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Bogenablenker für Buchbindereimaschinen Die Erfindung betrifft einen
Bogenablenker für Buchbindereimaschinen, insbesondere für Taschenfalzinaschinen,
beispielsweise zum Überbrücken unerwünschter Falzeinheiten eines Taschenfalzwerkes
zum Erreichen eines bestimmten Balzschemas.
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In den gebräuchlichen Taschenfalzmaschinen bestehen die einzelnen
Falzwerke aus zwei Einlaufwalzen und mehreren parallel zu den Einlaufwalzen gelagerten
Falzwalzen. Derartige Falzwalszen sind so angeordnet, daß jeweils zwischen zwei
solcher Walzen wahlweise entweder eine Falztasche oder ein Bogenablenker einsetzbar
ist. Hierbei dienen die Falz-.
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taschen zur Falzbildung nach dem Stauchfaltenprinzip, während die
Bogenablenker zur Umleitung, d. h. Uberbrückung einzelner Falzwalzen.benutzt werden.
Durch die wahlweise Anordnung der Falztaschen und Bogenablenker ist es somit möglich,
die verschiedensten alzarten, vom einfachen Falzbruch bis zum mehrfachen Parallelfalzbruch,
herzustellen.
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Die zu falzenden Papierbogen laufen mit hoher Geschwindigkeit zwischen
den Einlaufwalzen in das Falzwerk ein und durchlaufen dasselbe. Hierbei treffen
sie mit ihrer Vorderkante bzw. der jeweiligen Falzkante auf die eingesetzten Falztaschen
oder Bogenablenker auf und werden von diesen aufgenommen oder umgeleitet. I)er Anstoß
der Papierbogen an die Bogenablenker verursacht dabei, besonders bei großen Falzgeschwindigkeiten
und harten steifen Papieren, ein hartes, schlagendes Geräusch. Dieses addiert sich
mit den übrigen Maschinengeräuschen, so Ze B. auch mit den Laufgeräuschen der Falzwalzen
zu einer für die Bedienungskräfte unzumutbaren Stärke.
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Zwar ist es bereits bekannt, die durch das Anschlagen der Falzbogen
au die Falztaschenanschläge auftretenden Geräusche durch @challdämmende Umhüllungen,
die um die Palztaschen angebracht sind, ZU mindern. Derartige Umhüllungen verschlechtern
jedoch die Ubersichtlichkeit der Faizwerke und erschweren die Bedienung der Maschine
beim Umrichten sowie beim Beseitigen auftretender Stopper. In der Praxis konnten
sich deshalb derartige schallmindernde Mittel bisher nicht durchsetzen.
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Zweck der Erfindung ist es, die Geräusche an den Buchbindereimaschinen
weitmöglichst zu verringern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in die 3uchblndereimascbinen,
vorzugsweise Taschenfalzmaschinen, einsetzbaren Bogenablenker derart weiter zu entwickeln,
daß die Falzbogen die Bogenablenker nahezu geräuschlos durchlaufen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß der Bogenablenker
selbst aus einem schallschluckenden oder schalldämmenden Körper besteht oder mit
einem acballschluckenden oder schalldämmenden Belag oder Körper versehen ist. Hierbei
ist es möglich, die Ablenkerfläche in an sich bekannter Weise, gerade oder gekrümmt
zu gestalten und für diese ein verschleißfestes Material zu verwenden.
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Für den Fall, daß der gesamte Bogenablenker als schallschluckender
oder schalldämmender Körper ausgebildet list, kann die Ablenkerfläche auch mit einer
bmierung versehen sein. Eine solche kann beispielsweise aus einem Metall-oder Kunststoffüberzug
bestehen. Pur den Fall der Umkleidung des Bogenablenkers mit schallschluckenden
oder schalldämmenden Materialien können diese von starrer oder flexibler Beschaffenheit
sein, wobei die starren Materialien den Vorzug genießen. Insbesondere kommen hierfür
Materialien mit hohem Schallabsorptionsvermögen in Betracht. Das sind vorwiegend
Stoffe mit großer Porösität, wie beispielsweise Textilien, Gummi, Leder oder verschäumte
Plaste. Hierbei sind solche Materialien zu bevorzugen, die entgegen einer statischen
Aufladung
wirken bzw. eine solche Aufladung nicht unterstützen. Es ist auch vorteilhaft, wenn
die Materialien, zu-.
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mindest in den Randzonen der Falzwalzen elastisch sind, um Stopper
aufzunehmen.
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Für die inwendungsform der Bogenablenker als Körper werden vorteilhafterweise
verschäumte Plaste, vorzugsweise Schaumpolystyrol, verwendet.
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Für die Erhöhung der nchallmindernden Wirkungsweise ist es zweckmäßig,
den schallschluckenden oder schalldämmenden Belag auch über den oder die Ablenkerhalter
auszudebnen.
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Selbstverständlich kann auch der Ablenkerhalter allein mit einem gesonderten
Belag oder Körper versehen oder in diesen eingeschlossen sein.
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Die schallschluckenden Körper können sich auch über den Bereich der
Falzwalzen ausdehnen. Dadurch werden gleichzeitig die Faizwalzengeräusche absorbiert.
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Hierbsi ist es vorteilhaft, die Dimensionierung dieser Körper so zu
bemessen, daß ihre Dicke gleich oder geringfügig kleiner als der Teilungsabstand
der Falzwalzen ist. Die nebeneinander angeordneten Körper schirmen dann die Falzwalzen
ab. Weiterhin können maßliche Festlegungen so getroffen sein, daß ausreichende Zwischenräume
für Falzwalzenauslenkungen besteben. Selbstverständlich ist es auch möglich, die
Falzwalzen mit gesonderten Schallschluckelementen abzuschirmen, die über einzelne
oder mehrere Balzwalzen reichen.
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Nach einer anderen Ans führung kann der schalischluckende oder schalldämmende
Belag oder Körper zur Vergrößerung der Schalidämmung und des Schallisolationsmaßes
auch doppel- oder mehrschichtig ausgebildet sein. Voraussetzung zur Schalldämmung
ist hierbei, daß die aus schallschluckendem Werkstoff bestehenden Wandungen nicht
starr miteinander verbunden sind.
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Weiterhin ist es möglich, daß in dem schallschluckenden oder schalldämmenden
Belag oder Körper ein oder mehrere Hohlräume vorgesehen sind. Diese Hohlräume wirken
als Resonator und erhöhen damit die Absorption des Schalles. Hierbei können
einzelne
oder alle Hohlräume mit faser- oder pulverförmi gen Schalschluckstoffen, wie z.
3. Watte, Piatherm, Glaswolle oder Schlackenwolle ausgefüllt sein. Im Falle der
doppel- oder mehrschichtigen Ausbildung des Belages oder Körpers ist es auch denkbar,
die bezeichneten oder andere Schalschlucktoffe als Füllmaterial zwischenzufügen.
So ist es möglich, die vielseitigsten Mittel zur Schallabsorption an den Bogenablenker,
an dessen Ilaltern oder an beiden anzubringen und beliebig miteinander zu kombinieren
Eine zweite Lösung als Nebenlösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist
die Anordnung von Körperschall unterbrechern. Diese sind an den Verbindungsstellen
der Bogenablenker mit Ablenkerhaltern bzw. dem Maschinengestell oder anderen die
Bogenablenker tragenden Maschinenelementen, beispielsweise an zurückgezogenen Fal
ztas chen angebracht.
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Durch die Anordnung solcher Körperschallunterbrecher wird verhindert,
daß sich die durcdh das Anschlagen der Bogen auf die Bogenablenker hervorgerufenen
Schlaggeräusche und Schwingungen auf die den Bogenablenker tragenden Maschinenelemente
übertragen. Als geeignete Körperschallunterbrecher kommen hierbei beispielsweise
Silentverbindungen (Gummilager) in Betracht, die eingelegt oder aufvulkanisiert
sein können.
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In gleicher Weise ist es auch möglich, die Ablenkerhalter über Körperschallunterbrecher
mit den die Ablenkerhalter tragenden Maschinenelementen zu verbinden. Dadurch werden
die von den Bogen erzeugten Schläge doppelt abgefangen.
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Die Haupt- sowie die Nebenlösung können auch miteinander kombiniert
sein. Die durch die Körperachallunterbrecher hergestellten Verbindungen sind dann
mit dem schallschluckenden oder schalldämmenden Belag oder Körper versehen oder
in die sen eingeschlossen. Damit wird die maximale Wirkung der Schallabsorption
ersielt.
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Durch die erfindungsgemäße Ausstattung der Bogenablenker mit schallschluckenden
oder schalldämmenden Werkstoffen sowie durch den Einsatz von Körperschallunterbrechern
wird erreicht,
daß sich die Geräusche des Anschlagen der Bogen an
die Rogenablenker weit vermindrn. Gleichzeitig absorbieren jedoch die schallschluckenden
Körper infolge ihrer Überdochung der Falzwalzen auch einem großen Teil der Falzwalzengeräusche.
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Die an dem Falzwerk insgesamt auftretenden Geräusche werden somit
weit unterhalb die für die Bedienungskräfte zumutbare Grenze gesenkt. Damit ist
es möglich, mit verbältnismäßigeringem Aufwand die Arbeitwbedingungen an der Falzmaschine
bedeutend zu verbessern.
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Die Frfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen: Fig. 1: einen Schnitt durch das Falzwerk
einer Taschenfalzmaschine mit eingesettzten Bogenablenkern, die mit schallschluckenden
Körpern versehen sind Fig. 2: das Falzwerk nach Fig. 1 mit zusätzlich angeordneten
Körperschallunterbrechern.
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Das Falzwerk einer Taschenfalzmaschine besteht aus einer Einlaufwalze
1 und Faizwalzen 2 bis 6, von denen jeweils zwei nebeneinander und im rechten Winkel
hierzu senkrecht untereinander angeordnet sind (Fig. 1). Zwischen den Walzen 1 und
3, 2 und 4, 3 und 5 sowie 4 und 6 ergeben sich somit Zwischenräume, in die normalerweise
Falztaschen eingesetzt sind.
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Eine solche Falztasche 7 ist in Fig. 1 zwischen der Einlaufwalze 1
und der Falzwalze 3 vorhanden. Es könnten jedoch, je nach Bedarf, weitere Falztaschen
eingesetzt sein Eine jede derartige Falztasche bildet mit ihren beiden Falzwalzen
eine Falzeinheit. Für den Fall, daß einzelne solche Falzeinheiten nicht genutzt
werden sollen, müssen deren Falztaschen herausgenommen, znrückgezogen oder ausgeschwenkt
und durch einen Bogenablenker überbrückt werden. In der Zeichnung ist dies bei drei
Falzeinheiten erfolgt. Zwischen die Falzwalzen 2;4 ist hier ein Bogenablenker 8
zwischen die Falzwalzen 3;5 ein Bogenablenker 9 und zwischen die Falzwalzen 4;6
ein Bogenablenker 10 eingesetzt. Diese Bogenablenker 8 bis 610 besitzen je eine
Ablenkerschiene 8' bis 10' und sind an
Ablenkerhaltern 11 bis 13
an aur der Zeichnug nicht ersichtlichen Maschinenelementer, beispialaweise dem Maschinenrahmen,
dem Gestell der entfernten Falztasche oder dgl., befestigt.
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Die Bogenablenker 8 bis 10 sind mit 10 einem schallschukkenden oder
schalldämmendem Körper 14 bis 16 versehen. In Fig. 1 sind diese Körper zum Zwecke
der Erlzäuterung unterschiedlich gestaltet. Dar Körper 14 des Bogenablenkers 8 besteht
hierbei aus einem Stück, wobei die Rückseite der Ablenkerschiene 8' mit dem Körper
14 verbunden, der übrige Teil des Bogenablenkers 8, einschließlich dem Halter 11,
von dem Körper 14 eingeschlossen ist. Der Hörper 15 des Bogenablenkers 9 ist mehrschichtig
ausgebildet, wobei die einzelnen Schichten quer zur Einsatzrichtung des Bogenablenkers
9 verlaufen. Die Schichten können jedoch in nicht gezeichneter Weise auch länge,
schräg oder kombiniert angeordnet sein. Der Körper 16 des Bogenablenkers 10 ist
als Hohlraum gestatet und mit einem faserförmigen Schallschluckstoff 16' ausgefüllt.
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Ein zu falzender Bogen 17 läuft zwischen der Einlaufwalze 1 und der
Falzwalze 2 in das Falzwerk der Taschenfalzmaschiene ein. Dabei gelangt er zunächet
in die Faltasche 7 und stößt mit seiner Vorderkante an den Anschlag 7' an. Zwischen
den Falzwalzen 2;3 bildet sich somit eine Stauchfalte, die die Falzung bewirkt.
Der gefalzte Bogen trifft nun mit seinem Falzbruch auf die gekrümmte Ablenkerschienen
82 des Bogenablenkern 8 auf.
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Das Anschlaggeräusch wird von dem schallschluckenden Körper 14 aufgenommen.
Der Bogen 17 gleitet an der gekrünimten Ablenkerschinene 8' entlang und gelangt
zwischen die Mzwalzen 3;4. Zwischen diesen läuft er hindurch, obne nochmals gefalzt
zu werden. Dieser Vorgang wiederholt sich an den Bogenablenkern 9 und 10, so daß
der Bogen 17 nur einmal gefalzt das Falzwerk vorlkßt.
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Nach Figur 2 sind mit schallschluckenden Körpern 21 bis 23 ausgerüstete
Bogenablenker 18 bis 20 zusätzlich mit Körparschallanterbrechern 24 bis 26 verschen.
Hlerbei sind
verschiedene Ausführungsmöglichkeiten dargestellt.
Die Körperschallunterbrecher 24 bis 26 sind zwischen den Bogenablenkern 18 bia 20
und den Ablenkerhaltern 27 bis, 29 befesteigt Als Material kommt vorzugsweise Gummi
in Betracht Die Verbindung selbst kann in aus der Zeichtung nicht ersichtlicher
Weise durch einseitiges oder doppelseitiges Vulkanisieren, Verkleben, Verschrauben
oder ähnl. erfolgen. Zur Darstellung einer weiteren Variation ist der Ablenkerhalter
29 durch einen Körperschallunterbrecher 30 mit einem den Ablenkerhalter tragenden
Maschinenelement 31 verbunden. Da sich der im Falzwork auftretende Schall auch durch
die Dre~-oder alzwalzen, insbesondere durch deren Riffel, überträgt, ist es vorteilhaft,
zwischen den letzten beiden Falzwalzen 5 und 6 und den Maschinenwellen 32 schallschluckende
oder schalldämmende Körper 33 vorzusehen. Diese können beispielsweise fest angeordnet
sein.
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Die in der Beschreibung und Zeichnung enthaltenen erfindungsgemäßen
Elemente lassen sich beliebig miteinander kombinieren.