DE2361800A1 - Abdeckung einer konservendose - Google Patents

Description

Bei Konservendosen haftet ein Teil des Füllgutes häufig an der Innenseite des Deckels, der zur Entnahme des Inhaltes ganz oder teilweise entfernt wird. Das beim Öffnen des Deckels am Deckel haftende Gut führt häufig zur Beschmutzung der Umgebung und/oder der mit dem Öffnen befaßten Person. Dies passiert vor allem dann, wenn sich der Deckel voll von der übrigen Dose löst und der gestreckte und unter Spannung befindliche Deckel am freien Ende wie eine Feder seine Lage verändert und dabei den anhängenden Inhalt abschleudert. Dies ist nahezu unvermeidlich, weil der zum Aufbrechen und anschließenden Abziehen des Deckels erforderliche Kraftaufwand unterschiedlich groß ist. Der. Kraftaufwand ist zunächst ziemlich groß und nimmt im letzten Teil des Abreißvorganges sehr schnell wieder ab. Dieser Sachverhalt ist für den Durchschnittsverbraucher zu kompliziert, eine Kompensation kaum erlernbar.

Eine zweite unerwünschte Erscheinung wird häufig durch Überdruck in der Dose hervorgerufen» Ein Überdruck kann durch Überfüllen der Dose, durch vorausgegangen© Deformation der Dose, durch Erhitzen oder Erwärmen der verschlossenen Dose o.dgi* verursacht

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werden (Die Anweisung, die geschlossene Dose zu erhitzen, wird vor allem bei kompletten Dosengerichten gegeben, die auf diese Weise schneller gebrauchsfertig sind).

Sobald die Dose über eine winzige Öffnungen verfügt, wie sie zu Beginn des Öffnens entsteht, gleicht der Überdruck sich aus. Dabei werden Teile des Füllgutes nach außen mitgerissen. Hierdurch wird die Umgebung der Dose verschmutzt.

Eine dritte unerwünschte Erscheinung tritt vor allem bei solchen Deckeln auf, die bereits vorgestanzte, vorgeritzte oder vorgekerbte Sollbruchlinien oder - nähte aufweisen, längs derer der Deckel beim Öffnen aufreißen soll. Vibrationen, z.B. während des Transportes, Überdruck in der Dose aufgrund Überfüllens, Erhitzens oder Deformationen der Dose können dazu führen, daß der Deckel an einer wenn auch winzigen Stelle der Sollbruchnaht nachgibt und bricht. Die Folge davon ist, daß der Inhalt nicht mehr konserviert bleibt. Das Füllgut kann auslaufen, verderben, seine Brauchbarkeit verlieren und benachbarte Produkte beschmutzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckung für eine Konservendose zu schaffen, bei der die beschriebenen Nachteile vermieden sind. Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung vorgesehen, daß das Füllgut dicht von einer nachgiebigen Folie abgedeckt ist, die mit dem darüber angeordneten Deckel und/oder dem Dosenkörper fest verbunden Ist, mit anderen Worten das Füllgut auf der Seite der Konservendose, die zur Entnahme des Füllgutes geöffnet werden soll, vor oder mit dem Aufbringen des Deckels ganzflächig mit der Folie abgedeckt wird. Die Dose kann von der gleichen Seite oder vom Boden her gefüllt und verschlossen werden.

Die vollflächige Abdeckung kann dergestalt vorgenommen werden, daß zunächst die Folie allein aufgelegt und mit dem Rumpf des Dosenkörpers verbunden wird oder durch Unterlegen einer Folie, die nach dem Auflegen des Deckels mit diesem gemeinsam mit dem Dosenrumpf verbunden wird, oder dadurch, daß die Folie schon vorher mit dem Deckel verbunden wird und dann der Deckel mit der daran befestigten Folie auf den Rumpf des Dosenkörpers aufgebracht wird.

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ORIGINAL INSPECTED %

Je nach Materiaibeschaffenheit, Oberflächenbehandlung und Stärke sowie der Konstruktion, nach welcher der Deckel zu öffnen ist, kann die Folie aus beschichtetem oder unbeschichtetem Papier, Kunststoff, Metall sowie aus allen erdenklichen Verbundwerkstoffen dieser Materialien bestehen.

Auch Qualität, Stärke und Art' des Folienmareriais ist abhängig von dem Umfang, in dem die beschriebenen Nachteile von Konservendosen ohne Folien behoben werden sollen. Es ist sogar zu erwarten, daß die Kosten für die Folie zum Teil durch Verbilligung des Deckels kompensiert werden'können, z.B. aufgrund einer geringeren Qualität der Innenseite des Deckels, die verwendet werden kann, weil keine Berührung mehr mit dem häufig sauren Inhalt (pH< 7) vorkommt.

Wird eine mit einer Abdeckung gemäß der Erfindung versehene Dose geöffne», so wird dabei ein völlig sauberer Deckel abgerissen.

Besteht in der Dose ein Überdruck,. so wird sich die nun freiwerdende Folie wölben. Hierdurch wird der Verbraucher vorgewarnt und kann an der höchsten Stelle durch einen winzigen Einstich einen Druckausgleich herbeiführen und dadurch verhindern, daß heiße;; Füllgut beim Druckausgleich ausjder Dose herausspritzt. Danach kann er die Folie z.B. mit jedem spitzen oder scharfen Gegenstand oder auch von Hand mühelos von der Dose abtrennen.

Da sich bei einer Deformation der Dose die Folie am Deckel abstützen kann, ist auch ein Bruch längs der vorgekerbten Sollbruchlinie weniger wahrscheinlich bzw« führt noch nicht zum Verderben des Inhalts. Auch ein Beschmutzen von Nachbarprodukten wird weitgegend oder völlig ausgeschlossen.

Die Abdeckung nach der Erfindung wird bevorzugt bei Konservendosen angewendet, die für ein Öffnen ohne Gerät gestaltet sind. Sie kann aber auch bei Konservendosen eingesetzt werden, die mit beigefügtem Gerät (Spindel zum Aufwinden) zu öffnen sind. Deckel, die ohne Gerät zu öffnen sind, verfugen im allgemeinen über einen Griff oder

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angelaschten Ring {nachfolgend Greiflasche genannt). Normalerweise ist die Bruchkante des Deckels an der Stelle, wo beim Aufrichten der Greiflasche o.a. der Aufreißvorgang beginnt, innen nicht scharf, so daß die Folie zwar etwas eingedrückt und evtl. gestreckt, nicht aber aufgeschnitten wird. Es wurde genauer gesagt festgestellt, daß die Reißkante auf der Seite des Bleches gewöhnlich scharfkantig wird, die der Verformungsrichtung des Bleches beim Aufreißen abgewandt ist, und auf der anderen Seite stumpf wird. An der Anreißsfelle ist die der Foil« zugewandte Seite der Blechkante gewöhnlich stumpf.

Bei Deckelkonstruktionen, die derart, z.B. scharfkantig, reissen, dafi die Gefahr der Verletzung der Folie besteht, sind mehrere Möglichkeiten gegeben, diese Gefahr zu vermeiden. Die Folie kann verstärkt und/oder/elastisch ausgebildet werden, daß sie bei Berührung mit der Anreißstelle ausreichend nachgibt; die Innenseite des Deckels kann im Bereich der durch die Lage der Grelflasche bestimmtem Anreißstelie mit einen* Polster versehen sein;die Folie kann von der Innenseite des Deckels einen Abstand haben, der mindestens so groß wie die Einbuchtung des Deckels an der Anreißstelle ist.

Die Erfindung ist im folgenden anhand schemaHscher Zeichnungen an einem Ausführung:: Beispiel näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Dose mit einem Deckel mit Soübruchnaht, die mittels einer Greiflasche aufreißbar ist;

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer geschlossenen Dose nach Fig. 1; Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt iängs der Linie IH-IfI in Fig. 1; Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Dose mit teilweise aufgerissenem Deckel und

Fig. 5 einen Schnitt entsprechend Fig. 3 durch die Konservendose mit teilweise aufgerissenem Deckel gemäß Fig. 4.

Die gezeigte Konservendose hat als Hauptbestandteile einen Dosenkörper 1 mit Rumpf und Boden aus einem Stück oder aus zwei Teilen und einen Deckel 2, an dem eine GreifJasche 3 mittels eines aus dem Deckel ausgeformten Niets 4 angenietet ist. Der

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Deckel hat eine zentrale Vertiefung 5, die die Steifigkeit des Deckels erhöht und das Anfassen der Greiflasche 3 zuTn-Abreißen des Deckels 2 erleichtert. Der Deckel ist mit seinem äußeren Rand 6 um den oberen Rand des zylindrischen Dosenkörpers 1 umgebördelt. In der Nähe des Randes 6 weist der Deckel eine ringförmige Sollbruchnaht 7 auf, die zum Öffnen des Deckels durch Hochstellen und anschließen-' des Ziehen der Greiflasche 3 aufreißbar.ist. Die Sollbruchnaht kann auch anders verlaufen, z.B. spiralförmig.

Zwischen der Innenwand des Deckels und dem Füllgut 12 ist eine dieses voll abdeckende Folie 10 angeordnet. Die Folie 10 ist mit ihrem Rand am Deckel 2 bzw. Dosenkörper 1 dadurch gehalten, daß sie zusammen mit dem Rand 6 des Deckels 2 um den Rand des Dosenkörpers umgebördelt ist. Es ist jedoch auch eine Befestigung des Randes der Folie 10 am Dosenkörper 1 oder am Rand 6 des Deckels 2 auf andere Weise denkbar, z.B. durch Heißsiegeln.

Im Bereich der durch die Lage der Greiflasche 3 bestimmten Anreißstelle 8 ist der Deckel an seiner Innenseite mit einem Polster 9 versehen, das aus Kunststoff bestehen kann. Das Polster 9 kann sich über den Befestigungsbereich der Greif lasche 3 mit dem Niet 4 erstrecken (s. Fig. 3 und 5). Das Polster 9 kann auch ringförmig gestaltet sein und die Vertiefung 5 ringförmig umgeben.

Das Polster 9 hat bei der gezeigten Konservendose die Funktion, die Folie vor einer Verletzung durch die Blechkante des Deckels 2 an der Anreißstelle 8 zu

schützen (s. Fig. 5 ). Aufgrund ihrer Elastizität weicht die Folie 10 bei der Berührung durch das Polster 9 an der Anreißstelle aus, ohne daß eine Verletzungsgefahr besteht.

Ist die Anreißstelle stumpf, so besteht selbst bei Berührung und geringfügiger Eindrückung der entsprechend elastisch und/oder verstärkt ausgebildeten Folie durch die Anreißstelle keine Verletzungsgefahr; ein Polster erübrigt sich dann (nicht gezeigt).

Die Folie 10 kann vor einer Verletzung beim Anreißen des Deckels auch dadurch geschützt werden, daß sie in einem Abstand von der Innenwand des Deckeis 2 angeordnet

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wird, der größer ist als die Verschiebung der Anreißstelle bei 8 des Deckels nach innen. Bei dieser ebenfalls nicht dargestellten Variante ist eine Befestigung der Folie am inneren Umfang des Dosenkörpers 1 zweckmäßig.

Unter der Wirkungjeines z.B. durch Erwärmen entstehenden Gasdruckes im Füllraum der Konservendose gibt die Folie 10 nach, ermöglicht also eine gewisse Ausdehnung. Dadurch wird bereits ein gewisser Druckausgleich geschaffen ,der den Überdruck im Innenraum der Konservendose nicht auf einen solchen Wert ansteigen läßt, daß das Füllgut 12 beim Öffnen der Folie fontänenartig ausspritzt. Ferner verhindert die Folie, daß sich Füllgut an der Innenseite des Deckels 2 ablagert und bei plötzlichen, z.B. durch Zurückfedern des Deckels 2 nach dem Öffnen verursachten Bewegungen abgeschleudert wird.

Die neue Abdeckung wird mit Vorteil insbesondere bei VoIIkonserven, d.h. bei Kon-Erven mit garantiert mindestens zweijähriger Haltbarkeit des Füllgutes verwendet. Dies hängt mit dem verbesserten Schutz des Füllgutes zusammen, der durch die zusätzliche Folie 10 gewährleistet wird.

Ansprüche:

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Claims (9)

100-

SOOD München 22 Wädenmayerslraße 38

Telefon ii0BJ3322530D Telegramme patemus müncihen

Patentanwalt Dr.-Ing. R Uesegang - . ££^%£Τ«»

C H, BUER GMBH

P 019 02 -

Ansprüche

! 1. Abdeckung einer Konservendose.mit einem Deckel, dadurch gekennzeichnet, " daß das Füllgut (12) dicht von einer Folie (10) abgedeckt ist, die mildem darüber angeordneten Deckel (2) und/oder dem Dosenkörper (1) fest verbunden

ist. .

2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (10) aus Metall besteht. ' .

3. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (10) aus einem insbesondere elastischen Kunststoff besteht.

4. Abdeckung nach Anspruch ], dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (10) aus Papier besteht.

5. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie {10} aus einem Verbundwerkstoff aus Metall und/oder Kunststoff und/oder Papier besteht.

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6. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welcher der Deckel eine SoIlbruchnahr hat und mittels einer angenieteten Greif lasche abreißbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite des Deckels (2) im Bereich der durch die Lage der Greiflasche (3) bestimmten Anreißstelle (8) der SolIbruchnaht (7) mit einem Polster (9) versehen ist.

7. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welcher der Deckel eine Sollbruchnaht hat und mittels einer angenieteten Greiflasche abreißbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (10) von der Innenseite des Deckels (2) mit einem Abstand angeordnet ist, der mindestens so groß wie die durch das Aufreißen bedingte Einbuchtung des Deckels an der Anreißstelle (8) ist.

8. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welcher der Deckel mit einer Spindel o.dgl. aufrollbar ist.

9. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, c!;;,'. der Deckel (2) mit seinem Rand (ό) zusammen mit dem Folienrand um den Rand des Dosenkörpers (1) umgebördelt ist.

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