DE2333189A1 - Verfahren zur herstellung von thermistoren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von thermistorenInfo
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- H01C7/04—Non-adjustable resistors formed as one or more layers or coatings; Non-adjustable resistors made from powdered conducting material or powdered semi-conducting material with or without insulating material having negative temperature coefficient
- H01C7/042—Non-adjustable resistors formed as one or more layers or coatings; Non-adjustable resistors made from powdered conducting material or powdered semi-conducting material with or without insulating material having negative temperature coefficient mainly consisting of inorganic non-metallic substances
- H01C7/043—Oxides or oxidic compounds
Description
Patentanwalt
Dipl.-Phys. Leo Thul 9 q q q 1 p q
Stuttgart £OOO IO3
International Standard Electric Corporation, New York
C.S.Jones 2
Verfahren zur Herstellung von Thermistoren
Die Erfindung bezieht sich auf Thermistoren und insbesondere auf Thermistoren, welche sich für einen Temperaturbereich
eignen, der zwischen dem Temperaturbereich liegt, den die normalen Thermistoren überdecken, und dem Temperaturbereich,
den die Hochtemperatur-Thermistoren- überdecken.
Thermistoren sind temperaturempfindliche Widerstände. Sie
haben entweder einen positiven oder einen negativen Koeffizienten des elektrischen Widerstandes, was von verschiedenen
Faktoren abhängt, wie z.B. der Zusammensetzung und der Wärmebehandlung. Normale Thermistoren mit einem negativen Temperaturkoeffizienten
(NTC), die im Handel erhältlich sind, überdecken einen Temperaturbereich von - 60 0C bis +300 0C und
Hochtemperatur-NTC-Thermistoren überdecken einen Temperaturbereich
von 600 0C bis 1.000 0C. Die letztgenannten Thermistoren
haben jedoch keine praktisch brauchbaren Widerstandswerte oder eine annehmbare Stabilität in einem Temperaturbereich
von 300 0C bis 600 0C. Unter praktisch brauchbaren
Widerstandswerten werden Widerstandswerte verstanden, die an einem Ende des Temperaturbereiches mehrere Zehner von Ohm
betragen und an dem anderen Ende des Temperaturbereiches mehrere
Hunderttausend Ohm. Obwohl die im Handel erhältlichen Thermistoren, welche zur Verwendung in einem Temperaturbereich
von -60 C bis +300 C bestimmt sind, praktisch brauchbare
Fr/ki - 25-6.1973
309884/106
C.S.Jones 2 - 2 -
Widerstandswerte oberhalb 300 0C haben, ist ihre Stabilität
in dem Bereich über 300 0C normalerweise für die gestellten
Anforderungen nicht ausreichend, während die Hochtemperatur-Thermistoren einen Widerstand in der Größenordnung von zwei
Megohm bei etwa 600 C haben, der mit sinkender Temperatur ansteigt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Thermistoren anzugeben, bei dem stabile NTC-Thermistoren
mit praktisch brauchbaren Widerstandswerten über den größten Teil, wenn nicht über den ganzen Bereich, zwischen 100 °C bis
600 0C haben, insbesondere in dem Bereich zwischen 300 und
600 0C.
In der GB-PS 874 882 ist ein Thermistormaterial beschrieben,
welches aus einer Mischung von Zirkonoxid mit 2 bis 25 Gewichtsprozent Yttriumoxid besteht. Eine besondere Ausführungsform, die anhand der Figur H dieser Patentschrift beschrieben
ist, enthält 15 Gewichtsprozent Yttriumoxid und 85 Gewichtsprozent Zirkonoxid. Aus der grafischen Darstellung von Figur
3 der genannten Patentschrift kann entnommen werden, daß durch Änderung des Verhältnisses der Prozentsätze bei dem
bevorzugten Prozentverhältnis ein Minimum an spezifischem Widerstand erhalten wird.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß aus einem Gemisch
von 50 bis 99 Gewichtsprozent Praseodymoxid und 1 bis 50 Gewichtsprozent
eines oder mehrerer Oxide der Elemente Aluminium, Zirkon, Thorium und Hafnium Thermistoren hergestellt werden
können, welche praktisch brauchbare Widerstandswerte über den Temperaturbereich von 100 0C bis zu 500 0C haben und eine gute
Stabilität aufweisen. Die bevorzugte Ausgangszusammensetzung beträgt 75 bis 95 Gewichtsprozent Praseodymoxid. s während der
Rest aus Zirkonoxid besteht, mit oder ohne Zusatz von bis zu
Jj Gewichtsprozent von Indiumoxid oder Galliumoxid.
30388^/1065
C. S.Jones 2 - 3 -
Zum besseren Verständnis der Erfindung soll nunmehr das Verfahren zur Herstellung von Thermistoren unter Verwendung einer
Mischung von Praseodymoxid und Zirkonoxid in Form eines Ausführungsbeispieles beschrieben werden.
Figur 1 zeigt ei*" Widerstands-Temperatur-Kennlinie für zwei
Ausführungsformen der Erfindung und
Figur 2 zeigt die Abhängigkeit des Widerstandes von der prozentualen
Zusammensetzung.
Eine Mischung von 80 Gewichtsprozent Praseodymoxid und 20 Gewichtsprozent
Zirkonoxid wird in einer Kugelmühle zehn bis H8 Stunden lang gemischt. Es wird eine Kugelmühle aus Keramikmaterial
verwendet mit Porzellankugeln, welche Wasser enthält. Die Mischung wird dann filtriert und getrocknet. Infolge der
hohen Materialkosten für das Oxidmaterial werden die beschriebenen Thermistoren als Perlenthermistoren auf Platindrähten
oder Drähten von Platinlegierungen hergestellt. Das getrocknete Pulver wird mit einer geringen Menge eines geeigneten
Bindemittels gemischt, um eine Aufschlämmung von cremeartiger Konsistenz zu erzielen. Die Oxidmischung wrid dann
zu kugelförmigen Perlen auf zwei nahe beieinander angeordneten Drähten aus Platin oder einer Platinlegierung aufgebracht,
wobei der Abstand der Drähte beispielsweise 0,25 mm beträgt. Die. Perlen werden in Luft getrocknet bis sie eine genügende
mechanische Festigkeit haben, um gehandhabt zu werden, und dann bei Temperaturen zwischen 1.200 0C und 1.500 °C für eine bis
2k Stunden in Luft gesintert. Die Dauer und Temperatur der Sinterung richtet sich nach der gewünschten Wideretands-Temperaturkennlinie,
wobei dieses Verhältnis umso niedriger ist je höher die Temperatur ist und je länger die Sinterung dauert.
09884/1065
Nach der Sinterung der Perlen aus dem Oxidgemisch werden die Perlen von den Drähten in solchem Abstand abgeschnitten, daß
noch eine genügende Länge der Platindrahtelektroden verbleibt, welche aus dem gesinterten Material herausragen. Die Perlen
werden üblicherweise mit einer glasbildenden Glasur überzogen oder in ein Glasgehäuse derart eingebettet, daß die Elektrodendrähte
aus dem Glas herausragen. Die fertigen Thermistoren
werden einer Wärmebehandlung unterworfen, um ihren Widerstand zu stabilisieren.
In Figur 1 sind zwei Kurven dargestellt, welche mit A und B bezeichnet sind und welche die Abhängigkeit des Widerstandes
von Thermistoren, die nach der vorliegenden Erfindung hergestellt sind, von der Temperatur darstellen. Auf der Abszisse
ist die Temperatur in 0C aufgetragen, auf der Ordinate der
Widerstandswert in Ohm, und zwar in logarithmischem Maßstab. Die Kurve A entspricht einem Thermistor, der hergestellt ist
aus einem Oxidgemisch mit 80 Gewichtsprozent Praseodymoxid (PrgO..) und 20 Gewichtsprozent Zirkonoxid (ZrOp). Die Widerstandswerte
dieser Thermistoren betragen bei 100 0C 333 Kiloohm,
bei 200 0C 27 Kiloohm, bei 300 0C 4,6 Kiloohm, bei 400 0C
1,4 Kiloohm, bei 500 0C 600 0hm und bei 600 0C 3OC 0hm.
Ein Thermistor, der in gleicher Weise hergestellt wurde, wie
im Beispiel 1 beschrieben, jedoch aus einer Mischung von 90 Gewichtsprozent Praseodymoxid und 10 Gewichtsprozent Zirkonoxid,
hat eine Widerstands-Temperatur-Kennlinie wie sie in Kurve B von Figur 1 dargestellt ist.
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C.S.Jones 2 - 5 -
Ein Thermistor, hergestellt wie im Beispiel 1 beschrieben,
jedoch aus einer Mischung von 80 Gewichtsprozent Praseodymoxid und 20 Gewichtsprozent ZnO, ergibt überraschenderweise
ebenfalls einen Thermistor mit ähnlichen Widerstandswerten. Ähnliche Ergebnisse sind mit den Oxiden von Cadmium, Quecksilber
und Magnesium zu erwarten, wenn diese in dem zuvor angegebenen Mengenverhältnis mit Praseodymoxid verwendet werden.
Es wurden zahlreiche Versuche zur Untersuchung der beschriebenen Zusammensetzungen durchgeführt. Aus Figur 2 kann entnommen
werden, daß vollkommen unerwartete erhebliche Änderungen der elektrischen Eigenschaften in dem Bereich von 60 Gewichtsprozent
Pi*60ii 2^O Gewichtsprozent ZrO2 auftreten, mit einer
sprungartigen Änderung des Widerstandswertes um 2 1/2 Größenordnungen. Die genaue Lage dieses Sprunges kann nicht angegeben
werden, nur daß er zwischen 54 % und 67 % Pr6°n Üegt.
In Figur 2 bezieht sich die Kurve a auf eine Temperatur von 100 0C, die Kurve b auf eine Temperatur von 200 0C und die
Kurve c auf eine Temperatur von 750 0C. Die gestrichelten
Teile der Kurven wurden durch Extrapolieren bzw. Interpolieren erhalten.
Der Widerstandswert bei einer bestimmten Temperatur oder der Temperaturkoeffizient des Widerstandes kann innerhalb bestimmter
Grenzen geändert werden, indem entweder die Materialzusammensetzung geändert wird oder die Wärmebehandlung während
der Sinterungsstufe der Thermistorperlen variiert wird. So kann beispielsweise der Oxidmischung Indiumoxid und/oder
Galliumoxid in einer Menge von bis zu 4 Gewichtsprozent zugesetzt werden, wodurch der Widerstandswert und der Temperaturkoeffizient
des Widerstandes erniedrigt werden.
309884/1065
Es kann Aluminiumoxid zur Erhöhung des Widerstandswertes und des Temperaturkoeffizienten des Widerstandes zugesetzt werden.
Beispielsweise kann die Mischung aus 60 bis 99 Gewichtsprozent Praseodymoxid mit 1 bis 40 Gewichtsprozent von Zirkonoxid
oder Thoriumoxid bestehen, in jedem Falle mit einem Zusatz von bis zu 10 Gewichtsprozent Aluminiumoxid, vorzugsweise
von 5 Gewichtsprozent Aluminiumoxid.
überraschenderweise sind die Widerstandswerte der in den Beispielen
genannten Zusammensetzungen genügend hoch für den Betrieb bei Temperaturen bis zu 600 0C und niedrig genug zum
Betrieb bei 100 0C und haben eine genügende Stabilität des
Widerstandes bis zu 600 0C.
Durch das Umhüllen der Thermistorperle mit einer keramischen Glasur oder auch durch Einkapseln in eine Glashülle wird weiter
die Stabilität der Vorrichtung verbessert.
Obwohl die Herstellung von Perlenthermistoren beschrieben wurde, können auch stabförmige oder scheibenförmige Thermistoren aus
den beschriebenen Mischungen hergestellt werden.
15 Patentansprüche
2 Bl. Zeichnungen
2 Bl. Zeichnungen
30983^/106?
Claims (15)
1.) Verfahren zur Herstellung von Thermistoren durch Sintern eines zwischen zwei metallischen Leitern angeordneten Oxidgemisches
, d . urch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch 50 bis 99 Gewichtsprozent Praseodymoxid
enthält.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch außer Praseodymoxid noch eins bis 50 Gewichtsprozent
der Oxide eines oder mehrerer der Elemente Aluminium, Zirkon, Thorium oder Hafnium enthält.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch 75 bis 85 Gewichtsprozent Praseodymoxid
und 25 bis 15 Gewichtsprozent Zirkonoxid enthält.
4.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch 75 bis 85 Gewichtsprozent Praseodym- ·
oxid und 25 bis 15 Gewichtsprozent Thoriumoxid enthält.
5.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch 50 bis 99 Gewichtsprozent Praseodymoxid
und eins bis 50 Gewichtsprozent der Oxide eines oder mehrerer der Elemente Zink, Cadmium, Quecksilber oder Magnesium
enthält.
6.) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch 70 bis 90 Gewichtsprozent Praseodymoxid
und 30 bis 10 Gewichtsprozent Zinkoxid enthält.
309884/1065
C.S.Jones 2 - 8 -
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7.) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch 80 Gewichtsprozent Praseodymoxid und 20
Gewichtsprozent Zirkonoxid enthält.
8.) Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß
das Oxidgemisch 90 Gewichtsprozent Praseodymoxid und 10 Gewichtsprozent Zirkonoxid enthält.
9.) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch 80 Gewichtsprozent Praseodymoxid und 20
Gewichtsprozent Thoriumoxid enthält.
10.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9S
dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch eins bis 4 Gewichtsprozent Indium- und/oder Galliumoxid enthält.
11.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch bis zu 10 Gewichtsprozent Aluminiumoxid enthält.
12.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidgemisch bei Temperaturen
von 1.200 0C bis 1.500 0C gesintert wird.
13.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung eine bis 24 Stunden
lang durchgeführt wird.
14.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus dem Oxidgemisch
nach dem Sintern mit einer Glasur überzogen wird.
309884/1065
73^3189
15.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus dem Oxidgemisch
nach dem Sintern dicht in ein Glasgehäuse eingebaut wird.
Pr/ki - 25.6.1973
30988W 1065
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