DE2344586A1 - Verfahren zur herstellung von pullulan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von pullulanInfo
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Description
Priorität: 4. September 1972, Japan, Nr. 87 938/1972
Verfahren zur Herstellung von Pullulan
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pullulan
durch Kultivierung von geeigneten Mikroorganismen in einem Kulturmedium, das als Haupt-Kohlenstoffquelle ein Saccharid enthält.
Pullulan ist ein Polymeres von Glucose, genauer ein PoIysaccharid,
das aus ^-1,4-verknüpften Maltotriose-Einheiten besteht,
die wiederholt durch oH,6-Verknüpfungen auf den endständigen
Glucosidresten des Trisaccharids polymerisiert sind. Dies kann
durch folgende Struktur veranschaulicht werden:
0-0-
0-0-0
0-0-0
0-0-0
.-1, ^-Verknüpfung 0-0 /-1,6-Verknüpfung Q
Wie aus den Artikeln von H. Bender, Biochem. Biophys. Acta, J>6,
3o9 (1959), Seinosuke Ueda, Journal of the Chemical Society of
Japan, Industrial Chemistry Section, 67, 575-?6o (1962O und von
Eiji Ninomiya, Journal of Agricultural Chemical Society of Japan,
115-118 (1969) hervorgeht, wird Pullulan extracellular von
4 09811/ÖÖÖ0
23U586
einem Stamm von PulIuIarla pullulans erzeugt, wenn dieser Stamm
in einem Saccharose und/oder Glucose als Kohlenstoffquellen enthaltendem Medium aerobisch kultiviert wird. Es wird berichtet,
daß der Polymerisationsgrad (nachstehend als PG abgekürzt) des auf diese Weise erhaltenen Pullulans in den Bereich von wenigen
loo bis mehreren looo fällt. Es liegen aber noch keine Anhaltspunkte
über die Beziehungen zwischen den Kultivierungsbedingungen und .dem Polymerisationsgrad des Pullulans vor.
Es wurden nun in ausgedehntem Maße die Kultivierungsbedingungen
untersucht, die den Polymerisationsgrad des gebildeten Pullulans bestimmen, um Bedingungen ausfindig zu machen, welche zu der Erzeugung
eines Pullulans mit dem gewünschten Polymerisationsgrad für die jeweiligen Anwendungszxvecke führen. Diese Untersuchungen
haben zu der Erkenntnis geführt, daß eine Erniedrigung der Anfangs-pH-Werte
des Kulturmediums und/oder eine verminderte Konzentration von Phosphationen im Medium den Polymerisationsgrad des
Pullulans stark erhöhen. Es ist weiterhin festgestellt worden, daß die Erhöhung des Anfangs-pH-Wertes gleichzeitig zu einer Verkürzung
der Kultivierungsperiode und zu einer Erhöhung der Ausbeute an Pullulan, d.h. zu einer Erhöhung des Verhältnisses von
Pullulan zu eingesetztem Zucker führt. Hierdurch wird es ermöglicht, den Polymerisationsgrad, die Ausbeute und die Kultivierungszeit
des Pullulans bei der technischen Herstellung frei einzustellen. 'Weiterhin wird hierdurch die technische Herstellung von Pullulan
mit dem gewünschten Polymerisationsgrad ermöglicht. Die Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Herstellung von'Pullulan zur Verfügung,
das für die technische Herstellung von Pullulan geeignet ist.
Durch die Erfindung kann auch die Kultivierungszeit verkürzt werden
und die Ausbeute des Pullulans verbessert werden, indem die Kultivierung in einem Kulturmedium mit einem höheren pH-V7ert und
einer höheren Phosphatkonzentration erfolgt. Dieses Verfahren ist geeignet, um Pullulan mit niedrigem Molekulargewicht herzustellen,
das zur Herstellung von Produkten mit niedriger Viskosität
£09811/0980
-3- 23U586
oder zur Herstellung von Maltotriose aus diesem Pullulan herangezogen
werden kann. Ferner besitzt das auf diese Weise erhaltene Pullulan mitiniedrigem Molekulargewicht eine niedrige Viskosität,
die die Reinigung erleichtert, so daß das erfindungsgemäße Verfahren zur technischen Herstellung von Pullulan mit
niedrigem Molekulargewicht äußerst gut geeignet ist. Andererseits kann gewtinschtenfalls bei der Herstellung von Formkörpern wie
Filmen, Folien und Fasern, wobei die Verwendung eines Pullulans mit höherem Molekulargewicht gewünscht wird, eine Erniedrigung
des Anfangs-pH-Wertes und des Phosphatgehaltes des Kulturmediums zu der Bildung eines Pullulans mit einem Molekulargewicht von
mehr als 2.000.000 führen. Das auf diese Weise erhaltene Pullulan mit hohem Molekulargewicht kann wirksam dazu verwendet werden,
um transparente zähe Filme bzw. Folien, Fasern und andere Formkörper herzustellen.
Durch die Erfindung kann auch ein Pullulan mit einem Polymerisationsgrad
hergestellt werden, der auch zur Anwendung als Verdickungsmittel
(Mittel zur Erhöhung der Viskosität) und Dispergierungsmittel bei der Herstellung von Nahrungsmittel geeignet
ist.
Als Pullulan-erzeugende Mikroorganismen können bei dem Verfahren der Erfindung alle beliebigen Stämme verwendet werden, welche
dazu imstande sind, in einem Kulturmedium Pullulan zu erzeugen, sowie alle Mutanten davon, die die gleiche Aktivität besitzen.
Beispiele-für geeignete Stämme sind: Pullularia fermentans var
fermentans IFO 64ol, Pullularia fermentans var fusca IFO 64o2,
Pullularia pullulans AHU 9553, Pullularia pullulans IFO 6353 und
Dematium pullulans IFO 4464.
Das Kulturmedium, wie es in den oben genannten Literaturstellen beschrieben wird, enthält als Kohlenstoffquelle Saccharose, Invertzucker,
Isomerisierten Zucker, Fructose und/oder Glucose, wobei auch die Verwendung einer teilweise hydrolysierten Stärke
in dem Medium sehr zufriedenstellende Ergebnisse ergibt.
'i 09811/0980 -4-
* ' 23U586
Im allgemeinen können Ammoniumsalze und Nitrate als anorganische Stickstoffquellen und Peptone als organische Stickstoffquellen
verwendet werden. Darüberhinaus können geeignete Mengen von Phosphat- und'Metallionen, z.B. Magnesiumionen oder Eisen(II)-ionen
zu den Kulturmedien zugesetzt werden. Nach der Wärmesterilisierung des auf diese Weise erhaltenen Kulturmediums nach der Einstellung
des pH-Wertes werden Stämme des Ausgangsmediums auf das Medium
Inokuliert. Die Mikroorganismen werden in dem Medium nach der üblichen Methode kultiviert, z.B. unter Belüftung oder Durchbewegung,
bei 25 bis j5o°C, vorzugsweise bei 27°C und über Zeitspannen
von etwa 7 Tagen. Etwa j5 Tage nach Beginn der Fermentation wird die Bildung einer erheblichen Menge von Pullulan beobachtet
und die Viskosität des Kulturgemisches steigt an.
Der Restzucker in dem Medium wird in bestimmten Intervallen bestimmt
und die Kultivierung wird an dem Punkt abgebrochen, wo die Menge des Restzuckers ihren niedrigsten Wert erreicht hat.
Die Mikrobenzellen werden aus dem Flüssigkeitsmedium durch Zentrifugieren auf die übliche Weise entfernt und das zellfreie flüssige
Medium wird gewünsehtenfalls mit Aktivkohle entfernt.
Vorzugsweise wird die resultierende Flüssigkeit mit einem hydrophilen
organischen Lösungsmittel, z.B. Methylalkohol, Äthylalkohol etc. versetzt, um das erzeugte Pullulan zur Ausfällung zu bringen,
das sodann durch Zentrifugieren abgetrennt wird. Weiterhin kann das gewonnene Pullulan gewünsehtenfalls in warmem Wasser aufgelöst
werden und die Reinigung durch Ausfällung·'durch Zugabe eines Lösungsmittels kann wiederholt werden. Die Pullulanausbeute wird
nach dem Trocknen des Produkts errechnet. Das auf diese Weise erhaltene Pullulan ist ein weißliches Pulver, das sich in Wasser
sehr rasch unter Bildung einer viskosen Lösung auflöst. Das Molekulargewicht des nach dem obigen Vorgehen erhaltenen Pullulans
variiert in einem weiten Bereich, je nach den angewendeten Kultivierungsbedingungen,
d.h. im Bereich von 50.000 bis 4.500.000.
Auch die Ausbeute des Pullulans, bezogen auf den eingesetzten Zucker variiert je nach den angewendeten Kultivierungsbedingungen
von 2o bis 75$.
40981 1 /0980 " 5 ~
Oben wurde ein typischerProzess zur Erzeugung von Pullulan beschrieben.
Die vorliegende Erfindung soll nachstehend hinsichtlich der Wirkungen des pH-Wertes und der Konzentration der Phosphationen
'im Kulturmedium auf das Molekulargewicht und die Ausbeute des Pullulans, sowie den KultivierungsZeitraum weiter erläutert
werden. Wie in den Beispielen im einzelnen beschrieben
wird, wurden Kulturtests mit mehreren Stämmen auf Kulturmedien durchgeführt, die Io Gew.-^ teilweise hydrolyslerte Stärke als
Kohlenstoffquelle, Peptone als Stickstoffquelle und geringe Mengen von Phosphat, Natriumchlorid, Ammonium-Eisen(II)-sulfat
und Ammoniumsulfat enthielten. Die Anfangs-pH-Werte der Medien wurden im Bereich von 5,0 bis 7,5 variiert. Dabei wurden folgende
Ergebnisse erhalten:
Die Anwendung eines pH-Wertes von 6,5 oder niedriger erhöht offensichtlich die Viskosität der Kulturbrühe auf oberhalb 300 centipoise.
Ein;pH-Wert von 7,ο oder höher vermindert die Viskosität
auf weniger als 24o centipoise. Bei einem pH-Wert von 5 bis
6 hatte das erhaltene Pullulan ein Molekulargewicht im Bereich von I.500.000 bis 4.000.000 und die KuItürbrühe war hochviskos,
so daß die Brühe ihre Fließfähigkeit verlor. Wenn andererseits die Inkubierung bei einem pH-Wert von 6,5 oder höher durchgeführt
wurde, dann lagen die Pullulan-Ausbeuten im Bereich von 50 bis 75 Gew.-^. Das durch Gel-Filtrationsanalyse gemessene Molekulargewicht
war niedrig und lag bei etwa 5°·000 bis loo.ooo.
Das Verfahren der Erfindung ergibt im Verhältnis zu den bekannten
Verfahren, bei denen die Ausbeuten etwa 2o bis etwa 5o Gew.-%
betrugen, höhere Ausbeuten. Die Beobachtung des Wachstums von Stämmen auf Kulturmedien von verschiedenen pH-Werten nach 4, 6 und
7 Tagen zeigten, daß bei einem niedrigen pH-Wert, z.B. 5*5* die
Viskosität der Brühe über l.ooo centipoise betrug, während bei
einem pH-Wert von 7,8 bis 8,0 die Viskosität lediglich 24 bis centipoise betrug. Der Vergleich der Ausbeuten zeigte jedoch,
daß ein hoher pH-Bereich, d.h. von 7,8 bis 8,0 eine hohe Ausbeute,
d.h. von über 50 Gew.-% ergibt. Anders ausgedrückt bedeutet das,
daß die Pullulan-Ausbeute, bezogen auf den eingesetzten Zucker,
409811/0980 - 6 -
bei einem pH-Wert von 5,5 3o# betrug, daß sie jedoch bei Anwendung
eines pH-Bereiches von 6,6 bis Jto auf über 5o Gew.-% anstieg.
4 *
Das durchschnittliche Molekulargewicht des Pullulans betrug bei einem pH-Wert von 6 etwa J5.ooo.ooo, während es bei einem pH-Wert
von 7,o etwa 80.000 betrug. Somit wurde gemäß der Erfindung festgestellt,
daß es möglich ist, sowohl die Ausbeute als auch das durchschnittliche
Molekulargewicht des Pullulans in einem großen Ausmaß zu variieren.
Weiterhin wurden die Menge des Restzuckers in der Brühe und die
Pullulan-Ausbeute nach einer 4-tägigen, 6-tägigen und 8-tägigen
Kultivierung bestimmt. Dabei wurde festgestellt, daß die Menge des Restzuckers allmählich bis zur Endstufe der Kultivierung abnimmt
und daß umgekehrt die Pullulan-Ausbeute ansteigt. Der Restzucker
beträgt nach 8 Tagen etwa lo.bis 2o Gew.-^. Bei einem pH-Bereich
von 7»ο bis 8,0 betrug jedoch der Restzucker innerhalb 4 bis 6
Tagen 1 bis Io Gew.-^. Umgekehrt erreichte die Pullulan-Ausbeute
in dem gleichen Zeitraum, d.h. von 4 bis 6 Tagen nahezu ihren höchsten Wert. Die obigen Tatsachen zeigen, daß je höher der pH-Wert
ist, desto rascher der Zuckerverbrauch und die Bildung des
Pullulans erfolgt, und daß dementsprechend die Pullulan-Ausbeute erhöht wird.
Die oben beschriebene Verbesserung der Ausbeute und die Verkürzung
der Kultivierungsperiode durch Kontrolle des pHrWertes des Kulturmediums zeigt sich am signifikantesten, wenn als Kohlenstoffquelle
eine Dattelextrakt-Lösung verwendet wird.
Datteln haben einen Zuckergehalt von etwa 50 Gew.-^. Die Feststoffe
der wässrigen Extraktlösung umfassen fast annähernd gleichwertige Mengen von Glucose und Fructose, wobei der Rest aus anorganischen
Salzen besteht. Der Gesamt-Anionengehalt beträgt 2.5oo bis 3·5οο
mg/1 bei einer Zuckerkonzentration von l8# (Gew./Vol.) als CaC(X.
Die Verwendung eines Dattelextrakts, ob dieser nun als Kohlenstoffquelle
nach der Entfärbung mit Aktivkohle oder per se verwendet
409811/09S0 "7~
wird, verkürzt die Kulturperiqde und verbessert die Pullulan-Ausbeute,
ähnlich wie in dem oben beschriebenen Fall eines hohen pH-Wertes. Darüberhinaus bringt eine Verwendung einer Dattelextrakt-Lösung,
die mit Ionenaustauschern gereinigt worden ist, im Vergleich zu der Verwendung eines teilweisen Stärkehydrolysate oder
von Saccharose als Kohlenstoffquelle keinen wesentlichen Unterschied mit sieh. Dies ist wahrscheinlich auf eine Pufferwirkung
der Ionen, die in großen Mengen in dem Medium vorhanden sind und nicht auf die Abnahme des pH-Wertes in der Kultur zurückzuführen.
Die Verwendung einer Dattelextrakt-Lösung als Kohlenstoffquelle ist für die technische Herstellung von Pullulan von Vorteil.
Es wurde weiterhin gefunden, daß die Konzentration der Phosphationen
in dem. Medium den KultivierungsZeitraum und die Ausbeute an
Pullulan beeinflußt. So ergibt, wie oben beschrieben, die Verwendung von o,l bis o,5$ (Gew./Vol.) von Phosphat bei einem pH-Wert
von 5,5 die Bildung von Pullulan mit einem hohen Molekulargewicht, das sich von 1.500.000 bis 3·°ο°·οοο erstreckt. Das Molekulargewicht
des Pullulans vermindert sich entsprechend der Zunahme der Phosphatkonzentration. o,l bis o,3# Phosphat führen zu einem Pullulan
mit einem Molekulargewicht von 2.000.000 bis J>,000.000. In ähnlicher
Weise ergeben bei einem pH-Wert von 6,0 o,5# (Gew./Vol.) Phosphat
ein Molekulargewicht von etwa 7o.ooo, während o,l bis o,2$
(Gew./Vol.) ein Molekulargewicht von etwa 2oo.ooo ergeben. Wie oben beschrieben wurde, ergibt ein niedriger Anfangs-pH-Wert im
allgemeinen ein hohes Molekulargewicht des Pullulans, das jedoch stark entsprechend der Phosphatkonzentration variiert. Somit kann
das Molekulargewicht des Pullulans, das in dem Kulturmedium erzeugt wird, kontrolliert werden, indem man den Anfangs-pH-Wert und/oder
die Phosphat-Ionen-Konzentration in dem Medium variiert oder modifiziert. Für die Fermentation kann ein Phosphat verwendet werden,
wie es herkömmlicherweise eingesetzt wird, z.B. KpHPO2,. .
de K2HPO1^ verwendet.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. Als Phosphat wur-
- 8 409811/0980
Dieses Beispiel beschreibt die Wirkung der Variierung des pH-Wertes
auf das Molekulargewicht des erhaltenen Pullulans.
Bei dieser Versuchsreihe wurden als Stämme Dematium pullulans
IPO 4464- und Pullularia Pullulans-2 (nachstehend als Kp-13 bezeichnet)
verwendet. Das Kulturmedium enthielt lofo (Gew./Vol.)
Stärkesirup mit einem Dextrose-Äquivalentwert (nachstehend als DK-Wert abgekürzt) von 4^, o,2$ Phosphat, o,2# Natriumchlorid,
o,2.% Pepton, o,o4$ Magnesiumsulfat und ο,οοΐ^ Ammonium-Eisen(II)-sulfat.
Diese Angaben beziehen sich auf das Verhältnis von Gewicht zu Volumen. Die Ausgangskultur oder Impfkultur wurde durch Kultivierung
der einzelnen Stämme auf einem Medium mit der obigen Zusammensetzung bei 270C über einen Zeitraum von 2 Tagen erhalten.
Die Ausgangskultur wurde auf das Hauptkultivierungsmedium in einer Menge von 2 bis ~5$>
(Vol./Vol), bezogen auf das Medium, inokuliert.
Die Hauptkultivierung erfolgte in der Weise, daß loo ml des obigen,
in einem 5oo ml Erlenmeyer-Kolben gegebenen Mediums sterilisiert
wurden, der pH-Wert des Mediums auf 5*5 bis 8,ο eingestellt wurde,
2% (Vol./Vol.) einer Ausgangskultur von einem der Stämme zugegeben
wurde und daß sodann das Gemisch 7 Tage auf einem Drehmischer bei 27°C inkubiert wurde. Nach Vervollständigung der Kultivierung
wurden die Zellen abzentrifugiert* Das überstehende Produkt wurde
entfärbt und durch Zugabe von Aktivkohle gereinigt. Es wurde mit Methylakohol versetzt, das eine Lösung mit einer Konzentration von
5o# (Vol./Vol.) des Alkohols erhalten wurde, um Pullulan auszufällen.
Der von der Lösung durch Zentrifugieren gewonnene Niederschlag wurde in einer geringen Menge Wasser wieder aufgelöst, worauf
die Zugabe von Methylakohol und die Zentrifugierung wiederholt wurde. Das auf diese Weise erhaltene gereinigte Pullulan-Produkt
wurde mit Methanol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen Ia und Ib zusammengestellt.
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Stamm: Dematium pullulans IFO 4464
End-pH-Wert
Trübung (x lo)
Restzucker
% Gew./Gew.
% Gew./Gew.
Pullulan-Ausbeufee
% Gew./Gew.
% Gew./Gew.
mittleres Molekulargewicht
Kultivierungs- 4
Zeitraum, Tage
Zeitraum, Tage
Anfangs-pH- wert |
5,5 | VjJ VjJ VjJ VjJ O O |
3,3o | 3,3o ?, 32 |
o,9 o,9 |
1,4 | 1,8 1,6 |
5o,5 51,9 |
24,4 23,9 |
16,5 .17,3 |
18,6 11,9 |
21,8 22,6 |
r | 31,2 25,7 |
2oo χ I8o |
ti |
6,o | 3,5 3,4 |
3,5 3,5 |
3,5 3,4 |
o,9 | 1,4 1,5 |
1,9 1,8 |
38. 41. |
in co
OJ Ol |
O Ol
OI CVI |
26 24 |
3o 31 |
36 35 |
l8o 19o |
tt tt |
||
6,5 | 3,7 3,7 |
3,6 3,6 |
3,6 3,7 |
1,1 | 1,7 | 1,7 1,7 |
co Ch
CM Ol |
17. 19. |
17. 18. |
35 36 |
4o 4o |
4o 41 |
2oo 2oo |
tt tt |
||
(O CO |
7,o | 3,9 3,9 |
3,9 3,9 |
3,8 3,8 |
1,1. 1,1 |
1,8 1,7 |
2,ο 1,9 |
Ch O
rH CM |
15. 13. |
• ft. O CM tH tH |
48 45 |
61 62 |
O\ Ch VjJ O |
ro ro Ch Ul |
tt tt * |
|
1 /0 | 7,5 | 4,2 4,2 |
4,2 4,2 |
4,2 4,3 |
1,1 1,2 |
1,9 1,8 |
OJ OJ | 18. 19. |
lo. 11. |
5. lo. |
'47 49 |
Ch Ch VO OO |
Ch Ch VO VO |
O tH
CM Ol |
tt tt |
|
O | 8,o | 4,7 4,7 |
4,5 4,5 |
4,6 4,7 |
1,2 1,1 |
1,8 1,7 |
OJ CM | Ch ui | 1. o.3 |
O O Ul OO |
48 55 |
7o 71 |
71 71 |
18 15 |
tt tt |
|
Fußnote: Die Trübung (xlo) ist als Absorption einer lo-fach verdünnten Lösung
bei 66o m λχ dargestellt, wozu ein Spektrophotometer Modell lol von
Hitachi mit einer Zelle von Io mm verwendet wurde
Der Restzucker und die Pullulan-Ausbeute sind als Gew.-%, bezogen auf
den eingesetzten Zucker angegeben. Dieselben Angaben gelten auch für Tabelle Ib.
. - Io -
Stamm Kp-13
End-pH-Wert
Trübung
Restzucker % Gew./Gew.
Pullulan-Ausbeute
% Gew./Gew.
% Gew./Gew.
mittleres Molekulargewicht
Kultivierungszeitraum, Tage
Anfangs-pH-Wert
5,5 6,o 6,5 7,o
3,3 3,4 3,6 4,o
3,3 3,4 3,6 3,9
3,2 3,3
3,5 3,9
o,9 1,1 1,2
1,3
1,3 1,5 2 2
5o.
28.
16.
15.
28.
16.
15.
18.
17. lo.
5.
12. lo. 1. 0.5
27
4o
68
69
38 55 7o 75
246xlo
292 "
2o "
8 "
KJ
OO
cn
2344 58 β
- li -
Obgleich die mit dem Stamm Kp-13 erhaltenen Ergebnisse nicht
immer in jeder Hinsicht mit den Werten übereinstimmen, die unter Verwendung' von Dematium Pullulans IFO 4464 erhalten wurden, zeigen
doch beide Stämme ähnliche Tendenzen, da hinsichtlich des pH-Wertes ein Wert von 7,o oder mehr zu einem äußerst niedrigen Molekulargewicht
führt, während ein pH-Wert von 6,ο oder darunter eine starke
Erhöhung des Molekulargewichtes des Pullulans bewirkt. Der absolute Wert des Molekulargewichts des Pullulans zeigt je nach dem
verwendeten Stamm einen geringfügigen Unterschied. Dazu kommt noch, daß hinsichtlich der Pullulan-Ausbeute und des Kultivierungszeitraumes
die Anwendung eines pH-Wertes von 6,5 oder mehr den Kultivierungszeitraum vermindert und die Ausbeute an Pullulan verbessert.
Es wurde wie im Beispiel la verfahren, wobei der Stamm Kp-IJ und
Saccharose als Kohlenstoffquelle verwendet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
40981 1/0980 -12-
Phosphat, c/ | ί> Anfangs-pH- Wert |
.. | 6,5 | Ausbeute gegenüber dem eingesetzten Zucker, % |
27 | mittleres Mole kulargewicht |
KultivierungsZeitraum, Tage 4 7 |
4o | |||||
o,l | 21 | 42 | 250x1o4 | |||
• o,2 | 35 | 43 | 250 " | |||
o,3 | 5,5 | 35 | 46 | 280 " | ||
o,4 | 36 | 25 | 260 " " | |||
o,5 | 37 | 5o | 150 " | |||
o.l | 2o | 55 | 2ooxlo | |||
o,2 | 37 | 61 | 300 " | |||
o,3 | 6,0 | 37 | 67 | 2oo " | ||
o,4 | 4o | 26 | 80 " | |||
o,5 | 41 | 39 | 3o " | |||
o,l | 2o | 65 | 2oxlo4 | |||
o,2 | 31 | 7o | 15 " | |||
o,3 | 57 | 72 | 8 " | |||
o,4 | 68 | 7 " | ||||
o,5 | 7o | 7 " |
Es wurde entsprechend Beispiel 1 verfahren, mit der Ausnahme, daß ein Stamm Pullularia pullulans IFO 6353 und als Kohlenstoffquelle
Glucose verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
0981 1/0980
- 13 -
Phosphat, | % Anfangs-pH- Ausbeute gegenüber Wert dem eingesetzten Zucker, % |
25 | mittleres Mole kulargewicht |
Kultivierungszeltraum Tage 4 7 |
32 | ||
ο,Ι | 18 | 38 | 27oxlo4 |
o,2 | 21 | 4o | 270 " |
o,3 | 5,5 31 | 4o | 280 " |
o,4 | 34 | 28 | 2oo " |
o,5 | 35 | 49 | Ho " |
ο,Ι | 2o | 57 | I80XI04 |
o,2 | 38 | 63 | 2oo " |
o,3 | 6,0 41 | 65 | 2oo " |
o,4 | 43 | 28 | • 5o " |
o,5 | ' 45 | 37 | 2o " |
ο,Ι | 25 | 68 | 25x1o4 |
o,2 | 34 | 68 | 15 " |
o,3 | 6,5 61 | 7o | 8 " |
o,4 - | 65 | 5 " | |
o,5 | 67 | 5 " |
Aus den obigen Ergebnissen wird ersichtlich, daß im Falle eines Glucose-enthaltenden Mediums die Phosphatkonzentration und der
Anfangs-pH-Wert die Ausbeute und das Molekulargewicht des Pullulans
in ähnlicher Weise beeinflussen wie in den vorstehenden Beispielen.
Dieses Beispiel beschreibt die Wirkungen der "Variierung des pH-Wertes
und der Phosphatkonzentration auf das Molekulargewicht des erzeugten Pullulans. Es wurde mit den Stämmen und bei den Bedingungen
des Beispiels la gearbeitet. Die Variierungen des mittleren Molekulargewichtes, die durch Variierung des pH-Wertes im Bereich
von 5,5 bis 6,5 und des Phosphatgehaltes von ο,ί bis o,5# (Gew./Vol.)
40 9 811/0980
- 14 -
erhalten wurden, sind In der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Der Kultivierungszeitraum betrug 7 Tage.
Tabelle IY | ■ | 6,o | Stamm: Kp-13 | mittleres Molekularge- wicht |
mittleres Mo lekulargewicht |
|
Phosphat, % | Anfangs-pH- Wert |
Ausbeute gegenüber dem eingesetzten Zucker, % |
2ooxlo | 2ooxlo | ||
' o,l | 25 | 25o " | 2oo n | |||
o,2 | 38 | 300 w | 290 " | |||
o,3 | 5,5 | 38 | 260 n | 350 " | ||
o,4 | 6,5 | 4o | 150 n | 62 " | ||
. o,5 | 47 | 2ooxlo | ||||
o,l | 23 | 3oo w | ||||
o,2 | Tabelle V | 55 | I50 n | |||
o,3 | Anfangs-pH- Wert |
59 | 7o M | |||
o,4 | 65 | 2o " | ||||
o,5 | 7o | 2oxlo4 | ||||
o,l | 6,5 | 25 | 2o " | |||
o,2 | 4o | 6,5 " | ||||
o,3 | 7o | 7,o » | ||||
o,4 | 72 | 7,o " | ||||
o,5 | 73 | Stamm: Dematium pullulans IPO 4464 | ||||
Ausbeute gegenüber dem eingesetzten Zucker, <ä |
||||||
Phosphat, % | 4o | |||||
o,l | 6o | |||||
o,2 | 7o | |||||
o,3 | 7o | |||||
o,4 | 71 | |||||
o,5 |
- 15 -
40981 1/098Ö
Aus den obigen Ergebnissen wird ersichtlich, daß es vorzuziehen ist, zur Erzielung eines Pullulans mit einem höheren Molekulargewicht
o,2 bis o,4# Phosphat zu verwenden.
In diesem Beispiel wurde bei den Bedingungen des Beispiels 1 gearbeitet,
mit der Ausnahme, daß als Kohlenstoffquelle ein Dattelextrakt verwendet wurde. Der Dattelextrakt wurde hergestellt, indem
Datteln in das 4-fache Volumen warmes Wasser unter gelegentlichem
Rühren 3 Stunden lang eingetaucht wurden und sodann die überstehende
Flüssigkeit gewonnen wurde, die hierauf mit Aktivkohlen entfärbt und konzentriert wurde. Der Feststoffgehalt der resultierenden
Lösung betrug 18^ (Gew./yol.). Davon betrug der Anteil der Glucose
5o Gew.-%. Der Rest bestand hauptsächlich aus Fructose und einer
geringen Menge von Pentose. Der Extrakt war dunkel gefärbt und sein Gesamtanionengehalt als CaCO, betrug 2.500 bis J5.5oo mg/1.
Der Aschegehält der Extraktlösung, bezogen auf den Zucker, betrug etwa 2 Gew.-#. Eine Extraktlösung und eine durch Ionenaustauscher
gereinigte Lösung wurde bei dieser Versuchsreihe getrennt als Kohlenstoffquelle verwendet.
Ein Kulturmedium, das \o% (Gew./Vol.) Dattelextraktlösung, 0,3%
(Gew./Vol.) Phosphat, o,2# (Gew.,/Vol.) Pepton, o,2$ (Gew./Vol.)
Natriumchlorid, o,o4# (Gew./Vol.) Magnesiumsulfat und o,ool$
(Gew./Vol.) Ammonium-Eisen(II)-sulfat enthielt, wurde sterilisiert
und auf einen pH-Wert 'von 6,5 eingestellt. Sodann wurden zu diesem
Hauptkultivierungsmedium 2% (Vol.,/Vol.) einer Ausgangskultur gegeben,
v/eiche nach einer 4l-stündigen Kultivierung erhalten worden
war. Das Gemisch wurde Ikk Stunden unter Rührbedingungen kultiviert,
Sodann wurde das erzeugte Pullulan abgetrennt, gereinigt und nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 auf das Molekulargewicht untersucht.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt.
- 16 409811/0980
Kultivierungs zeitraum, h |
48 | 6 | End-pH- Wert |
12o | 3 3 |
144 | 48 | Tabelle | 12p | VI | 48 | Restzucker %, Gew./Gew. |
12o | 144 | 48'- | Ausbeute bezogen auf den eingesetz ten Zucker, Gew.-^ |
12o 144 | |
Entfärbt | 4, | 7 | 96 · | 5,1 | o,95 | Trübung (xlo) |
1,22 | 4, | 96 | 5 | 22,9 | 96 | 67 | |||||
4, | 8 8 |
4,6 | 5,6 | o,96 | 96 | 1,25 | 144 | 4, | 7 4 | 3 | 3o,6 | 68 | 76 | |||||
durch Ionen austauscher greinigt |
3, 3, |
5,o | 3,8 3,7 |
,9 ,7 |
o,7 o,6 |
1,25 | l,o o,9 |
5, 6, |
3 2 | l,o 2,1 |
2 1,1 |
19 23 |
73 | 51 58 .59 So |
||||
3,8 3,7 |
1,23 | 5 2,4 2 3,1 |
45 46 |
I I |
||||||||||||||
O CD |
o,9 o,8 |
l,o l,o |
||||||||||||||||
1/0980 | ||||||||||||||||||
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß bei Verwendung einer Dattelextrakt-Lösung
zufriedenstellende Ergebnisse erhalten werden können. Die Verwendung einer durch Ionenaustauscher gereinigten Extraktlösung und einer Exträktlösung, die nicht durch Ionenaustauscher
gereinigt worden war, ergab sehr ausgeprägte Unterschiede hinsichtlich des Portschritts der Kultivierung und auch hinsichtlich
der Art und Weise der Pullulanbildung, Die Extraktlösung, die nämlich nicht durch Ionenaustauscher gereinigt worden war,
ergab nämlich eine verminderte Kultivierungszeit und eine verbesserte Ausbeute.
- Patentansprüche -
409811/098 0 -18-
Claims (7)
1. Verfahren zur mikrobiologischen Herstellung von Pullulan, dadurch gekennzeichnet , daß man einen
Pullulan-erzeugenden Mikroorganismus auf einem Kultivierungsmedium züchtet, welches assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
und geringere für das Wachstum der Mikroorganismen erforderliche Nährstoffmengen enthält, bis Pullulan mit einem
Molekulargewicht von 4.500.000 bis 50.000 mit der gewünschten Ausbeute
in dem Medium in dem erforderlichen Kultivierungszeitraum gebildet wird, indem man den pH-Wert auf 5 bis 7,5 und/odei- die
Konzentration des Phosphats auf o,l bis 0,5$ (Gew../Vol.) in dem
Kultivierungsmedium einstellt und daß man das gebildete Pullulan aus dem Medium gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Ausbeute an Pullulan von 2o bis
75 Gew.-^ erhält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Kultivierungszeitraum
von 3 bis 8 Tagen anwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß man als Mikroorganismus Pullularia
fermentans var fermentans IFO 64ol, Pullularia fermentans
var fusca IPO 64o2, Pullularia pullulans AHU 9553, Pullularia pullulans IPO 6353, Dematium pullulans IPO 4464 und/oder Pullularia
pullulans-2 (Kp-I3) verwendet.
5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet , daß man als assimilierbare Kohlenstoff quelle im wesentlichen einen Dattelextrakt verwendet.
409811/0980 -19-
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5* dadurch
gekennzeichnet, daß man den pH-Wert auf zwischen 6 und 7 einstellt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß man eine Konzentration von
Phosphat zwischen o,2 und o,4$ (Gew./Vol.) anwendet.
40981 1 /0980
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