DE2329196A1 - Verfahren zur herstellung gebrannter mineralischer pigmente - Google Patents
Verfahren zur herstellung gebrannter mineralischer pigmenteInfo
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Description
Dipl.-i<>9>
Λ.
Dr.-lrtd Η.
' Dr.-lng. VV.
t /MfincAM 22. ΜολΙηΜΜ™ «*
P 6634- L 7. Juni 1973
J. M. HUBER COBPORATION
Locust, New Jersey
USA
USA
Pigmente
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gebrannter mineralischer Pigmente mit verbesserter Leuchtkraft
und geringem Abrieb.
Es ist seit Jahren bekannt, bei der Herstellung qualitativ hochwertiger Ton- oder Mineralprodukte, wie sie beispielsweise
zum Beschweren oder zum Streichen von Papier verwendet werden, das Rohmaterial in wässriger Suspension
zu entflocken und anschliessend durch Sedimentieren in feinkörnige
und grobkörnige Fraktionen zu klassifizieren. In jüngerer Zeit ist man dazu übergegangen, das Rohmaterial
dor grobkörnigen Fraktionen, die sogenannten Beschichtungstone,
zu entschlichten, d.h. aus ihren gestapelten Schichtverbä'nden
zu lösen. Solche entschichteten Tone sind in
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vieler Hinsicht denjenigen Produkten Überlegen, die durch
herkömmliche Klassifizierung des natürlichen Rohmaterials erhalten wurden. In der Qualitätsklaase der entschichteten
Tone werden aufgrund der relativ grossen Breite und Dünnheit der Teilchen gestrichene Oberflächen erhalten, die
glatter und besser zu bedrucken sind. Auch wird eine Erhöhung der Leuchtkraft durch das Schälen erhalten, was
auf das Freilegen frischer, noch nicht verwitterter Oberflächen zurückzuführen ist, die durch ein Aufblättern
der Tonteilchenstapel in dünnere Einheiten erreicht wird. Im allgemeinen enthalten die Rohtonlager, beispielsweise
die Georgia-Kaoline, Teilchen im Bereich von kleiner als
O,l yum bis mindesten· 15 /um. Die Teilchen kleiner als
etwa 1 bis 3 yura im Durchmesser weisen dabei meist plättchenförmige Abmessungen mit Durchmessern auf, die im Mittel
etwa das Sechs- bis Zehnfache der Plättchendicke erreichen. Teilchen, die grosser als ca. 1 bis 3 yum sind, sind im
wesentlichen polykristalline Stapel, die sich aus einer unterschiedlichen Anzahl iron Einzelkristallen zusammensetzen.
Die Stapel dieser polykristallinen Tonteilchen sind dabei so geschichtet, dass die Kristallite mit ihren grossen
Flächen aufeinanderliegen. Unter dem Begriff "grobe Tone"
werden im Rahmen dieser Beschreibung jene Tone verstanden, die in wesentlichen aus solchen Stapeln bestehen,bzw.
werden solche Tone verstanden, die aus Mischungen solcher Teilchenstapel und feinen Tonkristalliten bestehen. Die
entachichteten Tone werden aus diesen laminierten Massen durch Spalten der Stapel in dünne plättchenförmige Einheiten erhalten.
Zur Herstellung entschichteter Tone sind bereits eine Reihe von Verfahren bekannt. So ist beispieleweise in der US-Patentschrift 3 171 710 ein Verfahren beschrieben, nach dem
die Entschichtung dadurch erreicht wird, dass man eine
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wässrige Aufschlämmung des Tones mit einem feinkörnigen
nichtschleifenden Mahlmittel mahlt. Als Mahlmittel werden
dabei Nylonkörnchen oder Nylontr-öpfchen in fester Form
verwendet. Auch wird in dieser Patentschrift ein Verfahren beschrieben, bei dem zunächst der entschichtete Ton mit
Hilfe eines nichtschleifenden Mediums hergestellt und
das so erhaltene Produkt anschliessend calciniert wird. Unter dem Begriff "calcinieren" bzw. "brennen" wird dabei ein
Erhitzen des Tons zur Entfernung des Hydratwassers bis zum Auftreten der prägnant einsetzenden exothermen Reaktion
verstanden, die auch in den DTA-Kurven zu beobachten ist. Auch wird in dieser Patentschrift beschrieben, dass die
so entschiebteten und gebrannten Tone eine höhere G.P.Leuchtkraft und einen niedrigeren Abriebindex als die
nichtentschichteten Tone, die ebenfalls gebrannt wurden, aufweisen.
Weiterhin ist in der US-Patentschrift 3 519 4 53 ein Verfahren
zur Herstellung von Kaolin-Tonerzeugnissen beschrieben, bei dem der Ton zunächst in Gegenwart eines nichtschleifenden
elastischen Mahlmittels aus Kunststoff gemahlen und anschliessend der Wärmebehandlung unterworfen wird. Nach der
Vorschrift dieser Patentschrift wird der entschichtete Ton
zumindest so lange erhitzt, "bis die endotherme Reaktion einsetzt", wobei die Erwärmung unterbrochen wird, bevor
die exotherme Reaktion einsetzt. Die Produkte, die nach diesem Verfahren erhalten werden, zeichnen sich durch eine
erhöhte Leuchtkraft, durch einen geringen Abrieb der einzelnen Tonplättchen, die ein vergrössertes Zwischenraumvolumen aufweisen, und durch gute Beschwerungsei gp.n3 chatten
aus.
Wenn auch eine Reihe dieser Verfahren im induatriellen Bereich Aufnahme gefunden haben, so hat sich doch koir.es dieser
Verfahren ale wirklich zufriedenstellend erwiesen, Während
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die sogenannten weichen Mahlverfahren, bei denen abriebschonende
oder plastische Mahlmittel verwendet werden, zwar einen entschichteten Ton von hoher Qualität liefern, so
liegt der Nachteil dieser Verfahren in ihrer geringen Mahlgeechwindigkeit,
die zu einer Erhöhung der Produktionskosten relativ niedrigen Ausbeuten und einem Verlust an maximal
erreichbarer Leuchtkraft führen. Aber selbst wenn die auf diese Weise hergestellten gebrannten mineralischen Erzeugnisse
oft zu brauchbaren Warten der G.E-Leuchtkraft führen, so weisen solche Erzeugnisse jedoch in der Regel einen Abriebindex
auf, der für viele Anwendungsbereiche zu gross ist. Diese Nachteile konnten bisher nicht behoben werden.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde,
ein produktives und effektives Verfahren zur Herstellung gebrannter und zerkleinerter Mineralien zu schaffen, die
sich durch eine verstärkte Leuchtkraft und durch eine wesentlich verringerte Abreibbarkeit auszeichnen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass dadurch
gekennzeichnet ist, dass man eine wässrige Aufschlämmung des Minerals in Gegenwart eines körnigen
Mahlmittels, dessen Härte grosser als die Härte des Minerals ist, so lange rührt, bis die einzelnen Mineralteilchen
praktisch vollständig aus ihren Schichtverbänden gelöst sind, und dass man das Mineral anschliessend bei mindestens
75O C in der Weise brennt, dass das gebrannte Pigment eine
verbesserte G.E. Leuchtkraft und einen Abrifebindex kleiner als lOO hat.
Durch dieses Verfahren kann die Abreibbarkeit der Teilchen
des Endproduktes um bis zu 9O % herabgesetzt und die Leuchtkraft
wesentlich erhöht werden. Das Brennen wird dabei vor-
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zugsweise in ainem Temperaturbereich von ca. θOO bis ca.
°C durchgeführt.
Nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung werden
die Minerale ausserdem einem starken Magnetfeld ausgesetzt,
um die magnetisch abscheidbaren Verunreinigungen aus dem Mineral zu entfernen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels
des Verfahrens gemäss der Erfindung;
Fig. 2 ein Diagramm, dem der Einfluss von Glaskörnchen bei der Entschichtung einer grobkörnigen
Tonfraktion vor dem Brennen auf das gebrannte Endprodukt entnommen werden kann;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, der der Einfluss von Glaskörchen bei der Entschichtung
einer feinkörnigen Tonfraktion vor dem Brennen auf das gebrannte Endprodukt entnommen
werden kann, und
Fig. 4 eine graphische Darstellung, der der Einfluss
der Brenntemperatur auf die Abriebbeständigkeit und die Leuchtkraft des Endproduktes
entnommen werden kann.
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Wie zuvor bereits kurz beschrieben, beruht die Erfindung im wesentlichen auf dem Konzept, dass ein hartes
schleifendes Mahlen oder Entschlichten mineralischer Pigmente, wie beispielsweise von Ka-olintonen, mit anschliessendem Brennen der Produkte zu einem Endprodukt -mit hoher Abriebbeständigkeit und verbesserter Leuchtkraft führt.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird eine Aufschläm mung des Minerals oder des Tons einer Entschichtung in
Form einer sehr intensiven Mahlwirkung unterworfen, die durch Rühren einer Aufschlämmung des Ausgangsmaterials
mit einem harten, abschleifenden Mahlmedium zuwege gebracht wird, dessen spezifisches Gewicht grosser als dasjenige des Ton-Wasser-Gemisches ist. Als geeignete Mahlmedien stehen feine Glaskörnchen, Sand oder verschmolzenes Aluminiumoxid zur Verfugung, wobei insbesondere
die Glaskörnchen mit besonderem Erfolg eingesetzt werden können. Die erforderliche Durchmischung oder Rührung kann
entweder durch hochfrequente Schwingungen oder durch Mischen mit einem geeigneten Rührer vorgenommen werden.
Die Dichte des Mediums spielt im Zusammenhang mit dem besseren Abrieb, der besseren Entschichtung und den
grösseren Stosskräften beim Mahlen eine Rolle. Das Mahlmedium sollte, wie bereits gesagt, eine Dichte haben,
die grosser als diejenige der Mineralaufschlämmung oder
der Tonaufschlämmung ist. Eine vollständige Entschichtung ist daher von grosser Wichtigkeit, weil nicht entschichtete Teilchenstapel zu harten und grösseren Partikeln
zusammensintern, die merklich zum Abrieb beitragen.
Nach der Entschichtung werden die dünnen plättchenartigen Teilchen durch Erhitzen des Produktes gebrannt.
Die Brenntemperaturen müssen hoch genug sein, um das
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physikalisch oder hygroskopisch festgehaltene 'Wasser aus dem Ton oder dem Mineral zu entfernen und um ausserdem das
gebundene Wasser, das Hydratwasser, auszutreiben. Auch muss die Temperatur bei weiterem Erhitzen ausreichen, um eine
exotherme Reaktion auszulosen. Vorzugsweise wird daher eine Tonfraktion bei Temperaturen im 3ereich von 8OO - lOOO C
gebrannt. Das Brennen kann in an sich bekannten Brennofen ausgeführt werden, die kontinuierlich baaufschlagt werden.
Auch der Auftrag des gebrannten Materials kann kontinuierlich
erfolgen, wobei vorteilhafterweise dafür zu sorgen ist, dass
der Ton während des Brennens bewegt, gerührt oder durchmischt wird. Prinzipiell können beliebige Brennvorrichtungen
verwendet werden, beispielsweise Flanunrohröfen, Drehtrommöfen,
Muffelofen oder indirekt geheizte Öfen. Die Öfen sollten mit einer entsprechenden Temperaturregelung oder
-steuerung ausgerüstet sein. Gewünschtenfalls k.inn das entschichtete
Produkt vor dem Brennen getrocknet uid bzw. oder pulverisiert werden. Das gebrannte Produkt muss jedoch in
der Regel pulverisiert und/oder zerkleinert werden, unri die während des Brennens gebildeten Aggregate zu entfernen oder aufzubrechen
.
Während das Konzept, ein schleifendes Mahlmedium, beispielsweise
Sand, zum Entschichten von Mineralien oder Ton prinzipiell bekannt ist, beispielsweise aus der US-PS 3 075 710,
wird in Übereinstimmung mit der besonders vorteilhaften Ausbildung
des Verfahrens gemäss der Erfindung das Mineral oder der Ton zur Herstellung der Pigmente vor dem Brennen in
Übereinstimmung mit der Beschreibung in der US-PS 3 667 entschichtet. In dieser letztgenannten Patentschrift ist
ein Verfahren zur effektiven Ausnutzung der Materialeigenschaften eines harten schleifenden Mahlmittels, das sind
hohe Mahlraten und hohe Ausbeuten, beschrieben. Durch die Einwirkung eines sehr starken Magnetfeldes auf die Minerale
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werden feinverteilte fehlfarbige Teilchen entfernt, die der
Entwicklung einer maximal möglichen und dem Material ent sprechenden Leuchtkraft im Wege stehen.
Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, dass der Abrieb
des gebrannten Produktes nicht nur eine Funktion des verwendeten Mahlmittels, sondern auch eine Funktion der Reinheit
bzw. des Fehlens von Verunreinigungen ist. Aus diesem Grund werden entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Mineral- oder Tonteilchen zur Entfernung solcher Verunreinigungen einem starken Magnetfeld ausgesetzt.
Die Magnetscheidung zum Entfernen von Fremdteilchen ist beispielsweise in der FR-PS 1 490 027 und in der GB-PS 1 004
beschrieben.
Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Aufschlämmung des Tons oder des Minerals herge
stellt, die dann der Einwirkung eines nichthomogenen Magnetfeldes
mit einer Feldstärke von mindestens lOOO Gauas, vorzugsweise
mindestens 85OO Gauss, ausgesetzt wird. Diese Magnetscheidung kann mit magnetischen Nassscheidern durchgeführt
werden, wie 3ie beispielsweise in der GB-PS 768 451 beschrieben sind. Ein besonders bevorzugtes Verfahren zur
Magnetscheidung ist jedoch in der US-PS 3 471 011 beschrieben. Ein Verfahren dieser Art ist schematisch und in grossen Zügen
in Fig. 1 dargestellt und kann als Vorstufe zur Entschichtung betrachtet werden.
Mit dem Ausdruck "Nassscheidung" soll deutlich gemacht werden,
dass die Tcntoilchen und die Verunreinigungen den Scheider in Wasser suspendiert durchlaufen. Die Aufschlärrjnungen werden
mit einer vorgegebenen Verweilzeit durch das starke Magnetfeld geführt, wobei die Verweilzeiten vorzugsweise im Bereich
von ca. 10 see bis zu ca. 8 min liegen. Die Magnetfeldstärken
3 0 303Ί/1 08
können im Bereich von lOOOO Gauss bis zur oberen Grenze
des jeweiligen Magneten liegen.
Im allgemeinen ist die Konzentration der Tonaufschlämmung in der Stufe der Magnetscheidung unterhalb 45 % Feststoffanteil
nicht kritisch. Vorzugsweise beträgt der Feststoffgehalt ca. 15 - ca. 45 %. Insbesondere werden aus diesem
Bereich Aufschlänunungen mit einem Feststoffgehalt von 25 35
Gew.-% bevorzugt. Die im Magnetfeld behandelten Tonaufschlänunungen
werden vorzugsweise entflockt, wobei herkömmliche Dispersionsmittel, wie beispielsweise Natriumhexametaphosphat
oder Natriumsilicat, verwendet werden können. Die Aufschlämmung kann dabei auch ohne weiteres mehrfach durch
den Scheider geführt werden, um so einen höheren insgesamten Reinigungsgrad in aufeinanderfolgenden Stufen zu erreichen.
Hinsichtlich der Schleifmittel wird mit Glasstaub bzw. mit Glaskörnchen eine höhere Mahlgeschwindigkeit als mit Sand
erreicht, was auf die nahezu kugelförmige Geometrie der Glaskörnchen und ihren besseren Kontakt mit dem Mahlgut
zurückzuführen ist. Auch sind Glaskörnchen aufgrund ihrer grösseren Dichte und Härte Mahlmedien aus Kunststoff vorzuziehen.
Im Vergleich zu Sand weisen sie eine höhere Bruchfestigkeit auf und führen daher zu einer geringeren Verunreinigung des Pigments. Durch ihre isotrope und homogene
Struktur sind die Glaskörnchen auch weniger anfällig für Brüche und Haarrisse oder Spaltungen, die ihre Festigkeit
beeinträchtigen und zu Brüchen führen können. Auch stehen
eine Reihe von Glaskörnchen zur Verfugung, die in hohem Mass in ihrer Geometrie der idealen Kugelform angemessen
sind und so zu einer schnelleren Vermahlung des Gutes und zu einem besseren Kontakt des Mahlmittels mit dem Mahlgut
führen. Wie in der bereits genannten US-PS 3 667 689 im
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einzelnen besprochen, können zusätzlich zur Einstellung solcher Variablen, wie dem Verhältnis des Mahlgutes zur
Aufschlämmung oder der Durchmischungsgeschwindigkeit die verschiedensten Effekte dadurch erreicht werden, dass man
die Abmessungen des Mahlgutes auf die Auftrefffrsquenz der Mahlmittelteilchen auf die Mahlgutteilchen abstellt. So
können mit Glaskörnchen auch unter Verwendung verschiedener Verteilungen der Körnchen auf das Genaueste gesteuerte Ergebnisse
erhalten werden. So können beispielsweise optimale Effekte durch eine entsprechende Wahl der Körnchengrösso
erhalten werden. Mit zunehmender Korngrösse des Mahlmittel3
wird eine grössere Mahlintensität und werden auch höhere Mahlkräfte erreicht, jedoch wird die Häufigkeit des Auftreffens
der Mahlir.ittelteilchen auf die Kahlgutteilchen kleiner. Weiterhin können mit Glaskörnchen sehr viel besser
Chargenprozesse durchgeführt werden, da die Glasteilchen sehr viel leichter wieder suspendiert werden können als
beispielsweise Sand. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Dichte der Glaskörnchen grosser sein sollte als
die Dichte der Ton-V/asser-Suspension. Eine Ton-?.'asser-Suspension
mit 30 % Ton hat eine Dichte von ca. 1,23, wohingegen bevorzugte Glaskörnchen im allgemeinen eine Dichte von ca.
2,45 haben. Als Beispiel einer für die Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung geeigneten Glasart seien
die Mikroglasperlen der Catophote Corp. genannt, die eine Dichte von ca. 2,45 haben und einen Durchmesser im Bereich
von 0,83 - 0,59 mm aufweisen.
Wie zuvor bereits angedeutet, kann das Entschichten und das Brennen sowohl chargenweise als auch kontinuierlich
durchgeführt werden. Vorzugsweise wird die Entschichtung jedoch kontinuierlich durchgeführt, wobei die wässrige
Suspension des Minerals durch eine durchmischte oder gerührte Suspension von Glaskörnchon umläuft. Die Mineralsua-
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pension fliesst dabei vom Mahltank durch ein Sieb ab, das
die Manlmitteiteilchen zurückhält. Sowohl in der chargenweisen
als auch in der kontinuierlichen Verfahrensweise reicht die Durchmischung der harten schleifenden Mahlmittelteilchen,
beispielsweise der Glasteilchen, mit der Suspension des Minerals odor des Tons aus, um eine perkussive und
reibendo Mahlwirkung zustande zu bringen, die zu einer schnollen
und vollständigen Entschichtung der Tone führt. Das Mahlverfahren wird dabei so lange fortgesetzt, bis die
grösseren und grösserkörnigcn Tonstapel, die mitunter
Foliantenstruktur haben, vollständig entschichtat und in einzelne kleine Plättchen der vorgegebenen Spezifikation
zerlegt sind. Generell kann jeder beliebige Tank oder jedes beliebige Reaktionsgefäss für diesen Vorgang veirwendet werden,
das eine Vorrichtung zum Durchmischen aufweist. Besonders
geeignete Vorrichtungen zum Entschlichten von Tcnfraktionen
sind beispielsweise in den US-PSen 3 075 710 und 3 171 beschrieben. Es ist bekannt, dass bei solchen i'ahlvorfahren
sowohl das Mahlgefäss als auch die Rührvorrichtung mit Gummi
oder anderen geeigneten Elastomeren überzogen sein kann, um einen Abrieb und einen Verschleias der Metallteile zu
vermeiden.
In der Fig. 1 ist eine besonders vorteilhafte Vorrichtung gezeigt, die im Rahmen des Verfahrens gemäss dar Erfindung
verwendet werden kann. Nachdem die Aufschlämmung oder Suspension
der Magnetscheidung unterzogen worden ist, wird sie in einen Vorratstank 1 gegeben, der mit einem entsprechenden
Rührer 2 ausgerüstet ist, um die Mineralteilchen bzw. die Tonteilchen in Suspension zu halten. Die Aufschlämmung
v/ird dann zum Entschichten in das Mahlgefäss 4 üborführt,
da3 rrit einem geeigneten Rührer 5 und einem Sieb 6 ausgerüstet ist. Im Fall eines kontinuierlichen Betriebes
wird das Abfiiecscn der Aufschlämmung aus dem Vorratstank
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9 B
durch das Öffnen eines Ventils 3 gesteuert. Die Geschwindigkeit,
mit der die Aufschlämmung in das Gefäss 4 überfährt wird, wird dabei durch eine Pumpe 3' mit variabler Geschwindigkeit
geregelt, so dass eine vorgegebene Verweilzeit der Aufschlämmung im Mahlgefäss 4 eingestellt werden kann. Die
entschichtete Aufschlämmung flieset am Kopf des Gefässes 4 durch den Schirm 6 ab, der zum Zurückhalten der Kahlmittelteilchen
im I'.ahlgefass 4 dient. Die entschichtete Aufschlämmung
des Minerals oder des Tons kann dann in einen Vorratstank 7 überführt, gefiltert,getrocknet oder in einen Brennofen
8 gegeben werden. Wie zuvor bereits besprochen, kann
auch das Brenn kontinuierlich odar chargenweise ausgeführt
werden, wobei auch hierbei der kontinuierliche Prozess bevorzugt wird.
Wenn in den nachstehenden Ausführungsbeispielen nichts anderes angegeben ist, wurde die in der Fig. 1 gezeigte und
vorstehend beschriebene Vorrichtung verwendet.
Es wurden entschichtete Tone mit und ohne vorgeschalteter
Magnetscheidung hergestellt. Als Ausgangsmaterial wurde eine dispergierte ungelaugte Aufschlämmung einee groben Fülltons
mit einer Leuchtkraft (Glanz) von 79,4 und der folgenden Teilchengrösse verwandet.:
Gröber als IO ,um 15,8 )Ό
M 5 ,um 36,2 %
Feiner als 2 7um 35,9
/O
Ein Teil dieser Aufschlämmung, die 30 % Feststoffanteil enthielt,
wurde in einem Magnetscheider mit einem Durchmesser von 1O,2 cm und einer Höhe von 51 cm behandelt. Die Abschei-
309881/1081
dungskammer stand senkrecht zwischen den Magnetpolen des
Scheiders. Die dispergierte Aufschlämmung mit 30 % Feststoffen
wurde am Fuss des Scheiders eingepumpt und floss über Kopf ab. Die Durchflussrate durch die Abscheidungskammei
wurde so gesteuert, dass die Verweilzeit der Aufschlämmung im Magnetfeld 1 1/4 betrug. Die Feldstärke betrug 110C0 Gauss
an den Enden dor Kammer und nahm zur lütte hin auf 6000 Gauss
ab.
Anschliessend wurden die magnetisch behandelte und die nichtmagnetisch
behandelte Aufschlämmung mit den 30 % Feststoffanteil entschichtet, und zwar in der Weise, dass 78,1 Ά
aller Teilchen einen Durchmesser von weniger als 2 /Um aufwiesen.
Das Verfahren wurde mit der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung durchgeführt. Als Mahlkörper dienten Glaskörnchen
der Klasse IV des Typs 203 Uni-Sphere glass grinding media (0,83 - O,59 mm Durchmesser) der Fa. Cataphote Corp.
Die Entschichtung wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
(Vol.-Verhl.) 55 :
Der Einfluss der vorgeschalteten Magnetscheidung auf die Leuchtkraft des Produktes vor den Brennen ist in der Tabelle
1 gezeigt.
309881/1081
1. Vor EntSchichtung 79,4
2. Nach Entschichtung 82,O
1. Vor Magnetscheidung 79,4
3. Nach Magnetscheidung 82,5
4. Nach Magnetscheidung und
Entschichtung 85,2
Die Tonprodukte mit den Daten der Tabelle 1 wurden anschliessend filtriert, getrocknet und pulverisiert, wobei
durch ein Sieb mit einer lichten Maschenöffnung von 0,51 mm gesiebt wurde. Anschliessend wurde 1 h lang bei ICXX) C im
elektrischen Ofen gebrannt. Nach dem Brennen wurden die Produkte auf 54O °C abgekühlt und aus dem Ofen genommen, an
der Luft weiter abgekühlt und in einer Mühle in 2 Mahlstufen pulverisiert. Der Einfluss der Entschichtung auf die
der Magnetscheidung unterworfene Probe und auf die der Magnetscheidung nicht unterworfene Probe hinsichtlich der Leuchtkraft und der Abriebfestigkeit der gebrannten Produkte sind
in der nachstehenden Tabelle 2 zusammengestellt.
309881/108 1
ohne Magnetscheidung Vor Entschichtung
Nach Entschichtung
Leuchtkraft (%) Abrieb (mg Verlust) 85.6 342
92,6 50
mit Magnetscheidung Nach Magnetscheidung Vor Magnetscheidung
Nach Magnetscheidung und Entschichtung
88,1
85,6
85,6
93,5
280 342
38
Die magnetisch behandelte Grobtonfraktion des Produktes
in Tabelle 1 wurde vcr dem Brennen verschiedenen Graden der Entschichtung ausgesetzt. DerEinfluss der unterschiedlichen
Entschichtungsgrade auf die Leuchtkraft und den Abrieb des gebrannten Produktes sind in Fig. 2 gezeigt. Sowohl die
Leuchtkraft als auch die Abriebbeständigkeit v/erden mit zunehmendem Eütschichtungsgrad verbessert.
Eine dispergierte aber ungelaugte Tonaufschlämmung mit einer
Korngrösse von 9O,l % kleiner als 2 ,un wurde magnetisch
behandelt und vor dem Brennen unterschiedlich lange Zeiten ent schicht et. Der wichtige Einfluss des Entschichtur.nsgradas
auf die Leuchtkraft und den Abrieb dos gebrannten Produktes ist
309881/1091
in Fig. 3 gezeigt.
Beispiel 4
Beispiel 4
Der Einfluss einer Reihe von Prozessvariablen auf die gebrannten
Erzeugnisse wurde untersucht.
a) Eine magnetische Scheidung ohne an3chliessende Entschichtung
verbesserte nicht nur die Leuchtkraft, sondern verminderte auch den Abrieb.
b) Ein Auslaugen des Tons mit an sicn bekannten Chemikalien, beispielsweise mit Zink oder Natriumdithionit
vor dem Brennen erhöhte die im Endprodukt erreichte Leuchtkraft, wirkte sich jedoch nachteilig auf den Abrieb
aus, wenn die zum laugen benutzten Chemikalien nicht durch Waschen oder Ionenaustausch vor dem Brennen entfernt
wurden.
c) Ein Einweichen der Tonaufschlämmung mit Säuren oder
Alkali vor dem Filtrieren, Trocknen und Brennen führte zu einer deutlichen Verminderung der Abriebbeständigkeit
und zu einer Erhöhung der Leuchtkraft.
d) Eine Behandlung des trocknen Tons vor dem Brennen mit pflanzlichen Ölen, beispielsweise mit Kornöl, verminderte
die Abriebfestigkeit.
d) Der Einfluss der Brenntemperatur auf Abrieb und Leuchtkraft des Endproduktes sind graphisch in Fig. 4 dargestellt,
Die vorstehende Beschreibung zeigt dem Fachmann ein ausserordentlich
effektives Verfahren zur Herstellung entschichteter gebrannter Erzeugnisse von hoher Qualität. Aufgrund
der erlangten Kenntnis der Zusammenhänge wird er im Hahnen der
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Erfindung weitere Ausführungsformen, die den speziellen Be
dürfnissen angepasst sind, leicht und ohne weiteres ermitteln können. Auch ist das Verfahren gemass der Erfindung auf andere
Mineralien ala Kaolinit anwendbar, beispielsweise auf Porphyllit,
Glimmer, natürliche und synthetische Siliciumdioxidpigmente, Talk und andere. Das Verfahren gemäss der Erfindung ist also
nicht allein auf die Herstellung entschichteter und gebrannter Tonmineralien beschränkt.
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Claims (9)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung gebrannter mineralischer Pigmente mit verbesserter Leuchtkraft und geringem Abrieb, dadurch gekennzeichnet, dass man eine wässrige Aufschlämmung des Minerals in Gegenwart eines hörnigen Mahlmittels. dessen Härte grosser als die Härte des Minerals ist, so lange rührt, bis die einzelnen Mineralteilchen praktisch vollständig aus ihren Schichtverbänden gelöst sind, und dass man das Mineral anschliessend bei mindestens 75O C in der Weise brennt, dass das gebrannte Pigment eine verbesserte G.E.-Leuchtkraft und einen Abriebindex kleiner als lOO hat.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Mineral Kaolinittone verwendet und dass man als wässrige Aufschlämmung eine Dispersion von Kaolinton in V7asscr verwendet und die mit dem Mahlmittel versetzte Aufschlämmung so lange rührt, bzw. anderweitig durchmischt, bis die Tonfraktion eine mittlere Korngrösser von weniger als 2 ,um aufweist.
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Mahlmittel Glaskörnchen verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaskörnchen in einer Menge von mindestens 30 VoI-,i, bezogen auf das Gesamtvolumen des Gemisches der mit dem Mahlmittel versetzten Aufschlämmung bei der Entschichtung der Tonfraxtionen, zusetzt.309881/1081
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaskörnchen eine grössere Dichte als die Ton-V,Tasser-Aufschlämmung haben.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaskörnchen eine im wesentlichen einheitliche und kugelförmige Gestalt mit Durchmessern im Bereich von 1,65 bis 0,25 mm (10 - 60 mesh Tyler) haben.
- 7. Verfahren zur Herstellung gebrannter mineralischer Pigmente mit verbesserter Leuchtkraft und geringem Abrieb, dadurch gekennzeichnet, dass man eine wässrige Aufschlämmung der Minerale einem starken Magnetfeld von mindestens 3 500 Gauss mit einer Verweilzeit aussetzt, die zur Abscheidung der magnetisch abscheidbaren Verunreinigungen ausreicht, dass man nach dom Ausbringen der Auf schlüi-nmung aus dem Magnetfeld zumindest einen Teil der "in der Aufschlünmung suspendierten Minerale in Gegenwart eines körnigen N'ahlmittels, das harter als die zu vermählenden mineralischen Feststoffe ist, durchmischt oder rührt, und zwar so lange, dass die Minerale wirkungsvoll entschichtet werden, dass man die entschichteten Minerale wieder aufnimmt und dass man die gegebenenfalls wieder vereinigten Mineralfraktionen bei einer Temperatur im Bereich von 750 - lOOO 0C zu einem mineralischen Endprodukt brennt, dessen G.E.-Leuchtkraft mindestens 9O und dessen Valley-Abriebindex weniger als 1OO beträgt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als Mineral Kaolinittone und als wässrige Aufschlämmung eine Aufschlämmung von in Wasser dispergiertem Kaolinton verwendet und dass man die mit dem yahlmittel versetzte Aufschlärrmung so lange durchmischt odsr rührt, bis die Tonfraktion eine mit tiere Korngrosse von v/eniger als 2 ,um aufweist,309881/10817329196
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder B, dadurch gekennzeichnet, dass man als körniges Mahlmitt^l Glaskörnchen verwendet, die mindestens 30 VoL-tf, des M nh.lm.it I: el--Auf schlänunungs· Gemisches bei der Ent schichtung der Grobton fr akt.ion en beanspruchen, wobei die Glaskörchen Durchmesser im Bereich von ca. 1,65 bis ca. 0,25 mm aufweisen..10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 hin 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kaoliton-Vasser Aufschlämmung mit vorbestimmten! Fettstoffgehalt hergestellt wird, daß die Aiifschläiiunung im v;o,r-.entlichen kontinuierlich durch eine magnetische Trennvorrichtung geleitet wird, daß die Aufschlämmung in dem Magnetfeld mit hoher Feldstärke der Trennvorrichtung gehalten wird, um eine Trennung von Verunreinigungen mit magnetischer Suszeptibilität zu bewirken, daß die magnetisch getrennte Aufschlämmung in einen Speichertank geführt wird, daß in dem Bpädriertank ein vorbestimtoter Kaolin-Feststoffgehalt und eine vorbestimmte Teilchengröße aufrechterhaltenwerden, daß die Aufschlämmung kontinuierlich aus dem Vorratstank mit einer gesteuerten Flußmenge in einem Entleimungsbehälter gepumpt wird, um in diesem Entleimungsbehälter vorbefjtimmte Bedingungen aufrechtzuerhalten und um eine vorbestiminte Verweilzeit in dem Entleimungsbehrilter aufrechtzuerhalten, daß die entleimten Kaoliton-Pigmente aus dem Behälter abgezogen und die Pigmente bei einer Temperatur von wenigstens 000 0C kalziniert werden.30988 1/1081Leerseite
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