DE2331716C3 - Verfahren zum Haubenglühen von Stahlband - Google Patents
Verfahren zum Haubenglühen von StahlbandInfo
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- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Haubenglühen von Stahlbandbunden in einem Ofen,
bei dem die Bunde mit nur einem Teilbereich einer Stirnfläche über einen oder mehrere Vorsprünge auf
dem Ofenherd ruhen.
Zum Beseitigen der während des Kaltwalzens im Blech entstandenen Spannungen wird das auf Bunde
gewickelte Band üblicherweise geglüht. Elektroband wird zunächst bis auf die Endabmessung kaltgewalzt,
dann gehaspelt und beispielsweise zum Entkohlen, Denitrieren oder rekristalüsierend geglüht. Die
Bunde werden dabei derart in den Glühofen eingesetzt, daß die Bundachsen vertikal zum Ofenherd
verlaufen. Bei den auf diese Weise geglühten Bunden können an den den Ofenherd berührenden Stirnseiten
sehr leicht Spannungen auftreten, die erhebliche Probleme verursachen können, wenn aus dem Band
Blechpakete tür die Elektroindustrie hergestellt werden sollen.
Nahezu problemlos sind derartige Spannungen bei gewöhnlichem kaltgewalztem Blech, das nach dem
Glühen in einem Dressierwalzwerk mit geringem Druck nachgewalzt wird. Jedoch bei kaltgewalztem
Stahlblech, das nach dem Glühen nicht mehr nachgewalzt w'.rd, insbesondere bei Elektroblech, werden
die spannungsbehafteten Seitenkanten als Ausschuß abgetrennt. Andernfalls ist eine formgebende Nachbehandlung
unbedingt erforderlich.
Entsprechende Nachteile ergeben sich auch bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Wärmebehandeln
von gehaspelten Metallbändern nach dem so deutschen Patent 9 22 587. Die Wärmebehandlung erfolgt
in einem Hauben- oder Glühofen, in dem mehrere Bunde senkrecht übereinander gestapelt sind.
Zur Verkürzung der Aufheizzeit sind zwischen den benachbarten Stirnseiten der gestapelten Bunde sowie
zwischen der Stirnseite des untersten Bundes und dem Ofenherd Abstandstücke angeordnet, damit die
Wärmestrahlung direkt die Stirnseiten der Bunde erreichen kann. Die Abstandsstücke sind speichenförmig
ausgebildet und weisen eine Länge auf, die mindestens gleich der radialen Ringbreite der aufzulegenden
Bunde ist. Die am Umfang verteilten Radialspeichen der Abstandsstücke weisen somit Berührungslinien
mit den Stirnseiten der Bunde auf, die sich über deren radiale Breite erstrecken. Die sich
beim Glühen hierdurch ergebenden Spannungen erfassen die gesamte Radialabmessung des Bundes, so
daß alle oder zumindest weitgehend alle Bundbereiche erfaßt sind, was bei Verwendung für die Elektroindustrie
ein Nachwalzen erforderlich macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haubenglühverfahren der genannten Art zu schaffen,
durch das der spannungsbeeinflußte Bereich in den Seitenkantenteilen des Stahlbandes mit einfachen
Maßnahmen wesentlich verkleinert und die auftretenden inneren Spannungen reduziert werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das Bund auf zumindest einem ringförmigen, sich in Lagenrichtung
erstreckenden Vorsprung ruhend geglüht wird. Zufolge dieser für Bunde mit beliebigem Querschnitt
geeignete Maßnahme besitzen die Stirnseiten des Bundes eine linienförmige Berührung im Bereich
nur einer oder weniger Wickellagen mit dem Ofenherd, so daß nur ein sehr kurzer, zusammenhängender
Teil des Bundes innere Spannungen aufweisen kann. Alle anderen und weit überwiegenden Bundteile
sind dagegen völlig spannungsfrei.
Vorzugsweise besteht der Vorsprung aus seitlich verschobenen Lagen des Bundes. In diesem Fall ist
es überflüssig, zusätzliche ringförmige Unterlegteile zu verwenden, die dem Lagenverlauf hinsichtlich
Form und Ausrichtung zumindest eiwa angepaßt sein müsse». Im übrigen wird bei einem Vorsprung als
Lagenteil des Bundes ein unbeabsichtigtes gegenseitiges Verschieben verhindert.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen das Haubenglühen des Stahlbandbundes darstellenden Querschnitt,
F i g. 2 Querschnitte von erfindungsgemäß gehaspelten Stahlbandbunden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können gewöhnliche Stähle, SpezialStähle und Stähle für den
Einsatz in der Elektroindustrie gehaspelt und geglüht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich
aber besonders gut für das Glühen von Elektroblech, d. h. von Bunden, die erst nach dem Fertigwalzen auf
Endabmessung geglüht werden. In jedem Falle kann ein Stahlband hergestellt werden, bei dem eine nachträgliche
Formkorrektur durch Diessierwalzen nicht erforderlich ist. Besonders vorteilhaft erweist sich die
Erfindung, wenn die Formkorrektur durch Dressierwalzen an anderer Stelle durchgeführt werden muß,
beispielsweise im Werk eines Kunden, weil der Handelswert des Produktes dann erhöht werden kann.
Das zu glühende Stahlband wird in üblicher Weise auf seine Endabmessung fertiggewalzt und dann gehaspelt,
wobei das Band derart seitlich verschoben wird, daß an den Stirnseiten des gehaspelten Bundes
Vorsprünge und Vertiefungen entstehen.
Nach Fig. 2a kann die erste Haute des Bandes derart zu einem Bund 1 gehaspelt weiden, daß ein
Vorsprung 2 entsteht, während sich beim Haspeln der zweiten Bundhälfte die Vertiefung 3 bildet.
Fig. 2b gibt eine andere Variante wieder, bei der
die erste Hälfte des Bandes derart gehaspelt wird, daß der Vorsprung 2 entsteht, während beim Haspeln
der zweiten Hälfte des Bandes die Vertiefung 3 mit jeweils einem konkaven Teil 4 und einem konvexen
Teil S dadurch entsteht, daß das Stahlband erst, nach der einen und dann nach dei anderen Seite verschoben
wird.
Bei einem weiteren Haspelverfahren wird das. Band derart zu einem Bund gehaspelt, daß sich die
Vorsprünge 5 und die Vertiefungen 4 während des
Haspeins stetig und in konstanter Weise wiederholen, wobei die Vertiefungen 4 und Vorsprünge 5 mit der
gleichen Anzahl oder mit einer verschiedenen Anzahl von Windungen getormt werden können.
Ein solcher Bund 1, dessen Stirnseiten durch die während des Haspeins erfolgte zeitliche Bandverschiebung
Vorsprünge und Vertiefungen aufweist, wird nun derart auf den Herd 7 eines Glühofens aufgesetzt,
daß er auf den Vorsprüngen 2 oder 5 steht.
Während des Glühens dehnen sich das Band und der Ofenherd 7 entsprechend der Änderung der Temperatur
aus bzw. ziehen sich auch wieder zusammen, wobei im allgemeinen die entsprechenden Änderungen
nicht ganz übereinstimmen. Dadurch kommt es zu einem Verziehen der unteren Stirnseite des Bundes
1, d.h. der Seite des Bundes 1, die den Ofenherd 7 berührt, auf Grund der Ve.tikalbelastung
durch das Eigengewicht und auf Grund der Horizontalbelastung durch Scherwirkung, so daß es bei hohen
Temperaturen zu einer bleibenden bzw. plastisehen Verformung der entsprechenden Scitenkanten
des Bandes kommt.
Wird der Bund 1 jedoch derart auf den Ofenherd 7 aufgesetzt, daß die Vorsprünge 2 oder 5 den Ofenherd
7 berühren, dann wird die durch die Gliihteinperatur und die damit verbundene Expansion der
Kontraktion hervorgerufene Horizontalkraft auf die Vorsprünge beschränkt; die übrigen Teile bleiben
unbeeinflußt, so daß auch der spannungsbeeinflußte Bereich des Bandes entsprechend kleiner ist.
Ein kornorientiertes, auf die Endabmessung gewalztes Elektrostahlband wurde zu einem Bund gehaspelt,
wobei während der ersten Hälfte des Haspeins das Band in der Normallage gehaspelt, in der
zweiten Hälfte aber zu einer Seite hin verschoben wurde. Der Bund wurde dann derart in einen Glühofen
eingesetzt, daß die innenliegenden Vorsprünge den Ofenherd 7 berührten. Dann wurde der nach
Fig. 2a in den Ofen eingesetzte Bund bei einer Temperatur von 1150° C geglüht.
Die in der Tabelle angeführten Daten zeigen, daß die Spannungsbeeinflussung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren im Vergleich zur konventionellen Methode beträchtlich verringert wird.
Auf Endabmessung kaltgewalztes Band mit geringem Kohlenstoffgehalt wurde derart zu einem Bund
gehaspelt, daß das Band zunächst zur einen Seite hin verschoben, während der zweiten Hälfte jedoch in
der Normallage gewickelt wurde. Dabei wurde das Band alle 10 Windungen abwechselnd zur einen und
zur anderen Seite verschoben. Dieser Bund wurde dann in der in F i g. 2 b wiedergegebenen Weise so
auf den Ofenherd 7 aufgesetzt, daß die Vorsprünge den Ofenherd berührten. Dann wurde der Bund geglüht.
Die in der Tabelle aufgeführten Werte lassen erkennen, daß der spannungsbeeinflußte Bereich beträchtlich
geringer ist.
Auf die Endabmessung kaltgewalztes Band wurde zu einem Bund gehaspelt, wobei das Band alle 20
Windungen abwechselnd zur einen oder zur anderen Seite hin verschoben wurde. Der Bund wurde sodann
in der in 2 c dargestellten Weise auf den Ofenherd 7 aufgesetzt und dann bei einer Temperatur von
115O0C geglüht. Die Tabelle zeigt, daß der s>pannungsbeeinflußte
Bereich bemerkenswert gering war.
Spannungsbeeinflußler | Bereich | Mittelteil | Innerer Teil | |
(Tiefe in Richtung der Bandbreite) | (mm) | (mm) | ||
Äußerer Teil | ||||
(mm) | 26 | 22 | ||
Herkömmliches | 22 | 18 | ||
Verfahren | 35 | 13 | 10 | |
Beispiel 1 | 24 | 13 | 7 | |
Beispiel 2 | 5 | |||
Beispiel 3 | 10 |
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch mit einem Band durchführen, das an einer Seite Nuten
bzw. Ausnehmungen aufweist, so daß der Bund während des Glühens auf den sich dabei ergebenden
Vorsprüngen ruht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Glühen von Stahlbandbunden in einem Ofen, bei dem die Bunde mit nui
einem Teilbereich einer Stirnfläche über einen oder mehrere Vorsprünge auf dem Ofenherd ruhen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bund auf zumindest einem ringförmigen, sich in Lagenrichtung erstreckenden Vorsprung ruhend xo
geglüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung aus seitlich verschobenen
Lagen des Bundes besteht.
15
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