden. Unter "Minimumtemperaturbeständigkeit"
wird verstanden, daß bei einer Temperatur von 5000C weniger als 7$ des Bindemittels zerfällt
und kein meßbarer Zerfallsanteil bei der Betriebstemperatur der Bremse mittels einer thermographischen Analyse
nachzuweisen ist.
Die Schleifmittelschicht wird zweckmäßig auf dem bereits fertig gespreßten Reibbelag aufgebracht, wobei der Reibbelag
beim Pressen bereits einer Wärmebehandlung unterzogen wurde. Dies hat den Vorteil, daß für die Schleifmittelschicht
eine genau definierte Schichtdicke eingehalten werden kann. Man erhält die Gewißheit, daß nach einem vorbestimmten
Abnutzungsgrad nur noch das Reibmaterial des Reibbelages wirksam ist. Das Aufbringen der Schleifmittelschicht
auf dem gepreßten Reibbelagkörper ist,so vorzusehen, daß die Schleifmittelschicht über die Fläche gesehen eine un-
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gleichmäßige Dicke aufweist. Dies erfolgt vorteilhaft durch Aufwalzen der Schleifmittelschicht·, wobei die umfangsflärche
der Walze die ungleichmäßige Oberflächengestaltung vorbestimmter Art aufweist. Die" Schleifmittelschicht kann aber
auch auf andere Weise, z.B. durch Aufspritzen, Aufstreichen u.dgl. auf dem Reibbelagkörper aufgebracht werden. Nach
Aufbringen der Schleifmittelschicht kann diese in einem Ofen durch Wärmezufuhr ausgehärtet werden.
Es ist vorteilhaft, das Bindemittel der Schleifmittelschicht
auf der Basis desjenigen des Reibmaterials des Reibbelages vorzusehen. Dadurch läßt sich die Warmaushärtung des mit
der Schleifmittelschicht Versehenen Reibbelages in einem
Arbeitsgang und.bei ein und derselben Temperatur durchführen. Ferner ist es zweckmäßig, daß die Schleifmittelschicht
und das Reibmaterial des Reibbelages annähernd den gleichen
Reibwert erhalten. Dies hat den Vorteil, daß bei ungleichmäßigem
Verschleiß der Bremsbacke kein Schiefziehen des Fahrzeuges beim Übergang von der Schleifmittelschicht zu
der Reibmaterialschicht eintreten kann.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht auf die Bremsbacke gemäß der Erfindung mit einer Schleifmittelschicht auf dem Reibbelag,
im Schema. "
Fig. 2 stellt eine Seitenansicht der Bremsbacke der Fig.. 1
in Richtung des Pfeiles II dar.
Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
Die Bremsbacke 1- weist eine Trägerplatte '2 auf, auf der ein
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Reibbelag 3 aufgepreßt ist. Auf der Oberfläche des Reibbelages
3 befindet sich eine Schleifmittelschicht 4 von vorbestimmter
Dicke. Die Schleifmittelschicht 4 weist an ihrer Oberfläche senkrecht bzw. etwa senkrecht zur Bewegungsrichtung
einer Gegenfläche, z.B. einer Reibscheibe od.dgl., verlaufende rippenartige Erhöhungen 5 auf. Die Bewegungsrichtung
der Gegenfläche einer Reibscheibe od.dgl. ist durch den Pfeil VI veranschaulicht. Die rippenartigen Erhöhungen
haben über ihren Längsverlauf keine gleichförmige Höhe, sondern die Rippen 5 weisen in Richtung ihrer Längsachse
mehr oder weniger unregelmäßige Unterbrechungen 7 auf. Dies bedeutet, daß der rippenförmige Verlauf der Erhöhungen 5
sich aus mehr oder weniger dicht aneinanderliegenden Buckeln
8 zusammensetzt, zwischen denen sich die Unterbrechungen 7 befinden. Die Verteilung der Buckel 8 von Rippe zu Rippe ist
hierbei so gewährleistet, daß - in Richtung des Pfeiles VI gesehen - in jeder gedachten, in Bewegungsrichtung der Gegenfläche
verlaufenden Linie mindestens ein Buckel in bezug auf die Gesamtheit der rippenförmigen Erhöhungen 5 vorhanden
ist. Dadurch wird erreicht, daß die Entstehung einer Riefenbildung auf der Gegenfläche' durch die Wirkung der
Schleifmittelschicht 4 mit Sicherheit ausgeschaltet ist. Zugleich ist für einen einwandfreien Spanabfluß gesorgt.
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Claims (7)
- — τ —Ansprücheremsbacke, bestehend aus Trägerplatte und Reibbelag, der aus organischen oder 'anorganischen Bindemitteln und Füllstoffen gebildet ist und dessen in Wirkeingriff mit einer Gegenfläche, z.B. Scheibe, Trommel od.dgl., stehende Oberfläche mit einer Schleifmittelschicht vorbestimmter Dicke bedeckt ist, die aus schleifenden Teilchen und einem oder mehreren wärmeaushärtenden Binde- .. mitteln besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifmittelschicht (4) an ihrer Oberfläche senkrecht bzw» et·» wa senkrecht zur Bewegungsrichtung der Gegenfläche verlaufende rippenartige Erhöhungen (5) aufweist, und daß die rippenartigen Erhöhungen (5) über ihren Längsverlauf durch Bildung von Buckeln (8) unregelmäßig unterbrochen sind.
- 2. Bremsbacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Buckel (8) längs der rippenärtigen Erhöhungen (5) so verteilt sind, daß - in der Seitenprojektion der Bremsbacke gesehen - über den Längsverlauf aller rippenartigen Erhöhungen die Reihe der Buckel geschlossen erscheint.
- 3. Bremsbacke nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der.Schleifmittelschicht zwischen etwa 0,3 bis 0,6 mm beträgt.
- 4. Bremsbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße der Schleifpartikel in dem Bereich zwischen 10 bis 125 Mikron, und zwar mit dem: Hauptanteil zwischen 20 bis 4o Mikron liegt.309826/0OA723621
- 5. Bremsbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifmittelschicht (4) etwa 65 bis 75 Gewichtsprozent Schleifmaterial und etwa bis 25 Gewichtsprozent Bindemittel enthält.
- 6. Bremsbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet, daß das ausgehärtete Bindemittel der Schleifmittelschicht (4) eine Temperaturbeständigkeit aufweist, die mindestens der Temperaturbeständigkeit des im Reibmaterial enthaltenen Bindemittels-entspricht, und daß das Minimum der Temperaturbeständigkeit der Schleifmittelschicht dadurch bestimmt ist, daß bei einer Temperatur von 5000C.wehiger als etwa 7$ des Bindemittels zerfällt und bei der Betriebstemperatur der Bremse kein' meßbarer Zerfallsanteil des Bindemittels nachzuweisen ist.
- 7. Bremsbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifmittelschicht (4) auf dem fertig gepreßten und formbeständigen Reibbelagkörper aufgebracht ist.509826/0047
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