DE2359276C3 - Vorrichtung zum quantitativen Aufbringen einer gegebenenfalls verschäumten Flüssigkeit auf eine Fadenschar - Google Patents
Vorrichtung zum quantitativen Aufbringen einer gegebenenfalls verschäumten Flüssigkeit auf eine FadenscharInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum quantitativen Aufbringen einer gegebenenfalls verschäumten
Flüssigkeit in dünner Schicht auf eine gleichförmig linear bewegte natürliche oder synthetische Fadenschar
im Einwegverfahren mittels eines zwangsdosierenden Aggregats über einen Schlitz.
Das Beschichten von Fasern und Faden mit flüssigen Systemen, beispielsweise mit Spinnpräparationen, dient
vor allem dazu, das Gleiten der Faden zu erleichtern. Daneben dient die Beschichtung vielfach als Antistatikum.
Schließlich soll die Faser in dosierter Form mit Wasser beladen werden. Diese Anforderungen führen
für das Beschichtungsmittel zu einer Emulsion, deren äußere Phase aus Wasser und deren innere Phase aus öl
besteht.
Neben der Auftragung von Spinnpräparationen auf Fasern mit der Walzenmethode, d.h. mittels einer
rotierenden, porösen Walze (Galette), an der die Fäden vorbeilaufcn, wobei die Fäden die Walze tangential
berühren, ist es aus der deutschen Offenlegungsschrift 35 081 bekannt, flüssige, schaumbildende Glätteoder
Verfestigungsmittel im Schaumzustand über eine Schlitzmündung auf einen Schußfaden oder auf eine
Kette aufzutragen. Ein ähnliches Verfahren wird auch nach einem eigenen älteren Vorschlag in der deutschen
Offenlegungsschrift 23 25 827 beschrieben. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Auftragung von Präparalionen
über einen Schlitz auf eine Fadenschar, insbesondere bei hohen Fadengeschwindigkeiten, an den Randbereichen
geringer ist als im Zentrum der Fadenschar, also über die Breite ungleichmäßig ist. Dies ist dadurch
bedingt, daß die Fadenschar beim Vorbeiführen an einem die Behandlungsflüssigkeit aufweisenden Schlitz
eine ungleichmäßige Dicke über die Breite hinweg
in aufweist Und zwar besitzen die vor dem Flüssigkeitsauftrag
mittels mechanischer Mittel, wie Rollen zusammengefaßten Fadenscharen die Tendenz, daß die
Fäden beim Überstreichen des Schlitzes in Richtung der Ränder wandern. Der Auftrag der Behandlungsflüssigkeit
an den verdichteten Randbereichen ist geringer als im ausgedünnten Zentrum, wodurch sich ein ungleichmäßiger
Auftrag ergibt. Das dadurch bedingte starke Aufblühen der Spinnspulen bzw. die auftretenden
Texturier- und Anfärbeungleichmäßigkeiten erfordern eine Optimierung der bereits bekannten Präparationsvorrichtungen.
Es ist demgemäß Aufgabe der vorliegenden Erfindung, d<e obengenannten Nachteile und Schwierigkeiten
/ti vermeiden.
Es wurde nun eine Vorrichtung zum quantitativen Aufbringen einer gegebenenfalls verschäumen Flüssigkeit
in dünner Schicht auf eine gleichförmig linear bewegte natürliche oder synthetische Fadenschar im
Einwegverfahren mittels eines zwangsdosierenden
JO Aggregats über einen Schlitz gefunden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Schlitz waagerecht in der
Wand eines mit einer Zuführung für die Flüssigkeit versehenen Flüssigkeitsbehälters angeordnet ist, die die
Auflagefläche für die Fadenschar bildenden Wandteile
)5 im Bereich des Schlitzes konkav gekrümmt sind und die Höhe des Schlitzes 0,1 bis 1 mm und die Breite des
Schlitzes 10 bis 250 mm beträgt.
Die Vorrichtung eignet sieh /um Aufbringen von Präparationen auf natürliche oder synthetische Fäden
oder Fasern bei allen Geschwindigkeiten, wie sie bei Hcrstellungs· oder Nachbehandlungsprozessen auftreten.
Man führt die Fäden oder Fasern an einem in der Höhe verstellbaren, 0,1 bis lmm hohen hohen der
Breite des Faserbandes b/w. der Anzahl der Fäden
I1J angepaßten, gekrümmten Schlitz vorbei und bringt die
Fäden oder Fasern mit einer aus dem Schlitz austretenden, gegebenenfalls versthäumten Flüsigkeit
in Kontakt, wobei die Lineargeschwindigkeit der austretenden Flüssigkeit bei vorgegebener Volumge-
W schwindigkeit über die Schlit/höhe eingestellt wird und
die in jedem kleinen Zeitintervall /udosierte Flüssigkeit quantitativ von den Fasern aufgenommen wird.
Als Fäden oder Fasern, die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung präpariert werden können, eignen sich
solche aus organischem oder anorganischem, synthetischem oder natürlichem Material. So werden z. B.
Fasern oder Fäden aus Polyamiden, Polyestern. Polyacrylnitrile^ Polyolefinen, Kohlenstoff, Glas, Asbest
oder Aluminiumoxid erfolgrich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Reihe bekannter
Präparationen beschichtet. Solche Präparationen sind beispielsweise Gleitmittel, wie Mineralöle, pflanzliche
und tierische Öle, natürliche und synthetische Wachse sowie Esteröle (Fettsäure- oder Dicarbonsäurealkyl-
M ester); Antistatika, wie Salze von Partialestern der
Phosphorsäure mit Fettalkoholpolyglykoläthern oder Alkylphenol-polyglykoläthern sowie Schwefelsäureester
der obengenannten Äthylenoxidaddukte; Emulga-
toren, wie Äthylenoxid- und/oder Propylenoxidaddukte
von Fettalkoholen, Fettsäuren und Fettaminen; Netzmittel, wie Sulfobernsteinsäureester sowie evtl. Zusätze
von Baktericiden, wie o-Phenylphenol und p-Chlor-mkresol.
Als besonders vorteilhaft hat sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung bei der Herstellung von Fasern und Fäden aus Polyamiden und Polyälhylenterephthalat
erwiesen. ]e nach Herstellungsverfahren bzw. Nachbehandlungsverfahren können Spinnpräparationen und
Avivagen mit der erfindungsgeniäßen Vorrichtung an praktisch jeder Stelle im Verfahrensablauf der Polyamid-
oder Polyäthylenterephlhalat-Faserherstellung aufgetragen werdea So kann die Präparation in
verschäumler oder unverschäumter Form bereits im Spinnschacht oder unmittelbar nach Verlassen des
Spinnschachts, nach dem Verstrecken, vor und nach dem Texturieren, bei Monodien und Spinnfasern nach
dem Fixieren, bei allen Filamenten Garnen Kabeln etc. nach dem Färben und vor oder nach dem Zwirnen oder
Spulen auf die Fäden übertragen werden. Trotz der bei diesen Vorgängen recht hohen Geschwindigkeiten
werden die flüssigen Systeme gleichmäßig über die Breite der Fadenschar und in genau dosierbarer Weise
quantitativ aufgetragen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 gekennzeichnet.
Ausführungsformen von der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Fig. 1 bis 6 dargestellt.
Gemäß Fig. 1 wird eine Flüssigkeit über eine Zuführung J in einen Vorratsraum 4 gedrückt, der in
einen waagerechten Schlitz 2 einmündet, dessen austrittsseitige Öffnung sich in einer Wand eines
Flüssigkeilsbehäliers 9 befindet, deren Außenfläche parallel zu der Breitseite der ausiriusseiiigcn Öffnung
des Schlitzes 2 konkav gekrümmt ist. Die Wand bildet die Auflagefläche für die Fadenschar 1. Die austrittsseitige
konkav gekrümmte Öffnung des Schlitzes 2 ist 0,1 bis 1 mm hoch. Seine Breite beträgt etwa 10 bis 250 mm.
Der Krümmungsradius betragt 20 bis 200 mm.
Etwa 10 bis 30 cm parallel oberhalb des Schlitzes 2 kann ein gekrümmter Bügel 20 angeordnet sein, dessen
Krümmung der Krümmung im Bereich des Schlitzes 2 entspricht (siehe F i g. 7).
Der Krümmungsradius des Bügels wird so bemessen,
daß bei der Präparation von Faserbändern eine möglichst gleichmäßige Verteilung der einzelnen
Filamente über die gesamte .Schlitzbreite erzielt und ein Über- oder Hintereinanderlaufen von Filamenten
vermieden wird.
Für die Auftragung der Flüssigkeit in verschäumter Form ist die erfindungsgemäße Vorrichtung so abgewandelt,
daß in den Vorratsraum 4 des Flüssigkeitsbehälters 9 über eine Fritte 6 eine GaszufühHeitung 5
einmündet.
Wie in den Fig. I, 2 und 5 angegeben, besteht die austrittsseitige Öffnung des Schlitzes 2 aus zwei parallel
10
15
20
25
30
50
55 übereinander engeordneten prismenförmigen Mundstücken
10 und 11, deren austrittsseitige Flächen parallel zur Schlitzbreitseite konkav gekrümmt sind. Das
Material für die Mundstücke 10 und 11 ist ebenso wie für
den Bügel 20 ein verschleißfester, harter glatter oder rauher Werkstoff.
Die Fritte 6, die zur Einführung eines gasförmigen Mediums über den Einlaß 5 in den Vorratsraum 4 dient,
besteht aus einem perforierten Polyalkylen. Zur
Förderung der Emulsion (Dosierung) in den Vorratsraum wird eine Zahnradpumpe benutzt, wobei zur
Vermeidung von Totzonen die Innenwand des Vorratsraumes 4 in Richtung auf den Schlitz 2 als schiefe Ebene
ausgebildet ist.
Die Fritte 6 befindet sich, wie in den Figuren angedeutet, innerhalb des Flüssigkeitsbehälters 3.
Gemäß der in Fig. 1 gezeigten Seitenansicht einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung läuft eine Fadenschar 1 an einem aus einem keramischen
Material gebildeten Schlitz 2 vorbei. Über die Zuführung 3 wird die Vorrichtung eine Flüssigkeit für
eine Emulsion zugeführt, die im Vorratsraum 4 durch ein über die Leitung 5 und die Fritte 6 zugeführtes
gasförmiges Medium verschäumt wird. Mit 7 ist eine Gummidichtung gekennzeichnet und 8 weist auf eine
Abdeckplatte für den Vorratsraum 4 hin. Für F.inweg-Flüssigkeitsauftrag kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß Fig. 1 auch ohne die Gaszuführleitung S und ohne die Fritte 6 ausgeführt werden.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(Einweg-Schaumauftragsorgan).
F i g. 3 dient zur Veranschaulichung der Sthlitzdimensionen.
10 und 11 sind die konkav gekrümmten Mundstücke, welche den gekrümmten Schlitz 2 bilden.
Der Bügel 20 dient zur Verbesserung der Fadenführung.
Die Strecke
A charakterisiert die Schlitzhöhe und beträgt 0,! bis
1 mm,
B beträgt 1 bis 10 mm,
C hat eine Länge von 1 bis 100 mm,
D ist die Schlitzlänge und liegt zwischen 1 und 100 mm.
C hat eine Länge von 1 bis 100 mm,
D ist die Schlitzlänge und liegt zwischen 1 und 100 mm.
F i g. 4 zeigt eine Draufsicht auf die den kreisförmigen gekrümmten Schlitz 2 bildenden Mundstück 10 und 11 in
Richtung des Fadenlaufes. Der Abstand E beträgt 1 bis 2 mm bei einer linearen Schlitzbreite F (Sehnenlänge)
von 30 bis 40 min. Durch diese beiden Abstände ist die Krümmung des Schlitzes 2 festgelegt.
Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei der Schlitz 2 durch seitliche Führungskanten 18 begrenzt wird. Die
Führungskanten 18 sind etwa 0,5 mm lang.
Fig.6 zeigt in Richtung der Fadenschar 1 von oben,
wie diese mit Hilfe des Bügels 20 und der Schlitzkrümmung
geführt wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum quantitativen Aufbringen einer gegebenenfalls verschäumten Flüssigkeit in
dünner Schicht auf eine gleichförmige linear bewegte natürliche oder synthetische Fadenschar im
Einwegverfahren mittels eines zwangsdosierenden Aggregates über einen Schütz, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (2) waagerecht in der Wand eines mit einer Zuführung (3) für die
Flüssigkeit versehenen Flüssigkeitsbehälter (9) angeordnet ist, die die Auflagefläche für die Fadenschar
(I) bildenden Wandteile im Bereich des Schlitzes (2) konkav gekrümmt sind und die Höhe
des Schlitzes (2) 0,1 bis 1 mm und die Breite des Schlitzes (2) 10 bis 250 mm beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der konkaven Krümmung
20 bis 200 mm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (2) 30 bis 40 mm
breit ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 30 cm parallel
oberhalb des Schlitzes (2) ein gekrümmter Bügel (20), dessen Krümmung der Krümmung im Bereich
des Schlitzes (2) entspricht, zur Fadenführung angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4 zum Aufbringen einer verschäumen Flüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Flüssigkeitsbehälter (9) über eine Fritte (6) eine Gaszuführleitung
(5) einmündet.
b. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Auflage
dienenden Wandtcile als zwei parallel übereinander angeordnete prismenförmige Mundstücke (10 und
II) ausgebildet sind.
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