DE2360249A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schuhen - Google Patents
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Description
Diplom-Physiker Dr. Walter Andrejewski Diplom-Ingenieur
Dr.-lng. Manfred Honke Diplom-Ingenieur ^2 715/A. Hans Dieter Gesthuysen
Anwaltsakte:
Patentanmeldung.
Gustav Hoffmann GmbH
419 Kleve
Gustav-Hoffmann-Allee 4l-51
419 Kleve
Gustav-Hoffmann-Allee 4l-51
4300 Essen 1, den 7· Nov. 1973
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Sohuhen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Schuhen aus Schaft und Laufsohle, wonah der
Schaft auf einen Anformleisten aufgezogen und dann die Laufsohle ggf. mit Pußbettung angeformt wird. Unter Anformung der aus
Kunststoff oder Gummi bestehenden Laufsohle ist hier deren Anspritzen, Angießen oder Anvulkanisieren an den Schaft zu verstehen.
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Bei den bisher bekannten Herstellungsverfahren wird der Schaft
zunächst mehr oder weniger stark vorgeformt und erst auf dem Anformleisten endgültig ausgeformt. Um den Schaft auf den Anformleisten
zum Zwecke der endgültigen Ausformung aufspannen zu können, muß der Schaft in verhältnismäßig umständlicher,
weil manueller Weise, gezwickt und eine Brandsohle angeheftet werden. Das bedeutet, also das Zwischenschalten eines Überhol-
und Zwickprozesses mit mehreren Arbeitsgängen zwischen dem
vorausgegangenen Steppen des Schaftes und dem anschließenden Anformen der Laufsohle. Es ist allerdings auch bekannt, auf das
Anheften einer Brandsohle zu verzichten. In solchen Fällen verlangen jedoch der Schaftrand einerseits und die Leistensohle
des Anformleistens andererseits eine spezielle .Ausbildung
um den Schaft zum Zweoke der endgültigen Ausformung auf den Anformleisten aufspannen zu können. Jedenfalls verlangt das
endgültige Ausformen des Schaftes auf dem Anformleisten stets zeit- und personal- sowie damit kostenaufwendige Arbeitsvorgänge,
die sich praktisch auch nicht automatisieren lassen. Diese Nachteile will die Erfindung vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtung
anzugeben, womit sich Schuhe aus Schaft und angeformter Laufsohl wesentlich einfacher als bisher - insbesondere
unter Verzicht auf den sonst personal-, zeit- und kostenaufwendigen Überhol- und Zwickprozeß - herstellen lassen, und
zwar unter Berücksichtigung einer weitgehend automatisierten Fertigung.
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Diese Aufgabe löst die. Erfindung bei einem gattungsmäßigen
Verfahren dadurch, daß der Schaft vor dem Aufziehen auf den Anformleisten fertig ausgeformt und der fertig ausgeformte
Schaft im Zuge des Anformens der Laufsohle auf dem Anformleisbei
mit über die Leistensohle vorkragendem, sich im wesentlichen orthogonal.dazu erstreckendem, umschlagfreien Schaftrand niedergehalten wird. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus,
daß grundsätzlich im Zuge der Schuhherstellung auf den gesamten Überhol- und Zwickprozeß und das Anheften von Brandsohlen
verzichtet werden kann, wenn anstelle des sonst ohnehin erfor-r derlichen Vorformens des Schaftes direkt eine fertige Ausformung
vorgenommen wird. Der Schaft wird also nach Verlassen der Stepperei sofort auf seine endgültige Paßform gebracht, so
daß im Zuge des Anformens der Laufsohle der Leisten praktisch nur noch Haltefunktion für den Schaft erfüllt, aber nioht
langer Spann- und Ausformfunktion. Überraschenderweise ist die Verankerung, die der umschlagfreie Sohaftrand in der angeformten
Laufsohle erhält, völlig ausreichend. Insoweit findet praktisch lediglich noch eine Montage von Schaft und Laufsohle
statt, nachdem der Schaft die Stepperei verlassen hat, in welcher er bereits auf die endgültige Paßform gebracht worden
ist. Die Zwickerei braucht nicht länger von dem Schaft durchlauf en werden. Da gerade in der Zwiokerei manuelle Arbeiten
erforderlich sind, läßt sich nunmehr die Schuhherstellung unter Umgehung der Zwickerei weitgehend automatisieren.
Eine Vorrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Sinne der Automatisierung besonders geeignet ist,
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besteht aus einem als Formoberteil gebildeten Anformleisten und einer als Formunterteil ausgebildeten Sohlenform, in welche
der Anformleisten mit aufgezogenem Schaft als Verschluß einsetzbar ist. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß dem Anformleisten ein oder mehrere seiner Oberflächenform a>
gepaßte Niederhalter für den Schaft zugeordnet sind. Dadurch wird erreicht, daß sich der Schaft auf dem Leisten im Zuge
des Anformens der Laufsohle nicht verschieben, vielmehr exakt ausgerichtet werden kann. Das wiederum bedeutet, daß ein
Schaft mit verhältnismäßig schmalem und Material sparendem Schaftrand Verwendung finden kann. Darüber hinaus kann der
Schaftrand nunmehr bereits in der Stepperei gerauht werden, um eine besonders gute Verankerung zwischen Schaft und Laufsohle
zu erreichen. Jedenfalls ist die Materialersparnis bei dem nach Lehre der Erfindung völlig ausgeformten Schaft im
Vergleich zu dem gezwickten Schaft im Schaftrandbereich ganz erheblich. Das bedeutet weitere Kostenersparnis. Die Niederhalter
sind erfindungsgemäß als auf das Leistenvorderteil vertikal
niederfahrbare und gegen die Leistenseitenteile horizontal verfahrbare Niederhalter ausgeführt. Sie können, um eine
Beschädigung des Schaftmaterials zu vermeiden, aus biegweichem Material, z. B. Gummi oder Kunststoff bestehen oder eine entsprechende
Auflage aufweisen.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Verfahren und eine Vorrichtung
verwirklicht werden, mit denen sich nunmehr Schuhe aus Schaft und angeformter Laufsohle in besonders einfacher und weit-
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Andreiewski, Honke & Gesthuysen, Patentanwälte, 4300 Essen 1, Theaterplatz
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gehend automatisierter Weise herstellen lassen, und zwar insbesondere
unter Ausschaltung des sonst personal-, zeit- und kostenaufwendigen Überhol- und Zwiokprozesses. Dadurch entfallen
also das Überholen und Zwicken ebenso wie das Brandsohl enanheften, das Spitzenformen und die Schlußkontrolle in
der Zwickerei. Auch das Rauhen des Schaftrandes ist erheblich, weil eben auf dem Anformleisten kein Dehnen und Spannen bzw.
Ausformen mehr erfolgt. Die vorher hergestellte Paßform des Schaftes ermöglicht die weitgehende Automatisierung der Schuhherstellung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert;
es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Pig. 2 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes nach
Fig. 1 und
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 in Seitenansicht, und zwar
im vorderen Leistenbereich.
In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Sohuhen
aus Schaft 1 und Laufsohle 2 dargestellt, welche in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem als Formoberteil ausgebildeten
Anformleisten 3 und einer als Formunterteil ausgebildeten
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Andrejewski, Honke & Gesfhuysen, Patentanwälte, 4300 Essen Ί, Theaterplatz 3
Sohlenform 4 besteht, in welche der Anformleisten 3 mit aufgezogenem
Schaft 1 gleichsam als Verschluß einsetzbar ist. Dem Anformleisten 3 sind ein oder mehrere seiner Oberflächenform
angepaßte Niederhalter 5 für den Schaft 1 zugeordnet. Bei mehreren
Niederhaltern 5 sind diese als auf das Leistenvorderteil vertikal niederfahrbare und gegen die Leistenseitenteile horizontal
verfahrbare Niederhalter ausgeführt. Die Niederhalter 5 bestehen aus biegeweichem Material, z.B. Gummi oder Kunststoff
oder können eine entsprechende Auflage aufweisen.
Hier wird im Zuge der Herstellung von Schuhen aus Schaft 1 und
Laufsohle 2 so verfahren, daß der Schaft 1 auf einen Anformleisten 3 aufgezogen und dann die Laufsohle 2 ggf. mit Fußbettung
6 angeformt wird. Nunmehr ist vorgesehen, daß der Schaft 1 vor dem Aufziehen auf den Anformleisten 3 fertig ausgeformt
und der fertig ausgeformte Schaft 1 im Zuge des Anformens der Laufsohle 2 auf den Anformleisten 3 mit über die Leistensohle
vorkragendem, sich im wesentlichen orthogonal dazu erstreckendem, umschlagfreiem Schaftrand 7 niedergehalten wird. Der vorkragende
Schaftrand 7 dient zur Verankerung des Schaftes 1 in der angeformten Laufsohle 2 und reicht dazu überraschenderweise
aus.
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Claims (4)
- Andrejewski, Honke & Gesthuysen, Patentanwälte, 4300 Essen 1, Theaferplatz 3Patentansprüche1Λ Verfahren zur Herstellung von Schuhen ausSchaft und Laufsohle, wonach der Schaft auf einen Anformleisten aufgezogen und dann die Laufsohle ggf. mit Fußbettung angeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft vor dem Aufziehen auf den Anformleisten fertig ausgeformt und der fertig ausgeformte Schaft im Zuge des Anformens der Laufsohle auf dem Anformleisten mit über die Leistensohle vorkragendem, sich im wesentlichen orthogonal dazu erstreckendem, umschlagfreiem Schaftrand niedergehalten wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem als Formoberteil ausgebildeten Anformleisten und einer als Formunterteil ausgebildeten Sohlenform, in welche der Anformleisten mit aufgezogenem Schaft als Verschluß einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Anformleisten (3) ein oder.mehrere seiner Oberflächenform angepaßte Niederhalter (5) für den Schaft (1) zugeordnet sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhalter (5) als auf das Leistenvorderteil vertikal niederfahrbare und gegen die Leistenseitenteile horizontal verfahrbare Niederhalter ausgeführt sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhalter (5) aus biegeweiohem Material, z.B. Gummi oder Kunststoff, bestehen oder eine entsprechende Auflage aufweisen.509824/0423•f.Leerseite
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DE (1) | DE2360249C3 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3201488A1 (de) * | 1982-01-20 | 1983-07-28 | Josef 6780 Pirmasens Birke | "schuhwerk" |
EP0178597A2 (de) * | 1984-10-17 | 1986-04-23 | Ferd. Schäfer Söhne GmbH & Co. KG | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schuhwerk |
DE102010018827A1 (de) * | 2010-04-29 | 2011-11-03 | Jörg Dommermuth | Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden einer Sohle mit Fußbett und Schuhschaft |
-
1973
- 1973-12-04 DE DE19732360249 patent/DE2360249C3/de not_active Expired
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DE102010018827A1 (de) * | 2010-04-29 | 2011-11-03 | Jörg Dommermuth | Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden einer Sohle mit Fußbett und Schuhschaft |
DE102010018827B4 (de) * | 2010-04-29 | 2020-02-13 | Jörg Dommermuth | Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden einer Sohle mit Fußbett und Schuhschaft |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2360249C3 (de) | 1980-06-12 |
DE2360249B2 (de) | 1979-09-27 |
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