DE2351009B2 - Verfahren zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungsstoffen aus Wasser - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungsstoffen aus WasserInfo
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Description
sers — der niemals, weder für Brunnen- oder Ober- spiele erläutert:
flächen- noch Badewasser über einen längeren Zeit- 1 . ; s ρ i e 1 1
flächen- noch Badewasser über einen längeren Zeit- 1 . ; s ρ i e 1 1
raum als konstant angenommen werden kann — ändert sich dementsprechend die Knickpunktkurve, so 45 Aufzubereitender Volumenstrom = 100 cbm/h Flußdaß
es leicht zu Chlorüber- oder Unterdosierungen wasser der nachfolgenden Zusammensetzung:
kommen kann. Hinzu kommt noch, daß der oxydative oH-Wert = 7 4
kommen kann. Hinzu kommt noch, daß der oxydative oH-Wert = 7 4
Abbau der stickstoffhaltigen Stoffe mit Chlor häufig °dGH = 127'
unzulänglich ist, da der Abbau zu langsam erfolgt, KMnO4-Verbrauch = 82,2'mg/l KMnO4,
so dall vor allem ii< Schwimmbadern ein erhöhter 50 Stickstoff = 14 mg/1 als NH *
Chlorzusatz erforderlich wird, um eine Anreicherung Nitrit = 03 mg/1 NO - * '
der stickstoffhaltigen Stoffe zu verhindern. Dies Nitrat = 20mg/l NO *, '
wiederum führt zu einem unangenehmen Geruch und Eisen = 0 78 mg/1 Fe*+
zu Schleimhautreizungen. M = spUren
In neuerer Zeit hat man vermehrt Ozon als Oxy- 55
dationsrnittel verwendet. Aber auch hiermit sind die Selbst nach Zugabe von 70 mg/1 FeCl8 sowie 2 mg/1
Ergebnisse nicht befriedigend. Bei den niederen Kon- Polielektrolyt als Flockungshilfsmittel und über 12 mg/1
zentrationen an stickstoffhaltigen Stoffen in den Cl2 als Natriumhypochlorit konnte nach Reaktions-Trink-,
Brauch- und Badewassern verläuft auch mit zeiten von 1, 2 und 3 Stunden kein merklicher Abbau
Ozon die Oxydation zu langsam und unvollständig. 60 des Ammoniakgehaltes festgestellt werden, wobei
So wird im Jahrbuch von »Wasser«, XXXVII Band noch freie wirksame Chlorgehalte von 4,9, 3,2 und
1970, S. 73 bis 81, berichtet, daß Ozon mit Ammonium- 2,7 mg/1 Cl2 vorhanden waren,
ionen praktisch nicht reagiert und daß die Reaktion Auch eine nachfolgende Filtration des Wassers über
ionen praktisch nicht reagiert und daß die Reaktion Auch eine nachfolgende Filtration des Wassers über
von Ozon mit Harnstoff mehr oder weniger verzögert Kiesschnellfilter führte zu keiner Verbesserung des
und unvollständig verläuft. Ozon und Harnstoff 65 Resultates.
können in wäßriger Lösung mehrere Stunden neben- Bei Einhaltung der gleichen Dosiermengen an
einander beständig sein, ohne daß es zu einer Reaktion Eisenchlorid, Polielektrolyt und Natriumhypochlorit
kommt. Es wurde dort in Laborversuchen festgestellt, unter zusätzlicher Dosierung von Kupfersulfat (CuSO4-
5 H4O) in ,steigenden Mengen von 0,05 bis 0,25 mg/i
€ue+-Ionen erbrachte eine Verbesserung der Wasserguatität.
Nach I Stunde Reaktionszeit waren — bei zusätzlicher Dosierung von 0,2 mg/1 Cu(Il)-lonen —jedoch
noch 0,45 mg/1 N als NH4 + und nach anschließender
Filtration des Wassers Ober Kiesschnellfilter noch 0,24 mg/1 N als NH4 + anwesend.
Eine wesentliche Verbesserung der Wasserqualität ließ sich erst bei weiterer zusätzlicher Dosierung von
Kaliumpermanganat, und zwar im Konzentrationsbereich zwischen 0,16 und 0,33 mg/1 Mn(VII)-Ioneii,
erreichen, wobei der Zusatz an Eisenchlorid auf 50 mg/1, an Flockungshilfsmitteln auf 1,5 mg/1 und an
Natriumhypochlorit auf 5 mg/1 als Cl4 abgesenkt
werden konnte, ohne die Wassergüte negativ zu beeinflussen.
Es wurden gefunden: bei Zusatz eines Katafysatorengemisches aus
0,3 mg/1 Mn(VII)-Ionen = 0,85 mg/1 KMnO4,
0,2 mg/1 Cu(IIHonen = 0,80 mg/1 CuSO4 · 5 H8O
Nach 30 Minuten | Bei | Vor Nach | = 7,0, |
Filtration Filtration | = 17,0, | ||
(mg/1) (mg/1) | = 56,0 mg/1 KMnO4, | ||
pH-Wert | 7,35 7,30 | = 0,25 mg/1 als NH4 +, | |
MGH | 12,5 12,6 | = 0,1 mg/1 NO1-, | |
KMnO4-Verbrauch | 22,8 7,6 | = 1,1 mg/1 NO4-, | |
Stickstoff als NH4 + | 0,14 Spuren | = 1,55 mg/1 Fe1+, | |
Nitrit | n. n. n. n. | = 0,28 mg/1 Mn»+, | |
Nitrat | 22 22 | = Spuren H1S. | |
Eisen | 1,8 0,05 | ||
Mangan | n. n. n. n. | ||
Kupfer | C,08 n. n. | ||
spiel 2 | |||
Aufzubereitender Volumenstrom = 80 cbm/h Brun | |||
nenwasser der nachfolgenden Zusammensetzung: | |||
pH-Wert | |||
°dGH | |||
KMnO4-Verbrauch | |||
Stickstoff | |||
Nitrit | |||
Nitrat | |||
Eisen | |||
Mangan | |||
Schwefelwasserstoff |
Trotz Ozonbehandlung des Wassers — Zusätze bis 1,5 mg/1 O, — mit anschließender Schnellfiltration
über Mehrschichtfilter konnte ein oxydativer Abbau des Ammoniakgehaltes nicht erreicht werden. Es
wurde lediglich eine Entfernung des Schwefelwasserstoffes, eine starke Absenkung des Kaliumpermanganatverbrauches, des Nitrit-Eisen- und Mangangehaltes
des stark reduzierten Brunnenwassers auf Werte der DIN 2000 mit Auffüllung des Sauerstoffdefizits erreicht.
Bei Einhaltung der gleichen Dosiennenge an Ozon unter zusätzlicher Dosierung von Kupfersulfat in
steigenden Mengen von 0,02 bis 0,10 mg/1 Cu(II)-Ionen konnte zwar eine Verbesserung der Wasserqualhät festgestellt weiden, jedoch waren nach der
Reaktion und der Filtration noch Stickstoffmengen von etwa 0,18 mg/1 als NH4 + nachweisbar.
Die zusätzliche Dosierung von Kaliumpermanganat führte hier bereits in Konzentrationen von 0,1 mg/1
ao Mn(VII)-Ionen zu einer völligen Elimination des Ammoniakgehaltes. Die nachfolgenden Analysenresultate geben hierfür Auskunft.
Es wurden gefunden: bei einem Katalysatorengemisch von
*5 0,1 mg/1 Mn(VII)-Ionen = 0,285 mg/1 KMnO4,
0,05 mg/1 Cu(II>Ionen = 0,20 mg/1 CuSO4 · 5 HjO
Nach 6 Minuten Reaktionszeit | 3o | pH-Wert | Vor | Nach |
°dGH | Filtration | Filtration | ||
K MnO4-Verbrauch | (mg/1) | (mg/1) | ||
35 Stickstoff als NH4 + | 7,0 | 7,0 | ||
Nitrit | 17,2 | 17,0 | ||
Nitrat | 28,2 | 3,8 | ||
Eisen | 0,06 | n. n. | ||
Mangan | n. n. | n. n. | ||
♦° Schwefelwasserstoff | 1,6 | 1,6 | ||
Kupfer | 1,55 | n. n. | ||
0,42 | n. n. | |||
n. n. | n. n. | |||
Spuren | n. n. |
Aus den beiden Beispielen ist ersichtlich, daß die Oxydation von N-haltigen Stoffen in Wasser mittels
Oxydationsmitteln wie Chlor oder Ozon durch Katalysieren mit einem Gemisch aus Mangan(VII)- und
Kupfer(II)-Ionen schnell und vollständig abläuft, und zwar unter erheblichen Einsparungen an Oxydationsmitteln und gegebenenfalls sonstiger Flockenmittel
bzw. Flockungshilfsmittel.
Claims (2)
1. Verfahren zur Entfernung von stickstoff- Nachteile bei der Oxydation der stickstoffhaltigen
halogen Belastungsstoffen aus Wasser, insbeson- 5 Belastungsstoffe in Wässern nut Chlor und/oder
dere Trink-, »rauch- und Badewasser durch Oxy- Chlorverbindungen und/oder Ozon nicht auftreten,
dation mit Chlor und/oder Chlorverbindungen wenn ein Katalysatorgemisch aus Mangan(VII)-
und/oder Ozon in Gegenwart von Kupfer(II)- Ionen und Kupfer(II)-Ionen zugesetzt wird.
Ionen, dadurch gekennzeichnet, daß Das Verhältnis von Sückstoffverbmdungen, als
ein Katalysatorgemisch aus Mangan(VII)-Ionen io NH4 +berechnet, zu Mangan(VII)-Ionenzu Kupfer(II)-ond
Kupfer(II)-Ionen zugesetzt wird. Ionen soll 1:0,1 bis 0,4:0,04 bis 0,25 (mg/J) betragen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Es war schon bekannt, daß die Oxydation von
zeichnet, daß das VerhältnisStickstoffverbindungen, Ammoniak zu Stickstoff mit Chlor oder Hypochlorit
als !NH4 + berechnet, zu Mangan(VII)-Ionen zu als Oxydationsmittel katalysiert wird, wenn Spuren
Kupfer(II)-Ionen = 1:0,1 bis 0,4:0,04 bis 0,25 15 von Schwermetallsalzen anwesend sind. Wie eigene
(mg/1) beträgt. Versuche jedoch zeigten, ist dies nicht auf die in den
Trink-, Brauch- und Badewässern vorhandenen niederen Konzentrationen an stickstoffhaltigen Substanzen
zwischen 0,1 und 5 mg/1 NH4 +-Ionen über-
20 tragbar. Weder mit Mangan-Ionen noch mit Kupfer-Ionen oder Eisen-Ionen allein konnte hier eine katalysierende
Wirkung ausgelöst werden.
Das gleiche gilt für die Oxydation mit Ozon. Hier
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur konnte zwar bei Anwesenheit von Kupfer- oder Man-Entfernung
von stickstoffhaltigen Beüstungsstoffen as gan-Ionen eine Verbesserung des Oxydationsverlaufes
aus Wasser, insbesondere Trink-, Brauch- oder Bade- festgestellt werden, doch eine vollständige Eliminierung
wasser, durch Oxydation. der stickstoffhaltigen Stoffe wurde in keinem Falle
Zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungs- erreicht. Dies ist überraschenderweise nur möglich,
stoffen aus Trink-, Brauch- und Badewasser werden wenn gleichzeitig Mangan(VII)-Ionen und Kupfer(II)-Oxydationsmktel
wie Chlor, Chlordioxid, andere 30 Ionen anwesend sind.
chlorabüpaltende Mittel oder Ozon eingesetzt. Die Oxydation verläuft in Gegenwart des erfin-
Von diesen Oxydationsmitteln werden Chlor und dungsgemäßen Katalysatorgemisches so glatt, daß die
Chlorverbindungen am häufigsten benutzt. Das Chlor ausgezeichneten Ergebnisse auch mit reduzierten
reagiert mit den stickstoffhaltigen Verbindungen zu Mengen von Oxydationsmitteln und gegebenenfalls
chlorierten Verbindungen, z. B. Ammoniak, je nach 35 Flockungsmitteln bzw. Flockungshilfsmitteln erreicht
pH-Wert zu Monochloramin, Dichloramin und Tri- werden.
chloramin. Der Prozeß der Chlorierung läuft in Form Die Mangan(VII)-Ionen werden vorzugsweise als
einer Kurve ab, deren tiefster Punkt als Knickpunkt KMnO4 und die Kupferdl)-Ionen als Kupfersulfat
(Break point) bezeichnet wird und das Ende der Um- zugegeben. Es sind jedoch auch alle anderen Cu(II)-setzung
des Chlors mit den stickstoffhaltigen Stoffen 40 Salze geeignet.
anzeigt. Je nach dem Verunreinigungsgrad des Was- Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden Bei-
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732351009 DE2351009C3 (de) | 1973-10-11 | Verfahren zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungsstoffen aus Wasser | |
BE147222A BE818409A (fr) | 1973-10-11 | 1974-08-01 | Procede d'elimination de charges contenant de l'azote a partir d'eau |
FR7433628A FR2247426A1 (en) | 1973-10-11 | 1974-10-07 | Elimination of nitrogenous material from water - by oxidising in presence of manganese and copper ions |
NL7413245A NL7413245A (nl) | 1973-10-11 | 1974-10-08 | Werkwijze voor het verwijderen van in water aan- e, bezwarende stikstof bevattende stoffen. |
AT816574A AT332817B (de) | 1973-10-11 | 1974-10-10 | Verfahren zur entfernung von n-haltigen belastungsstoffen aus wasser |
CH1363274A CH595287A5 (de) | 1973-10-11 | 1974-10-10 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732351009 DE2351009C3 (de) | 1973-10-11 | Verfahren zur Entfernung von stickstoffhaltigen Belastungsstoffen aus Wasser |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2351009A1 DE2351009A1 (de) | 1975-04-17 |
DE2351009B2 true DE2351009B2 (de) | 1975-09-25 |
DE2351009C3 DE2351009C3 (de) | 1976-05-06 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT332817B (de) | 1976-10-25 |
BE818409A (fr) | 1974-12-02 |
FR2247426A1 (en) | 1975-05-09 |
ATA816574A (de) | 1976-01-15 |
NL7413245A (nl) | 1975-04-15 |
DE2351009A1 (de) | 1975-04-17 |
CH595287A5 (de) | 1978-02-15 |
FR2247426B3 (de) | 1977-07-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
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