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Schornstein- oder Lüftungsaufsatz Die Erfindung betrifft einen starren
Schornstein- oder Lüftungsaufsatz mit einem waagerechten, kurzen, beiderseits offenen,
rechteckigen Haubenrohr über einem senkrechten, engeren, im Haubenrohr mündenden
Schachtrohr. Dieser Aufsatz löst die Aufgabe, eine größtmögliche Saugwirkung hervorzurufen,
und erreicht dies durch .Beschränkung und Vereinfachung der Bauart und durch Vermeidung
sämtlicher bei bekannten ähnlichen Aufsätzen erforderlicher Verbindungsteile, z.
B. Halterungen.
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Nach der Erfindung sind alle den Windstau in Sog umsetzenden Windleitflächenkanten
des Aufsatzes unter Wahrung einer ausreichenden Überdeckung der Leitwände möglichst
nahe an die benachbarten Austrittskanten der Schachtmündung heranverlegt. Durch
diese Maßnahme wird der Weg für die durch die Ausnutzung des Windstaudrukkes heranzusaugenden
Abgase für jede mögliche Windneigung und -richtung kleinstmögliche Infolgedessen
ist der aus dem Staudruck gewonnene Unterdruck, der stets am größten unmittelbar
hinter den Kanten einer Staufläche ist, auf das wirtschaftlichste ausnutzbar. Da
ferner ein Höchstmaß von Unterdruck aus dem Staudruck nur dadurch gewonnen werden
kann, daß .die Staufläche rechteckig und eben ist, also geradlinige Ableitkanten
aufweist, kommen für einen Höchstleistungssaugaufsatz nach der Erfindung nur derartig
gestaltete Wandteile in Frage. Das Haubenrohr des Gegenstandes ,der Erfindung besteht
aus diesen Gründen aus einem rechteckigen Rohrabschnitt, der flachliegend angeordnet
ist. Die Höhe des Rechteckes gleicht angenähert der Breite des Schachtrohres, und
seine Breite ist angenähert doppelt so groß. Seine Länge ist für quadratische Schachtrohre
ebenso groß als die Breite.
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Das Schachtrohr hat im Aufsatz rechteckigen oder quadratischen Querschnitt.
Innerhalb des Haubenrohres sind die zwei den senkrechten Maubenrohrwänden parallelen
Wände des Schachtrohres bis auf ein niedriges, als Schutzwand gegen Strömungsstörungen
bei diagonal von oben zuströmendem
Wind dienendes, `waagerecht endendes-"
Stück (Süll) fortgeschnitten, während die -beiden anderen verbleibenden Wandstücke
bis züx oberen waagerechten Haubenrohrwand reichen. Sie sind als Windstauwände nach
den öffnungen des Haubenrohres gerichtet. Das so zugerichtete Schachtrohr wird von
unten durch eine seinem Querschnitt entsprechende mittlere Öffnung der unteren waagerechten
Haubenrohrwand geschoben und trägt 'äIsdann mit seinen beiden waagerecht endenden
Stauwänden das Haubenrohr, das an ihm z. B. mit Vorstecker befestigt wird. IDii
ab= zusaugenden Gase treten aus dem Schachtrohr zwischen den beiden Stauwänden in
das Haubenrohr und von da ins Freie.
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Dadurch, daß das Haubenrohr niedriger ist als seine Breite, ist die
Ausnutzung von Ober- und Unterwinden eine große, denn die wirksamen Kanten der waagerechten
Haubenrohrwände sind dichtestmöglich an den Schwerpunkt der Schachtmündung heranverlegt.
Ein solcher Aufsatz bewirkt bei allen Windrichtungen und -neigungen erheblichen
Unterdruck im Schacht. Bei Wind in Richtung der Haubenrohrachse ist seine Saugleistung
der bekanntlich nur bei waagerechtem Wind vorhandenen Höchstleistung eines unbekrönten
Schachtrohres um q.o bis 7o% überlegen und um etwa 3o0fo größer ,als bei Wind quer
zu jener Achse. Ein solcher einfacher Aufsatz eignet sich daher besonders für solche
Gebäude o. dgl., bei denen die Windwirkung bei bestimmten Richtungen schwächer ist.
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Soll dagegen eine für alle Windrichtungen gleich gute höchstmögliche
Saugwirkung.ähnlich,, wie dies kreisrunde, senkrecht stehende Aufsätze erstreben,
es aber wegen der erforderlichen Halterungen und Verbindungsteile, ° die Wirkungsverminderungen
bis um 30 % verursachen, niemals erreichen können, erzielt werden, so werden nach
der Erfindung zwei erfindungsgemäße einfache Aufsätze unmittelbar übereinander derart
vereinigt, daß sich die Achsen der beiden Haubenrohre im Grundriß rechtwinkelig
kreuzen. Das gemeinsame Schachtrohr ist alsdann innerhalb der beiden Haubenrohre
zweckentsprechend .abwechselnd ausgeschnitten. Diese Vereinigung bewirkt bei gleichbleibender
Windkraft aus jeder Richtung eine vergleichsmäßigte hohe Saugleistung, die um etwa
20 ö/o größer ist als die größtmögliche, aber nur bei waagerechtem Wind vorhandene
Saugleistung eines 'unbekrönten Schachtrohres. Es wild also eine durch keine ,anderen
Mittel bei starren Aufsätzen erreichbare Saugleistung erzielt.
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Ein solcher gekreuzter Doppelaufsatz kann mit der Unterwand des unteren
Haubenrohres unmittelbar z. B. auf einem gemauerten Schacht befestigt -werden und
schützt ihn so zusätz-lich gegen Witterungseinflüsse.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der -Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen Abb. 1, 2 und 3 einen einfachen Aufsatz in Seitenansicht,
,einen dazu senkrechten Längsschnitt und einen waagerechten Schnitt in halber Haubenrohrhöhe
und Abb. q. und 5 einen gekreuzten Doppeiaüfsatz iri :Seitenansicht und senkrechtem
Durchschnitt, -Über einem quadratischen Schachtrohr a (4b5. r bis 3) ist ein waagerechtes
Haubenrohr b befestigt, das quadratischen Grund-`.riß .und ,rechteckigen Querschnitt
hat. Seine Höhe ist halb so groß wie seine Breite. Innerhalb des Haubenrohres sind
die zwei den senkrechten Haubenrohrwänden parallelen. Schachtrohrwände bis auf ein
niedriges Stück e fortgeschnitten. Die im Schacht hochgeführten Gase treten durch
die zwei so geschaffenen senkrechten Mündungen d in das Haubenrohr und von da ins
Freie. Die verbliebenen Wandstücke des Schachtrohres bilden die zwei Stauwände e,
mit deren Hilfe bei Wind, der in das Haubenrohr hineinbläst, hinter ihnen verstärkter
Unterdruck erzeugt wird. Bei Wind quer zur Haubenrohrachse arbeiten dessen senkrechte
Wände als Stauflächen, bei Wind von oben oder unten seine waagerechten. Alle wirksamen
Kanten sind dichtest an jene Mündungen heranverlegt. Da die Stauwand e unmittelbar
die Mündungen begrenzt, ist bei Wind in Richtung der Haubenrohiachse eine größere
Saugwirkung vorhanden als, bei Wind quer zu ihr.
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Bei einem Aufsatz nach Abb. q. und 5 sind zwei Haubenrohre b und b1
gekreuzt übereinander vereinigt und mit entsprechend versetzten Stauw änden c und
cl, niedrigen Wandstücken e und e1 und Austrittsöffnungen d und dl versehen, die
am.gemeinsamen Schachtrohra ,ausgearbeitet sind. Bei Wind. aus irgendeiner Richtung.gleichen
sich die Saugwirkungen innerhalb des Schachtes zugunsten einer gehobenen Mittel-,virkung
aus, weil stets eine schwächer wirkende Stellung des einen Haubenrohres mit einer
stärker wirkenden des anderen Haubenrohres gekuppelt ist. Trotzdem der Aufsatz also
nur aus ebenen Windleitwänden besteht, wirkt er wie ein runder. Ihm ist er jedoch
dadurch überlegen, daß er keine Halterungen :aufweist und zu seiner Herstellung
erheblich weniger Material benötigt- und weniger Arbeit.