DE2342363C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft teilchenförmiges Material für
Zahnpasten und deren Verwendung gemäß den voranstehenden
Ansprüchen.
Derartiges teilchenförmiges Material ist aus der DE-AS 19 39
136 und der US-PS 21 96 150 bekannt. Nach der DE-AS 19 39
136 können wasserunlösliche Poliermittel in eine
Bindemittelmatrix aus Polyäthylenglykol, Gelatine oder Gummen
eingearbeitet und die entstandenen Agglomerate als
Zahnputzpulver und als Polier- bzw. Reibmittel in Zahnpasten
verwendet werden, welches sich beim Zähneputzen durch milde
mechanische Einwirkung leicht zu feinen, nicht tastbaren
Einzelpartikeln umwandelt. Als Bindemittel für die
Einbettung der Poliermittel werden wasserlösliche Bindemittel
vorgeschlagen. Die US-PS 21 96 150 beschreibt Zahnpulver,
dessen außerordentliche feinpulverige Poliermittelteilchen
mit Bindemitteln und einem Tensid verarbeitet sind,
damit sie während des Zähneputzens leicht löslich sind oder
leicht zerfallen, so daß die Teilchen nicht fühlbar sind.
Es ist ferner aus Dtsch. Stomat., 19 (1969), S. 800-810, und
US-PS 35 14 513 bekannt, daß Allantoin C₄H₆N₄O₃ die
Empfindlichkeit des Zahnfleisches vermindern und seine
Heilung fördern kann. Diese Verbindung kann zur Bekämpfung
von Entzündungserscheinungen am Gaumen und Zahnfleisch
eingesetzt werden. In diesem Zustand ist der Gaumen jedoch
verhältnismäßig empfindlich und blutet schnell. Patienten
mit derartigen Entzündungserscheinungen im Mundbereich haben
oft Schwierigkeiten, Gaumen und Zähne in geeigneter Weise zu
säubern, da die Reinigung der Zähne und des Gaumens mit
Zahnbürste und Zahnpasta unter Verwendung üblicher
Poliermittel schmerzhaft ist.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt,
eine neuartige Kombination von geeigneten Makroteilchen oder
Sprenkel mit darin eingebetteten und Entzündungen im
Mundbereich heilenden Wirkstoffen, nämlich Allantoin,
vorzuschlagen, die zur Verwendung in gesprenkelten
Zahnreinigungsmitteln in Pulver- oder Pastenform geeignet
sind und trotz der Größe der Teilchen bei der Benutzung des
betreffenden Reinigungsmittels die volle Wirksamkeit des
Wirkstoffes und eine zwar gründliche, aber dennoch milde
Reinigung der Zähne und der Mundhöhle ermöglichen;
zusätzlich wird dem Verbraucher auf diese Weise auch der
Eindruck vermittelt, den wirksamen Bestandteil sehen und
fühlen zu können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher ein teilchenförmiges
Material für Zahnpasten der eingangs erwähnten Art
vorgeschlagen.
Überraschenderweise lassen sich mit dem erfindungsgemäßen
teilchenförmigen Material funktionelle Teilchen oder
Sprenkel herstellen, deren wirksamer Bestandteil die
Empfindlichkeit des Zahnfleisches vermindert und Zahnfleischbluten
herabsetzt, ohne daß die Matrix das Zahnfleisch
angreift.
Diese Vorteile ergeben sich durch die bestimmte Auswahl der
Bindemittelmatrix, wobei die Bindemittel weiche fettartige
Substanzen sind, die einen Schmelzbereich von 40 bis 80°C
haben, kaum wasserlöslich sind und eine schonende Behandlung
des meist entzündeten Zahnfleisches oder Gaumens bewirken.
Da ferner der Schmelz- oder Erweichungspunkt der die Matrix
bildenden Bindemittel unterhalb des Zersetzungspunktes des
sehr empfindlichen Allantoins liegt, lassen sich nunmehr
Sprenkel zur Verfügung stellen, die einmal den Wirkstoff
Allantoin enthalten, zum anderen im Mundbereich keine
Irritationen hervorrufen und letztlich gut granulierbar
sind, so daß sie ohne Schwierigkeiten in Zahnpflegemittel
eingearbeitet werden können. Bei höher schmelzenden
Bindemitteln würden sich Schwierigkeiten beim Einbau des
empfindlichen Allantoins ergeben, während bei niedriger
schmelzenden Bindemitteln eine anschließende Granulierung
nur unter Schwierigkeiten möglich wäre.
Ein weiterer Vorteil beim Einbau von Allantoin in Sprenkeln
beruht darauf, daß der Benutzer nach dem Zähneputzen bzw.
Mundspülen die im Mund verbliebenen wirkstoffhaltigen
Sprenkel noch spürt und damit merkt, daß die wirkstoffhaltigen
Teilchen mit ihrer entzündungshemmenden Wirkung noch
vorhanden sind. Somit wird also praktisch einem Patienten
mit einer Zahnfleischentzündung oder einer schlechten
peripheren Durchblutung des Paradontiums ein wirksames
Mittel zur Verfügung gestellt, das auch ohne Beeinträchtigung
der Wirksamkeit des Allantoins seine Wirkung entfalten kann.
Da die mit den Bindemitteln hergestellten Sprenkel nicht
scharfkantig sind und eine verträgliche Härte aufweisen, ist
die maximale Größe der Teilchen nicht mehr so kritisch; es
wird in jedem Fall mit den Sprenkeln ein milde reinigendes
Zahnpflegemittel mit wohltuend pflegender Wirkung erhalten.
Allantoin entspricht der Bruttoformel C₄H₆N₄O₃ und ist geringfügig
wasserlöslich (0,5% bei 25°C). In gesättigten
wäßrigen Lösungen liegt ein pH-Wert von etwa 4 bis 6 vor.
Die Verbindung sit wirksam zur Reinigung, zum Abheilen und
zur Reizminderung bei schwammigem oder blutendem Gaumen oder
Zahnfleisch, ohne daß eine Reizung oder Sensibilisierung
eintritt. Darüber hinaus hilft die Verbindung bei der Entfernung
von nekrotischem Gewebe und fördert das Wachstum von
neuen, gesunden Zellen. Allantoin weist einen Zersetzungsschmelzpunkt
von etwa 227 bis 231°C auf.
Die erfindungsgemäßen Teilchen weisen einen Gehalt von etwa
5 bis 10 Gew.-% Allantoin auf. Allantoin
kann aber auch in der Basiszahnpastamasse vorhanden
sein. Im allgemeinen beträgt die Gesamtmenge an Allantoin
im Zahnreinigungsmittel
etwa 0,05 bis 1 und vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,5 Gew.-%.
Da die Bindemittelmatrix für das erfindungsgemäße
teilchenförmige Material ein schmelzbares Material
ist, in dem die Verbindungen nach Verflüssigung des
Bindemittels einfach dispergiert und an die Verbindungen
beim Abkühlen des Bindemittels somit gebunden
werden können, ist die Herstellung von stabilen Teilchen
ohne Schwierigkeiten möglich. Eine bevorzugte Bindemittelmatrix
sind Glycerintristearate, die beispielsweise
bei etwa 57 bis 65°C oder bei Temperaturen bis zu
72°C schmelzen.
Gegebenenfalls kann das teilchenförmige Material auch andere
funktionelle Zusatzstoffe enthalten, die, falls Feststoffe,
in feinteiliger Form vorliegen oder die, falls Flüssigkeiten,
in dem Bindemittel löslich oder unlöslich sein können. Die
Flüssigkeiten und Feststoffe können farblos oder farbig sein.
Vorzugsweise werden zusätzlich feinteilige weiße odere gefärbte
Feststoffe eingesetzt, wobei die färbenden Verbindungen
eine Teilchengröße von unter 2 µm und vorzugsweise unter
1 µm aufweisen. Andere geeignete Feststoffe sind die üblichen
wasserunlöslichen Poliermittel, wie unlösliche Phosphatsalze,
wie beispielsweise unlösliches Natrium-metaphosphat, unlösliches
Kalium-metaphosphat, Calcium-pyrophosphat, Magnesium-
orthophosphat, Trimagnesium-orthophosphat, Tricalciumphosphat,
Dicalciumphosphat-dihydrat, wasserfreies Dicalciumphosphat
oder ähnliche Verbindungen. Andere geeignete Poliermtitel
sind beispielsweise Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat,
hydratisiertes Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Zirkonsilicat
oder Aluminiumsilicat, wie beispielsweise calciniertes
Aluminiumsilicat. Gegebenenfalls können auch Mischungen derartiger
Poliermittel zugesetzt werden. Darüber hinaus können
beispielsweise wasserunlösliche Farbstoffe, wie Pigmente,
Konservierungsstoffe, Aufhellungsmittel, ammoniakhaltige
Verbindungen, wie beispielsweise Harnstoff oder Diammoniumphosphat,
antibakteriell wirksame Verbindungen, Aromastoffe,
oberflächenaktive Verbindungen oder fluorhaltige Verbindungen
zugesetzt werden, die eine günstige Wirkung auf die Hygiene
in der Mundhöhle aufweisen, wie beispielsweise Natrium- und
Kaliumfluorid, Zinn-II-fluorid, Zinn-II-chlorfluorid, Natrium-hexafluorstannat,
Kalium-zinn-II-fluorid (SnF₂ · KF), Natrium-fluorzirkonat
oder Natrium-monofluorphosphat.
Im allgemeinen macht die Glycerinestermatrix den größeren
Anteil des teilchenförmigen Materials, beispielsweise
etwa 50 bis 95 Gew.-%, aus, obgleich, gegebenenfalls bei zusätzlicher
Verwendung von funktionellen Hilfsstoffen zusammen
mit Allantoin, die Glycerinestermatrix auch
nur etwa bis 1 Gew.-% der Teilchen ausmachen kann.
Um den gewünschten gesprenkelten Effekt in Zahnreinigungsmitteln
zu erzeugen, ist es notwendig, daß die Teilchen eine
makroskopische, das heißt sichtbare Größe aufweisen und
daher etwa in der Größenordnung von 100 bis 1000 µm, meist
200 bis 600 µm und vorzugsweise etwa 250 bis 500 µm liegen.
Aufgrund der physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie
Schmelz- und/oder Erweichungspunkt, Härte und Verträglichkeit
der erfindungsgemäß eingesetzten Glycerinester, ist die
maximale Größe der Teilchen in den Zahnreinigungsmitteln
bei weitem nicht so kritisch wie bei den bisher verwendeten
teilchenförmigen Materialien des Standes der Technik.
Der Anteil an teilchenförmigem Material in den Zahnreinigungsmitteln
beträgt 0,01 bis 50 Gew.-%, meist etwa
0,02 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise etwa 0,05 bis 10 Gew.-% der
Gesamtmischungen.
Die Teilchengröße von in oder zusammen mit der Glycerinestermatrix
zu verarbeitenden Feststoffe muß ausreichend klein
sein, und zwar meist unter etwa 200 µm liegen, um ein sandiges
Gefühl im Mund zu verhindern. Die Poliermittel haben
meist Teilchengrößen von weniger als etwa 100 µm und häufiger
von weniger als 75 µm. Andere Feststoffe, insbesondere Pigmente,
sdollten eine Teilchengröße von weniger als 2 µm aufweisen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Glycerinester sind
weiche fettartige Substanzen mit Schmelzbereichen von etwa
40 bis 80°C und vorzugsweise etwa 55 bis 72°C. Gegebenenfalls
können auch Mischungen derartiger Ester eingesetzt werden,
wenn sie diesen Anforderungen entsprechen.
Das erfindungsgemäße teilchenförmige Material kann in geeigneter
Weise durch Verflüssigung des Esters und anschließender
Zugabe der Hilfsstoffe hergestellt werden. Diese Mischung
wird dann sprühgekühlt, wobei sich je nach Art der verwendeten
Düsen, des Sprühdruckes und der Kühlbedingungen wie
Temperatur des Kühlgases und Geschwindigkeit des Gases verschieden
große Teilchen herstellen lassen. Als geeignete
Bedingungen können beispielsweise das Abkühlen bei Zimmertemperatur
und einem Gasdruck von 2 bis 10 at angesehen werden.
Die Mischung aus Ester und Zusatzstoffen kann aber auch auf
einer gekühlten Walzenmühle gekühlt und in an sich bekannter
Weise in feinteiliger Form gewonnen werden. Vorzugsweise
wird aber das Abkühlen durch Versprühen durchgeführt, da sich
dabei leichter ein gleichmäßiges und gleichgestaltetes Produkt
der gewünschten Teilchengröße herstellen läßt.
Geeignete Färbungsmittel für die Teilchen einschließlich weißfärbender
Verbindungen können wasserunlösliche Farbstoffe oder
Pigmente sein, die in den Teilchen stabil sind und nicht in
das Basismaterial der Zahnpasta "ausbluten". Wenn die Farbstoffe
in Form feinteiliger Feststoffe vorliegen, sollten die
Teilchen eine durchschnittliche Größe von weniger als 2 µm
und vorzugsweise weniger als 1 µm aufweisen, wobei die maximale
Teilchengröße nicht mehr als 5 µm betragen sollte. Es ist
überraschend, daß bei derartigen kleinen Teilchengrößen kein
Ausbluten des Farbstoffes in die Hauptmasse der Zahnpasta
eintritt, so daß als Erklärung hierfür die Tatsache herangezogen
wird, daß die Teilchen so kleinteilig und so gleichmäßig
in der Estermatrix verteilt sind, daß bereits sehr geringe
Mengen, wie beispielsweise 0,1 bis 2% und vorzugsweise
0,2 bis 1% ausreichen, um der Zubereitung eine annehmnbare
Farbtiefe zu verleihen. Geeignete färbende Verbindungen
sind beispielsweise Titandioxid, Calciumcarbonat,
Magnesiumcarbonat, Aluminiumhydroxid, Azulen oder Farbstoffe
der folgenden Farbindexnummern: 12490, 75120, 75130, 75810,
69800, 77492, 75470, 75300, 77510, 77007 oder 74260 sowie
deren Mischungen.
Zusätzlich zu den erwähnten Bindemitteln können auch andere
an sich bekannte Bindemittel wie Harze, Gummen, Gele, Wachse
oder Polymere eingesetzt werden. Vorzugsweise werden zusammen
mit den erfindungsgemäßen Bindemitteln natürliche oder synthetische,
als thermoplastisch bezeichnete Verbindungen eingesetzt,
das heißt also Materialien, die weichen und beim
Wärmen schmelzbar werden. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise
äthylenisch ungesättigte Polymere wie Polyäthylen,
Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Copolymere aus Polyvinylchlorid
und Vinylalkohol, aus Vinylacetat und Vinylidenchlorid,
Polystyrol, Polymethylstyrol, oder synthetische
Kautschuke wie Styrol-butadien-copolymere und Copolymere
aus α-Methylstyrol und Vinyltoluol, oder Polymethacrylate
wie Polymethyl-methacrylat, Polyäthyl-methacrylat, Polyisopropyl-
methacrylat, Polyisobutyl-methacrylat sowie Polyacrylate,
Polyamide wie Nylon, zellulosehaltige Polymere wie
Zellulose-acetate und -butyrate, Polycarbonate, Phenoxypolymere
wie Polymere aus Bisphenol-A und Epichlorhydrin. Darüber
hinaus können Polymere aus monomeren Einheiten mit mindestens
zwei polymerisierbaren Gruppen eingesetzt werden, die beim
Wärmen anfangs schmelzbar werden und anschließend beim weiteren
Erwärmen hart werden wie Polyallyl-methacrylat oder Polymere
aus Diestern der Methacrylsäure und Äthylenglykol sowie
Cumaron-Inden-harze, Polyäthylenglykole oder natürliche
Wachse wie Carnaubawachs und Paraffin sowie Mischungen derartiger
Verbindungen.
Besonders günstige Resultate ergeben sich auch bei Verwendung von
Polyäthylenen, also thermoplastischen Bindemitteln, mit einem Molekulargewicht
von etwa 500 bis 20 000 und von vorzugsweise mindestens
1000 erhalten werden. Die als ¹/₁₀ Millimeter Nadeleindringtiefe
je 100 g/5 Sek./25°C (ASTM D 1321) ausgedrückte
Härte der bevorzugt eingesetzten Materialien beträgt meist
etwa 1 bis 15, obgleich gegebenenfalls härtere Verbindungen
eingesetzt werden können, wenn sie nach der Einarbeitung
die Zahnpasta nicht beeinträchtigen. In der folgenden Tabelle
sind die Eigenschaften einiger thermoplastischer Bindemittel
aufgeführt:
Die angegebene Verbindung ist nicht toxisch, ist geschmacklos
und greift das Material der Zahnpastaverpackungstuben wie
beispielsweise Aluminium oder beschichtetes Blei nicht an.
Die Zahnreinigungsmittel können in Pulverform vorliegen,
vorzugsweise werden sie aber als nichtdurchscheinende, durchscheinende
oder durchsichtige Pasten angewendet. Derartige
Pasten enthalten einen Träger, der eine gelartige oder cremeartige
Masse mit einer derartigen Konsistenz bildet, das
die Paste bequem aus einer zusammendrückbaren Tube wie beispielsweise
einer Aluminium-, Blei- oder Kunststofftube
ausgedrückt werden kann. Die Trägermasse enthält Flüssigkeiten
und Feststoffe.
Der flüssige Anteil enthält im allgemeinen Wasser, Glycerin,
Sorbitol, Propylenglykol, Polyäthylenglykol 400 oder Mischungen
derartiger Verbindungen. Vorzugsweise werden Mischungen aus
Wasser und einem Feuchthaltemittel wie Glycerin, Sorbitol,
Propylenglykol oder ähnlichem verwendet. Der Gesamtflüssigkeitsgehalt
beträgt meist etzwa 20 bis 89,5 Gew.-% der Paste.
In transparenten oder durchscheinenden Zahnpasten kann der
Flüssigkeitsgehalt etwa 20 bis 89,5 Gew.-% ausmachen, während
der Gesamtflüssigkeitsgehalt in nichtdurchscheinenden Zahnpasten
im allgemeinen 20 bis 50% beträgt.
Zu dem Feststoffanteil der Trägermasse gehören Geliermittel
wie natürliche und synthetische Gummen oder gummiähnliche
Materialien wie Irisch Moos,. Traganth, Alkali-carboxymethylzellulose
und Hydroxymethyl-carboxyäthylzellulose, Polyvinylpyrolidon,
Stärke, wasserlösliche hydrophile kolloidale Carboxyvinylpolymere,
Tone oder Kieselaerogele. Der Feststoffanteil
der Trägermasse beträgt meist etwa bis 10 Gew.-%
und vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 Gew.-%.
Darüber hinaus enthält die Grundzahnpastenmischung meist wasserunlösliche
unsichtbare Poliermittel mit einer Teilchengröße
von weniger als 74 µm. Geeignete wasserunlösliche Poliermittel
sind beispielsweise unlösliches Natrium-metaphosphat, Calciumcarbonat,
Dicalciumphosphat-dihydrat und wasserfreies Dicalciumphosphat,
Dimagnesiumphosphat, Tricalciumphosphat, Trimagnesiumphosphat,
Aluminiumoxid-trihydrat, wasserfreies Aluminiumoxid,
Zirkonsilicat, synthetische amorphe Natrium-alumosilicate,
kristallines Silicagel und kolloidales wasserfreies Silicagel.
Die Gesamtmenge an Poliermitteln in den Zahnreinigungsmitteln
beträgt etwa 10 bis 75 Gew.-% und vorzugsweise etwa 15 bis 50
Gew.-%.
Allantoin kann auch in der Grundzahnreinigungsmasse
vorhanden sein. Die Gesamtmenge an Allantoin
in dem teilchenförmigen
Material und der Grundmischung
beträgt meist etwa 0,01 bis 5 Gew.-% und vorzugsweise
0,05 bis 1 Gew.-%.
Die Zahnpastenmassen können, zusätzlich zu den gegebenenfalls
in dem teilchenförmigen Material vorliegenden Mengen, oberflächenaktive
Verbindungen enthalten. Die Gesamtmenge an Tensiden
einschließlich der eventuell in dem teilchenförmigen
Material vorliegenden Mengen beträgt etwa 0,05 bis 5 Gew.-%
und vorzugsweise etwa 1 bis 3 Gew.-%.
Außerdem können die erfindungsgemäßen Zahnpasten verschiedene
andere Verbindungen enthalten wie beispielsweise Färbungs-
oder Weißfärbungsmittel, Konservierungsstoffe, Silikone,
Chlorophyllverbindungen, ammoniakhaltige Verbindungen wie
Harnstoff, Diammoniumphosphat oder deren Mischungen und weitere
Hilfsstoffe. Derartige Hilfsstoffe werden in Mengen bis
zu etwa 5% zugesetzt. Wenn die Grundmasse gefärbt wird, kann
das teilchenförmige Material in einer geeigneten kontrastierenden
Farbe eingefärbt werden.
Als Weißfärbemittel kann Titandioxid in Mengen von etwa 0,01
bis 10 Gew.-% eingesetzt werden.
Die Zahnpasten können weiterhin antibakteriell wirksame Verbindungen
in Mengen von etwa 0,01 bis 5 Gew.-% enthalten. Geeignete
Verbindungen sind beispielsweise Guanidine, Biguanide
und Amine wie:
N¹-(4-Chlorbenzyl)-N⁵-2,4-dichlorbenzyl)-biguanid;
p-Chlorphenyl-biguanid;
4-Chlorbenzhydryl-biguanid;
4-Chlorbenzhydryl-guanyl-harnstoff;
N-3-Lauroxypropyl-N⁵-p-chlorbenzyl-biguanid;
1,6-Di-(p-chlorphenyl-biguanido)-hexan;
1,6-Bis-(2-äthylhexyl-biguanido)-hexan;
1-(Lauryldimethylammonium)-8-(p-chlorbenzyl-dimethylammonium)- octan-dichlorid;
5,6-Dichlor-2-guanidino-benzimidazol;
N¹-p-Chlorphenyl-N⁵-laurylbiguanid;
5-Amino-1,3-bis(2-äthylhexyl)-5-methyl-hexahydropyrimidin;
p-Chlorphenyl-biguanid;
4-Chlorbenzhydryl-biguanid;
4-Chlorbenzhydryl-guanyl-harnstoff;
N-3-Lauroxypropyl-N⁵-p-chlorbenzyl-biguanid;
1,6-Di-(p-chlorphenyl-biguanido)-hexan;
1,6-Bis-(2-äthylhexyl-biguanido)-hexan;
1-(Lauryldimethylammonium)-8-(p-chlorbenzyl-dimethylammonium)- octan-dichlorid;
5,6-Dichlor-2-guanidino-benzimidazol;
N¹-p-Chlorphenyl-N⁵-laurylbiguanid;
5-Amino-1,3-bis(2-äthylhexyl)-5-methyl-hexahydropyrimidin;
und deren nichttoxische Säureadditionssalze.
Zum Aromatisieren der Mischungen können geeignete, den Speichelfluß
fördernde Aromatisierungs- und Süßungsmittel eingesetzt
werden wie beispielsweise ätherische Öle wie die Öle
aus Krauseminze, Pfefferminze, Gaultheria, Sassafras, Nelken,
Salbei, Eukalyptus, Majoran, Zimt, Zitrone und Orange oder
Methylsalicylat. Geeignete Süßungsmittel sind beispielsweise
Saccharose, Lactose, Maltose, Sorbitol, Natriumcyclamat und
Saccharin. Die Aromatisierungs- und Süßungsmittel machen zusammen
meist etwa 0,01 bis 5% oder darüber, bezogen auf die
Gesamtmischungen, aus.
Die erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel enthalten außerdem
vorzugsweise fluorhaltige Verbindungen, die einen günstigen
Einfluß auf die Hygiene der Mundhöhle ausüben, indem sie beispielsweise
eine Verringerung der Löslichkeit des Zahnschmelzes
in Säure und einen Schutz der Zähne gegen Karies bewirken.
Geeignete Verbindungen sind beispielsweise Natriumfluorid,
Zinn(II)-fluorid, Kaliumfluorid (SnF₂ · KF), Natrium-hexafluorstannat,
Zinn(II)-fluorid, Natrium-fluorzirkonat oder Natriummonofluorphosphat.
Diese Verbindungen dissoziieren in Wasser
oder spalten fluorhaltige Ionen ab und werden in wirksamen,
aber nicht toxischen Mengen eingesetzt, und zwar meist in
Mengen von etwa 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf den wasserlöslichen
Fluorgehalt.
Die bevorzugt eingesetzten teilchenförmigen Materialien werden
mit Glycerin-tristearat hergestellt und enthalten etwa 5 bis
10 Gew.-% Allantoin und etwa 0,05 bis 10 Gew.-%
einer färbenden Verbindung.
Andere bevorzugt eingesetzte teilchenförmige Materialien werden
mit Polyäthylenglykolen mit durchschnittlichen Molekulargewichten
von etwa 1500, Erweichungspunkten von etwa 102°C,
Härten von etwa 7,5, spezifischen Dichten von 0,91 und einer
durchschnittlichen Viskosität von etwa 145 cP hergestellt,
wobei dieses Material außerdem 5 bis 10 Gew.-% Allantoin und
etwa 0,05 bis 10 Gew.-% eines färbenden Materials enthält.
Darüber hinaus werden vorzugsweise etwa 5 bis 10 Gew.-% gefälltes
Calciumcarbonat in das teilchenförmige Material eingearbeitet.
In dem teilchenförmigen Material können beispielsweise im
allagemeinen etwa 1 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50
Gew.-% Poliermittel, 0,01 bis 50 Gew.-% und vorzugsweise 0,01
bis 20 Gew.-% einer fluorhatligen Verbindung, 0,01 bis 50
Gew.-% Konservierungsstoffe, 0,01 bis 50 Gew.-% antibakteriell
wirksamer Verbindungen und 0,01 bis 50 Gew.-% Aromastoffe vorliegen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher
erläutert.
90 Teile Glycerin-tristearat wurden in einem geeigenten Gefäß
bei 72 bis 75°C geschmolzen, dann wurden 10 Teile Allantoin
zugegeben und eine homogene Mischung hergestellt. Die Mischung
wurde dann auf eine Mazzoni-Dreiwalzenversuchsmühle gegeben,
durch die Wasser zum Kühlen der Mischung zirkulierte. Der
verfestigte, das Allantoin gebunden enthaltende Ester wurde
von der Mühle abgeschabt, in ein Granuliergerät überführt
und dann auf ein Schwingsieb aufgebracht, so daß sich ein
Produkt mit einer Größe im Bereich von 297 bis 420 µm bildete.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei aber
die Teilchen
so klassiert wurden, daß sich ein Endprodukt mit einer
Teilchengröße von 420 bis 840 µm ergab.
Die Beispiele 1 bis 2 wurden wiederholt, wobei anstelle des
Glycerin-tristearats folgende Ester verwendet wurden:
(A)Glycerin-distearat
(B)Glycerin-tripalmitat
(C)Glycerin-trilaurat
(D)Glycerin-tridocosylat
(E)Glykol-distearat
Die Beispiele 1 bis 3 wurden wiederholt, wobei in jedem Fall
die folgenden farbgebenden Verbindungen zu dem Ester vor dem
Schmelzen zugesetzt wurden:
(A)0,5% Pigmentrot 5
(B)1,0% Pigmentrot 5
(C)2,0% Pigmentrot 5
(D)1,0% Azulen
(E)2,5% Azulen
(F)0,3% C.I. 75120
(G)1,0% C.I. 75810
(H)0,1% C.I. 75470
(I)0,4% C.I. 77510
(J)0,5% C.I. 75130
(K)0,3% C.I. 69800
(L)1,0% C.I. 77007
(M)2,0% C.I. 77007
(N)0,4% Pigmentgrün Nr. 7 (Color Index 74260)
Die Pigmente in diesen Versuchen hatten eine durchschnittliche
Teilchengröße von unter 1 µm.
Die Beispiele 1 bis 4 wurden wiederholt, wobei zu
dem Ester folgende Verbindungen zugegeben wurden:
(A) 2,0% Titandioxid
(B) 5,0% Calciumcarbonat
(C)20,0% Titandioxid
(D)50,0% Calciumcarbonat
(E) 5,0% Natriumfluorid
(F) 5,0% Natrium-monofluorphosphat
(G)60,0% Dicalciumphosphat-dihydrat, durchschnittliche
Teilchengröße 4,2 µm
(H) 5,0% Natriumbenzoat
(I)25,0% Zirkonsilicat
(J)35,0% hydratisiertes Aluminiumoxid
(K)60,0% Dicalciumphosphat-dihydrat
1,5% Azulen (L)50,0% hydratisiertes Aluminiumoxid
0,8% Pigmentrot 5 (M)40,0% Zirconsilicat
0,5% Pigment C.I. 75130
1,5% Azulen (L)50,0% hydratisiertes Aluminiumoxid
0,8% Pigmentrot 5 (M)40,0% Zirconsilicat
0,5% Pigment C.I. 75130
Aus den folgenden Verbindungen wurde eine durchsichtige Zahnpasta
hergestellt:
Teile
Glycerin24,80
Natrium-carboxymethylzellulose 1,00
Saccharin 0,11
Natrium-benzoat 0,50
Sorbitol - 70% wäßrige Lösung44,90
Entionisiertes Wasser 3,60
Kieselgelverdickungsmittel 5,00
Natrium-aluminium-silicat P-820 (Poliermittel)16,00
Natrium-laurylsulfat 2,00
Aromastoffe 0,90
In diese Grundmischung wurden getrennt die unten angegebenen
teilchenförmigen Materialien in den angegebenen Mengen eingearbeitet:
(A)5% Beispiel 5 (K) - Glycerin-tristearat, 250-420 µm
(B)5% Beispiel 5 (K) - Glycerin-tristearat, 420-840 µm
(C)5% Beispiel 5 (L) - Glycerin-tristearat, 250-420 µm
(D)5% Beispiel 5 (L) - Glycerin-tristearat, 420-840 µm
(E)5% Beispiel 5 (L) - Glycerin-tristearat, 250-420 µm
(F)5% Beispiel 5 (M) - Glycerin-tristearat, 250-420 µm
Aus den folgenden Bestandteilen wurde eine nichtdurchscheinende
Zahnpasta hergestellt:
Glycerin (98% CP) 6,12%
Natrium-carboxymethylzellulose 7MF 1,00%
Natrium-benzoat 0,50%
Saccharin 0,12%
Tetranatrium-pyrophosphat 0,30%
Sorbitol (70% wäßrige Lösung) 16,00%
Entionisiertes Wasser 24,61%
Calciumcarbonat 8,00%
Dicalciumphosphat-dihydrat 40,00%
Natrium-N-lauroyl-sarcosinat 2,05%
Titandioxid 0,30%
Aromastoffe 0,80%
100,00%
In diese Grundmischung wurde das folgende teilchenförmige
Material in den angegebenen Mengen eingearbeitet:
A- 0,5% Beispiel 4 (A) - Glycerin-tristearat 240-420 µm
B- 0,5% Beispiel 4 (D) - Glycerin-tristearat 250-420 µm
C- 0,5% Beispiel 4 (A) - Glycerin-tristearat 250-420 µm
D- 0,5% Beispiel 4 (J) - Glycerin-tristearat 420-840 µm
E- 0,5% Beispiel 4 (D) - Glycerin-tristearat 420-840 µm
F- 0,5% Beispiel 4 (J) - Glycerin-tristearat 420-840 µm
G- 0,4% Beispiel 4 (N) - Glycerin-tristearat 296-420 µm
Aus den folgenden Bestandteilen wurde eine klare gelförmige
Zahnpasta mit einem Gehalt an Natrium-alumosilicat als Poliermittel
hergestellt:
Teile
Sorbitol (70% wäßrige Lösung)44,68
Laponite (synthetischer Hectorit) 2,00
Glycerin26,10
Entionisiertes Wasser 3,00
Verdickungsmittel 5,00
Natrium-N-lauryl-sarcosinat 2,00
Natriumsaccharinat 0,17
Natrium-aluminium-silicat16,00
Aromastoffe 1,00
In diesem Beispiel wurde das teilchenförmige Material aus
Beispiel 7 verwendet.
Beispiel 7 wurde wiederholt, wobei aber anstelle einer entsprechenden
Wassermenge 0,5% Allantoin in die Grundmasse
eingearbeitet wurde.
0,5% des teilchenförmigen Materials aus Beispiel 4 (N) wurden
in 99,5% einer Zahnpasta der folgenden Zusammensetzung gleichmäßig
verteilt:
%
Glycerin18-24
Hydroxyäthylzellulose1-2
Natriumsaccharinat0,1-0,3
Hydratisiertes Aluminiumoxid48-56
Natrium-laurylsulfat1-1,5
Pyridylcarbinol0,05-0,2
Allantoin0,1-0,2
Methyl-p-hydroxybenzoat0,05-0,15
Aromastoffe1
Wasserq.s. ad 100
3% der nach der folgenden Vorschrift hergestellten teilchenförmigen
Materialien wurden in das klare Zahngel nach Beispiel 6 eingearbeitet:
90 Teile eines nichtemulgierbaren Polyäthylens in Teilchenform
mit folgenden Eigenschaften:
Molekulargewichtetwa 1500
Erweichungspunkt102°C
Härte7,5
spezifische Dichte0,91
Viskosität in cP
(140°C, Brookfield-Viskosimeter)145
(140°C, Brookfield-Viskosimeter)145
wurden trocken mit 10 Teilen Allantoin in einem geeigneten
Gefäß vermischt. Das Gefäß mit der Mischung wurde dann in
einer geeigneten Heizvorrichtung erwärmt und der Inhalt während
des Erwärmens gerührt. Wenn das Polyäthylenbindemittel
erreicht, aber bevor es geschmolzen ist, wird das Gefäß aus
dem Heizgerät entnommen und der Inhalt unter Rühren abgekühlt.
Die abgekühlte Masse wird dann in Teilchenform überführt und
klassiert, so daß Teilchen mit einer Größe von 250 bis 420 µm
erhalten werden.
Beispiel 11 wurde wiederholt, wobei zu der Mischung 0,4 Teile
C.I. Pigmentgrün 7 zugesetzt wurden.
Das teilchenförmige Material entsprechend Beispiel 12 wurde
unter Verwendung von 5 Teilen Calciumcarbonat anstelle von
5 Teilen Polyäthylen nochmals hergestellt. 0,5 Teile dieses
Materials wurden in 99,5 Teile der Zahnpasta entsprechend
Beispiel 11 eingearbeitet.
90 Teile Glycerin-tristearat wurden in einem geeigneten Gefäß
bei 72 bis 75°C geschmolzen, dann wurden 10 Teile Allantoin
zugesetzt und die Mischung bis zur Homogenität gerührt, ausgesprüht
und auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Teilchen wurden
klassiert, so daß ein Produkt mit einer Teilchengröße von
292-420 µm entstand. Dieses Verfahren wurde unter Verwendung
von ALDA anstelle von Allantoin wiederholt. Das teilchenförmige
Material kann wie in den vorher beschriebenen Beispielen gefärbt
werden und wird in Zahnpasten eingearbeitet.
Claims (4)
1. Teilchenförmiges Material für Zahnpasten,
dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 5 bis 10 Gew.-%
Allantoin und ein unter dem Zersetzungs- oder
Schmelzpunkt des Allantoins schmelzendes oder
erweichendes Bindemittel aus der Gruppe der
- a) Di- oder Triester des Glycerins oder Äthylenglycols mit einer gesättigten C₁₂- bis C₂₂-Fettsäure oder
- b) Polyäthylene mit einem Schmelzpunkt von etwa 102°C
enthält, und die Teilchen eine Größe von etwa 100 bis
1000 µm aufweisen.
2. Teilchenförmiges Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilchen eine Größe von etwa
250 bis 420 µm aufweisen.
3. Verwendung des teilchenförmigen Materials gemäß den
Ansprüchen 1 und 2 in einer Menge von 0,01 bis 50
Gew.-% in Zahnreinigungsmitteln.
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