DE2351009A1 - Verfahren zur entfernung von stickstoffhaltigen belastungsstoffen aus wasser - Google Patents
Verfahren zur entfernung von stickstoffhaltigen belastungsstoffen aus wasserInfo
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Description
2351003
25. September 1973 Dr.fe/TPE/P/GS
- KS 513 r
Verfahren zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungsstoffen
aus Wasser
Gegenstand der Anmeldung ist ein Verfahren zur.Entfernung von
stickstoffhaltigen Belastungsstoffen aus Wasser, insbesondere Trink-, Brauch—oder Badewasser durch Oxydation.
Zur Entfernung von stickstoffhaltigen.Belastungsstoffen aus
Trink-, Brauch- und Badewasser werden Oxydationsmittel wie Chlor, Chlordioxid, andere chlorabspaltende Mittel oder Ozon eingesetzt.
Von diesen Oxydationsmittel werden Chlor und Chlorverbindungen am häufigsten benutzt. Das Chlor reagiert mit den stickstoffhaltigen
Verbindungen zu chlorierten Verbindungen, z.B. Ammoniak je nach pH-Wert zu Monochloramin, Dichloramin und Tr!chloramin. Der Prozeß
der Chlorierung läuft in Form einer Kurve ab, deren tiefster Punkt als Knickpunkt (Break point) bezeichnet wird und das Ende der
Umsetzung des Chlors mit den stickstoffhaltigen Stoffen anzeigt. Je nach dem Verunreinigungsgrad des Wassers -der niemals, weder für
Brunnen- oder Oberflächen- noch Badewasser über einen'längeren Zeitraum
als konstant angenommen werden kann- ändert sich dementsprechend die Knickpunktkurve, so daß es leicht zu Chlorüber- oder Unterdosierungen
kommen kann. Hinzu kommt nochj, daß der oxydative Abbau
der stickstoffhaltigen Stoffe mit Chlor häufig unzulänglich ist, da der Abbau zu langsam erfolgt^, so daß vorallem in Schwimmbädern ein'
erhöhter Chlorzusatz erforderlich wird* um eine Anreicherung der stickstoffhaltigen Stoffe zu verhindern. Dies wiederum führt zu
einem Unangenehmen Geruch und zu Schleimhautreizungen.
In neuerer Zeit hat man vermehrt Ozon als Oxydationsmittel verwendet.
Aber auch hiermit sind die Ergebnisse nicht befriedigend. Bei den niederen Konzentrationen an stickstoffhaltigen Stoffen in
den Trink-, Brauch- und Badewassern, verläuft auch-mit Ozon die Oxydation zu langsam und unvollständig. So-wird im Jahrbuch von
"Wasser" XXXVII Band 19TQ, Seite 73-81, berichtet, daß Ozon-mit
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Ammoniumionen praktisch nicht reagiert und daß die Reaktion von Ozon mit Harnstoff mehr oder weniger verzögert und unvollständig
verläuft. Ozon und Harnstoff können in wässeriger Lösung mehrere Stunden nebeneinander beständig sein, ohne daß es zu einer
Reaktion kommt. Es wurde dort in Laborversuchen festgestellt, daß die Ozon/Harnstoffreaktlon schneller eintritt, wenn Kupfer-Ionen
zugegen sind.
Es wurde nun gefunden, daß die geschilderten Nachteile bei der Oxydation der stickstoffhaltigen Belastungsstoffe in Wässern rr.it
Chlor und/oder Chlorverbindungen und/oder Ozon nicht auftreten, wenn man die Oxydation in Gegenwart eines Katalysatorgemisches
aus Mangan-VII-Ionen und Kupfer-II-Ionen durchführt.
Das Verhältnis von Stickstoffverbindungen als NH^, berechnet,
zu Mangan-VII-Ionen zu Kupfer-II-Ionen soll 1 : 0,1 bis 0,4 : 0,04 bis 0,25 betragen.
Es war schon bekannt, daß die Oxydation von Ammoniak zu Stickstoff
mit Chlor oder Hypochlorit als Oxydationsmittel, katalysiert wird, wenn Spuren von Schwermetallsalzen anwesend sind. Wie eigene Versuche
jedoch zeigten, ist dies nicht auf die in den Trink-, Brauch- und Badewässern vorhandenen niederen Konzentrationen an stickstoffhaltigen
Substanzen zwischen 0,1 und 5 mg/1 NHn+-Ionen übertragbar.
Weder mit Mangan-Ionen, noch mit Kupfer-Ionen oder Eisen-Ionen allein konnte hier eine katalysierende Wirkung ausgelöst werden.
Das gleiche gilt für die Oxydation mit Ozon. Hier konnte zwar bei Anwesenheit von Kupfer- oder Mangan-Ionen eine Verbesserung des
Oxydationsverlaufes festgestellt werden, doch eine vollständige
Eliminierung'der stickstoffhaltigen Stoffe wurde in keinem Falle
erreicht. Dies ist überraschenderweise nur möglich, wenn gleichzeitig Mangan-VII-Ionen und Kupfer-II-Ionen anwesend sind.
Die Oxydation verläuft in Gegenwart des erfindungsgemäs'sen
Katalysatorgemisches so glatt, daß die ausgezeichneten Ergebnisse
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- KS 513 -
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auch mit reduzierten Mengen von Oxydationsmitteln und gegebenenfalls
Flockungsmitteln bezw. Flockungshilfsmitteln erreicht werden.
Die Mangan-VII-Ionen werden vorzugsweise als KMhO2, und die
Kupfer-II-Ionen als Kupfersulfat zugegeben. 2s sind jedoch auch
alle anderen CU II Salze geeignet.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele erläutert:
1. Beispiel;
Aufzubereitender Volumenstrom = 100 cbm/h Flußwasser der nachfolgenden
Zusammensetzung;
pH-Wert
dGH
KMnO^-Verbrauch
Stickstoff
Nitrit
Nitrat
Eisen
Mangan
7,4
12,7
82,2 mg/1 KMnO4
1,4 mg/1 als 0,3 mg/1 NO 20 mg/1 NO.
0,78 mg/1 Fe Spuren
2+
Selbst' nach Zugabe von 70 mg/1 FeCl, sowie 2 mg/1 Polielektrolyt
als Flockungshilfsmittel und über 12 mg/1 Cl2 als Natriumhypochlorit
konnte nach Reaktionszeiten von 1,2 und 3 Stunden kein merklicher Abbau des Ammoniakgehaltes festgestellt werden, wobei noch freie
wirksame Chlorgehalte von 4,9 , 3*2 und 2,7 mg/1 CIp vorhanden waren.
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-KS513- ■·*■■■
Auch eine nachfolgende Filtration des Wassers über Kiesschnellfilter
führte zu keiner Verbesserung des Resultates.
Bei Einhaltung der gleichen Dosiermengen an Eisenchlorid, PoIielektrolyt
und Natriumhypochlorit unter zusätzlicher Dosierung von Kupfersulfat (CuSO2. . 5 HpO) in steigenden Mengen von
Oi
0,05 bis 0,25 mg/1 Cu -Ionen erbrachte eine Verbesserung der Wasserqualität.
Nach einer Stunde Reaktionszeit waren' -bei zusätzlicher Dosierung
von 0,2 mg/1 Cu-II-Ionen- jedoch noch 0,45 mg/1 N als NH^ und nach
anschließender Filtration des Wassers über Kiesschnellfilter noch
0,24 mg/1 N als NH2^+ anwesend.
Eine wesentliche Verbesserung des Wasserqualität ließ sich erst bei weiterer zusätzlicher Dosierung von Kaliumpermanganat und
zwar im Konzentrationsbereich zwischen 0,16 und 0,53 rng/1 Mn-VII-Ionen erreichen, wobei der Zusatz an Eisenchlorid auf '
50 mg/1, an Flockungshilfsmittel auf 1,5 mg/1 und an Natriumhypochlorit
auf 5 mg/1 als Cl? abgesenkt werden konnte, ohne die
Wassergüte negativ zu beeinflussen.
Es wurden gefunden: bei Zusatz eines Katalysatorengemisches aus: 0,3 mg/1 Mn-VII-Ionen = 0,85 mg/1 KMnO2^
0,2 mg/1 Cu-II -Ionen = 0,80 mg/1 CuSO2^ . 5 HO
nach 30 Minuten
pHr-Wert
°dGH KMnO2,-Verbrauch Stickstoff als NH^+
Nitrit Nitrat Eisen Mangan Kupfer
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vor Filtration | mg/1 | 7,35 | nach Filtration |
12,5 | |||
22,8 | 7,30 | ||
0,14 | 12,6 | ||
n.n. | 7,6 | ||
22 | Spuren | ||
1,8 | n.n. | ||
n.n. | 22 | ||
0,08 | 0,05 | ||
n.n. | |||
n.n. |
- KS 513 -
2. Beispiel:
Aufzubereitender Volumenstrom = 8θ cbm/h Brunnenwasser der
nachfolgenden Zusammensetzung;
pH-Wert dGH
KMnO2,-Verbrauch
Stickstoff Nitrit Nitrat Eisen
Mangan Schwefelwasserstoff
7,0
17,0.
56,0 mg/1 KMnO1^
0,25 mg/1 als 0,1 mg/1
= · 1,1 mg/1 NO-
1,55 mg/1 Fe2+
0,28 mg/1 Mn24" Spuren H0S
Trotz Ozonbehandlung des Wassers--Zusätze bis 1,5 mg/1 0, - -*=
mit anschließender Schnellfiltration über Mehrsehichtfilter
konnte ein oxydativer Abbau des Ammoniakgehaltes nicht erreicht
werden* Es wurde lediglich eine Entfernung des Schwefelwasserstoffes,
eine starke Absenkung des Kaliumpermanganatverbrauches, des Nitrit-Eisen- und Mangangehaltes des stark reduzierten Brunnenwassers
auf Werte der DIN 2000 mit Auffüllung des Sauerstoffdefizits erreicht.
Bei Einhaltung der gleichen Dosiermenge an Ozon unfe1 zusätzlicher
Dosierung von Kupfersulfat in steigenden Mengen von 0,02 bis 0,10 mg/1 Cu-II-Ionen konnte zwar eine Verbesserung der Wasserqualität
festgestellt werden, jedoch waren nach der Reaktion und der Filration noch Stickstoffmenge.n von ca. 0,l8 mg/1 als NH2,"1*
nachweisbar.
• - 6 -509816/0575
Die zusätzliche Dosierung von Kaliumpermanganat führte hier bereits in Konzentrationen von 0,1 mg/1 Mn-VII-Ionen zu einer
völligen Elimination des Ammoniakgehaltes. Die nachfolgenden
Analysenresultate.geben hierüber Auskunft.
Es wurden gefunden: bei einem Katalysatorengemisch von:
0,1 mg/1 Mn-VII-Ionen = 0,285 mg/1 KMnO^
0,05 mg/1 Cu-II -Ionen = 0,20 mg/1 CuSO^ . 5 HpO
nach 6 Minuten vor Filtration nach Filtration
Reaktionszeit mg/1
pH-V/er t | 7,0 | 7,0 |
°dGH | 17,2 | 17,0 |
KMnO1^-Verbrauch- | 28,2 | 3,8 |
Stickstoff als NH^+ | 0,06 | n.n. |
Nitrit | n.n. | n.n. |
Nitrat | 1,6 | 1,6 |
Eisen | 1,55 | n.n. |
Mangan | 0,42 | n.n. |
Schwefelwasserstoff | n.n. | n.n. |
Kupfer | Spuren | n.n. |
Aus den beiden Beispielen ist ersichtlich, daß die Oxydation von N-haltigen Stoffen in Wasser mittels Oxydationsmitteln, wie Chlor
oder Ozon durch Katalysieren mit einem Gemisch aus Mangan-VII-
und Kupfer-II-Ionen schnell und vollständig abläuft und zwar unter
erheblichen Einsparungen an Oxydationsmitteln und ggf. sonstiger Flockenmittel bezw. Flockungshilfsmittel.
509816/0575
Claims (2)
- Ansprüche s^) Verfahren zur Entfernung von N-haltigen Belastungs-• stoffen aus Wasser, insbesondere Trink-, Brauch- und Badewasser durch.Oxydation* mit Chlor und/oder Chlorverbindungen und/oder:Qzori, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation~~±rt "Gegenwart eines Katalysatorgemisches aus Mangan-VII-Ionen und Kupfer-II-Ionen durchführt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis N-Verbindungen, als NHjU+ berechnet,zu Mangan-VII-Iohens Kupfer-II-Ionen = 1 i 0,1-0,4 ί 0,04 - 0,25 beträgt.509816/0575 ORIGINAL INSPECTED
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732351009 DE2351009C3 (de) | 1973-10-11 | Verfahren zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungsstoffen aus Wasser | |
BE147222A BE818409A (fr) | 1973-10-11 | 1974-08-01 | Procede d'elimination de charges contenant de l'azote a partir d'eau |
FR7433628A FR2247426A1 (en) | 1973-10-11 | 1974-10-07 | Elimination of nitrogenous material from water - by oxidising in presence of manganese and copper ions |
NL7413245A NL7413245A (nl) | 1973-10-11 | 1974-10-08 | Werkwijze voor het verwijderen van in water aan- e, bezwarende stikstof bevattende stoffen. |
AT816574A AT332817B (de) | 1973-10-11 | 1974-10-10 | Verfahren zur entfernung von n-haltigen belastungsstoffen aus wasser |
CH1363274A CH595287A5 (de) | 1973-10-11 | 1974-10-10 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732351009 DE2351009C3 (de) | 1973-10-11 | Verfahren zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungsstoffen aus Wasser |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2351009A1 true DE2351009A1 (de) | 1975-04-17 |
DE2351009B2 DE2351009B2 (de) | 1975-09-25 |
DE2351009C3 DE2351009C3 (de) | 1976-05-06 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010115810A1 (de) * | 2009-04-09 | 2010-10-14 | Wieland Dental + Technik Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur behandlung nitrithaltiger abfallstoffe |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010115810A1 (de) * | 2009-04-09 | 2010-10-14 | Wieland Dental + Technik Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur behandlung nitrithaltiger abfallstoffe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT332817B (de) | 1976-10-25 |
BE818409A (fr) | 1974-12-02 |
FR2247426A1 (en) | 1975-05-09 |
ATA816574A (de) | 1976-01-15 |
NL7413245A (nl) | 1975-04-15 |
CH595287A5 (de) | 1978-02-15 |
FR2247426B3 (de) | 1977-07-15 |
DE2351009B2 (de) | 1975-09-25 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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