DE2334049C2 - Endocard-Elektrodenanordnung - Google Patents
Endocard-ElektrodenanordnungInfo
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Description
Weiterhin ist aus der DE-OS 21 33 304 eine Endocard-Elektrodenanordnung bekannt, bei der der
Clektrodenkopf als metallischer Hohlzylinder ausgebildet isi, bei dem lediglich die freie Stirnfläche als
Kontaktfläche dient. Nach Aufsuchen eines geeigneten Reizortes durch Schwellwertmessungen wird durch
Verschiebung eines Kolbens ein vorher in das Innere des Hohlzylinders eingezogener Drahthaken herausgeschoben.
Die beiden Enden des Drahthakens bohren sich in die Wand des Endocards ein und die Elektrode
wird somit sa diesem Applikationsort festgehalten. Hierbei handelt es sich jedoch um eine traumatische
Elektrodenanordnung, bei der es durch die Verletzung des Endocards und die dadurch bedingten Narbenbildungen
im Bereich der Kontaktflächen zu einer erheblichen Steigerung der Reizschwelle kommt
Entsprechend verhält es sich mit der aus der DE-OS 21 49 449 bekannten Elektrodenanordnung. Auch hier
können aus einem leitfähigen Elektrodenkopf Haken herausgeschoben werden, die sich in das Endocard
einbohren und damit ebenfalls zu der unerwünschten Erhöhung der Reizschwelle führen.
Eine weitere Möglichkeit der sicheren Festlegung einer Elektrode am Applikationsort ist aus der US-PS
33 67 339 bekannt Dabei handelt es sich um eine Myocard-Elektrode, die an der Herzwand festgenäht
wird. Abgesehen davon, daß es sich hierbei nicht einmal um eine Endocard-Elektrode handelt, kommt es auch
hier durch die Verletzung der Herzwand wieder zu der unerwünschten Erhöhung der Reizschwelle. so
Ausgehend von dieser Situation ist es Aufgabe der Erfindung, eine atraumatische Endocard-Elektrodenanordnung
der eingangs genannten Art anzugeben, bei der das Risiko für das Abheben von dem Applikationsort
noch weiter verringert wird. J">
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen den elektrisch leitenden Kontaktteilen und innerhalb der
einhüllenden Fläche Raum für sich nach der Applikation im Herzen bildendes Gewebe freigelassen ist. Die
erfindungsgemäße Endocard-Elektrodenanordnung bringt damit den besonderen rteil mit sich, daß ein
Elektrodenkopf, der elektrisch leitende Kontaktteile geringer Fläche für den Kontakt mit Herzgewebe
aufweist, nach Applikation durch Hineinwachsen von Herzgewebe in den freigelassenen Raum zwischen den
elektrisch leitenden Kontaktteilen am Applikationsort immer sicher festgehalten wird. Dieses Festhalten
erfolgt atraumatisch, weshalb keine Vernarbungen auftreten, so daß die elektrisch leitenden Kontaktteile
trotz geringer Fläche immer optimal Kontakt mit "<«
Herzgewebe besitzen. Dadurch ergeben sich auch i.-nmer relativ hohe Energiedichten an den Anlagestellen
der elektrisch leitenden Kontaktteile am Endocard. Ein guter Reizkontakt bei relativ niedrigem Energiebedarf
ist also immer gewährleistet
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung und den Unteransprüchen. Es zeigt
F i g. 1 das distale Ende einer Endocard-Elektrode mit korbförmigem Elektrodenkopf,
Fig.2 und 3 Elektrodenköpfe mit voneinander
unterschiedlichen sternförmigen Querschnitten gemäß F i g. 2a und F i g. 3a.
In F i g. 1 ist mit 1 der langgestreckte elektrische Leiter der Elektrode bezeichnet, weicher mit der
elektrischen Isolierung 2 versehen ist. Am distalen Ende der Elektrode befindet sich der Elektrodenkopf 3.
Dieser Elektrodenkopf ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und an seinem freien Ende abgerundet
Gemäß F i g. I ist der Elektrodenkopf 3 gebildet aus in Längsrichtung verlaufenden Drahtschlingen 4, welche
mit den kreisförmig gebogenen Drahtschlingen 5 querversteift sind. Zur Stabilisierung des zu einem Korb
geformten Drahtgeflechtes und zur Erhöhung des Gewichtes des Elektrodenkopfes ist die Metallstange 6
zentral in dem den Elektrodenkopf bildenden Drahtkorb angeordnet. An ihrem hinteren Ende 7 ist diese
Stange mit dem langgestreckten elektrischen Leiter 1 verbunden. Das aus den Drahtschlingen 4 und den
Versteifungsdrähten 5 gebildete Maschenwerk erlaubt es, daß die Elektrode, nach der Applikation im Herzen,
Raum für das sich bildende Gewebe bietet und so ein Abheben der Elektrode von dem reizbaren Herzmuskel
verhindert
Der in F i g. 2 und 2a dargestellte, zylindrisch-sternförmige Elektrodenkopf 3 ist aus Metall gefertigt und
mit Isoliermaterial 8 so weit abgedeckt, daß nur die Kanten des sternförmigen Gebildes unisoliert sind. Die
Isolierflächen befinden sich in den zwischen den vorstehenden elektrisch leitenden Kanten des Sternes
gebildeten Vertiefungen, die wiederum die Möglichkeit zur Aufnahme des nach der Implantation zu erwartenden
Gewebes bieten. Die Vertiefungen können gemäß Fig.3 bzw. 3a vergrößert werden, so daß ein
sternförmiger Querschnitt (nach Art eines Eiskristalls) entsteht. Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 und 3 ist
es möglich, statt des isolierenden Überzuges 8 auch den ganzen Elektrodenkopf aus Isoliermaterial zu fertigen
und lediglich die äußeren Kanten mit Leiterteilen zu versehen. Im Falle des Ausführungsbeispieles nach
F i g. 3(a) ist in der Symmetrieachse des Elektrodenkopfes, die in allen Figuren mit dem Bezugszeichen 9
versehen ist, ein der Stange 6 der F i g. 1 entsprechender Metallkörper vorgesehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Endocard-Elektrodenanordnung für die Stimulation des Herzens, bestehend aus einem langgestreckten
elektrischen Leiter, der mit einer elektrisehen Isolierung versehen ist, und aus einem mit dem
distalen Ende des Leiters elektrisch leitend verbunden, für die Zuführung der Stimulationsimpulse zum
Herzen dienenden Elektrodenkopf, der für den Kontakt mit Herzgewebe bestimmte, elektrisch
leitende Teile aufweist, die im Vergleich zu einer gedachten, den Elektrodenkopf einhüllenden Fläche
eine geringe Fläche haben und auf der einhüllenden Fläche angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den elektrisch leitenden Kontaktteilen und innerhalb der einhüllenden
Fläche Raum für sich nach der Applikation im Herzen büdendes Gewebe freigelassen ist
2. Endocard-Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktteile
aus draht- oder bandförmigem Leitermaterial bestehen.
3. Endocard-Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktteile
(4, 5) einen im wesentlichen zylindrischen, grobmaschigen Drahtkorb bilden.
4. Endocard-Elektrodenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschen
eine umgrenzte Fläche von etwa 2 bis 5 mm2 aufweisen. '
5. Endocard-Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektrodenkopf aus einem im wesentlichen zylindrischen Korb aus gewindeltem Bandmaterial
als Kontaktteilen gebildet ist.
6. Endocard-Elektrodenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des
Bandes zwischen etwa 0,01 mm und 1,0 mm liegt und vorzugsweise 0,2 mm beträgt.
7. Endocard-Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden des Drahtkorbes das äußerste Elektrodenkopfende bildet und die Korböffnung mittels der
Leiterisolierung abgeschlossen ist.
8. Endocard-Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erhöhung des Gewichtes des Elektrodenkopfes zentral im Korbhohlraum ein Beschwerungsstück
(6), vorzugsweise in Form einer Stange, angeordnet ist. '
9. Endocard-Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der im
wesentlichen zylindrische Elektrodenkopf im Querschnitt sternförmig (Fig.2, 2a oder Fig.3, 3a)
ausgebildet ist, wobei die äußeren Kanten des Sterns die elektrisch leitenden Kontaktteile sind und die
Vertiefungen des Sterns den Raum für sich nach der Applikation im Herzen bildendes Gewebe darstellen.
10. Endocard-Elektrodenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der sternförmige
Elektrodenkopf aus Material mit hohem spezifischem Gewicht gebildet ist.
11. Endocard-Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Kontaktteile nicht größer als 15 mm2 ist, vorzugsweise 5 mm2 beträgt.
Die Erfindung betrifft eine Endocard-Elektrodenanordnung für die Stimulation des Herzens, bestehend aus
einem langgestreckten elektrischen Leiter, der mit einer elektrischen Isolierung versehen ist, und aus einem mit
dem distalen Ende des Leiters elektrisch leitend verbundenen, für die Zuführung der Stimulationsimpulse
zum Herzen dienenden Elektrodenkopf, der für den Kontakt mit Herzgewebe bestimmte, elektrisch leitende
Teile aufweist, die im Vergleich zu einer gedachten, den Elekfc'odenkopf einhüllenden Fläche eine geringe
Fläche haben und auf der einhüllenden Fläche angeordnet sind.
Eine derartige Elektrodenanordnung ist Gegenstand des älteren deutschen Patents 23 19 054. Sie weist einen
Elektrodenkopf auf, der aus einem in bestimmter Weise geformten Drahtgitter besteht, welches mit möglichst
schwerem Isoliermaterial ausgefüllt ist Dieser Elektrodenkopf wird an das Endocard angelegt, so daß er dieses
berührt Die Stromübertragung erfolgt über die freiliegenden Kontaktteile des Drahtgitters. Beim
Einsatz von Endocard-Elektroden wird folgender Zustand angestrebt: Die Energie der Impulse soll
einerseits möglichst klein sein, damit — bei implantierten Schriitmachern — die Energie der eingepflanzten
Batterien nicht so schnell verbraucht wird; die Impulsenergie muß andererseits jedoch so groß sein,
daß jeder Impuls mit Sicherheit die Stimulation des Herzens bewirkt Um mit geringen Impulsenergien eine
sichere Stimulation zu erzielen, muß die Kontaktfläche zur Erzielung einer hohen Stromdichte möglichst klein
gehalten werden. Das ist bei der Endocard-Elektrode gemäß dem vorgenannten älteren deutschen Patent
trotz des relativ großen und schweren Elektrodenkopfes dadurch erreicht, daß die elektrisch leitenden Teile
auf der Oberfläche des Elektrodenkopfes eine geringere Flächen haben als diese.
Bei der Festlegung der Impulsenergie ist weiter zu berücksichtigen, daß die Reizschwelle des Herzens
zeitlich nicht konstant ist und insbesondere nach Implantation meist ansteigt. Die Einstellung der
Impulsenergie auf einen bei der Implantation festgestellten Mindestwert — zur Vergrößerung der Lebensdauer
di.-r Batterien — hätte beim Ansteigen der Reizschwelle für den Patienten fatale Folgen.
Die Erhöhung der Reizschwelle des Herzens nach der Implantation kommt dadurch zustande, daß zwischen
der Elektrode und dem reizbaren Muskelgewebe Narben entstehen oder/und sich Zellen- und Bindegewebsstücke
bilden. Dies führt zu einer Abhebung der Elektrode vom reizbaren Muskel, wodurch die für die
Stimulation mitverantwortliche Stromdichte am Muskel geringer wird. Weiterhin kann es bei lose am Endocard
anliegenden Elektrodenköpfen auch bereits allein durch die Pumpbewegung des Herzens und durch die
Blutströmung zu einer unerwünschten Dislokation des Elektrodenkopfes und damit zu einer Erhöhung der
Reizschwelle und der notwendigen Impulsenergie kommen.
Bei der in dem älteren deutschen Patent angegebenen Endocard-Elektrodenanordnung wird aus diesem Grunde
der Elektrodenkopf groß und schwer gemacht, so daß er gut am Endocard anliegt und mit Sicherheit an
einigen Stellen der großen Oberfläche guten Kontakt mit Muskelgewebe schafft. Dabei handelt es sich um
eine atraumatische Elektrode, die das Herzgewebe nicht verletzt und dadurch Narbenbildungen verhindert.
Bereits dadurch wird das Ansteigen der Reizschwelle nach der Implantation zumindest teilweise verhindert.
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