DE2343090A1 - Klebemittel fuer das kleben von tapeten und anderen fasrigen cellulosebahnen - Google Patents
Klebemittel fuer das kleben von tapeten und anderen fasrigen cellulosebahnenInfo
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Description
K 2247 PP-Dr.P.-ur 23. August 1973
Beschreibung
zur Anmeldung der
zur Anmeldung der
KALLE AKTIENGESELLSCHAFT Wiesbaden-Biebrich
für ein Patent
betreffend
Klebemittel für das Kleben von Tapeten und anderen fasrigen Cellulosebahnen
Die Erfindung betrifft ein Klebemittel, das mit Wasser zu einem Kleister anrührbar ist und zum Kleben von Tapeten und
ähnlichen Cellulosebahnen an Mauerwände dient und eine Klebung ergibt, die ein bequemes und rückstandsloses späteres
Abreißen der angeklebten Bahnen von den Wänden gestattet. ,
Es ist bekannt, zum Kleben von Tapeten an Mauerwände Kleister zu verwenden. Diese erhält man durch Anrühren von wasserlöslichen
oder in Wasser quellbaren Celluloseäthern, Stärke oder Stärkeäthern mit Wasser. Die Kleister eignen sich ganz vor-
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_ ρ —
züglich zum Ankleben, haben aber den Nachteil, daß die angeklebten
Tapeten in den meisten Fällen später nicht leicht zu entfernen sind. Meistens muß man sie zunächst mit Wasser
einweichen und dann mit einem Werkzeug abschaben. Diese Arbeitsweise ist langwierig und schmutzig und versagt überdies
bei naßfesten Tapeten. Da das gelegentliche Erneuern von Tapezierungen in fast allen Fällen erforderlich ist,
besteht ein Bedürfnis danach, das Entfernen von Tapeten von Wänden zu erleichtern.
Man hat daher schon Wege gesucht und gefunden, auf denen man dieses Ziel erreichen kann. So ist es bekannt, die zu tapezierenden
Wände vor dem Ankleben der Tapeten mit einer Dauermakulatur zu versehen, die so beschaffen ist, daß darauf geklebt
gewesene Tapeten sich ohne vorheriges Anfeuchten durch bloßes Ziehen leicht entfernen lassen. Eine andere bekannte
Methode besteht darin, daß man auf die Wände vor dem Ankleben der Tapeten einen Dispersionsanstrich aufbringt, von dem
sich aufgeklebt gewesene Tapeten ebenfalls ohne Anfeuchten einfach abziehen lassen. Beide Methoden erfordern zusätzlich
zu dem Tapezieren einen Arbeitsgang, nämlich das Aufbringen einer Makulatur in Form einer Untertapete bei der ersten
und das Aufbringen eines Wandanstrichs bei der zweiten Me-
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thode. Es ist ferner bekannt, zum Tapezieren sogenannte Trennpapier-Tapeten zu benutzen, das heißt Tapeten, die
aus zwei voneinander leicht trennbaren Papierbahnen zusammengesetzt sind. Das Abreißen aufgeklebt gewesener Tapeten
dieser Art ist ebenfalls ohne Anfeuchten möglich, weil die Trennpapier-Tapete dabei spaltet, so daß eine Papierbahn an
der Wand verbleibt und die andere Papierbahn abgezogen wird. Die an der Wand hängenbleibende Papierbahn dient danach
als Unterlage für die nächste auf die Wand geklebte Tapete. Wenn diese später einmal ebenfalls leicht entfernbar sein
soll, muß sie dann wiederum eine Trennpapier-Tapete sein, so daß im Laufe der Zeit eine Unterschicht nach der anderen
an der Wand kleben bleibt, was im wesentlichen das gleiche ist wie wenn man herkömmliche Tapeten' aufeinanderklebt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Klebemittel zur Verfügung zu stellen, mit dem man Tapeten oder ähnliche
fasrige Zellstoffbahnen so auf Wände kleben kann, daß sie später ohne Mühe und rückstandslos von der Wand entfernbar
sind. Bei der Lösung der Aufgabe wird von dem bekannten mit Wasser zum Kleister anrührbaren Klebemittel für das Kleben
von fasrigen Zellstoffbahnen wie Tapeten an Mauerwände ausgegangen, dessen klebender Bestandteil aus Celluloseäther,
5 0 9 8 1 3 / Π <) (1 .
-H-
Stärke oder Stärkeäther besteht, und zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelangt, daß das Klebemittel
10 bis 90 Gew.-Jf Celluloseäther, Stärke oder Stärkeäther und
10 bis 90 Gew.-jt eines wasserlöslichen oder
feinpulvrigen wasserunlöslxchen, organischen Hochpolymeren mit einer
Dichte von 0,8 bis 1,6 g/cm^
enthält, wobei die beiden Bestandteile 90 bis 100 Gew.-J6
des Klebemittels ausmachen.
Die in den Klebemitteln neben den mit Wasser zum Kleister anrührbaren klebenden Bestandteilen enthaltenen nichtklebenden
Bestandteile aus organischem Hochpolymeren mit einer Dichte von 0,8 bis 1,6 g/cm^ bestehen aus Polymeren, deren
durchschnittliches Molekulargewicht mindestens 5 000 beträgt. Sie sind bei normalen Raumtemperaturen feste Substanzen,
die in Pulverform auch bei höheren Temperaturen bis zu mindestens 40° C nicht aneinander kleben. Wenn der nichtklebende
Bestandteil in kaltem Wasser löslich ist, kann er in beliebiger kleinteiliger rieselfähiger Form vorliegen. Ist
er aber wasserunlöslich, dann wird er in Form eines feinen Pulvers verwendet, dessen durchschnittliche Teilchengröße
maximal etwa 0,5 mm b.eträgt. Beispiele für in
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Wasser unlösliche Pulver sind solche aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten aus Olefinen wie Polyäthylen und Polypropylen,
und Cellulosepulver. Beispiele für wasserlösliche nichtklebende Bestandteile sind Polymerisate und Mischpolymerisate
aus Polyolefinoxiden wie Polyäthylenoxid und Polypropylenoxid. Wasserlösliche nichtklebende Bestandteile
werden bevorzugt verwendet, weil sie es ermöglichen, in kaltem Wasser klar lösliche Klebemittel herzustellen. Diese
haben den Vorteil, daß der Verarbeiter beim Anrühren mit
kaltem Wasser besser als bei Klebemitteln mit in Wasser unlöslichen Bestandteilen erkennen kann, wann sich der klebende
Bestandteil des Klebemittels so gelöst hat und eingerührt worden ist, daß der Kleister verwendbar ist.
Neben den mit Wasser verkleisternden Bestandteilen und den nichtklebenden Pulvern können die Klebemittel in untergeordneten
Mengen andere Bestandteile enthalten, wie beispielsweise Pigmente wie Silikagel, Aluminiumoxid oder Kreide,
Farbstoffe, Netzmittel oder Konservierungsmittel. Die Gesamtmenge dieser anderen Bestandteile übersteigt jedoch
nicht 10 Gev.-% des Klebemittels.
Das beste Mengenverhältnis der klebenden zu den hochpolymeren
organischen nichtklebenden Bestandteilen hängt u.a. von der Beschaffenheit der Oberfläche ab, die beklebt werden
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soll. Klebemittel, in denen das Verhältnis im Bereich von 40 : 60 bis 60 : 40 liegt, werden bevorzugt, weil sie in
weitaus der Mehrzahl aller praktisch in Betracht kommenden Fälle am besten brauchbar sind.
Das Klebemittel gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß mit ihm an Gebäudewände geklebt gewesene Tapeten von diesen
ohne Einweichen mit Wasser durch bloßes Abreißen schnell und in sauberer Arbeitsweise entfernt werden können.
Durch die nachstehenden Beispiele wird die Erfindung weiter erläutert.
40 Gew.-% Methylcellulose (Viscosität in 2-gew.5iiger
wässriger Lösung bei 20° C 30 000 cP) in rieselfähiger·
Pulverform
58 Gew.-i Copolymerisat aus Äthylenoxid und Propylenoxid
durchschnittliches Molekular-Gew. 7 000)
in rieselfähigen kleinen Schuppen 2 Gew.-i Netzmittel (Pettsäurepolyglykolester)
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Nach obiger Rezeptur wurde durch inniges Vermischen der Bestandteile ein Tapeten-Klebemittel hergestellt. Es stellte
ein gut rieselfähiges, in klarem Wasser lösliches Pulver dar, das in der dem Tapezierer bisher vertrauten Weise wie herkömmliche
Tapeten-Klebemittel mit Wasser zu einem Tapetenkleister anrührbar ist. Mit einem durch Verrühren mit der
35-fachen Gewichtsmenge Wasser hergestellten Tapetenkleister wurde eine Tapete auf eine mit Kalkmörtel-Putz verputzte
Wand geklebt. Der Tapetenkleister ließ sich dabei in gewohnter Weise anwenden. Insbesondere gestattete er auch ein Verschieben der frisch angelegten Tapetenbahnen, wie es erforderlich
war, um jede Tapetenbahn an das Muster der vorher geklebten Tapetenbahn anzupassen. Nach einigen Tagen waren
die Tapeten auch an den Nähten zwischen den Tapetenbahnen immer noch dicht und haltbar mit der Wand verklebt geblieben,
was für ein ausreichendes Klebevermögen des Klebemittels spricht. Nach mehreren Wochen wurden die Tapeten ohne vorheriges
Befeuchten von der Wand gerissen. Sie ließen sich dabei in ganzen Bahnen oder großen Petzen entfernen, ohne
einen Rückstand zu hinterlassen.
Nach der folgenden Rezeptur wurde wie im obigen Beispiel 1 verfahren:
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50 Gew.-% Methylcellulose (Viscosität in 2-gew.#iger
wässriger Lösung bei 20° C 10 000 cP)
50 Gew.-% mikrokrystalline Cellulose in Pulverform
von weniger als 0,5 nun Teilchengröße (Durchschnitt 0,3 mm).
Verarbeitungseigenschaften und Ergebnisse waren wie im obigen Beispiel 1.
Nach der folgenden Rezeptur wurde wie im obigen Beispiel 1 verfahren:
49 Gew.-% Methylcellulose wie im obigen Beispiel 2
25 Gew.-56 mikrokrystalline Cellulose wie im obigen
25 Gew.-% Polyäthylenpulver von 0,040 mm durchschnittlicher
Teilchengröße 1 Gew.-$ Netzmittel (Sorbitanfettsäureester).
Verarbeitungseigenschaften und Ergebnisse waren wie im obigen Beispiel 1.
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Claims (1)
- Patentansprüche.1. Mit Wasser zum Kleister anrührbares Klebemittel für das Kleben von fasrigen Cellulosebahnen wie Tapeten an Mauerwände, dessen klebender Bestandteil aus Celluloseäther, Stärke oder Stärkeäther besteht, dadurch gekennzeichnet, daß es10 bis 90 Gew.-% Celluloseäther, Stärke oder Stärkeäther und10 bis 90 Gew.-% eines nichtklebenden feinpulvrigenorganischen Hochpolymeren mit einer Dichte von 0,8 bis 1,6 g/cm^enthält, wobei die beiden Bestandteile 90 bis 100 Gew.-? des Klebemittels ausmachen.2. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nichtklebende Hochpolymere in kaltem Wasser löslich ist.3. Klebemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es40 bis 60 Gew.-Ji Methylcellulose und 40 bis 60 Gev.-% Polyolefinoxid enthält.509813/0902
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