DE2339417C3 - Aufhängekette für Phasenseile an einem Leitungsmast - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufhängekette für eine System-Aufhängung von drei zu einem Bündel zusammengefaßten, jeweils mittels Isolatoren in den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks gehaltenen und an der Traverse eines Leitungsmastes aufgehängten Phasenseilen. Die Erfindung kann angewandt werden im Frcileilungsbau für Mittclspannungen. Statt eines Leitungsneubaues können auch vorhandene Leitungen zur Aufnahme einer zusätzlichen Leitung umgerüstet werden.

Es ist bekannt, beim Umbau von vorhandenen Stahlgittcrmasten zur Aufnahme von Doppclleitungen Phasenseile in einem Dreierbündel zusammenzufassen, wobei zwei Phasen mit sogenannten V-Ketten an der Traverse angehängt werden, die dritte Phase jedoch an die beiden oberen Phasenscile mittels Isolatoren angehängt wird (»Elektrizitätswirtschaft«. Jahrg. 68 (1969), H. 8, S. 267 bis 269). Diese bekannte System-Aufhängung vermeidet den Bau einer neuen Doppelleitung in der Traverse einer bestehenden Einfachleitung. Vorteilhaft werden dabei eine Erweiterung von Waldschnciscn. die Sicherung neuer Mastslandortc und die Notwendigkeit einer Notstromversorgung \ ermicden. Aus statischen Gründen ist die Anhängung des dritten Phasensciles an die beiden oberen Phasenseile mittels Isolatoren nachteilig.

Diese bekannte System-Aufhängung, ^ie eigentlich eine Notlösung darstellt, genügt den VDE 0210-Vorschriften nur bedingt da die Aufhängung alter Phasenseile nach § 15 b2 nicht einwandfrei erreicht wird

Zur Erreichung einer erhöhten Sicherheit liegt der Erfindung ausgehend von einem Gegenstand der eingangs beschriebenen Gattung die Aufgabe zugrunde,

to die Anhängung eines Phasenseiles an die beiden oberen Phasenseile zu vermeiden und die Einordnung der Kettenzubehörteile, Isolatoren, Armaturen usw. in eine Ausrichtung im Sinne eines gleichseitigen Dreiecks zu erreichen. Weiterhin sollen z. B. bei einem Neubau einer Leitung an einer Traverse zwei Leiterseilsysteme befestigt werden können.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Isolatoren in V-Aufhängung zwischen der Traverse und den zwei oberen Leiter- oder Phasenseilen und die Isolatoren zwischen den die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks bildenden Leiter- oder Phasenseilen angeordnet sind, daß die Isolatoren über Zwischenarmaturen mit den Isolatoren gekoppelt sind, die das gleichseitige Dreieck für die Leiter- oder Phasenseile bilden und daß als Zwischenarmaturen Doppellaschen aus zweimal um 120° abgewinkelten Flacheisen vorgesehen sind.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Durch die erfindungsgemäße Aufhängung wird sichergestellt, daß die Kräfte jeweils in Richtung der Isolatoren verlaufen. Weiterhin können in den Eckpunkten des gleichseitigen Dreiecks Verbindungsarmaturen mit an den Isolatoren befestigten, gabelförmigen Seilklemmen angeordnet sein, an denen über Langstabisolatoren ein weiteres im gleichseitigen Dreieck angeordnetes Dreierbündel hängt — Verbindungsarmaturen mit gabelförmigen Seilklemmcn als solche sind bekannt (DE-GM 69 26 919). Gegenüber der bekannten Anordnung ist im vorliegenden Fall die Gabel der Seilklemme jeweils um 90° gedreht.

Die unteren Leiter- oder Phasenseile sind vorteilhaft über sternförmige, aus Isolatoren bestehende Phascnabstandshalter gehalten. Auf diese Weise sind /wischen zwei Phasen zwei Isolatoren eingebaut und die Überprüfung der Isolationswertc infolge der Erhöhung der Nennstehwechselspannung um j/3 entfällt.

Vorteilhaft gestattet der Einsät/, der Seilklemmen an einer Traverse zwei Leiterseilsystcme zu befestigen. Die Überspannungsbreite kann klein gehalten werden. Die Systemanordnung im gleichseitigen Dreieck und ein Einbau von Phasenabstandshaliern im Spannfeld erlauben eine Erweiterung der zulässigen Spannweiten.

Die erfindungsgemäße Zwischenarmaturen können in allen Eckpunkten des gleichseitigen Dreiecks angeordnet sein. Das Phasenseil ist jeweils im Eckpunkt des Dreiecks gehalten. Dazu kann vorteilhaft eine an tier Zwischenarmalur befestigte Hängeklemme dienen. Die Hängeklemme ist jeweils so in einer Bohrung der Zwischenarmatur befestigt, daß das Phasenseil im Eckpunkt des gleichseitigen Dreiecks und auf der Symmetrielinic der Zwischenarmatur gehalten ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbcispielc näher ■ •Häuten. F.s zeigt

hs F i g. 1 einen Betonmast, an dem schein.ι lisch die erfindungsgemaße Aufhängckctte angedeutet ist,
F i g. 2 und Fig. 3 eine Zwischenarmatur,
Fi g. 4 eine Aufhängekette mit Isolatoren. Zwischen-

armatur und Seilklemme,

Fig.5 die Aufhängung des unteren Phasenseiles mittels Seilklemme mit um 90° gedrehter Gabel,

Fig.6 die Aufhangung des unteren Phasenseiles mittels Zwischenarmatur und Hängeklemme und

Fig.7 die Fortsetzung der Ausführung nach Fig.6 zum oberen Leiter- oder Phasenseil hin.

An einem Betonmast 1 (Fig. 1) befinden Sich Traversen 2, wobei an die linke Traverse ein Leitersystem und an die rechte Traverse zwei Leitersysteme angehängt sind. Die oberen Leiter- oder Phasenseile 3 und 4 sind mittels Isolatoren 5 an die Traversen 2 angehängt. Weitere Isolatoren 6 bilden ein gleichseitiges Dreieck, in dessen unterem Eckpunkt ein weiteres Leiter- oder Phasenseil 7 aufgehängt ist. An der rechten Traverse 2 hängt am oberen Dreierbündel über Langstabisolatoren 8 ein zweites TJreierbündel, bestehend aus Leiter- oder Phasenseiien 3i, 41 und 71, die zusätzlich über Phasenabstandhalter 9 auf Abstand gehalten sind. Weiterhin weist das Dreierbündel in analoger Weise wie das obere Dreierbündel Isolatoren 61 auf.

Der sternförmige Phasenabstandhalter 9 wird in das Seildreieck mit drei Isolatoren (Glasfaser-Stäbe) mit je Phase einer Stromklemme eingehängt, im Gegensatz zu drei Einzelisolatoren mit je zwei Stromklemmen (Elektrizitätswirtscehaft ]g. 68, H. 8).

Der sternförmige Phasenabstandhalter 9 kann am Boden leicht komplett vormontiert werden und ist mch dem Hochziehen mit drei Arbeitsvorgängen montiert, während für drei Einzelisolatoren das dreimalige Hochziehen und sechs Montagevorgänge erforderlich sind. Die Materialkosten sind außerdem geringer.

Der Phasenabstandhalter 9 besitzt eine Zwischenarmatur aus zwei sechseckigen Blechen, in die im Stern drei Laschen zur Aufnahme der Isolatorstäbe eingeschweißt sind.

Durch die erfindungsgeiruiße Systemzusammenfassung können die Ausladungen der Traversen an Trag- und Abspannmasten relativ klein gehalten werden. Die Phasenabstandhalter 9 werden in den Spannfeldern so eingebaut, daß die Vorschrift nach VDE 0210 § 14 für kurze Teilabschnitte angewandt werden kann, die Spannweite von Mast zu Mast jedoch bis /ur wirtschaftlichsten Grenze ausgenutzt wird.

Die Isolatoren 5 und 6 bzw. 6 und 6 können jeweils über Zwischenarmaturen 10 miteinander verbunden sein (F i g. 2). Als Zwischenarmaturen 10 sind Doppella schen aus zweimal am 120° abgewinkelten Flacheisen vorgesehen. Die Laschen sind miteinander durch Bolzen oder Schrauben 11 verbunden (F i g. 3). Weiterhin weist die Zwischenarmatur 10 Bohrungen 12 auf, die zur Anlenkung bzw. Befestigung vor Kettenzubehörteilen, z. B. der Isolatoren 6 dienen.

F-ig.4 zeigt den Einbau der Zwischenarmatur 10 im Bereich des oberen Leiter-Phasenseiles 3. Der Isolator 5 ist mittels eines Hängegelenkes 13 an der Traverse 2 befestigt Am Isolator 5 greift einseitig die Zwischenarmatur 10 an, die anderseitig am Isolator 6 befestigt ist. Der Isolator 6 trägt eine Seilklemme 14, in der das Seil auf der Symmetrie-Linie der Zwischenarmatur, auf der Verbindungslinie der Isolatoren 5 und 6 bzw. im Eckpunkt des gleichseitigen Dreiecks gehalten ist.

F i g. 5 zeigt die Fortsetzung der Aufhängekette nach F i g. 4 zum unteren Phasenseil 7 hin. Die untere Seilklemme 14 weist im Gegensatz zu bekannten Ausführungen eine um 90° gedrehte Gabel auf. Der Isolator 6 kann in bekannter Weise aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen und Zahnscheiben 15 aufweisen.

Die Isolatoren 6 können gemäß F i g. 6 ebenfalls über eine Zwischenarmatur 10 verbunden sein. Am mittleren Steg der Zwischenarmatur ist in diesem Fall die Aufhängeöse 16 einer Hängeklemme 17 angelenkt, in der im Schnittpunkt der fortgesetzt gedachten Isolatoren das untere Leiter- oder Phasenseil 7 gehalten ist.

F i g. 7 zeigt die Fortsetzung der Ausführung nach Fig. 6 zum oberen Leiter- oder Phaser.seil 3 hin. Die Zwischenarmatur 10 ist in diesem Fall so zwischen den Isolatoren 5 und 6 angebracht, daß eines der um 120° abgewinkelten Flacheisen in einer horizontalen Ebene liegt, wobei die Bohrung 12 in seinem mittleren Teil zur Befestigung der Hängeklemme 17 dient. Die Länge der für die Zwischenarmatur 10 verwendeten Flacheisen ist dabei wieder in der Weise vorbestimmt, daß das Leiteroder Phasenseil 3 auf der Verbindungslinie der Isolatoren 6 und 6, der Symmetrielinie der Zwischenarmatur 10 bzw. im Eckpunkt des gleichseitigen Dreiecks gehalten ist.

Selbstverständlich kann auf die Ausführung der Zwischenarmatur 10 als Einfachlaschcn erfolgen, wenn die Ausführung der Isolatoren dies erfordert. Weiterhin können die Flacheisen direkt aufeinander gelegt werden.

Hierzu 6 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche: 39417

1. Hängekettenanordnung-für eine System-Aufhängung von drei zu einem Bündel zusammengefaßten, jeweils mittels Isolatoren in den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks gehaltenen und an der Masttraverse aufgehängten Leiter- oder Phasenseilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolatoren (5) in V-Aufhängung zwischen der Traverse (2) und den zwei oberen Leiter- oder Ehasenseilen (3, 4) und die Isolatoren (6) zwischen den die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks bildenden Leiter- oder Phasenseilen (3, 4, 7) angeordnet sind, daß die Isolatoren (5, 6, 8) über Zwischenarmaturen (10) mit den Isolatoren (6,8,61) gekoppelt sind, die das gleichseitige Dreieck für die Leiter- oder Phasenseile (3, 4. 7, 31, 41, 71) bilden und daß als Zwischenarmaturen (10) Doppellaschen aus zweimal um 120° abgewinkelten Flacheisen vorgesehen sind.

2. Hängekettenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Eckpunkten des gleichseitigen Dreiecks Zwischenarmaturen (10) mit an den Isolatoren (6) befestigten Seilklemmen (14) angeordnet sind, an denen über Langstabisolatoren (8) ein weiteres im gleichseitigen Dreieck angeordnetes Dreierbündel aus Leiter- oder Phasenseilen (31,41,71) hängt.

3. Hängekettenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leiter- oder Phasenseil (3, 4, 7, 31, 41, 71) mittels einer als Doppellasche ausgebildeten Zwischenarmatur (10) befestigten Hängeklemme (17) im Eckpunkt des gleichseitigen Dreiecks und auf der Symmetrielinie der Zwischenarmatur (10) gehalten ist.

4. Hängekettenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Leitcr- oder Phasenseile (31, 41, 71) mittels sternförmiger Phasenabstandhalter (9) gehalten sind.