DE234610C

DE234610C -

Info

Publication number: DE234610C
Application number: DENDAT234610D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 234610 — KLASSE 42//. GRUPPE

ARMIN LIEBMANN in GERA, Reusz.

verwendbar ist.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Dezember 1909 ab.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, die als Bilderbeschauvorrichtung und nach wenigen Handgriffen als Stereoskop verwendet werden kann, wobei die gleichen Gläser wieder in entsprechender Weise zur Benutzung kommen. Sie besteht in der Anordnung eines herausziehbaren Rahmens für die optischen Gläser, welche letzteren nach Herausnahme eines Mittelsteges umlegbar sind.

Die neuartige Vorrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigen 'Fig. ι und 2 Querschnitt und Längsschnitt bei ihrer Benutzung als Stereoskop und bei dem Gebrauch als Bilderbeschauvorrichtung, d. h. als Vergrößerungsapparat.

Fig. 3 zeigt eine Einzelheit in schaubildlicher Darstellung, nämlich den Rahmen für die optischen Gläser, wobei das vordere Stück des Rahmens fortgenommen gedacht ist. Die Vorrichtung besteht aus einem festen oder auseinandernehmbaren bzw. zusammenfaltbaren Kasten oder Gehäuse a, welches an der Vorderseite offen ist und nur am oberen Teile ein Stück Wand b hat, welche als Klappe ausgebildet ist, damit man bequem zu dem Rahmen für die optischen Gläser gelangen kann. Es kann aber auch die Klappe nach den Gläsern zu so kurz gemacht werden, daß man sie in den Kasten etwas hineinklappen kann. Dies geschieht, wenn man z. B. aufrecht gestellte Bilder,' die also über den Boden des Kastens hinausragen, betrachten will. Der Rahmen c ruht auf unter der oberen Wandung des Kastens angeordneten Leisten d und ist nach vorn herausziehbar. Die obere Kastenwandung hat Ausschnitte, welche die im Rahmen c liegenden optischen Gläser e freilegen. Die Gläser e sind prismatisch und zweckmäßig aus Linsenausschnitten hergestellt. Wenn die beiden schmalen Enden der Prismen e einander gegenüberliegen, wie das in Fig. 1 und 3 dargestellt ist, wirken sie steresoskopisch. Der Rahmen c hat in seiner Mitte einen herausnehmbaren, aber durch Vorreiber f festhaltbaren Steg g. Wenn, man diesen Steg g aushebt, kann man die optischen Gläser e umlegen, so daß sie zusammen ein Stück einer Linse, d. h. eines Vergrößerungsglases bilden (wie dies in Fig. 1 veranschaulicht ist) und vergößernd wirken. Bei der als Stereoskop benutzbaren Vorrichtung liegt das zu beschauende Bild (ein Stereoskopdoppelbild) h auf dem Boden des Gehäuses. Die für die Benutzung als Stereoskop nötige Zwischenwand i ist an der inneren Rückwand des Gehäuses vorklappbar angelenkt. Bei der als Vergrößerungsapparat dienenden Vorrichtung liegt das zu beschauende Bild (einfaches Bild) k auf einer im Kasten α drehbar angeordneten Brücke I. Diese Brücke I ist an den Seitenwänden des Gehäuses durch Stifte o. dgl. befestigt, und ihr vorderer Teil ist abbiegbar, damit die Brücke im Gehäuse ganz herumgedreht werden kann und damit ferner der Lichteinfall nicht gehindert ist. Die Brücke I hat einen Einschnitt, in welchem die Zwischen-

wand i festgeklemmt wird, damit diese richtig gehalten wird. Um bei zurückgeklappter Zwischenwand i zu verhindern, daß Bilder schief liegen, ist an der Rückwand ein Streifen m befestigt, der ebenso stark ist wie die Zwischenwand i. Die beschriebene Vorrichtung kann aus beliebigem geeigneten Material gefertigt werden und dient gleichzeitig zur Aufbewahrung der Bilder. Sie eignet sich dazu, ίο durchsichtige Bilder, z. B. photographische Negative vergrößert zu betrachten, um Fehler zu entdecken und Retuschen vorzunehmen, und kann auch sonst den verschiedensten Zwecken der Untersuchung sowie des Anschauungsunterrichtes dienstbar gemacht werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung, welche entweder als Bilderbeschauvorrichtung oder als Stereoskop verwendbar ist, gekennzeichnet durch einen unter der oberen Gehäusewand herausziehbaren Rahmen (c) für die optischen Gläser (e), welche nach Herausnahme eines Mittelsteges (g) umlegbar sind, so daß sie entweder ein Stereoskop-Prismenpaar oder ein Vergrößerungsglas bilden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.