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Plansichter Die Erfindung betrifft einen Plansichter zur Trennung
von Sichtgut in verschiedene Körnungen, wie er z. B. in der Miillerei verwendet
wird, um die Mahlprodukte in Grieße, Dunste und :'fehle aufzuteilen.
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Diese Plansichter bestanden bis jetzt aus einem Stapel übereinandergestellter
und gegenseitig fixierter Siehe, die jedes für sich aus der Siebbespannung, <lern
darunterliegenden Boden, 'Rinnen, Ablaufschrägen und Durchgängen zur Bildung der
verschiedenen für den Siebvorgang erforderlichen Kanäle bestanden. Diese Stapel
mußten zunlächst vertikal zusammengespannt und dann in einem waagerecht liegenden
Rahmen befestigt werden, über den die Schwingbewegung auf sie übergeleitet wurde.
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Diese Bauart weist mehrere Nachteile auf. Soll z. B. der Plansichter
gereinigt, repariert oder kontrolliert werden, oder soll eine Umbespannung der Siele
beim Übergehen von einem Sichtprodukt auf das andere erfolgen, so ist ein zeitraubender
und umständlicher Ausbau des ganzen Plansichters erforderlich; es müssen die Manschetten
zum Anschluß an die fest im Gebäude verlegten Kanäle gelöst werden, ebenso ist die
Vertikalverspannung des Siebstapels abzunehmen, nachdem der Siebstapel selbst vorher
aus dem Schwingrahmen herausgenommen worden ist. Daraufhin müssen der Deckel und
alle Siebe einzeln von oben her abgehoben und zur Seite gelegt werden, zu welchem
Zwecke in der Umgebung Platz vorhanden sein muB. Außerdem sind mindestens zwei,
wenn nicht mehr Personen erforderlich, um das Auseinandernehmen des Sichters einwandfrei
bewerkstelligen zu können. Vor allem der Dekkel des Siebstapels ist schwer und lä.ßt
sich nur unbequem anheben und zur Seite bringen. Meistens ist auch noch das Abnehmen
der Rohrstäbe erforderlich, an denen der Sichter aufgehängt ist. Nach
oben
ist zudem der Platz durch die örtlich festen Zulaufeinrichtungen beengt.
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Der um die Siebstapel herumlaufende Hauptrahmen steht erheblich über
deren Umrisse heraus, was sich vor allem bei beschränkten Platzverhältnissen als
toter Raum störend bemerkbar macht. Das Äußere des Plansichters ist zerklüftet,
wodurch sich eine stärkere Verwirbelung der Luft mit den Folgen größeren Staubanfalles
und größeren Luftwiderstandes nachteilig bemerkbar macht. Der große Arbeitsaufwand
bei dem Auseinandernehmen des Sichters hat zur Folge, daB man diese Arbeit so selten
wie möglich auf sich nimmt, wodurch das Reinigen des Sichters, das im Hinblick auf
die Möglichkeit der Ansiedelung von Ungeziefer, besonders aus hygienischen Gründen,
häufiger erwünscht ist, nicht genügend oft vorgenommen wird. Die aus Holz hergestellten
Siebrahmen halten dazu die Temperatur im Sichter hoch, was die Ungezieferansiedlung
ebenfalls begünstigt. Schließlich ist das Anbringen von Schauöffnungen bei dieser
Bauweise der Siebrahmen meist nicht möglich, so daß ein Beobachten der Vorgänge
im Sichter nicht stattfinden kann. Für die Lagerung der Gegengewichtswelle ist zudem
ein besonderer Aufbau erforderlich, der weiteres unerwünschtes Totgewicht mit sich
bringt.
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Alle diese Nachteile werden durch den erfindungsgemäß' gebauten Plansichter
vermieden.
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Dieser besteht aus einem Kasten, der durch zwei gegenüberliegende
Seitenwände, die mit Klappen, Türen oder leicht abnehmbaren Abdeckungen verschlossen
sind, bequem in allen seinen Teilen zugänglich ist. Der Raum im Innern des Kastens
selbst ist in ein Mittelabteil und in je ein Seitenabteil getrennt, die sich alle
drei von der einen zu öffnenden Seite bis zur anderen erstrecken. Die Aufteilung
geschieht am besten durch zwei Innenwände, die an ihren dem Mittelraum zugewandten
Seiten Führungen oder Halterungen, z. B. Leisten, aufweisen, in die die einzelnen
Siebe von der einen oder anderen Seite frei eingeschoben werden können, ohne daß,
wie dieses früher der Fall war, die Zugänglichkeit des einen Siebes durch ein oder
mehrere andere behindert würde. Nachdem die Siebe in ihre Stellungen gebracht worden
sind, müssen sie zum Verhindern des Wanderns in der freien Richtung blockiert werden.
Hierzu eignen sich Schnappverschlüsse und ähnliche bekannte Mittel. Besonders vorteilhaft
wird das Festhalten der Siebe durch Anwendung eines Hebelverschlusses bewirkt, z.
B. nach Art eines Flaschenverschlusses, mit dem ein Hebel gegen das Sieb gedrückt
wird, wobei die Anpreßkraft bei gleicher Spannkraft um so größer wird, je steiler
der Hebel gegen das Sieb anliegt.
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Die Seitenabteile sind spiegelbildlich gleich und enthalten die Kanäle
für Aspiration und Sichtgut. Sehr günstig ordnet man einen Aspirationskanal jeweils
in der Mitte und je einen Kanal für die Übergänge an den Enden der Seitenabteile
an, während zwischen dem Aspirationskanal und den Übergängekanälen die Kanäle für
die Durchgänge angeordnet sind. Die Aspiration selbst gestaltet sich dadurch verhältnismäßig
einfach, daß- in die Trennwände zwischen Aspirationskanal und Durchgängekanälen
Öffnungen angebracht sind. Die Verbindung zu den Übergängekanälen kann dann einfach
unter den Durchgängekanälen hindurch oder über sie hinweg hergestellt werden. Die
Durchgängekanäle sind vertikal nochmals durch die schrägliegenden Ablenkbleche unterteilt
und mit Schlitzen für den Durchtritt der Durchgänge mit dem Mittelabteil des Sichters
verbunden. Ebensolche Verbindungen sind zwischen den Übergängekanälen und dem Mittelabteil
vorgesehen. Um nun nicht darauf angewiesen zu sein, die Durchgängekanäle nur über
das Mittelabteil und die Schlitze in den Innenwänden erreichen zu können, werden
die Übergängekanäle insgesamt herausnehmbar angeordnet, wobei ihre Rückenwände zugleich
die Begrenzung für die Durchgängekanäle bilden.
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Es ist nun ein leichtes, in die leicht abnehmbaren Abdeckungen zweier
gegenüberliegender Kastenseiten Schauöffnungen anzubringen und sie mit durchsichtigem
Werkstoff, z. B. Natur- oder Kunstglas, zu verschließen. Ordnet man diese Schauöffnungen
auf beiden Seiten in gleicher Höhe an, so wird ein Durchblick durch den ganzen Sichter
und damit ein Beobachten der :'lrbeitsvorgänge im Betriebe ermöglicht.
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Der Sichterkasten kann nun in einem senkrechten Rahmen angebracht
werden, in dessen oberem und unterem Gurt gleich die '.Möglichkeit zur Lagerung
der Gegengewichtswelle gegeben ist. Die Ahdekkungen selbst sind tunlichst nach außen
gebogen auszuführen, was der Kreisbewegung des Sichters entgegenkommt und im übrigen
diesem ein vorteilhaftes Aussehen verleiht. Das gleiche gilt für die außenliegenden
Flächen der herausnehmbaren Übergängekanäle. Die so beschriebene legt es nahe, den
ganzen Sichterkasten und die in ihm befindlichen Kanalwände und sonstigen Teile
aus Blech herzustellen, wodurch eine billige Großfertigung sowie ein geringeres
Gewicht ermöglicht wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist als Ausführungsbeispiel an Hand der Abbildungen
im folgenden näher erläutert. Es zeigt Abb. i einen Querschnitt. Abb. 2 einen Längsschnitt,
Abb. 3 einen waagerechten Querschnitt durch den Sichterkasten und Abb. 4 eine Ansicht
der Festhaltevorrichtung. Der Sichterkasten i enthält die Zwischenwände 2, die mit
den Führungsleisten 3 versehen sind, um das Einschieben der Siebrahmen .4 zu ermöglichen.
Die Leisten können als Winkelprofile ausgeführt sein; es können aber auch je zwei
durch ein U-Profil zusammengefaßt werden. Die Festhaltevorrichtung besteht aus dem
an der unteren Leiste im Block y drehbar gelagerten Schwenkhebel 6, der über
die Feder 7 von der in der Zwischenwand gelagerten, 8, Zugstange 9 angezogen wird,
und zwar durch einen Handgriff io, der ebenfalls fest gelagert, i i, ist und in
dem die Zugstange 9 ihrerseits gelagert, 12, ist. Zwischen dem Schwenkhebel 6 und
dem festen Widerlager 8 befindet sich eine weitere Feder 13, die für die Rückstellung
des Hebels bei Lösen des
Handgriffes f o sorgt. Ani Ende des Schwenkhebels
6i st eine Rolle 14 angebracht, die sich gegen den Siebrahmen bei Spannung des Verschlusses
anlegt. die aber auch in Los-Stellung über dem Führungsniveau 1 5 des Siebrahmens
liegt, um so ein leichtes Herausziehen des Siebrahmens zu ermöglichen.
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Die Seitenabteile sind in den in der Mitte liegenden Aspirationskanal
16, die außenliegenden Mergängekanäle 17 sowie in die zwischen Aspirations-und Übergängekanäle
liegenden Durchgängekanäle 18 aufgeteilt. Die Übergängekanäle 17 sind als Kästen
ausgebildet und können als Ganzes herausgenommen werden. Sie werden durch wenige
Schraubenbolzen i9 an Querstreben 20 zwischen Außenwand und Innenwand des Siebkastens
befestigt. Im Übergängekatial 17 selber ist dabei ein Rohr angeordnet, durch das
die Schraube i9 hindurchgesteckt wird; auf diese Weise wird ein Zusammendrücken
des Übergängekanals verhindert. Weiterhin können die Übergängekanäle selbst zwei-
oder mehrfach unterteilt sein, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, in einem
Sichterkasten mehr als vier Produktarten abzuführen. Eine besondere wirtschaftliche
Fertigung wird dadurch erzielt, daß man die Übergängekanäle als einander gleiche
oder zumindest spiegelbildlich gleiche Kästen ausbildet. Die Aspiration des Plansichters
erfolgt durch die Aspirationskanäle 16. die mit den benachbarten Durchgängekanälen
mittels Durchbrechungen oder Öffnungen 21 verbunden sind. Diese werden zweckmäßigerweise
in den Ecken zwischen den Schrägblechen 22 und den senkrechten Außenwänden des Sichterkastens
i angeordnet, um möglichst wenig Sichtgut mit abzuziehen und in diesen toten Ecken
eine Ansiedlung von Ungeziefer zu erschweren. Die Verbindung zwischen den Aspirationskanälen
und den Übergängekanäle erfolgt durch Kanäle 23, die über oder unter die Durchgängekanäle
gelegt werden können. Das Sichtgut wird durch die in den inneren Seitenwänden 2
angeordneten Schlitze 24 in die Durchgängekanäle hinein- bzw. von diesen auf die
Sielte geleitet, während die Übergänge durch die Schlitze 25 in die Cbergängekanäle
hineingeführt werden.
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Die Abdeckungen 26 sowie die außenliegenden Flächen 27 der Übergängekanalkästen
17 sind nach außen gewölbt und enthalten die Fenster 28 bzw. 29 aus durchsichtigem
Werkstoff. Sie werden, um eine Durchsicht durch den ganzen Sichter zu ermöglichen,
am besten auf leiden Seiten in gleicher Höhe angeordnet.
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Die Sichterkästen i werden in einem senkrecht stehenden Rahmen
30 befestigt, in dessen Ober- und Untergurten 30' die Welle 31 für den Antrieb
der Gegengewichte 32 in Lagern geführt werden kann, ohne daß besondere konstruktive
Aufwendungen für diese Lagerung zu machen sind.