DE235800C - - Google Patents
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Classifications
-
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 235800 KLASSE 12«. GRUPPE
RENE MORITZ in WASQUEHAL, Frankr.
Bleikammerkonstruktion zur Herstellung von Schwefelsäure.
° σ ° ° 14. Dezember igoo
auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom 26. Oktober 1908 anerkannt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine verbesserte Konstruktion von Bleikammern
zur Erzeugung von Schwefelsäure. Die bisherige Konstruktion der Bleikammern entspricht
nicht mehr den Ansprüchen eines so ausgiebigen Ganges, wie er heutzutage verlangt
wird. Um ein Maximum von Schwefelsäure pro Kubikmeter Kammervolumen zu erzeugen,
ist man oft gezwungen, einen Ventilator am Anfang oder am Ende der Kammern aufzustellen,
wodurch aber Druck oder Zug im Innern der Kammern erzeugt und derhalb ein sehr solides Festhalten der Kammerwände bedingt
wird, um im ersteren Falle ein Ausbäuchen und im zweiten Falle ein Nachinnenfallen der
Seitenwände zu verhüten. Um eine leichte Wärmeausstrahlung an den Seitenwänden und
an der Decke zu ermöglichen, müssen also Hölzer oder Eisen in der Nähe der Wände weggelassen
werden, denn die Praxis hat gezeigt, daß immer zuerst hinter den Ständern das Blei angegriffen
wird, und eben an diesen Stellen sind Reparaturen am schwierigsten auszuführen. Wenn nun noch die Ständer aus Holz und die
Laschen daran festgenagelt sind, so werfen sich diese nach einiger Zeit infolge der ausstrahlenden
Wärme und ziehen das Blei mit sich, das sodann oft reißt. Zudem hat ausgetrocknetes
Holz nicht mehr seine ursprüngliehe Festigkeit, und es muß deshalb von
vornherein viel stärker als nötig genommen werden. Man hat festgestellt, daß diese schlechte
Einwirkung sogar noch besteht, wenn die Ständer aus Holz 15 cm von dem Blei entfernt sind.
Man hat versucht, diese Übelstände dadurch zu vermeiden, daß man die Kammerwände mit
angelöteten Bleistreifen oder Laschen versah, die zwischen Flacheisen und Winkeleisen gefaßt
wurden, welch letztere ihrerseits von Konsolen getragen wurden, die an der Außenwand
des Kammergebäudes befestigt waren (Patentschrift 191723). Hierbei bietet aber der
eine Schenkel des Winkeleisens wieder ein Hindernis für die Ausstrahlung. Weiter hat
diese Aufhängeart den großen Nachteil, daß die Wände an zwei Punkten der Höhe nach
aufgehängt sind, unten aber vollständig frei hängen, und so z. B. bei Zug in den Kammern
nach innen gezogen werden können. Weiter konnte man die Ständer zwischen den
Kammern nicht weglassen, wodurch man zur Konstruktion von. kleinen Dachspannungen
gezwungen wurde, welche die Konstruktion sehr verteuerten.
Bei ausgiebigen Verfahren ist man weiter genötigt, mit einer großen Menge von Salpeter
zu arbeiten, weshalb das Blei schneller als gewöhnlich am Bodenrand des Schiffes auf eine
Breite von ungefähr 15 cm angegriffen wird. ι Man hat nun festgestellt, daß dieser Verschleiß 6c
sehr vermindert wird, wenn dieser Teil des Schiffes energisch gekühlt wird. In der Regel
ist aber gerade an dieser Stelle das Gegenteil der Fall, d. la. es werden starke Hölzer angewandt,
um die Ecken und den Rand des Schiffes zu bilden.
Vorliegende Erfindung hat den Zweck, alle oben angeführten Nachteile in bestmöglichem
Maße zu verhindern, und zwar durch eine besondere Konstruktion der verschiedenen Elemente
einer Bleikammer, durch welche eine steife Aufhängeart erzielt werden soll, bei welcher
die Ausdehnung des Bleis ohne Schaden vor sich gehen und die Wärme frei ausstrahlen
kann.
Eine diesem Zwecke dienende Ausführungsform der Bleikammern ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt und bedeutet
Fig. ι einen Vertikalschnitt durch eine Bleikammer,
Fig. 2 einen gleichen Schnitt durch eine aus mehreren Kammern bestehende Anlage,
Fig. 3 die Befestigung der Zugstangen an den Laschen der Seitenwände und
Fig. 4 einen Schnitt durch die untere Kante des Schiffes.
Gemäß der Zeichnung ist das Blei der Seitenwände an Eisenstangen befestigt, die zwischen
durch den Dachstuhl festgehaltenen Profileisen und an dem oberen Rande der Schiffswand befestigten
Winkeleisen gespannt sind. Die Schiffswand ist ihrerseits an den unteren Querträgern des Gebäudes befestigt. Infolge
dieser Konstruktionsmethode ist es möglich, sämtliche Zwischenständer wegzulassen (Fig. 2).
Daselbst sind für drei parallel laufende Kammern nur die äußeren Ständer des Gebäudes
vorhanden, welche aber durch die Breite des Überwachungsganges von den Kammerwänden
getrennt sind.
Das Blei der Decke ist ebenfalls an Profileisen, welche durch den Dachstuhl getragen
werden, aufgehängt. Durch diese Konstruktionsart wird alles Eisen, das zur Aufhängung
benötigt wird, auf Zug beansprucht und kann deshalb sehr schwach gehalten werden. Es
ist gegen Angriff der ätzenden Gase dadurch geschützt, daß es vollständig von Bleilaschen
umgeben und verlötet ist.
Zur Ausführung dieser Konstruktionsart verfährt man auf folgende Weise:
Man legt auf die Pfeiler aus Mauerwerk ι, ι, ι (Fig. 1) oder auf Säulen aus Gußeisen
die eisernen Querträger 2, alsdann richtet man die Außenmauern auf, vollständig aus Mauerwerk,
aber vorteilhaft aus Ständern, aus Profileisen oder Eisenbeton, zwischen welche man
dann erst später die Mauern aufrichtet (3,3). Darauf montiert man den Dachstuhl, der vorzüglich
aus Eisen oder Eisenbeton bestehen, aber auch aus Holz hergestellt sein kann, da
dasselbe hier weiter von dem Blei entfernt ist und die ausstrahlende Wärme nicht mehr so
schädlich darauf einwirken kann. Die Dachgebinde 4, 4 sind so berechnet, daß sie stark
genug sind, um die Dachdeckung sowie Belastung durch Schnee, Winddruck usw. tind
das Blei der Decke und der Seiten wände der Kammern tragen zu können. An den unteren
Trägern der Dachgebinde 5, 5 sind genau über den Seitenwänden der Kammern die Profileisen
6 und 7 befestigt, die-stark genug hergestellt sind, um die Last der Seitenwände tragen
zu können. An diese Eisen ist ungefähr von Meter zu Meter, wenn man T-Eisen verwendet,
ein an den Enden mit Gewinde und Mutter versehener hufeisenförmiger Haken 8 oder,
wenn man zwei L-Eisen benutzt, ein einfacher, mit Gewinde und Mutter an einem Ende versehener
Haken 9 aufgehängt. An diesen Haken hängen nun die Zugstangen aus Rundeisen 10
(Fig. ι und 3) oder aus Flacheisen 11 (Fig. 3),
die hochkantig gegen die Seitenwände gerichtet sind. Diese Zugstangen sind unten vermittels
eines weiteren Hakens 12 an dem Winkeleisen 13, das am oberen Rande der Schiffswand zu
diesem Zweck angebracht ist, befestigt. Die ' Schiffswand 14 besteht aus gewöhnlichem oder
gelochtem Stahl- oder Eisenblech. Die Federn 15, die aus Metall oder Gummi bestehen können,
dienen zum Ausgleich der verschiedenen großen Ausdehnungswirkungen zwischen den Ständern des Gebäudes 3 und den Zugstangen
10, auch wird dadurch ein Reißen letzterer verhütet und eine Längsausdehnung der Kammerwände
durch Mitwirkung der Haken 16 und 17 gestattet.
Die Zugstangen 10, welche so dünn wie möglich gehalten werden, um die Wärmeausstrahlung
nicht zu hindern, sind von den Laschen 18, 19 (Fig. 3) vollständig umhüllt
und mit ihnen zu einem Ganzen verlötet. Die Laschen sind ihrerseits bei 20 (Fig. 3) an die
Seitenwände angelötet.
Die Schiffswände erhalten eine besondere Bekleidung bzw. eine unter die Kante greifende
Unterlage aus gewöhnlichem oder gelochtem Eisen- o. dgl. Blech, das eine vollständig freie
Wärmeausstrahlung an dieser früher gefährlichen Stelle erlaubt. Die untere Kante 21
(Fig. 4) ist stark abgerundet und reicht noch ungefähr um 15 cm (bis 22) über den Dielenboden
des Schiffes, auf dem sie durch versenkte Schrauben 23 befestigt ist. Damit die Schiffswand dem Druck der Säure und dem Zug der
Zugstangen standhält, ist sie an Winkeleisen 24 (Fig. ι und 4) genietet, welche wieder ihrerseits
an die Querträger 2, 2 des Gebäudes geschraubt sind. Der Dielenboden des Überwachungsganges
schneidet mit den Winkelstützen bei 25 ab. Infolge des durch den freien Raum geschaffenen, durch Pfeil 26 angedeuteten
Luftzuges erzielt man ein energisches Kühlen, wodurch ein Angreifen an der früher gefährlichen
Stelle verhindert wird.
Zwei oder mehrere Kammern können auf diese Art nebeneinander unter einer Dachspannung
aufgehängt werden (Fig. 2), ohne daß weitere Ständer benötigt werden als die des Gebäudes. Durch diese Maßnahme wird
die ganze Konstruktion sehr verbilligt und der Unterhalt sehr erleichtert.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Bleikammerkonstruktion zur Herstellung von Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß unter Wegfall aller Ständer zwischen den einzelnen Kammern die Seitenwände der Kammern mittels Laschen an Zugstangen befestigt sind, welche zwischen an den Dachgebinden befestigten Profileisen und am oberen Rand der Schiffswand befestigten Winkeleisen gespannt sind, welch letztere wieder durch Winkelstützen an den unteren Querbalken des Gebäudes festgeschraubt sind.
- 2. Bleikammerkonstruktion zur Herst ellung von Schwefelsäure gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiffswand unten stark abgerundet ist und an der abgerundeten Stelle eine Unterlage aus gewöhnlichem oder gelochtem Blech erhält, die noch ungefähr 15 cm auf den Dielenboden des Schiffes reicht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE235800C (de) |
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