DE23392C - Vasenring und Verkittung desselben mit dem Oelbehälter, um das Ueberziehej, der Lampe mit Oel zu verhindern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.

OeI zu verhindern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30, December 1882 ab.

In Fig. ι ist die bisherige Art der Aufkittung der Vasenringe an Petroleumlampen dargestellt, und zwar ist links die Befestigung derselben auf Lampen, bei denen das Glasgefäfs sichtbar bleibt, gezeichnet, und rechts eine solche, bei denen das Glasgefäfs durch den Metalldeckel a überdeckt wird. Der zum Aufkitten gebrauchte Kitt ist in der Hauptzeichnung punktirt, während das Glas schraffirt und das Metall schwarz angelegt ist.

Das Ueberziehen des Petroleums hat seinen Grund in der Porosität des Kittes, womit die Vasenringe befestigt werden, und in der Construction der letzteren. Die Vasenringe greifen, mit dem unteren Rande ihrer Aufsenseite b auf dem Glasgefäfs c ruhend, über den Rand des letzteren hinüber, und es ragt die mit der zum Einschrauben des Brenners bestimmten Schraubenmutter versehene Innenseite d des Vasenringes etwas in das Glasgefäfs hinab.

Daraus folgt, dafs die Aufsenseite b des Vasenringes bedeutend höher ist, als die mit der Schraubenmutter versehene Innenseite desselben, und es ist die Höhendifferenz durch die Linien e und / veranschaulicht.

Der Kitt, womit der Vasenrmg befestigt ist, saugt sich vermöge seiner Porosität voll Petroleum. Ist in diesem Bestreben das in den Poren weiterdringende OeI über den Rand des Glasgefäfses getreten und hat es, abwärts weiterdringend, die Höhenlinie e überschritten, dann wirken die Porengänge des Kittes als Heber, welche sich selbst angesaugt haben, und das OeI fliefst continuirlich aus dem Innern des Oelbehälters auf die Aufsenseite desselben hinab.

Der in Fig. 1 rechts gezeichnete, das OeI-gefäfs überdeckende Metalldeckel α ist an der Aufsenseite des Vasenringes befestigt. Der zum Aufkitten benutzte Gyps quetscht sich beim Aufsetzen des Vasenringes tief zwischen Metall und Glas hinab, so dafs die Höhendifferenz zwischen den Linien e und / hier noch viel bedeutender ist, wodurch die Heberwirkung noch um Vieles vergröfsert wird.

Der Erfinder hebt nun diese Heberwirkung auf, und zwar erstens dadurch, dafs er, wie Fig. 2 veranschaulicht, irgend welche, Luft in ihren Poren oder Zwischenräumen bergende Körper g, wie Korkstücke, Feil- oder Drehspäne etc., in die Vasenringe bringt, wodurch verhindert wird, dafs die Porengänge des Kittes als Heber wirken können. Hierbei werden oben an dem Vasenringe, Fig. 3, auch noch ein oder mehrere Löcher h angebracht, um das Petroleum, welches sich etwa auf den Vasenringen ansammelt, in den Oelbehälter zurückzuführen.

Der Erfinder kann jedoch zweitens die Heberwirkung auch schon allein durch die beschriebenen Löcher h aufheben.

Derselbe hebt drittens die Heberwirkung dadurch auf, dafs er den in das Innere des Gefäfses hinabragenden Metallrand des Vasenringes, Fig. 4 links, entweder genau so hoch macht wie die Aufsenseite desselben, oder, was noch besser ist, den in das Innere hinabragenden Metallrand höher als die Aufsenseite des Vasen-

ringes macht; er bringt somit den langen Heberarm ins Innere und den kurzen nach aufsen. Die Höhenlinien e" und f" fallen zusammen, während e'" tiefer liegt wie /'". Diese beschriebenen Vasenringe lassen sich auf Lampen auch besser befestigen.

Viertens wird die Heberwirkung dadurch beseitigt, dafs der Erfinder die Vasenringe auf Lampen nur an der Innenseite, welche in das Oelgefäfs hinabragt, festkittet. Hierdurch vermeidet er ganz und gar die Bildung des äufseren Heberarmes, mag dabei der innere Rand eⁱ des Vasenringes höher oder niedriger wie der äufsere Rand/⁴, Fig. 5, desselben liegen, — die Heberwirkung ist aufgehoben. Um die Einflüsse der strahlenden Wärme der Flamme betreffs der Verdunstung des Oeles, welches der Kitt in sich aufnimmt, abzuhalten, ist die aus einem schlechten Wärmeleiter bestehende Abschlufsplatte / in den oberen Theil des Vasenringes eingelegt. Die innere Verkittung des Vasenringes ist mit k bezeichnet.

Um diese Verbesserung auch bei den sogenannten Metalllampen anbringen zu können, darf der Deckel a, Fig. 4, nicht mehr fest mit dem Vasenring verbunden sein, weshalb der Erfinder um den Vasenring, Fig. 3 rechts, die Schraube i befestigt, um welche sich der mit der entsprechenden Mutter versehene Deckel a¹ aufschraubt. Derselbe ist aber auch mittelst Bajonnetverschlusses zu befestigen.

Claims (5)

1. PATENT-Anspruch:

   Die Aufhebung vorbeschriebener Heberwirkung durch:

   ι. das Befestigen von Vasenringen auf Lampen, derart, dafs in den oberen Theil derselben Körper eingebracht sind, welche Luft in ihren Poren oder Zwischenräumen behalten;
2. 2. das Anbringen eines oder mehrerer Löcher in dem oberen Theil des Vasenringes;
3. 3. die Anwendung von Vasenringen, deren Innenseite d^l entweder gerade so hoch oder höher ist als ihre Aufsenseite b¹, wodurch auch eine bessere Befestigung derselben ermöglicht ist;
4. 4. das Befestigen von Vasenringen auf Lampen, derart, dafs der Kitt k nur zwischen dem Glase und dem ins Innere desselben hinabragenden Metallrande e* eingebracht wird, wodurch der äufsere Heberarm, welcher bei alter Auf kittung gebildet wird, ganz fortbleibt;
5. 5. die Befestigung des Metalldeckels a¹ an dem Vasenring vermittelst der Schraube h oder eines Bajonnetverschlusses, wodurch ermöglicht wird, die unter 1., 2. und 3. bezeichneten Neuerungen auch bei Metalllampen anwenden zu können.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.