DE2356845C3 - Vorrichtung zur Desinfektion und Oxydation von Abwasser - Google Patents
Vorrichtung zur Desinfektion und Oxydation von AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Desinfektion und Oxydation von Abwasser, insbesondere von
Haushalts- und Toilettenwasser, speziell für Boote, Wohnwagen od. dgl, durck Elektrolyse von zugesetztem
Alkalichlorid, bestehend aus einem Elektrolysebehälter, in dem Elektroden mit Stm- !Zuführungen und JS
eine Zerkleinerungseinrichtung für Schmutzstoffe angeordnet sind und welcher mit Zuführungen für
Schmutzwasser und Alkalichlorid sowie einer Abführung für Reinwasser versehen ist
Aufgrund der neuen wasserwirtschaftlichen Vor- ·*<
> Schriften sind Abwässer, insbesondere aus Haushalten
und Toilettenanlagen, vor der Einleitung in die natürlichen Gewässer einer Behandlung zu unterziehen,
um den biochemischen Sauerstoffbedarf (BOD), den chemischen Sauerstoffbedarf (COD), den Bakteriengehalt
und den Gehalt an übelriechenden Stoffen zu vermindern. Für eine solche Abwasserbehandlung
werden insbesondere auf Booten oder Wohnwagen und dergleichen leicht zu bedienende kompakte und sicher
arbeitende Vorrichtungen benötigt so
Zu diesem Zweck wurde bereits Chlorgas angewandt Nachteilig daran ist die Toxizität von Chlor und die mit
der Lagerhaltung und Handhabung der Gasflaschen zusammenhängenden Probleme. Man hat auch schon
für den in Rede stehenden Zweck Natriumhypochloritlösungen (Bleichlaugen) angewandt, jedoch läßt be*
kanntlich die Wirksamkeit einer solchen Bleichlauge durch chemische Zersetzung im Laufe der Zeit
beträchtlich nach.
Nach der DE-PS 4 35 570 erfolgt die Abwasserreini- ω
gurig mit Hilfe von näsciefendem Sauerstoff, der durch
Wasserelektrolyse in stark alkalischem Medium entsteht. Das stark alkalische Medium erhält man durch
Zugabe von Erdalkalihydroxiden, insbesondere von Calciumhydroxid. Bei diesem bekannten Verfahren hat
man bereits in geringem Umfang Hypochlorite für eine bakterientötende Vorbehandlung herangezogen. Die
dafür angewandte Elektrolysevorrichtung ist ein Turm.
den das zu reinigende Abwasser von unten nach oben durchströmt. Der Turm ist nicht in Kammern unterteilt,
sondern es befinden sich zwischen jeweils 6 übereinander angeordneten Elektroden Rührer zur Bewegung des
Flüssigkeitsstroms. Die Stromzu- und -abführungen zu den einzelnen Elektroden ist außerordentlich kompliziert,
so daß bei einem Ein- und Ausbau der Elektroden viel Handarbeit erforderlich ist und ein derartiges
System recht störanfällig wird.
Nachteilig an dieser Vorrichtung ist nicht nur die komplizierte Schaltung der Elektroden, die Schwierigkeit
des Ein- und Ausbaus der Elektroden sondern auch der beträchtliche Raumbedarf und die Störanfälligkeit,
so daß sich ein solches Aggregat in Booten oder Wohnwagen und ähnlichen mobilen oder stationären
Einrichtungen für die Desinfektion und Oxydation von Haushalts- und Toilettenabwässern nicht eignet
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Vorrichtung, die sich speziell für die Desinfektion und Oxydation von
Abwässern aus Haushalts- und Toilettenanlagen eignet und sowohl in stationären als auch mobilen Anlagen, wie
Booten und Wohnwagen, mit geringem Aufwand für Betrieb und Wartung anwendbar ist
Die erfindungsgemäße Vorrichtung geht aus von einem Elektrolyse-Behälter, in dem Elektroden mit
Stromzuführungen und eine Zerkleinerungseinrichtung für Schmutzstoffe apgerodnet sind, und welcher mit
Zuführungen für Schmutzwasser und Alkalichlorid sowie einer Abführung für Reinwasser versehen ist und
in welchem die aufzuarbeitenden Abwässer unter Zusatz von Alkalichlorid elektrolysiert werden. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolysebehälter durch eine
Trennwand in 2 Kammern unterteilt ist und die Elektroden ein horizontales Elektrodenpaket bilden, die
Trennwand durchdringen und sich in die beiden Kammern erstrecken. Elektroden gleicher Polarität sind
jeweils an gemeinsame, in der Trennwand verlaufende Stromführungen angeschlossen. Besonders bevorzugt
wird ein Elektrodenpaket mit 2 monopolaren Endanoden, einer monopolaren Mittelkathode und dazwischen
bipolare Elektroden.
Ausführungsbeispiele der Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
nachstehend näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine teilweise abgeschnittene perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht einer bipolaren Elektrodenpackung für die zwei Kammern gemäß eines
zweiten Ausführungsbeispiels.
Gemäß den Fi g. 1 und 2 besteht die erfindungsgemäßc
Vorrichtung aus einem einzigen Behälter 1 mit einer ersten Kammer 5 und einer zweiten Kammer 23, die
durch eine flüssigkeitsdichte Trennwand 3 voneinander getrennt sind. In der F i g. 1 ist ein Behälter I gezeigt, der
im allgemeinen eine rechteckige Gestalt besitzt'und aus einem geeigneten isolierenden und korrosionsbeständigen
Material, beispielsweise aus Polyvinylchlorid, hergestellt ist Der Behälter ist in zwei Kammern mit
ungefähr gleicher Größe durch eine isolierende und wasserdichte Trennwand 3 aufgeteilt. Die erste oder
primäre Kammer 5 ist mit einem Einlaß 7 versehen, der an die Abflußleitung einer Toilette angeschlossen
werden kann. In der Kammer 5 ist ein Zerkleinerungsflügel 9 vorgesehen, der von einer Welle getragen wird,
die durch einen außen angebrachten Motor 13 betrieben wird. Die Zerkleinerungseinrichtung dient auch dazu,
um das Abwasser in der Kammer 5 durchzubewegen.
Der Motor 13 ist ein herkömmlicher elektromotor, der
so dimensioniert ist, daß die gewönschte Umdrehungsgeschwindigkeit
je nach der Größe der betreffenden Vorrichtung erzielt wird. Eine FlQgelgeschwindigkeit
bzw. Klingengeschwindigkeit in der Gegend von 5000 bis 7000 UpM wird bevorzugt
In der Kammer 5 ist ebenfalls eine Elektrodenpakkung angeordnet, die aus mindestens einer Anode und
einer Kathode, montiert auf die Trennwand 3, besteht Diese Elektroden 15,17 sind horizontal angeordnet um
eine Störung der Abwasserzirkulation zu minimieren und eine weitere Schneidkante zum Aufbrechen der
Feststoffe zu ergeben. Die Oberfläche dieser Elektroden und die Anzahl der Elektroden, die in der Kammer
angeordnet sind, kann variiert werden, je nach erforderlicher Menge an erzeugtem Chlor, nach der
zuführbaren Energie, der Behältergröße und dergleichen.
Die Elektroden 15, 17 erstrecken sich durch die Trennwand 3 in der in Fig.2 gezeigten Weise. Die
Stromführungen 19 (positiv) und 21 (negativ) können ebenfalls in die Trennwand eingegossen sein und
müssen dann bis außerhalb der ZeUe reichen.
Die Anoden sind vorzugsweise dimensionsstabile Anoden, z. B. aus Titan oder einem ähnlichen Metall, das
mit einem elektrisch leitenden, elektrokatalytisch aktiven Oberzug versehen ist z. B. aus einem Platin-Metall
oder dessen Oxid oder einem anderen Oberzugsmaterial, das als wirksam bekannt ist und das in Berührung
mit Chlor langlebig ist Das Grundmetall selbst kann entweder ein Blech oder ein Lochblech sein.
Die Kathoden sind aus einem ähnlichen Werkstoff mit ähnlicher Gestalt oder sie können in manchen Fällen
nicht überzogen sein und beispielsweise eine bloße Titanoberfläche aufweisen, wodurch eine wirksame
Kathode erhalten wird. Auch können weitere elektrolytisch aktive jedoch chemisch und mechanisch inerte
Metalle verwendet werden.
Der Abstand zwischen den gegenüberliegenden Anoden und Kathoden hängt etwas von dem Strom, der
für die Elektrolyse verfügbar ist und der Alkalichlorid-Konzentration in dem Abwasser ab. So wird z. B. bei
einer Natriumchlorid-Konzentration von 25 bis 30 g/l und einer Energiequelle für 12 V ein Elektrodenabstand
von 5 mm bevorzugt
Obgleich die gezeigte Elektrodenanordnung bei einer großen Anzahl von Elektroden monopoiar ist ist es
wegen der hierdurch möglichen erhöhten Leistung möglich, einen bipolaren Betrieb durchzuführen, der
oftmals bevorzugt wird, wobei die Seiten jeder Elektrode Anode bzw. Kathode sind. Eine solche
Anordnung wird in der F i g. 2 gezeigt derzufolge sich die Elektrodenpackung durch die Trennwand 3'
erstreckt und aus zwei monopolaren Endanoden 15', einer monopolaren Mittelkathode 17' und einem Paar
von bipolaren Elektroden 16' besteht Zwei entspre-
chende Elektrodenkontakte 19' und 2V erstrecken sich
durch die und von der Trennwand. Alternativ kann bei geeigneten elektrischen Anschlüssen jede Elektrode auf
gegenüberliegenden Seiten der Trennwand von entgegengesetzter Polarität sein, um eine unterschiedliche
bipolare Konfiguration zu ergeben.
Im allgemeinen wird mit Anodenstromdichten von etwa 15,5 A/dm2 gearbeitet
Die Flüssigkeitsverbindung zwischen der primären Kammer 5 und der sekundären Kammer 23 erfolgt
durch ein umgekehrtes U-Rohr 25, obgleich auch andere Einrichtungen, z. B. ein Regelventil iiirch die Trennwand
oder eine Anordnung von Leilbieehen, die einen
über Umwege erfolgenden oder eingeschränkten Zutritt von der ersten zu der zweiten Kammer ergeben,
in Betracht gezogen werden können. Die U-Rohr-Anordnung hat den Vorteil, daß leichte Feststoffe durch
das System getragen werden, ohne daß nennenswerte Mengen von unbehandelten Abfallstoffen in die zweite
Kammer eingeführt werden. Wenn die Kammer 5 gefüllt wird, dann preßt der Druck des eintretenden
Abwassers teilweise behandeltes Abwasser durch das U-Rohr 25 in die Kammer 23. Um eine weitere
Behandlung zu erleichtern, ist in der Kammer 23 eine Rühreinrichtung angeordnet, die z.B. eine Klinge 27
besitzt die auf einer Welle 29 angebracht ist weiche von einem Motor 31 außerhalb der Kammer angetrieben
wird. Die Motorgröße wird so ausgewählt, daß Mischgeschwindigkeiten in dem Behälter in der Gegend
von 1000 bis 2000UpM erhalten werdsn. Iii der
Kammer 23 ist auch das Elektrodenpaket vorgesehen. Es gelten die gleichen Erwägungen hinsichtlich der
Gr63e, der Werkstoffe, der Anordnung u. dgL wie oben.
Schließlich ist ein Auslaß 33 vorgesehen, durch den vollkommen behandeltes Abwasser entfernt wird, und
zwar im allgemeinen durch den Druck, der in der Kammer 5 durch Eintreten des Abwassers ausgeübt
wird.
Claims (2)
- Patentansprücher1, Vorrichtung zur Desinfektion und Oxydation von Abwasser, insbesondere von Haushalts- und Toilettenwasser, speziell für Boote, Wohnwagen oddgL, durch Elektrolyse von zugesetztem Alkalichlorid, bestehend aus einem Elektrolysebehälter, in dem Elektroden mit Stromzuführungen und eine Zerkjeinerungseinrichtung für Schmutzstoffe angeordnet sind und welcher mit Zuführungen für Schmutzwasser und Alkalichlorid sowie einer Abführung für Reinwasser versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) durch eine Trennwand (3, 3') in zwei Kammern (5, 23) unterteilt ist und die Elektroden (15, 17) ein is horizontales Elektrodenpaket bilden, die Trennwand durchdringen und sich in die beiden Kammern (5,23) erstrecken und Elektroden gleicher Polarität jeweils an gemeinsame, in der Trennwand (3,3') verlaufende Stromführun«en (19,21) angeschlossen sind.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in dem Elektrodenpaket zwei monopolare Endanoden (15'), eine monopolare Mittelkathode (17') und dazwischen bipolare Elektroden (16') befinden.
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