DE2233748C3 - Zahnreinigungsmittel - Google Patents

Zahnreinigungsmittel

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DE2233748C3 DE2233748A DE2233748A DE2233748C3 DE 2233748 C3 DE2233748 C3 DE 2233748C3 DE 2233748 A DE2233748 A DE 2233748A DE 2233748 A DE2233748 A DE 2233748A DE 2233748 C3 DE2233748 C3 DE 2233748C3
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Description

Die Erfindung betrifft Zahnreinigungsmittel.
Es ist bekannt, daß zahlreiche Wirkstoffe nur unter Schwierigkeiten in Zahnreinigungsmittel einzuarbeiten sind, da eine ganze Reihe von Wirkstoffen mit Zahnreinigungsmittel-Grundmassen nicht verträglich sind oder durch Bestandteile der Grundmasse zersetzt werden können. Außerdem ergeben sich bei klaren Zahngelen häufig Verarbeitungsschwierigkeiten bei der Verwendung von schwerlöslichen Wirkstoffen, da diese die Transparenz der klaren Gelmatrices beeinträchtigen. Es sind schon zahlreiche Vorschläge und Versuche zur Lösung dieser Schwierigkeiten gemacht worden.
So sind beispielsweise Mundpflegemittel vorgeschlagen worden, bei denen ein Bactericid auf ein Polymeres, ζ. B. Polyamid, aufgebracht und dieses dem Mundpflegemittel einverleibt ist. Ferner sind Zahnpflegemittel bekannt, die makroskopisch sichtbare Teilchen, z. B. Gelatine oder Cellulose, enthalten, die Wirkstoffträger sind. Auch enzymhaltige Zahnpflegemittel mit feinverteiltcn wasserunlöslichen Stoffen, an denen adsorbiert oder in die eingebettet Enzyme sind, sind vorgeschlagen worden. Bei anderen bekannten Mundpflegemitteln liegen die Enzyme in Form von kovalent gebundenen Polymcr-Enzym-Verbindungen vor. Darüber hinaus sind auch gesprenkelte Zahnpasten bekannt, die Agglomerate von Pignicntpurtikcln enthalten.
Die bisher bekannten Verfahren haben sich allerdings in bezug auf die genannten Probleme als nicht voll befriedigend erwiesen, da häufig durch spezielle Maßnahmen zur Erhaltung der Wirkstoffe dann wiederum das Aussehen tier Zahnieinigungsmitlel beeinträchtigt wird. so
Erfindungsgemäß werden deshalb Zahnrcinigungsniittcl aus einer Zahnrcinigiingsmittclgrundmassc mit darin dispcrgicrtcn. makroskopisch sichtbaren, diskreten Teilchen, die einen die Mundhygienc fördernden Wirkstoff und thermoplastische Kunststoffe, Gumme, Gele, natürliche oder synthetische Polymere. Paraffine und/oder Wachse als Bindemittel enthalten, vorgeschlagen, dio dadurch gekennzeichnet sind, daß die Bindemittel in den sichtbaren Teilchen ein Molekulargewicht von etwa 500 bis etwa 20 000 und eine Härte bei («> Bestimmung nach der ASTM-Methode D-I 521 von I bis IS aufweisen.
Die crfindungsgemäßen /.ahiircinigungsmittcl können durchscheinend, durchsichtig oder nicht durchscheinend sein und enthalten makroskopisch sichtbare fts diskrete Teilchen aus einem die Mundhygiene fördernden Wirkstoff und einem Bindemittel. Die Wirkstoffteilchen liegen in der Grundinnssc dispcrgicri in solchen Menge!., und zwar meist von etwa 0,1 bis 10 Gew.-% und besonders etwa 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge, vor, daß sich ein ästhetisch ansprechendes Aussehen des Zahnreinigungsmittels ergibt Die von einem Bindemittel zusammengehaltenen Teilchen des Wirkstoffes sind in der Grundmasse gleichmäßig dispergiert, so daß beim Zähneputzen die Primärteilchen des Wirkstoffes oder der Wirkstoffe bereits durch den leichten mechanischen Druck zur Wirksamkeit kommen.
Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel liegt darin, daß die makroskopisch sichtbaren Teilchen neben einem verbesserten Aussehen häufig zu einer verbesserten Wirksamkeit führen. Bestimmte Wirkstoffe können daher häufig überhaupt erst in ausreichenden Mengen eingearbeitet werden, außerdem werden die Wirkstoffe in den Teilchen durch das Bindemittel von der Grundmasse isoliert, so daß die Zugabe der Wirkstoffe in Form der diskreten Teilchen einfacher kontrolliert werden kann und weiterhin eine erhöhte Haltbarkeit beim Lagern ermöglicht wird. Durch geeignete Wahl des Bindemittels können wasserunlösliche und auch wasserlösliche Wirkstoffe in geeigneter Weise in die Einzelteilchen integriert und somit stabilisiert werden, wobei beim Zähneputzen diese Einzelteilchen aufgelöst werden, so daß die Wirkstoffe als Lösung oder Dispersion zur Anwendung kommen.
Als Wirkstoffe werden Verbindungen bezeichnet, die im Gegensatz zu im wesentlichen durch mechanische und physikalische Einwirkung nur als Poliermittel wirksamen Verbindungen die Hygiene der Mundhöhle positiv beeinflussen, indem sie durch ihre chemische oder biologische Wirksamkeit einen günstigen Effekt auf die Zähne, das umgebende Gewebe, Zahnfleisch, Schleimhaut oder Speichel haben oder die Bildung von Belag und Caries verhindern. Wirkstoffe können beispielsweise durch Herabsetzung der Löslichkeit des Zahnschmelzes, antibakteriellc Wirksamkeit, Enzyminhibition, Säureabstumpfung, Desensibilisierung, Inhibicrung oder Reduktion der Recken- oder Belagbildung oder in weiterer Weise wirksam werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung enthalten die diskreten Teilchen ein Anticaricsmittcl, wie beispielsweise anorganische oder organische fluorhaltige Verbindungen, z. B. Fluoridsalzc. Geeignete anorganische Fluoride sind beispielsweise Niitriumfluorid. Zinn(ll)-fluorid, Kaliuinfluorid, Indiumfluorid. Kalium-Zinn(ll)-fluorid (SnFj- KF), Kalium-fluoro/.irkonat. Natriumhcxafluorostannat, Zinn(ll)-chlorfluorid oder Natrium-monofluorophosphat. Als organische, fluorhaltige Verbindungen können beispielsweise Aminhydrofluoridc wie l.auiylamin-hydrofliKiiid oderCelylpyridiumfliiorid eingesetzt werden.
Die Wirksamkeit der fliiorhaltigen Verbindungen beruht auf der verminderten Löslichkeit des Zahnschmelzes in Säure und einer daraus folgenden Schutzwirkung gegen Caries, fluorverbindungen, die in fluorhaltige Ionen dissoziieren oder fluorhaltige Ionen bilden, werden in geringen, nichltoxischen Mengen von meist etwa 0,01 bis I Gcw.-%. bc/.ogcn auf den Gehalt an wasserlöslichem Fluor, eingesetzt. In den erfindungsgcmäßcn diskreten Teilchen liegt der Gehalt an Fluorverbindungen meist zwischen etwa 10 und !() Ciew.-"/0. gegebenenfalls können auch geringere oder größere Mengen eingcsct/t werden, so daß der Ciesanitgehalt der /ahnrcinigimgsmittcl von der Konzentration der eingearbeiteten Kinzelteilehen abhängt.
Wenn beispielsweise das Zahnreinigungsmittel 0,1 Gew.-% wasserlösliche Fluorionen und einen Gehalt von etwa 2 Gew.-% makroskopisch sichtbaren Teilchen aufweisen soll, müssen die makroskopisch sichtbaren Einzelteilchen beispielsweise etwa 20 Gew.-% Zinn(II)-fluorid enthalten.
Antimikrobiell wirksame Verbindungen werden in Zahnreinigungsmittel eingearbeitet, um die Belagbildung zu reduzieren, den Zustand des Zahnfleisches zu verbessern oder um eine Cariesbildung zu verhindern und um die Zahl oder die Art der in der Mundhöhle vorhandenen Mikroorganismen zu modifizieren oder zu reduzieren. Geeignete antimikrobiell wirksame Verbindungen sind beispielsweise die folgenden Biguanidbasen:
NM4-ChIo.rbenzyl)-N5-(2,4-dichlorbenzyl)-
biguanid,
p-Chlorphenyl-biguanid,
•4-ChIorbenzyhydryl-guany !harnstoff, N-3-Lauroxypropyl-N5-p-chlorbenzyl-
biguanid,
l-(Lauryldimethylammonium)-8-(p-chlor-
benzyldimethylammonium)-octan-dichlorid,
5,6-Dichlor-p-guanidino-benzimidazol, N'-p-Chlorphenyl-N^lauryl-biguanid,
1,6-Di-p-chlorphenyl-biguanidohexan,
1,6-Bis-(2-äthylhexyl-biguanido)-hexan oder
5-Amino-l,3-bis(2-äthylhexyl)-5-methyl-
hcxahydropyrimidin
und deren nichttoxische Säureadditionssalze, wie Chloride, Bromide oder Methosulfnte. Andere geeignete antimikrobiell wirksame Verbindungen sind beispielsweise die in der US-Patentschrift 36 21 048 beschriebenen quarternären Ammoniumcarbamate, Thiocarbamate, Dithiocarbamate und Carbanilide, die in der US-Patentschrift 35 23 154 beschriebenen Dichlor-2-guanidino-benzimidazolc oder die in der US-Patentschrift 34 97 591 angegebenen Imidazole.
Andere geeignete Wirkstoffe zur Einarbeitung in die makroskopisch sichtbaren Teilchen sind beispielsweise ammoniakhaltigc Verbindungen, wie Harnstoff und Dianimoniumphosphat, wasserlösliche Chlorophylline, Vitamine wie Vitamin Bb, Vitamin Bu-Komplexe oder Vitamin E, desensibilisierende Verbindungen, wie beispielsweise Strontiumsal/.c wie Strontiumchlorid, Antibiotica wie Tyrothricin, Vancomycin, Tylosin, Desmycosin oder die in der US-Patentschrift 33 42 687 beschriebenen Macrolide, Prostaglandine, Enzyme wie Dextranase und Enzymprodukte mit einer neutralen Proieasenaktivitüt von mindestens elwa 700 000 bis 2 Millionen Caseineinheiten je Gramm, wie beispielsweise aus Bazillus subtillus hergestellte Produkte, Phenole wie Hexachlorophen, optische Aufheller wie 4-Methyl-7-hydroxy-cumarin oder 4^^11^1-7-111:111^^111111001111^111. oder Aslringentien wie Zinkchlorid. Zinksulfat oder Aluminiiimlaclat.
Zu den Wirkstoffen werden auch Verbiniliingen gerechnet, die wie die in der weiteren Beschreibung ()0 angegebenen ätherischen Öle einen frischen Atem verleihen, sowie Süßungsmittel, wie beispielsweise Saccharin oder Natriumcyclamat.
Die Priniärteilchen tier Wirkstoffe mit einem Durchmesser von meist unter 40 μιιι. wie beispielsweise (,5 von elwa I bis 20 μηι, können je nach Art des eingesetzten Wirkstoffes I bis l)9% und vorzugsweise 5 bis 50% der makroskopisch sichtbaren Teilchen ausmachen. Außer dem Wirkstoff oder einer Mischung von Wirkstoffen und einem geeigneten Bindemittel können diese Teilchen gegebenenfalls zusätzlich farbgebeode Verbindungen enthalten.
Das Bindemittel für die makroskopisch sichtbaren Teilchen wird auf Grund der notwendigen Verträglichkeit mit dem Wirkstoff so ausgewählt, daß sich stabile Teilchen oder Agglomerate bildea Geeignete Bindemittel sind insbesondere wasserunlösliche Bindemittel, wie beispielsweise thermoplastische Polymere, Harze, Gummen, Gele, Paraffine, Wachse, Polymere, höhere Fettsäuren oder deren Salze wie Stearinsäure, Magnesiumstearat oder Calciumstearat
In einer Ausführungsform der Erfindung werden als Bindemittel wasserunlösliche, thermoplastische Materialien eingesetzt, d.h. also Verbindungen, die beim Erwärmen erweichen und dann schmelzen. Thermoplastische Eigenschaften besitzen beispielsweise zahlreiche Polymere wie insbesondere äthylenisch ungesättigte Polymere wie Polyäthylen, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Copolymere aus Polyvinylchlorid und Vinylalkohol oder Vinylacetat und Vinylidenchlorid, Polystyrol, Polymethylstyrol, synthetische Kautschuke wie Copolymere aus Styrol und Butadien oder Copolymere aus alpha-Methylstyrol und Vinyltoluol, Polymethacrylate wie Polymethyl-methacrylat, Polyäthyl-methacrylat, Polyisopropyl-methacrylat oder Polyisobutyl-methacrylat, Polyacrylate, Polyamide wie Nylons, cellulosehaltige Polymere wie Celluloseacetate und -butyrate. Polycarbonate, Polyphenylenoxide wie Polymere aus Bisphenol A und Epichlorhydrin. Geeignete Verbindungen sind weiterhin die Kunstharze aus Monomeren mit mindestens 2 polymerisierbaren Gruppen, die beim anfänglichen Erhitzen schmelzbar sind und beim weiteren Erhitzen aushärten, wie beispielsweise Polyallyl-methacrylat oder Polymere aus Diestern der Methacrylsäure und Äthylenglycol; weitere Verbindungen sind Cumaron-Inden-Harze, Paraffine und Wachse, einschließlich natürlicher Wachse wie Carnaubawachs oder Mischungen dieser Verbindungen.
Ein Vorzug der wasserunlöslichen Bindemittel besteht in der maximalen Stabilität der makroskopisch sichtbaren Teilchen im Zahnreinigungsmittel; eine erhöhte Stabilität ist insbesondere bei Verwendung von wasserlöslichen, aber teilweise auch bei wasserunlöslichen Wirkstoffen erforderlich. Beim Einarbeiten der Agglomerate in die Zahnreinigungsgrundmasse werden diese Teilchen nicht verrieben oder ausgelaugt, sondern bleiben als diskrete, glitzernde Einzelteilchen gegenwärtig. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß diese Agglomerate mit einer Größe im makroskopisch sichtbaren Bereich trotzdem während des Zähneputzcns in der Mundhöhle im wesentlichen nicht tastbar sind.
Besonders günstige Eigenschaften lassen sich bei Herstellung der Wirkstoffteilchen unter Verwendung eines wasserunlöslichen, thermoplastischen Bindemittels mit einem Molekulargewicht von etwa 500 bis 20 000 und vorzugsweise von mindestens etwa 1000 erzielen. Die Härte dieser Thermoplasten, ausgedrückt als Zchntelmillimctcr Nadeleindringtiefe gemäß ASTM D 1321 (100 Gramm/5 Sekunden/25°C) beträgt vorzugsweise etwa I bis 15, gegebenenfalls können auch etwas härtere Thermoplaste verwendet werden, vorausgesetzt, diese Härte wirkt sich im Zahnrcinigungsmittel nicht störend aus. In der folgenden Liste sind einige thermoplastische Bindemittel und deren Eigenschaften zusammengestellt:
5 Durchschnitt!. 22 33 748 Harte in 0,1 mm 6 Durchschnitt!.
MG Nadeleindring Spezif. Dichte Viskosität in cP
Thermoplast Erweichungs tiefe n. ASTM
punkt n. ASTM D 1321
2000 E-28 in 0C 3,5 200 bei 1400C
2200 3,0 032 220 bei 140°C
Polyäthylen 3500 105 1,0 0,92 350 bei 140°C
Polyäthylen 5000 107 2,5 0^3 4000 bei 1400C
Polyäthylen 1500 116 7,5 032 145 bei 140°C
Polyäthylen 1100 109 80,0 0,91 40 bei 1400C
Polyäthylen 2000 102 93 0,89 230 bei 140°C
Polyäthylen 3500 195 7,0 0,91 500 bei 140°C
Polyäthylen 1800 96 4,0 0,92 320 bei 125-C
Polyäthylen 3000 204 3,0 0,94 1200 bei 125°C
Polyäthylen 6000 104 0,94
Polyäthylen 9000 106 4,0 2200 bei 125°C
Oxidiertes Polyamid 8 9000 15,0 0,98 110 bei 125°C
Oxidiertes Polyamid 8 9000 110 3,0 0,09 3800 bei 125°C
Oxidiertes Polyamid 8 95 0,98
Oxidiertes Polyamid 8 110
8 = Gemäß US-Patent 23 70 413 aus Äthylendiamin hergestellt.
Außer diesen wasserunlöslichen Bindemitteln können auch andere Bindemittel eingesetzt werden, wie beispielsweise wasserlösliche Verbindungen wie Gummiarabicum, Gelatinen, Stärken, Alkali-carboxymethylcellulosen, Polyäthylenglycole, Glucose, Saccharose, Methylcellulose, Carboxyäthyl-hydroxymethyl-cellulosen, Natriumalginat, Polyvinylpyrolidon, Polyvinylalkohol, Irisch Moos, Traganth, Magnesium-aluminiumsilicatgel, verträgliche Mischungen dieser Verblödungen oder ähnliche Verbindungen.
Die aufgeführten Bindemittel sind nichttoxisch und beeinträchtigen auch nicht das Material der zur Verpackung verwendeten Tuben, die meist aus Aluminium, Blei oder beschichteten Kunststoffen bestehen.
Die Primärteilchen der Wirkstoffe können in verschiedener Weise in makroskopisch sichtbare Agglomerate umgewandelt werden. Die Herstellung dieser Agglomerate kann beispielsweise durch trockenes Vermischen des gepulverten Bindemittels mit den Primärteilchen des Wirkstoffes und gegebenenfalls mit Primärteilchen einer farbgebenden Verbindung erfolgen. Die trockene Mischung wird dann in einen heizbaren Behälter eingebracht und unter Rühren gleichmäßig gemischt und erwärmt, bis das Bindemittel anfängt zu erweichen und zu agglomerieren. Das Erwärmen der trockenen Mischung sollte vorzugsweise völlig gleichmäßig erfolgen, um lokale Überhitzungen und Schmelzerscheinungen des Bindemittels zu verhindem; geeignete Heizgeräte sind beispielsweise erwärmte, fluidisierte Sand- oder Ölbäder.
Sobald die Masse aus Primärteilchen des Wirkstoffes und Bindemittel anfängt zu agglomerieren, d. h. also, bevor das Bindemittel völlig geschmolzen ist, wird die Mischung vom Heizbad genommen und unter ständigem Rühren auf eine Temperatur unterhalb des Erweichungspunktes des Bindemittels abgekühlt. Die abgekühlte Masse wird dann in einer geeigneten Vorrichtung, wie beispielsweise einer Kugel- oder Hammermühle, zu einem Granulat zerkleinert. Beim Vermählen kann gegebenenfalls festes Kohlendioxid zugegeben werden, damit die Temperatur auf Grund der während des Vermahlens entwickelten Wärme nicht über den Erweichungspunkt des Bindemittels ansteigt. Die durch Vermählen hergestellten Granulatteilchen sind im allgemeinen unregelmäßig geformt; die gewünschte Teilchengröße läßt sich durch Klassieren auf Sieben isolieren. Es werden makroskopisch sichtbare Granulatteilchen mit einer Größe von etwa 0,177 oder 0,250 bis 0,84 mm verwendet.
Gegebenenfalls kann die Herstellung der makroskopisch sichtbaren Teilchen aber auch durch Erwärmen des thermoplastischen Bindemittels bis zur Schmelze und homogenem Einarbeiten der Primärteilchen in das geschmolzene Bindemittel erfolgen. Die geschmolzene Masse wild dann durch Abkühlen verfestigt, vermählen und zu der gewünschten Größe klassiert. Diese Herstellungsweise hat besondere Vorzüge bei Verwendung eines Bindemittels mit einem scharfen Schmelzpunkt, wie beispielsweise Carnaubawachs oder Paraffin.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Agglomerate sind im allgemeinen unregelmäßig geformt und weisen eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 177 bis 840 μπι auf. Gegebenenfalls können für spezielle Anwendungen bestimmte Fraktionen innerhalb dieses Bereiches gesondert isoliert werden; vorzugsweise werden Agglomerate mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 250 bis 420 μπι eingesetzt
Sichtbare Agglomerate aus den Wirkstoffen können auch nach anderen an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, wie beispielsweise durch die in der Tablettenherstellung übliche direkte Verpressung. Geeignete Bindemittel für die direkte Verpressung sind beispielsweise Gummiarabicum, Traganth, Gelatinen, Stärken, Polyäthylenglycole oder andere der aufgeführten unlöslichen Bindemittel. Bei der direkten Tablettierung wird eine Mischung aus Bindemittel und Primärteilchen des Wirkstoffes in einer Tablettenpresse verpreßt, anschließend wird die Tablette in einer geeigneten Granuliervorrichtung zerkleinert und das Granulat in bekannter Weise klassiert.
Gegebenenfalls kann die Herstellung auch durch ein feuchtes Granulationsverfahren erfolgen, indem die Primärteilchen des Wirkstoffes mit einer Lösung eines geeigneten Bindemittels angefeuchtet werden, so daß sich eine feuchte, knetbare Masse bildet, die anschließend durch ein Sieb mit Maschenöffnungen in der gewünschten Teilchengröße gepreßt wird. Das feuchte Granulat wird dann an der Luft oder im Trockenschrank getrocknet und zur Isolierung einer bestimmten Teilchengrößenverteilung klassiert. Das Feuchtgranulationsverfahren kann als solches oder in Kombination mit der direkten Tablettierung angewendet werden,
indem die hergestellte Tablette anschließend zerkleinert und d;is Granulat klassiert wird.
Die erfindungsgemäßen makroskopisch sichtbaren Teilelien können gegebenenfalls farblich mit der Zalinreinigungsgrundmasse kontrastieren. Zur Hcrsld- S lung weißer, makroskopisch sichtbarer Teilchen kann Titandioxid in Mengen von etwa 0,1 bis IO Gew.-"/u in die sichtbaren Teilchen eingeai bellet werden.
I Im einen farblichen Kontrast der sichtbaren Teilchen mit der Reinigungsgnindmasse /u erzeugen, weiden die i< > makroskopisch sichtbaren Teilchen angefärbt, und zwar meist mit 0,1 bis 10 und vorzugsweise mil mehr als I Gcw.-% einer farbgcbendcn Verbindung. Vorzugsweise werden zu diesem Zweck Pigmente, wie beispielsweise Metallacke geeigneter Farbstoffe, eingesetzt. Als is PigiiiCiii werden ieingepulverte, unlösliche, geiärbte Verbindungen bezeiclmei, die in dem anzufärbenden Medium diipergierl oder suspendiert, aber nicht gelöst, vorliegen. Das Pigment kanu aus einer einzigen unlöslichen, gefärbten Verbindung, wie beispielsweise Ultramarinblau, bestehen oiler sich gegebenenfalls aus einer Kombination eines wasserlöslichen laibslolles und eines wasserunlöslichen Trägers, an den der Farbstoff gebunden ist, zusammensetzen. Dcrarliuc Verbindungen werden als Lacke bezeichnet, hierzu -.$ zählen insbesondere Verbindungen, in denen der Träger ein Metalloxid, wie beispielsweise Aluminiumoxid, ist.
Da die gefärbten Teilchen in Zahnrcinigungsniitteln verwendet werden, müssen die verwendeten Pigmente gesundheitlich unbedenklich und zur Anwendung in der to Mundhöhle geeignet sein. Verwendbare Pigmente sind beispielsweise blaue und rosa Ultramarine, kosmetisches Grünoxid, kosmetisches Kotoxid, Ruß, Fisen(lll)-oxide, Pigmentrot Nr. 5(Farbiiidex 12 490), Pigmenibluu Nr. 27 (Farbindex 77 510) oder Pigmenlgrün Nr. 7 (Farbindex 74 260).
Zur Verbesserung der Reinigungswirkung enthalten die erfindungsgemäßen Zahnrcinigungsniittel Poliermittel, die in die Griindmasse und/oder in die makroskopisch sichtbaren Teilchen eingearbeitet werden können.
in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die diskreten sichtbaren Agglomerate bis etwa 80 Gew.-% und vorzugsweise etwa 10 bis 50 Gcw.-% Primärteilchen eines Poliermittels enthalten. Die Primärteilchen des Poliermittels sollten vorzugsweise eine Härte auf der Mohs-Skala von mindestens 2 und eine Teilchengröße zwischen etwa 0,1 und 50 μπι aufweisen; gegebenenfalls können auch größere Teilchen eingesetzt werden, vorausgesetzt, daß sie nicht zu sehr tastbar sind. Geeignete Verbindungen mit einer Härte der Mohs-Skala von ciws 2 bis 5
co
unlösliche Phosphate wie unlösliche Natrium- oder Kaliummetaphosphate, Calciumpyrophosphat, Magncsiumorthophosphat, Tricalciumphosphat, Dicalcium- phosphat-dihydrat, wasserfreies Dicalciumphosphat und ähnliche Verbindungen. Ferner sind Poliermittel mit einer Härte nach der Mohs-Skala von mindestens 5 und einer Teilchengröße von unter 10 um verwendbar, wie beispielsweise Zirkonsilicat ZrSiO+, Siliciumdioxid wie Sand oder Quarz, vcrmahlenes Glas, Calciumsilicat, Siliciumcarbid wie Grit, Bimsstein, Aluminiumoxid, Ilmenit FeTiOj1CeO2, Hämatit Fe2O3, SnO2, Aluminiumhydroxyfluorsilicat wie Topas oder TiO2. Gegebenenfalls können als Poliermittel auch andere natürlich vorkommende oder synthetisch hergestellte, harte Mineralien, wie beispielsweise harte Sflicatverbindungen, die die entsprechenden Härten und Partikelgrößen aiii weisen, verwendet weiden. Fs werden die makroskopisch sichtbaren Teilchen mit einem Gehall an Primärteilcheii aus Ziieonsilicat als Poliermittel hergestellt, da diese Verbindungen bei guter kosmetischer Wirkung nicht zu einer unerwünschten Zunahme der Deiiliiiabschleilung führen.
liei klaren, durchsichtigen oder durchscheinenden Zahnpasten kann der Zusatz von Wirkstoffen wie Fiuoridsalz.cn oder antimikrobiell wirksamen Verbindungen zu einer Änderung der optischen Figenschalteii der Gchnalrix führen, so daß die Gnindmasse nicht durchscheinend oder nur verfärbt erscheint. Durch die Verwendung der makroskopisch sichtbaren Agglomeratteilchcn können derartige Wirkstoffe, wie beispielsweise Zinn(ll)fluorid und zahlreiche Antiseptic;! in klare Zahngclc eingearbeitet werden, ohne daß die Duichsichtigkeit oder Farbe des Zahngcls beeinträchtigt wird.
Die Zahnrcinigungsmittclgrundmasscn enthalten Flüssigkeiten und leslsiolle in solchen Mengen, daß sich eine cremige Masse mit einer Konsistenz bildet die in einfacher Weise aus einem Aerosolbehälter oder einer /usammendriekbaren aus Aluminium, Iilei oiler einem beschichteten Plastikmaterial hergestellten Tube oder aus einem ausd.iiekbaren Behälter in Form einer gelaiiigen Flüssigkeil entnommen werden kann. Die flüssigen liesiandieile sind zumeist Wasser und wasserlösliche, nicht !Wichtige Feuchthallcmiitel, wie beispielsweise Glycerin, wäßrige Sorbitollösungen, Propylengiycol. Polyälhylenglycol 400 oder deren Mischungen. Fs wird eine Mischung aus Wasser und einem Fcuchthaltemittel oder Bindemittel wie Glycerin oder Sorbitol verwendet. Der Gesamtflüssigkcilsgehalt beträgt meist etwa 20 bis 75 (Sew. % der Mischung. Den Zahnrcinigungsmiltcln werden Geliermittel zugesetzt wie natürli ehe oder synthetische Glimmen oder gummiähnlichen Verbindungen, wie beispielsweise Irisch Moos, Traganth, MethyleeHulosc, Polyvinylpyrolidon oder Stärke, und zwar meist in Mengen bis 10% und vorzugsweise in Mengen von etwa 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gcsamlmischung. Zur Herstellung von durchscheinenden oder durchsichtigen Zahngelen werden anorganische Geliermittel eingesetzt, wie beispielsweise synthetische Silicattone, die der allgemeinen Formel
[Si8Mg5J Lio.bH7.eO24]01'- Na0" +
entsprechen.
Ferner enthalten die erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel ein Poliermittel, wie beispielsweise Dicalciumphosphat, Tricalciumphosphat, unlösliches Natriummetaphosphal. Aluminiumhydroxid wie wasserhaltiges Aluminiumoxid, colloidales Silicagel, Magnesiumcarbo- nat, Calciumcarbonal, Calciumpyrophosphat, Bentonit oder deren Mischungen. Als Poliermittel werden wasserunlösliche Phosphate verwendet, und zwar insbesondere unlösliches Natriummetaphosphat und/ oder ein Calciumphosphat wie Dicalciumphosphat-dihydrat.
Bei der Herstellung klarer Zahngele werden Poliermittel eingesetzt, deren Brechungsindex dem Brechungsindex der Gelmatrix entsprechend einem Wert von etwa 1,4 bis 1,5, entspricht. Geeignete Poliermittel zur Herstellung klarer Zahngele sind amorphe Silicage-Ie, wie beispielsweise Silicaxerogele oder Alkali-alumosilicat-Komplexc. Diese Poliermittel haben einen Brechungsindex von etwa 1,44 bis 1,48 und sind nach dem Einarbeiten in eine durchsichtige Gelmatrix im
wesentlichen nicht sichtbar. Die Poliermittel werden meist in Mengen von etwa 20 bis TS Gew.-'rO und in durchsichtigen Zahngclen in Mengen von etwa 1J bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesanitniischung, eingesetzt. .s
Silicaxcrogelc sind synthetische, aggregierte, amorphe, poröse Siliciumdioxidveibiiulimgen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 2 bis 20 und vorzugsweise etwa J bis 15 um sowie mit einer Gesamtoberfläche von mindestens 300 und bis /u eiwa ι ο 600 bis 800 m-'/gr.
Als Poliermittel in durchsichtigen Gelen werden wasserunlösliche komplexe Metallsalze von Alumosilicaten eingesetzt, deren Brechungsindex dem des Trügergels entspricht. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise synthetische amorphe komplexe Alkalioder Erdalkali-aluniosilicatsal/e, in denen Siliciiimdio- \id-aluminiumoxid-Bindungcn vorliegen, und die bis etwa i,i Gcw.-% Aluminiumoxid enthalten, wobei das molare Verhältnis von Siliciumdioxid zu Aluminiumtrioxid mindestens etwa 45 : 1 beträgt. Diese Aminosilicate weisen einen Brechungsindex von etwa 1.44 bis 1.47 auf und enthalten etwa 20 Gew.-% Feuchtigkeit und bis /u 10 Gew.-% eines Alkali- oder Erdalkalioxids.
Diese komplexen Alumosilicate werden meist als Natrium- oder Calciumsalze eingesetzt. Diese Verbindungen sind amorphe Pulver, die nach dem Einarbeiten in ein klares Trägergel nicht sichtbar sind, da die Teilchengröße nur bis etwa 40 μιη und vorzugsweise etwa I bis 20 μηι betragt. Der Feuchtigkeitsgehalt wird \o als Trocknungsverlust bestimmt und beträgt etwa 5 bis 20 Gew.-%; der Gehalt an Alkalioxiden wie Natriumoxid oder Erdalkalioxiden wie Calciumoxid kann bis etwa 10 Gew.-% und meist etwa (U bis 2 Gew.-% ausmachen. Diese Poliermittel haben meist eine lose Schüttdichte vs bis etwa 0,2 gr/cni1 und vorzugsweise von etwa 0.07 bis 0,12gr/cmJ.
Organische oberflächenaktive Verbindungen werden zur Verbesserung der gleichmäßigen Verteilung in der Mundhöhle und aus kosmetischen Gründen in Zahnretnigungsmitteln zugesetzt. Als organische oberflächenaktive Verbindungen können anionische, nichtionische, ampholytische oder kationische Tenside verwendet werden, die Netzmitteleigenschaften zur Verbesserung der Netz- und Schaumwirkung aufweisen sollten. Geeignete Verbindungen sind die wasserlöslichen Salze der höheren Fettsäure-monoglycerid-monosulfate, wie beispielsweise das Natriumsalz des monosulfonierten Monoglycerids von hydrierten Kokosölfettsäuren, oder höhere Alkylsulfate wie Natrium-laurylsulfat, Alkylarylsulfonate wie Natriumdodecyl-benzolsulfonat, höhere Alkylsulfoacetate, höhere Fettsäureester der 1.2-Dihydroxy-propansulfonate oder die im wesentlichen gesättigten höheren aliphatischen Acylamide niedrigaliphatischer Aminocarbonsäuren mit beispielsweise 12 bis 16 C-Atomen in der Fettsäure-, Alkyl- oder Acylgruppe, oder Mischungen derartiger Verbindungen. Zu diesem zuletzt genannten Verbindungstyp gehören beispielsweise N-Lauroyl-sarcosin oder die Natrium-, Kalium- oder Äthanolaminsalze des N-Lauroyl-, N-Myristoyl- oder N-Palmitoylsarcosins. Die Verwendung der Sarcosinatverbindungen ist besonders günstig, da diese Verbindungen einen deutlichen und protrahierten Effekt bezüglich der Minderung der durch den Kohlehydratabbau in der Mundhöhle bedingten Säurebildung und außerdem eine gewisse Verringerung der Löslichkeit des Zahnschmelzes in Säurelösungen aufweisen. Die Amidverbindungen sollten im wesentlichen frei von Seifen oder ähnlichen höheren Fcttsäureverbindungeii sein, da diese die Amide in der Wirksamkeit beeinträchtigen.
Geeignete Tenside sind ferner nichtionische Verbindungen wie die Kondensalionsnroduktc des Sorbitannionostearats mit etwa 60 Mol Äthylenoxid, Kondensate aus Äthylenoxid mit Propylcnoxid-Kondensationsprodukten des Propylenglycols oder amphoterc Verbindungen wiediequarternisicrtcn Imidazolderivate.
Ferner können weitere Hilfsstoffe in die Zahnreinigungsmittel eingearbeitet werden, wie beispielsweise färbende oder wciUfärbcndc Verbindungen. Konservierungssioffe. Silicone, Chlorophyllverbindungen, ammoniakhaltigc Verbindungen wie Harnstoff, Diammoniuniphosphat oder deren Mischungen und andere Hilfsstof-Ic. Derartige I lilfsstoffc werden im allgemeinen je nach Art des Zahnreinigungsmittels nur in kleineren Mengen verwendet, vorausgesetzt, dali sie die Eigenschaften der Mischungen nicht negativ beeinflussen.
Zur Verbesserung des Geliercns und zur Erhöhung der Durchsichtigkeit von klaren Zahngelen können synthetische fcinteilige Siliciumdioxide, wie beispielsweise die durch Pyrolyse hergestellten Siliciumdioxide, oder andere Silicagele in Mengen von etwa 1 bis 5 Gew.-% zugegeben werden.
Der Geschmack der Zahnreinigungsmittel kann durch Zugabe geeigneter Aromatisierungs- und Süßungsmittel modifiziert werden. Geeignete Aromatisicrungsinittel sind beispielsweise ätherische Öle aus Krauseminze, Pfefferminze, Zimt, Zitrone oder Orange sowie Natriuin-methylsalicylat. Als Süßungsmittel können Saccharose. Lactose. Maltose, Sorbitol, Natriumcyclamat, Perillartin oder Saccharin eingesetzt werden. Aromatisierungs- und Süßungsmittel machen zusammen meist etwa 0,01 bis 5 Gcw.-% der Gesamtmischung oder darüber aus.
Die erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel können neben den makroskopisch sichtbaren Teilchen mit den Wirkstoffen diese Wirkstoffe gegebenenfalls auch in der Grundmasse enthalten, indem beispielsweise bei nicht durchscheinenden Zahnp.äten ein Teil des Gesamtgehaltes an Fluoriden oder Antiseptica direkt in die Grundmasse eingearbeitet wird. Der Gesamtgehalt an Wirkstoffen würde jedoch im Falle der Antiseptica nicht über 5 Gew.-% und im Fall der Fluorverbindungen unter 1 Gew.-%, bezogen auf den wasserlöslichen Fluorgehalt, liegen. Die Wirkstoffe in dem erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel sind in Mengen von etwa 0,01 bis 1 oder 2 Gew.-% enthalten.
Die pH-Werte der erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel sollten durch Zugabe geeigneter Säuren, wie beispielsweise Zitronensäure, Essigsäure. Chlorpropionsäure, Malonsäure, Ameisensäure, Fumarsäure, Methoxyessigsäure, Propionsäure oder deren Salze auf einen Bereich von etwa pH 3 bis 9 eingestellt werden, da pH-Werte unter 3 bei Anwendung in der Mundhöhle im allgemeinen unerwünscht sind. In Anwesenheit von Zinn(H)-ionen sollte der pH-Wert im allgemeinen unter 5, vorzugsweise im Bereich von 3,4 bis 5,0 liegen; in Abwesenheit von Zinn(ll)-ionen kann der pH-Wert etwa 4,5 bis etwa 7,0 betragen.
Makroskopisch sichtbare Teilchen zur Einarbeitung in Zahnpastagrundmassen können wie folgt hergestellt werden:
a) In einem mit einem Rührwerk versehenen Kesse! wurden 74 Teile eines Bindemittels mit folgenden Eigenschaften bis zur Schmelze (etwa 105 bis 110°C) erwärmt:
Chemische Bezeichnung
Nichtemulgierbares Polyäthylen
1500
102" C
7,5
0,91
Erweichungspunkt
(ASTM E-28)
Härte(0,l mm)
(ASTM D-5)
Dichte in g/cm'
(ASTM D-1505)
Viskosität n. B r ο ο k Γ i c I el
incPbeil40"C 145
Dann wurden 5 Teile eines geeigneten Färbemittels, vorzugsweise Titandioxid und 21 Teile gepulvertes Zinn(ll)-fluorid zugesetzt und mit dem geschmolzenen Kunststoff bei einer Temperatur von etwa 105 bis !100C sorgfältig vermischt. Die geschmolzene Mischung wurde dann auf eine Walzenmühle mit drei mit einer inneren Wasserkühlung versehenen und in einem gegenseitigen Abstand von etwa 0,16 cm angebrachten Walzen gegeben und zu einem Kunststoffen vermahlen.
Der Film kühlt während des Mahlvorganges auf etwa 500C und wird anschließend in Flocken zerschnitten. Diese Flocken werden dann in einer Granuliervorrichtung granuliert. Als Granuliervorrichtung kann eine Zweiwalzenmühle mit Vertiefungen auf den Walzen uder ein Stokes-Granulator mit Sieb und Rotor eingesetzt werden. Das granulierte Material wird in eine Klassierungsvorrichtung mit einem Sieb Nr. 40 mesh und einem Sieb Nr. 60 mesh sortiert. Die von dem Sieb Nr. 40 mesh zurückgehaltenen Teilchen werden zur weiteren Zerkleinerung in die Granuliervorrichtung zurückgegeben, während die durch das Sieb Nr. 40 mesh passierenden Teilchen zum Wiederaufschmelzen in den Schmelzkessel zurückgegeben werden. Die das Sieb Nr. 40 mesh passierenden und vom Sieb Nr. 60 mesh zurückgehaltenen Teilchen werden zur Herstellung der Zahnreinigungsmittel eingesetzt. Diese Teilchen zeigen ein ansprechendes Äußeres und eine unregelmäßige Form und weisen eine Teilchengröße von etwa 250 bis etwa 420 μίτι auf.
b) Das in a) beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei aber eine Mischung aus 90 Gew.-% eines oxidierten Polyäthylens mit einem Erweichungspunkt von etwa 104° C und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 1800 und 10 Gew.-°/o gepulvertes Natrium-monofluorophosphat eingesetzt wurde.
c) Das in b) beschriebene Verfahren wurde nochmals wiederholt, wobei aber in diesem Fall eine Mischung aus 70 Gew.-% eines Polyamids mit einem Erweichungspunkt von 100°C und einem mittleren Molekulargewicht von etwa 6000 bis 9000 und 30 Gew°% gepulvertes Zinn(II)-fluorid eingesetzt wurde.
d) Das Verfahren aus a) wurde wiederholt, wobei eine Mischung aus 75 Gew.-% eines Copolymers aus Alpha-Methylsty, öl und Vinyltoluol mit einem Erweichungspunkt von etwa 100° C und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1000 und 25 Gew.-°/o gepulverten Natriumfluorids eingesetzt wurde.
e) Die Verfahren a) bis d) wurden wiederholt, wobei anstelle der dort verwendeten fluoridhaltigen Verbindungen jeweils das 1,6-Di-p-chlorphenyl-biguanido-hexan als Antisepticum eingesetzt wurde.
Beispiel 1
In an sich bekannter Weise wurde aus den folgenden Bestandteilen ein klares Zahngel hergestellt und nach der Herstellung die eingeschlossene Luft unter Vakuum entfernt:
Bestandteile
Teile
Sorbitol (70°/oige Lösung) 45.0
Glycerin 25,0
Nat rium-carboxymethy !cellulose 0,7
Silikagel 5,0
ίο Natrium-alumosilicat 16,0
Natrium-laurylsulfat 2,0
Natriumbenzoat 0,5
Natrium-saccharinat 0,2
Aromastoffe 2,0
is Wasser 3,0
Das verwendete komplexe Natrium-alumosilicat wies einen Brechungsindex von 1,46, einen Feuchtigkeitsgehalt von 6%, eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 34 μιη und eine lose Schüttdichte von etwa 0,12 g/cm'auf.
In diese Gelmatrix wurden zwei Teile der fluorhaltigen Agglomerate aus Beispiel 1 homogen eingearbeitet. Das Zahngel hatte ein ansprechendes Aussehen und einen Fluorionengehalt von 0,10 Gew.-%. Sechswöchige Alterungsversuche zeigten, daß dieses Zahngel kosmetisch stabil ist und keine Verschlechterung der Transparenz erleidet.
B e i s ρ i e I 2
Das in Beispiel 1 angegebene Zahngel wurde zu einer homogenen Mischung mit 5 Teilen der fluorhaltigen Teilchen aus Beispiel 2 verarbeitet.
Beispiel 3
Das in Beispiel 1 angegebene Verfahren wurde mit den fluorhaltigen Agglomeratteilchen aus Beispiel 3 wiederholt.
Beispie! 4
Das in Beispiel 1 angegebene Zahngel wurde mit 5 Teilen der fluorhaltigen Agglomerate aus Beispiel 4 zu einer homogenen Mischung verarbeitet.
Beispiel 5bis8
Das in Beispiel 1 angegebene Zahngel wurde mit den antisepticahaltigen Agglomeraten aus e) zu einer homogenen Mischung verarbeitet.
Vorzugsweise wird als Poliermittel in klaren Gel?n Natrium-alumosilicat eingesetzt, gegebenenfalls können aber die in den Beispielen 1 -8 angeführten Zahngele auch mit Silicaxerogelen hergestellt werden, wobei ähnlich stabile Zahngele erhalten werden.
Nach dem folgenden Verfahren werden makroskopisch sichtbare Teilchen zur Einarbeitung in eine Vielzahl von Zahnpastagrundmassen mit einem Gehalt an Poliermittel hergestellt:
20 Teile des in a) verwendeten Polyäthylens als Bindemittel werden trocken mit 60 Teilen pulvrigen Zirkonsilicats ZrSiO4 mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 1 μηι und einer Mohs-Härte von 8, 20 Teilen gepulverten Zinn(II)-fluorids und einem Teil FD & C Rot Nr. 2-Aluminiumlack in einem geeigneten Gefäß vermischt Das Gefäß mit der trockenen Mischung wird dann in einem geeigneten Heizbad
erwärmt, während die trockene Mischung gerührt wird. Sobald der Erweichungspunkt des Bindemittels erreicht ist, und bevor das Bindemittel anfängt zu schmelzen, wird das Gefäß aus dem Heizbad entnommen und unter Rühren abgekühlt. Die abgekühlte Masse wird dann in einer Granuliervorrichtung zerkleinert und klassiert. Die durch ein Sieb Nr. 40 mesh passierende und von einem Sieb Nr. 60 mesh zurückgehaltene Fraktion wird in die erfindungsgemäßen Zahnrcinigungsmiltel eingearbeitet. Diese Fraktion zeigt eine klare rote Farbe, einen mittleren Durchmesser von etwa 250 bis 420 μηι und kann mit einer Vielzahl von Zahnpastagrundmassen verarbeitet werden, wobei sich ästhetisch ansprechende Zahnreinigungsmittel mit hervorragenden Policreigenschaften und einem Gehalt an wasserlöslichen Fluorionen von etwa 0,1 Gew.-% ergeben.
b) Das in a) beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei ein oxidiertes Polyäthylen mit einem Erweichungspunkt von 104"C und einem mittleren Molekulargewicht von etwa 1800 als Bindemittel eingesetzt wurde.
c) Das in a) beschriebene Verfahren wurde mit einem Polyamid mit einem Erweichungspunkt von 110'C und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 6000 bis 9000 als Bindemittel wiederholt. 2;
d) Das in a) beschriebene Verfahren wurde timer Verwendung eines Copolymers als Alpha-Meihylstyrol und Vinyholuoi mit einem Erweichungspunkt von etwa 100'C und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1000 wiederholt.
e) Das in a) beschriebene Verfahren wurde mit natürlich vorkommendem Carnaubawachs als Bindemittel mit einem Erweichungsinlervall von 81 bis 86"C wiedcrholl.
f) Die vorhergehenden Verfahren a —e wurden unter Verwendung von !,ö-Di-ip-chlorphcnyl-biguanidohcxan)-diacetat anstatt des Zinn(II)-fluorids wiederholt.
Die in a — f hergestellten makroskopisch sichtbaren Teilchen mit einem Gehall an Poliermitteln sind zur Einarbeitung in zahlreiche Zahnreinigungsgrundmassen, einschließlich klarer Gele, geeignet, wobei die Transparenz klarer Gele nicht beeinträchtigt wird. Die Farbe der Teilchen kann durch Verwendung anderer färbender Verbindungen in geeigneter Weise variiert werden, ebenso wie das Maß der Schleifwirkung der Teilchen durch Vergrößerung oder Verkleinerung des Gewichtsverhältnisses von Bindemittel zu Poliermittel oder durch Zugabe eines weicheren oder härteren Poliermittels modifiziert werden kann.
45
Beispiel 9
Aus den folgenden Bestandteilen wurde eine nicht durchscheinende Zahnpasta hergestellt:
Prozent
Glycerin (99,3%) 19,950
Natrium-carboxy met hy !cellulose 0,850
Natrium-saccharinat 0,200
Natrium-benzoat 0,500
Telranatrium-pyrophosphat 0,240
Wasser 19,986
Trimagnesiumphosphai 0,200
Calciumcarbonat 5,000
Dicalciumphosphat-dihydral 46,550
Natrium-N-lauroyl-sarcosinat (35%) 5,714
Aromastoff c 0,800
Zur Herstellung einer weißen, rotgesprenkelten Zahnpasta mit verbesserter Anlikarieswirkung wurde diese Grundmasse gleichmäßig mit 3 Teilen der sichtbaren Teilchen aus a) mit einem Gehalt an 20 Teilen Nairium-monofluompliosphat anstelle des Zinn(ll)-fluorids vermischt.
Beispiel H)
Die Zahnpasiagrundmasse aus Beispiel 9 wurde mit 5 Teilen der makroskopisch sichtbaren Agglomerate aus Beispiel 5 vermischt. Das so hergestellte Zahnreinigungsmitiel ist eine nicht durchscheinende, weiße, rotgesprcnkclie Creme mit gesteigerter antimikrobieller Aktivität.
g) Nach dem in a) beschriebenen Verfahren wurden makroskopisch sichtbare Agglomerate hergestellt, die anstelle der Fluorverbindung gleiche Mengen folgender Wirkstoffe enthielten:
a) Strontiumchlorid.
b) Vancomycin,
c) Dextranase,
d) Zinksulfal,
e) Saccharin.
Die makroskopisch sichtbaren Teilchen wurden in Mengen von 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmischung, in die in den Beispielen 1 und 9 angegebenen klaren und nicht durchscheinenden Zahnpastagrundmassen eingearbeitet und ergaben ästhetisch ansprechende, gesprenkelt wirkende Zahnreinigungsmittel mit verbesserter Wirksamkeit.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Zahnreinigungsmittel aus einer Zahnreinigungsmittelgrundmasse mit darin dispergieren, Makro- skopisch sichtbaren, diskreten Teilchen, die einen die Mundhygiene fördernden Wirkstoff und thermoplastische Kunststoffe, Gumme, Gele, natürliche oder synthetische Polymere, Paraffine und/oder Wachse als Bindemittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel in den sichtbaren Teilchen ein Molekulargewicht von etwa 500 bis etwa 20 000 und eine Märte bei Bestimmung nach der ASTM-Methode D 1321 von 1 bis 15 aufweisen.
    15
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