DE2361566B2 - Bohrvorrichtung - Google Patents
BohrvorrichtungInfo
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- E21B19/08—Apparatus for feeding the rods or cables; Apparatus for increasing or decreasing the pressure on the drilling tool; Apparatus for counterbalancing the weight of the rods
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Description
55
Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung mit wenigstens einem eine Bohrlafette mit Gesteinsbohrmaschine
tragenden, insgesamt um eine Hauptachse drehbaren und um eine zur letzteren querliegende
Schwenkachse mittels hydraulischer Kraftzylinder verschwenkbaren Ausleger, an dessen freien Ende die
Bohrlafette, um eine parallel zur Schwenkachse liegende Querachse mittels hydraulischer Kraftzylinder verschwenkbar,
gelagert ist.
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Konstruktionen drehbarer und verschwenkbarer Ausleger mit wiederum
dreh- und/oder verschwenkbar daran gelagerten Bohrlafetten. So ist es z. B. bekannt (US-PS 34 70969).
am hinteren Ende des Auslegers ein Schwenk-, ein Dreh- und ein weiteres Schwenklager vorzusehen und
zwischen Ausleger und Lafette nochmals zwei Lager mit senkrecht zueinander ausgerichteten Achsen. Es ist
weiterhin bekannt (US-PS 37 27 867), bei mehrseitiger Verschwenkbarkeit der Lafette relativ zum Ausleger
diesen mittels zweier rechtwinklig zueinander ausgerichteter Schwenklager an einer Tragvorrichtung beweglich
zu lagern. Die meisten derartigen Konstruktionen brauchen, um möglichst vielseitig einstellbar zu
sein, eine große Anzahl von Schwenk- und Drehlagern mit jeweils zugehörigen Antriebsmitteln und sind deshalb
verhältnismäßig kompliziert und teuer. Ein weiterer Nachteil der vielen Gelenke besteht darin, daß auch
die Bewegungssteuerung sehr kompliziert wird.
Es hat sich gezeigt, daß sich eine vorteilhafte Kombination
von nur wenigen Lagern bzw. Gelenken ergibt, wenn am hinteren Ende des Auslegers ein Dreh- sowie
ein Schwenklager und am vorderen Ende ein weiteres Lager für die Lafette vorgesehen sind Cvg'· US-PS
37 11 047). Diese Anordnung der Lager bietet mit einfachen
Mitteln die gewünschte vielseitige und schnelle Einstellbarkeit. Allerdings ist es be· derartigen drehbaren
Bohrauslegern wichtig, daß beim Positionieren der Boiirlafetie innerhalb der Reichweite des Aislegers
keine zum Bohren unerreichbaren Zonen vomanden sind. Schwierigkeiten bereitet insbesondere der Bohrbereich
in Fluchi der Hauptachse, um welche der Ausleger gedreht wird. Wenn, wie bei der zuletzt gcnann
ten bekannten Vorrichtung, sowohl der Ausleger als auch die Lafetie in einer Ebene, welche die Hauptachse
einschließt, verschwenken, wäre eine gegenseitige Behinderung nur bei gabelförmigem Ineinandergreifen zu
vermeiden (vgl. auch SW-OS 3 14 342). Ein gabelförmiger
Ausleger eignet sich jedoch nicht als Teleskopausleger und beansprucht mehr Raum, der insbesondere
bei mehreren nebeneinander angeordneten Bohrvorrichtungen nur beschränkt zur Verfügung sieht.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Bohrvorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei welcher der Ausleger leichter ausgeführt und mit weniger Raumbedarf in einer Gruppe mit anderen
Auslegern montiert werden kann, hierbei keine unerreichbaren Bohrzonen auttreten, und die Bohrlafette,
falls erforderlich, sogar bis unterhalb der Hauptachse absenkbar ist.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ausleger in jeder Drehwinkelstellung
mit Bezug auf die Hauptachse in einer Ebene verschwenkbar ist, welche mit Abstand versetzt zu einer
parallelen Ebene durch die Hauptachse liegt, und die Längsachse der im Abstand vom Ausleger gehaltenen
Gesteinsbohrmaschinc beim Verschwenken in der parallelen Ebene durch die Hauptachse verbleibt.
Über die oben bereits erwähnten Vorteile hinaus hat die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung den Vorzug,
daß sich der Ausleger in einfacher Weise teleskopartig ausfahrbar gestalten läßt, so daß eine größere Reichweite
und gleichzeitig eine gute Transportmöglichkeit erhalten wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, aus
derselben Stellung des Auslegers heraus eine Reihe von parallelen Löchern in einer Decke zu bohren.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Bohrvorrichtung gemäß
der Erfindung,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Bohrvorrichtung nach Fig. 1.
F i g. 3 eine vergrößerte perspektivische Ansicht des
Lagerteils des Auslegers der Bohrvorrichtung nach F i g. 1 und 2,
F i g. 4 einen Querschnitt nach Schnittlinie 4-4 in Fig. 2.
Bei der Bohrvorrichtung nach F i g. t und 2 ist eir. Ausleger 10 verschwenkbar auf einer Schwenkachse 11
gelagert, die in einem Lagerteil 12 sitzt Mittels eines nur schematisch angedeuteten Drehantriebs 13, wie er
z. B. in der schwedischen Offenlegungsschrift 3 17 341
beschrieben ist und in den verschiedensten Ausführungsformen bei Bohrauslegern Verwendung findet,
kann das Lagerteil 12 360° um eine Hauptachse 14 gedreht werden. Dies ist die Mittellängsachse der Abtriebswelle
15 des Drehantriebs 13. Das Lagerteil 12 ist undrehbar mit der Welle 15 verbunden. Der Drehantrieb
13 ist in einem Gehäuse 16 montiert, welches auf einem Fundament, Tragrahmen oder Chassis steht. Das
letztere bildet Teil eines nicht gezeigten Bohrwagens oder Bohrgestells, auf welchem auch mehrere Ausleger
10 als Gruppe montiert sein können.
Da* Lagerteil 12 hat gemäß F i g. 3 und 4 ein l.agerauge
18, welches über Keile mit der Welle 15 drehfest verbunden ist. An dem Lagerauge 18 setzt ein sich radial
erstreckender Arm 19 an, der mit einem weiteren Lagerauge 20 für die Schwenkachse 11 versehen ist.
Die geometrische Mittelachse 22 der letzteren schneidet oder kreuzt die Hauptachse 14 im rechten Winkel.
Vorzugsweise liegt die Achse 22 in derselben Ebene wie die Hauptachse 14. An ihren Enden trägt die
Schwenkachse 11 drehbar Ansätze oder Laschen 23, die vom hinteren Ende des Auslegers 10 hochragen.
Weiterhin hat das Lagerteil 12 vom radialen Arm 19 abstehende Kippen 24, 25, 26 mit Lageraugen, in denen
parallel zur Schwenkachse 11 ein Gelenkbolzen 27 gelagert ist. An dem letzteren greifen gelenkig ein hydraulischer
Hubzylinder 28 und ein hydraulischer Steuerzylinder 29 an, die auf der gegenüberliegenden
Seite mit ihren Kolbenstangen über einen Gelenkbolzen 30 mit dem Ausleger verbunden sind. Die hydraulischen
Kraftzylinder 28,29 haben die gleiche Größe und sind in paralleler Anordnung montiert, um eine möglichst
raumsparende Konstruktion im Bereich des Lagerteils 12 zu erhalten.
Der Ausleger 10 trägt an seinem äußeren Ende eine Lagerbüchse 32, in der axial verschieblich, aber undrehbar,
ein ausfahrbares Auslegerteil 33 geführt ist. Das letztere ist in seiner Längsstellung mit Bezug auf das
Hauptteil des Auslegers 10 mittels eines in herkömmlicher Weise im Inneren desselben untergebrachten hydraulischen
KraftzyJinders einstellbar. Das freie Ende 34 des Auslegerteils 33 ist mit Lageransätzen 35 versehen,
in denen ein Gelenkbolzen 36 s'tzt, an dem ein hydraulischer Kippzylinder 37 gelenkig angreift. Dieser
Kraftzylinder 37 hat dieselbe Größe wie die Zylinder 28, 29 und ist geometrisch ebenso wie diese montiert,
um ein hydraulisches Parallelführungssystem für eine Vorschublafette 43 zu erhalten. Der Kippzylinder 37 ist
über einen weiteren Gelenkbolzen 41 gelenkig mit einem als Träger der Bohrlafette 43 dienenden, kippbaren
Ausleger-Kopfteil verbunden, dessen am freien Ende 34 des Auslegers abgestützte Kippachse mit 39
bezeichnet ist Diese Achse liegt parallel zur Schwenkachse 11.
Zur axialen Verschiebung der Vorschublafette 43 dient ein Hydraulikzylinder 40, welcher einerseits am
Ausleger-Kopfteil 38 und andererseits an einer mit der Vorschublafette 43 verbundenen Halterung 42 befestigt
ist Die Vorschublafette 43 trägt in herkömmlicher Weise eine Gesteinsbohrmaschine 44, welche motorisch
längs der Lafette verfahrbar ist Die Gesteinsbohrmaschine 44 dient als Dreh- und Schlagantrieb für
einen Bohrstahl 46, der mittels Zentriervorrichtungen 47, 48 auf der Lafette geführt wird. Führungen 45 auf
dem Auslegerkopfteil 38 ermöglichen eine axiale Verfahrbewegung der Vorschublafette 43. Durch Ausfahren
oder Zusammenziehung des Hydraulikzylinders 40 läßt sich die Vorschublafette 43 in Längsrichtung mit
Bezug auf den Ausleger 10 einstellen.
Der Ausleger 10 und die Vorschublafette 43 werden mit Hilfe der hydraulischen Kraftzylinder 28. 29 und
des hydraulischen Kippzylinders 37 im gewünschten Winkel eingestellt. Während dieser Einstellung bewegt
sich die Vorschublafette in einer Schwenkebene, die durch die Hauptachse 14 verläuft. Durch Betätigung
des Drehantriebs 13 kann diese Ebene um die Hauptachse 14 gedreht werden. Wie aus F i g. 2 ersichtlich,
hat die Vorschublafette 43 während der Verschwenkbcwegung mittels der hydraulischen Kraftzylinder 28.
29 und 37 einen die freie Bewegung gestattenden Abstand vom Ausleger 10, und die Gesteinsbohrmaschine
44 kann ungehindert bis in Flucht mit der Hauptachse 14 (vgl. F i g. 1) oder noch tiefer abgesenkt werden. Da
die Schwenkebene der Vorschublafette 43 mittels des Drehantriebs 13 um 360° gedreht werden kann, gibt es
beim Bohren in Vorwärtsrichtung keine sogenannten toten Zonen.
Mit Hilfe des im Inneren des Auslegers 10 montierten
Hydraulikzylinders läßt sich der Ausleger bis auf eine stabile Transportstellung verkürzen. Außerdem
gestattet diese Konstruktion, daß bei vertikal gestellter Bohrlafette 43 Löscher in die Firste gebohrt werden
können, während der vordere, ausfahrbare Teil 33 des Auslegers 10 schrittweise verkürzt vird. Durch den Hydraulikzylinder
40 zur axialen Verschiebung der Vorschublafette kann die Längenänderung des Auslegers
10, 33 vollständig ausgeglichen werden, so daß auf jedem Fall ein ausreichender freier Abstand des hinteren
Endes der Vorschublafette 43 zum Lagerteil 12 gewährleistet ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Bohrvorrichtung mit wenigstens einem eine Bohrlafette mit Gesteinsbohrmaschine tragenden,
insgesamt um eine Hauptachse drehbaren und um eine zur letzteren querliegende Schwenkachse mittels
hydraulischer Kraftzylinder verschwenkbaren Ausleger, an dessen freien Ende die Bohrlafette, um
eine parallel zur Schwenkachse liegende Querachse mitteh hydraulischer Kraftzylinder verschwenkbar,
gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (10, 33) in jeder Drehwinkelstellung
mit Bezug auf die Hauptachse (14) in einer Ebene verschwenkbar ist, weiche mit Abstand versetzt zu
einer parallelen Ebene durch die Hauptachse (14) liegt und die Längsachse der im Abstand vom Ausleger
(10,33) gehaltenen Gesteinsbohrmaschine (44) beim Verschwenken in der parallelen Ebene durch
die Hauptachse (14) verbleibt.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß a's Verschwenkantrieb zwei hydraulische Kraftzylinder (28, 29) gleicher Größe
vorgesehen sind, die zwischen dem Ausleger (10) und einem die Schwenkachse (11) tragenden Lager
teil (12) eingespannt sind.
J. Bohrvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer hydraulischer Kraftzylinder (Yl) gleicher Größe zwischen dem Ausleger
(10) und einem die Bohrlafette (43) tragenden Ausleger Kopfteil (38) eingespannt ist.
4. Bohrvorrichtung i:ach Anspruch 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (12) rechtwinklig
zueinander angeordnete Lagerbohrungen für die Hauptachse (14) und die Schwenkachse (11)
enthält.
5. Bohrvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachsen der Lagerbohrungen
für die Hauptachse (14) und die Schwenkachse (11) in einer gemeinsamen Ebene liegen.
6. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil
(12) parallel zur Schwenkachse (11) und mit Zwischenabstand einen Gelenkbolzen (27) trägt, an welchem
die beiden hydraulischen Kraftzylinder (28, 29) angreifen.
7. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlafette
(43) mittels eines hydraulischen Kraftzylinders (40) in Längsrichtung auf dem Ausleger-Kopfteil (38)
verschiebbar und der Ausleger (10,33) teleskoparlig ausfahrbar und zusammenziehbar ist.
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