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Verfahren und Hilfsgerät zur Reinigung von Schornsteinen Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Schornsteinen, bei welchem mittels
eines Staubsaugers, der an das untere Ende des Schornsteins angeschlossen ist, ein
nach unten gerichteter Luftstrom im Schornstein hervorgerufen wird.
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Ein solches Verfahren ist in der dänischen Patentschrift Nr. 120.202
beschrieben und zeichnet sich dadurch aus, daß es eine Schornsteinreinigung ermöglicht,
bei welcher keine losgerissenen-Rußpartikel in die Atmosphäre austreten, weil alle
losen Rußpartikel mit dem Luftstrom durch den Schornstein nach unten geführt und
vom Staubsauger aufgesammelt werden. Wie in der erwähnten Patentschrift angegeben,
ist es sogar möglich, Schornsteine hierdurch zu reinigen, ohne ein gleichzeitiges
mechanisches Reinigen oder Fegen vorzunehmen, weil der nach unten verlaufende Luftstrom
auf diejenige Seite der Rußablagerungen,die bei normalem Betrieb in der Leeseite
des Rauchgasstroms gelegen sind, einwirkt, und wenn nur der Rfinigungsluftstrom
genügend stark ist, kann hierdurch eine befriedigende Reinigung ohne Verwendung
von mechanischen Mitteln zum Losmachen des Rußes durchgeführt werden. In der Praxis
muß normalerweise die Stärke des Reinigungsluftstroms von mindestens derselben Größenordnung
wie die Stärke des normalen Rauchgasstroms sein, jedoch mit umgekehrter Richtung,
um ein befriedigendes Resultat zu erzielen.
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Theoretitsch ist es immer möglich, einen genügend starken Reinigungsluftstrom
zu schaffen; es ist aber insbesondere bei großen Schornsteinen eine sehr große Saugkapazität
der Staubsaugeranlage erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsverfahren
dieser Art zu schaffen, das es ermöglicht, einen Schornstein eines gegebenen Innendurchmessers
mit reduzierter Saugkapazität des Staubsaugers zu reinigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß während des
Staubsaugens ein Luftsperrkörper derart durch den Schornstein auf- oder abwärts
bewegt wird, daß die Luft einen Ringspalt zwischen dem Umkreis des Sperrkörpers
und der Innenwand des Schornsteins durchströmt.
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Bei der Verwendung eines solchen Sperrkörpers wird selbstverständlich
die allgemeine Volumengeschwindigkeit der Reinigungsluft im Schornstein wesentlich
reduziert, die Geschwindigkeit wird aber im Bereich des Sperrkörperumkreises wesentlich
vergrößert, weil der Durchströmquerschnitt hier wesentlich vermindert ist. An der
Stelle, wo sich der Sperrkörper augenblicklich befindet, wird deshalb die Schornsteinwand
einem sehr starken Reinigungsluftstrom ausgesetzt, d.h.
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diese Stelle wird schnell und effektiv gereinigt, und wenn der Sperrkörper
im Schornstein auf der ganzen Länge auf- oder abbewegt wird, werden somit allmählich
alle Teile der Wand dieser kräftigen Reinigungswirkung unterworfen, und die ganze
Zeit kann mit einer relativ niedrigen Saugkapazität gearbeitet werden.
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Die Luftgeschwindigkeit oberhalb des Sperrkörpers ist nicht sehr
groß, die gelösten Rußpartikel können jedoch nicht den Schamstein nach ober verlassen,
weil sie keine Möglichkeit haben, den Ringspalt nach oben zu passieren, und zwar
wegen des in diesem Spalt vorhandenen starken Luftstroms nach unten.
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Die Erfindung umfaßt weiterhin das in Anspruch 3 angegebene Hilfsgerät,
d.h. einen Luftsperrkörper, der sich automatisch dem Innendurchmesser des Schornsteins
anpaßt, wie nachfolgend
noch näher erläutert wird. Die Erfindung
betrifft auch weitere Hilfseinrichtungen zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Reinigung von großen, bzw. kleinen Schornsteinen, was auch nachfolgend näher erläutert
wird.
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Die Erfindung wird hiernach anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines
großen Schornsteins, der gerade gereinigt wird, Fig. 2 einen Schnitt eines Teils
des Schornsteins und einer Ausführungsform des Luftsperrkörpers, Fig. 3 einen Ausschnitt
dieses Sperrkörpers in perspektivischer Darstellung, und Fig. 4 ein Schnittbild
eines kleineren Schornsteins bei der Reinigung.
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Fig. 1 zeigt einen Schornstein 2 mit einem Rauchkanal 4, in welchem
eine Reinigungsöffnung 6 vorgesehen ist, die normalerweise mittels eines Deckels
geschlossen ist, die aber in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Reinigung zur
Einführung eines Saugschlauches 8 verwendet wird. Dieser Schlauch wird mittels eines
passenden Anschlußdeckels an der Öffnung 6 abgedichtet.
Vor dem
Anschluß des Schlauches 8 können durch die Öffnung 6 einige Sperrplatten eingeführt
und zu einer Absperrplatte 10 in dem Rauchkanal auf der anderen Seite der Öffnung
6 zusammengefügt werden. Es kann auch an dieser Stelle eine von außen betätigbare
Schließklappe vorhanden sein.
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Der Saugschlauch 8 ist mit einem Staubsauger 12 mit Ausblasfiltern
14 und Rußsammelbehältern 16 verbunden. Bei Inbetriebsetzung des Staubsaugers wird
die Luftstromrichtung in dem normalerweise warmen Schornstein geändert, indem die
Luft in Richtung der Pfeile durch die Schornsteinmündung nach unten gesaugt und
durch die Filter 14 ausgeblasen wird. Die Saugkapazität des Staubsaugers braucht
nicht 8o groß zu sein, daß der nach unter verlaufende Luftstrom dazu imstande ist,
den Ruß unmittelbar zu lösen; in der Praxis kann die Luftgeschwindigkeit kleiner
als die Hälfte der normalen Rauchgasgeschwindigkeit im Schornstein sein.
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Wenn der Staubsauger eingeschaltet ist, wird von oben ein Luftsperrkörper
18 in den Schornstein abgesenkt. Dieser Körper ist an einem Fierungsseil 20 aufgehängt
und hat einen Durchmesser, der nur etwas kleiner als der Innendurchmesser des Schornsteins
ist, wodurch zwischen dem Körper 18 und der Innenwand des Schornsteins ein Ringspalt
21 entsteht, in welchem die Luftgeschwindigkeit sehr groß ist. Während des Absenkens
des Körpers 18 werden allmählich alle Teile der Wand gereinigt. Es ist nicht einmal
notwendig, den Körper 18 mit Reinigungaborsten zu versehen, obwohl dies selbstverständlich
auch im Rahmen der
Erfindung möglich ist.
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Wenn der Körper 18 zum Boden des Schornsteins mit passend niedriger
Geschwindigkeit abgesenkt worden ist, ist normalerweise die Reinigung beendet, und
der Körper 18 kann je nach Wunsch wieder hochgehoben oder durch die untere Reinigungsöffnung
herausgenommen werden. Der Durchmesser des Körpers muß selbstverständlich dem Innendurchmesser
des Schornsteins angepaßt werden, damit der Ringspalt 21 die richtige Breite einnimmt.
Um zu vermeiden, daß man den Körper bei der Besteigung des Schornsteins tragen muß,
kann er auf den Boden des Schornsteins durch die Öffnung 6 hineingelegt und mit
dem von oben heruntergeführten Seil 20 verbunden werden, wonach die Reinigung durch
Hochheben und Wiederabsenkung des Körpers 18 stattfinden kann. Es ist auch möglich,
den Körper 18 durch Verwendung eines Helikopters oder eines von unten gesteuerten
Hebewerks mit einer Seilrolle oben auf dem Schornstein zu steuern.
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Wenn der Schornstein ausgesprochen konisch ist, wird die Breite des
Ringspalts 21 am unteren Ende des Schornsteines erheblich größer, und es ist deshalb
zweckmäßig, wenn gemäß der Erfindung der Durchmesser des Körpers 18 derart laufend
einstellbar ist, daß die Breite des Ringspaltes im wesentlichen unverändert verbleibt.
Eine solche Einstellbarkeit hat auch noch den Vorteil, daß ein Sperrkörper 18 zur
Reinigung von Schornsteinen verschiedener Größe verwendet werden kann. Es ist selbstverständlich
möglich, den Körper 18 derart auszubilden daß der Körperdurohmesser nach Wunsch
einstellbar ist, z.B.
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mittels einer "umgekehrten" Iris-Blenden-Ronstruktion, die durch ein
besonderes Steuerseil betätigbar ist, gemäß der Erfindung ist es aber auch möglich,
den Luftsperrkörper so auszubilden, daß er seinen Durchmesser nach Bedarf automatisch
einstellt. Ein solcher Sperrkörper ist in Fig. 2 und 3 dargestellt.
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Der Sperrkörper besteht aus einem regenschirmartigen Gestell 22 mit
Schirmrippen 24, Schirmstreben 25 und einer Mittelstange 26, auf welchem der Schirmschieber
28 verschiebbar gelagert ist. Als Schirm ist eine schwere Kl.nststoffolie 30 verwendet,
die derart montiert ist, daß die elastisch biegsamen Schirmrippen 24 an ihren freien
Enden etwas über den Schirmrand vorstehen. Der Schirmkörper ist zur Verwendung in
umgekehrter Stellung bestimmt, und deshalb ist das freie Ende der Stange 26 mit
einem Auge zur lösbaren Festhaltung des Fierungsseils 20 versehen.
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Wenn der Schirmkörper in die Schornsteinmündung abgesenkt wird, nachdem
der Staubsauger in Betrieb gesetzt worden ist, ruft der nach unten verlaufende Luftstrom
ein teilweises Öffnen des Schirms hervor, und durch den entstandenen Unterdruck
auf der Schirmunterseite wird der Schirmumkreis gegen die Schornsteininnenwand gedrückt.
Da dienenden der Rippen 24 etwas über den Schirmrand vorstehen, wird hierdurch der
gewünschte Ringspalt gebildet.
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Der regenschirmartige Sperrkörper stellt sich auf den
Schornsteindurchmesser
automatisch ein, d.h. er ist auch zur Reinigung von konischen Schornsteinen zweckmäßig,
weil - wie in Fig. 2 angedeutet - der Schirm sich mehr und mehr öffnet, wenn er
in den Schornstein herabgelassen wird. Der Schirm kann nur dann zurückgezogen werden,
wenn er mit einer elastischen Zusammenfaltungsvorrichtung versehen ist, er kann
aber nach der Reinigung durch die untere Reinigungsöffnung 6 leicht herausgenommen
werden.
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Vorzugsweise sich die Lenkverbindungen zwischen den Rippen 24 und
den Streben 25 in verhältnismäßig großem Abstand von den äußeren Enden der elastisch
biegsamen Rippen 24 angeordnet, wodurch diese Enden individuell Unregelmäßigkeiten
in der inneren Oberfläche des Schornsteins folgen können, z.B.
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inwendigen Dritten 32, ohne eine Zusammenfaltung des ganzen Schirms
zu bewirken.
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Der Sperrkörper kann mit schräggestellten Luftleitrippen versehen
werden, durch die die Luft in dem Ringapalt eine wirbelnde Schraubenbewegung ausführt.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren eignet sich nicht nur für
Schlote, sondern auch für kleinere Schornsteine wie z.B. Schornsteine von Einfamilienhäusern,
die normalerweise nicht konisch sind. Fig. 4 zeigt einen solchen Schornstein, der
mit 34 bezeichnet ist. An diesem Schornstein ist ein Rauchgaskanal 36 angeschlossen,
der mit einer unteren Reinigungsöffnung 38 versehen iet, die mit einem abnehmbaren
Deckel geschlossen ist.
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Wenn ein solcher Schornstein gereinigt werden soll, nimmt man den
erwähnten Deckel ab und sperrt den Kanal 36, z.B.
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mittels einer Fußballblase 40, die durch die Öffnung 38 hineingeführt
werden kann. Als Luftsperrkörper kann eine Platte 42 verwendet werden, die mit einer
vertikalen Mittelstange 44 versehen ist. Die Platte 42 besteht vorzugsweise aus
einem leichten und etwas nachgiebigen Material wie z.B. expandiertes Polystyrol,
und zwischen den Enden der Mittelstange 44 sind mehrere Drähte 46 derart auagespannt,
daß sie um die Außenkante der Platte 42 verlaufen, damit sie nicht nur die Platte
42 in einer horizontalen Ebene halten, sondern auch im Randbereich der Platte 42
Abstandselemente bilden, die sicherstellen, daß zwischen dem Außenrand der Platte
und der Innenwand des Sehornsteins ein gewisser Abstand vorhanden ist.
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Vor der Öffnung 38 wird eine Deckplatte 48 befestigt, die mit einem
Saugstutzen 50 versehen ist, der mit einem Staubsauger über einen Schlauch verbunden
ist.
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Flir die Vertikalbewegung der Platte 42 können verschiedene Betätigungsvorrichtungen
verwendet werden. Bei dem dargestellten Beispiel ist die Deckplatte mit einem durchgeführten
Führungsrohr 52 versehen, das in der Mitte des Schornsteins aufwärts gebogen ist.
Durch dieses Rohr ist eine elastisch biegsame Stange wie z.B. eine Rohrreinigungsfeder
55 hindurchgeführt und mit dem unteren Ende der Stange verbunden, so daß man durch
Betätigung von außen die Platte 42 auf- und abbewegen kann.
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Eine andere Betätigungsmöglichkeit ist in strichpunktierten Linien
gezeigt. Oben in dem Schornstein ist ein sogenanntes Dohlengitten 53 angeordnet,
in dessen Mitte eine Seilrolle 54 gelagert ist. Ein Seil 56 ist über diese Rolle
geführt und ist mit einem Gewicht 58 verbunden, während das Seil auf der anderen
Seite der Rolle durch ein im Schornstein eingebautes Rohr verläuft. Das untere Ende
62 dieses Rohrs ist durch die Schornsteinwand hinausgeführt, so daß das Seil 56
von unten betätigt werden kann. Zur Durchführung der Reinigung ist es hierdurch
möglich,-das Gewicht abzusenken und mit einem oberen Haken oder Auge 64 der Sperrplattenstange
44 zu verbinden., so daß die Reinigung nach Anbringung der Deckplatte 48 (ohne das
Rohr 52) durch Auf-und Abhissen der Platte durchführbar ist.
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- Patentansprüche -