DE2342722A1 - Verfahren zur herstellung von feinteiligen keramischen farbkoerpern und pigmenten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von feinteiligen keramischen farbkoerpern und pigmentenInfo
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- Glanulating (AREA)
Description
Bayer Aktiengesellsdiaft
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
Gr/IK
509 Leverkusen, Bayerwerk
23> Äug. 1973
Verfahren zur Herstellung von feinteiligen keramischen
Parbkörpern und Pigmenten
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von feinteiligen keramischen Farbkörpern und
Pigmenten, insbesondere solchen Farbkörpern und Pigmenten, die im Verlauf eines Glühprozesses zunächst in agglomerierter
bzw. aggregierter Form anfallen. Beispiele für derartige Pigmente und keramische Farbkörper sind folgende bekannte Systeme:
System | Sb, Ni)O2 | Ni, Zn) | Kristall | 900 | üblicher | Farbe |
Sb, Cr)O0 | Al)2O4 | struktur | 900 | Bildungs- | ||
Ni, Zn)2TiO4 | temperatur | |||||
Co, Ni) | bereich | |||||
(Ti, | Fe, Mn)0Oi, | Rutil. "s | 1000 | - 12000C | gelb | |
(Ti, | Zn(Cr,Fe, Al)p04 | Rutil | 1000 | - 12000C | gelb bis | |
(Co, | V)SiO4 | ockerfarben | ||||
(Cu, | (Cr, | -, Pr)O4 | 1Ό00 | |||
(Cr, | (Co, | Zn)(S,Se) | Spinell | 1000 | - 13000C | schwarz |
Cr2O, | 14 923 | Spinell | 800 | - 13000C | braun | |
(Cr/ | 900 | |||||
Spinell | - 13000C | blau | ||||
(Zr, | Spinell | 850 | - 13000C | grün | ||
Zr(Sj | Korund | 850 | - 10000C | grün | ||
(Cd, | Korund | 500 | - 12000C | braun bis | ||
Le A | schwarz | |||||
Zirkon | - 10500C | blau | ||||
Zirkon | - 10500C' | gelb | ||||
Wurtzit | - 7000C | gelb bis rot |
||||
- 1 - | ||||||
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Weitere Beispiele sind die Herstellung von feinteiligem Natriumzirkonsilikat,
feinteiligen Schwermetallsilikaten oder Chromaten wie z. B. CoSi2O5 oder Na2CrO2^ oder feinteiligem
Nickeloxid.
Die nach bekannten Glühverfahren /S. Kittel, Pigmente, Herstellung,
Eigenschaften, Anwendung, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 139 (i960),· Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, 1J>, 766 (1962)_7 herstellbaren Produkte
können nur in seltenen Fällen in der anfallenden Form verwendet werden. Auch eine sich an den GlUhprozeß anschliessende
Trockenmahlung ermöglicht nur in Ausnahmefällen die Herstellung
genügend feinteiliger keramischer Farbkörper und Pigmente. Daher werden auch nach den bisher bekannten Fertigungsverfahren
die Produkte nach der Glühung einer Nachbehandlung durch Naßmahlung; Waschung und Trocknung unterworfen.
Der Grund dafür ist, daß bei jeder Glühung die kristallinen Produkte nicht in Form von voneinander getrennten Einkriställchen
entstehen, sondern in Form von Agglomeraten und/oder Aggregaten, in denen die Einzelteilchen mehr oder weniger fest
untereinander verbunden sind. Insbesondere Pigmente., die für die Anfärbung von Lacken und Kunststoffen verwendet werden,
müssen noch einem entsprechendem Zerkleinerungsprozeß unterworfen werden, weil die Dispergierbarkeit und Farbeigenschaften
der Produkte mit zunehmender Desagglomerierung besser werden, wodurch sie in den genannten Anwendungsgebieten besser einsetzbar
werden.
Nach den bisher üblichen Naßmahlmethoden (z. B. Kugel-, Scheiben- oder Schwingmühle) gemahlene Produkte sind meist noch
nicht genügend desaggregiert bzw. desagglomeriert und zeigen daher für wichtige Anwendungsgebiete keine optimalen Eigenschaften.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren
zur Aufbereitung agglomerierter und/oder aggregierter Peststoffe,
insbesondere geglühter Feststoffe wie keramischer Farbkörper und Pigmente durch Intensivnaßmahlen, Waschen
und gegebenenfalls Trocknen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) die Feststoffe mit Teilchengrößen kleiner als 0,1 mm in eine wäßrige Suspension mit Feststoffgehalten von etwa 40
bis 60 Gew.-% mit einem pH-Wert von 7 und größer Überführt,
die Suspension durch einen um eine zentrale Achse rotationssymmetrischen
Hohlkörper strömen läßt, wobei um die Hohlkörperachse Mahlkörper rotieren;
b) daß man die den Hohlkörper verlassende intensiv gemahlene wäßrige Suspension durch Verdünnen auf Feststoffgehalte von
etwa 10 bis 50 Gew.-^ und einen pH-Wert zwischen etwa 2 bis
6,5 bringt und anschließend mindestens 20 Prozent der wäßrigen Phase abtrennt.
Es wurde gefunden, daß man ein nach üblichen Naßmahlmethoden
gemahlenes Produkt oder ein Produkt, das bereits in einer Teilchengröße von weniger als 0,1 mm vorliegt noch weiter
und praktisch vollständig desaggregieren bzw. desagglomerieren kann, wenn man dieses in Form einer wäßrigen Suspension nach
Einstellung mindestens eines pH-Wertes von 7, vorzugsweise 10 bis 12, durch eine Vorrichtung leitet, die
Form eines rotationssymmetrischen Hohlkörpers hat, wobei um eine Hohlkörperachse Mahlkörper mit Teilchengrößen von
etwa 0,5 bis 2 mm mit einer Geschwindigkeit von mehr als 5 m/sec, vorzugsweise von 10 bis 15 m/sec rotieren.
Die Vorrichtung besitzt eine oder mehrere Zuführungsstellen, die das Einbringen der wäßrigen Suspension ermöglichen, so-,
wie mindestens eine Austragsstelle für die intensivgemahlene Suspension. Zuführungsstelle und Austragsstelle liegen dabei
vorteilhafterweise an räumlich entgegengesetzten Positionen des rotationssymmetrischen Hohlkörpers. Die durchschnittliche
Verweilzeit der Suspension in der Mahlvorrichtung
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•τ *
kann über die Strömungsgeschwindigkeit leicht reguliert werden und liegt vorzugsweise zwischen etwa 15 bis 20 Minuten.
Die Rotation der Mahlkörper und die Einstellung bestimmter Geschwindigkeiten kann durch eine mit einem entsprechenden
Motor versehene Welle bewirkt werden, die in einer Achslinie des rotationssymmetrischen Hohlkörpers angebracht ist
und Prallflächen enthält. Vorzugsweise wird die Welle in der Achslinie längs der Strömungsrichtung der Suspension durch
den Hohlkörper angebracht. Der rotationssymmetrische Hohlkörper hat vorzugsweise die Form eines Kegels, einer Halbkugel
oder eines Zylinders. Besonders bevorzugt wird die Form eines Zylinders gewählt, wobei die mit den Prallflächen
versehene Welle in der Zylinderachse angeordnet ist. Die Zuführungsstelle für die Peststoffsuspension befindet sich vorzugsweise
in einer ebenen Begrenzungsfläche des Zylinders, die Austrittsstelle für die intensiv gemahlene Suspension an
einer von der Zuführungsstelle möglichst weit entfernten Stelle im Mantel des Zylinders. Zuführungs- und Austrittsstelle können zum Beispiel in Form von Lochschlitzen oder
Sieben ausgebildet sein, die zwar ein Ein- und Ausbringen der Feststoffsuspension in bzw. aus der Mahlvorrichtung, jedoch
nicht ein Austreten der Mahlkörper ermöglichen. Die Mahlkörper können, bezogen auf die Volumeneinheit (Liter) der
Mahlvorrichtung in Mengen von 40 bis 60 kg, vorzugsweise von 50 bis 52 kg, eingesetzt werden.
Als Mahlkörper können bekannte abriebfeste, wasserunlösliche inerte synthetische anorganische Stoffe oder Mineralien
Bit einer Teilchengröße von etwa 0,5 bis 2 mm verwendet wer den. Derartige Stoffe sind z.B. wohlfeile Quarzsande oder
Zirkonsande; vorzugsweise werden Quarzsande verwendet.
Es ist dabei überraschenderweise möglich, auch härtere
Feststoffteilchen mit weicheren Mahlkörpern zu zerkleinern. Die Einstellung des für die In-
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•ö ·
tensivmahlung wichtigen pH-Bereichs von mindestens 7 kann '
bei wäßrigen Suspensionen mit kleinerem pH-Wert in einfacher Weise durch den Zusatz basisch reagierender Stoffe, wie z. B.
Natronlauge, Kalilauge, Soda erfolgen.
Die intensive Mahlwirkung nach dem hier beschriebenen Verfahren erkennt man bereits daran, daß sich ein so gemahlenes
Produkt selbst nach tagelangem Stehen der Suspension nicht mehr absetzt und die Filtertücher bei üblichen Filtrationsmethoden (Nutsche, Filterpresse, Drehfilter, Druckfilter
usw.) zusetzt.
Das Verfahren zur Intensivmahlung fügt sich in einfacher Weise in den Herstellungsprozeß von keramischen Farbkörpern
oder Pigmenten, die in einem Glühprozeß anfallen, ein. Sind die anfallenden Glühprodukte locker und weisen sie nach
dem Abschrecken in Wasser bereits Teilchengrößen unterhalb 0,1 mm auf, so können sie direkt der Intensivmahlung unterworfen
werden. Falls die suspendierten Glühproduktteilchen größere Teilchengrößen aufweisen, kann man ein 0,1 mm Sieb
und/oder eine konventionelle Kugel-, Scheiben- oder Schwinge mühle in den kontinuierlichen Suspensionsstromfluß einschalten,
ehe er in die Intensivmahlgefäße eintritt.
Bei den meisten Produkten genügt ein einmaliger Durchgang durch ein Intensivmahlgefäß. Nur bei Produkten, die bei
sehr hohen Temperaturen hergestellt werden und aus mehreren Komponenten bestehen, wie z. B. einige der anfangs aufgeführten
Spinell- und Rutilpigmente, ist ein mehrmaliger Durchgang bis zur praktisch vollständigen Desaggregierung
bzw. Desagglomerierung erforderlich.
Der Intensivmahlung schließt sich erfindungsgemäß■ ein .
spezielle« Waschverfahren für die gemahlene Suspension an. Die Üblichen Waschmethoden sind - wie bereits erwähnt - nicht
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zweckmäßig. Die Produkte müssen aber von den in der Suspension enthaltenen löslichen Salzen befreit werden, weil ·
diese bei der anschließenden Trocknung wieder eine Agglomerierung der Teilchen erzeugen und damit die Wirkung der Intensivmahlung
wieder aufheben sowie bei der Anwendung der Endprodukte stören können.
Die neue Waschmethode beruht auf dem Effekt, daß in der intensivgemahlenen
Feststoffsuspension nach einer Verdünnung der Feststoffsuspension auf Feststoffgehalte von etwa 10
bis 30 Gew.-^, vorzugsweise 20 bis J>0 Gew.-%>
und nach Einstellung eines pH-Wertes im Bereich 2 bis 6,5 eine Flockung der suspendierten Teilchen bewirkt werden kann, die eine
mindestens 20 %, vorzugsweise 4o bis 60 #ige Filtratabtrennung
mit Zentrifugen oder über FiltertUcher ermöglicht. Der optimale pH-Wert für eine möglichst starke Flockung
stimmt praktisch mit dem isoelektrischen Punkt der Jeweilig vorliegenden intensivgemahlenen Feststoffsuspension überein
und kann für jedes spezielle intensivgemahlene Produkt vorbestimmt werden oder durch stetiges Ändern des pH-Wertes
im Bereich 2 bis 6,5 eingestellt v/erden. Die erfindungsgemäße Waschmethode für die feinteilige Feststoffsuspension
kann gegebenenfalls mehrfach wiederholt werden, um eine möglichst weitgehende Entfernung der eine
Agglomerierung fördernden Salze zu bewirken.
Die Einstellung des sauren pH-Bereichs erfolgt durch Säuren, wie z. B. HpSO^, vorteilhaft durch eine bei der anschliessenden
Trocknung verdampfende Säure, z. B. Ameisensäure oder Essigsäure. Bei der Filtratabtrennung mit Hilfe von
Zentrifugen wird mit einer Beschleunigung von mindestens 1000 g, vorzugsweise von 1500 bis 3500 S (s * Erdbeschleunigung)
gearbeitet.
Den Zentrifugen kann das Waschwasser (Wasser und Ameisensäure) im Gegenstrom zugeführt werden, &. h. bei nacheinander
geschalteten Zentifugen kommt das bereits ausgewaschene
Produkt mit frischem Waschwasser zuerst in Berührung. Le A 14 925 - 6 -
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Bei der Abtrennung über Filtertücher wird die Suspension mit einer Temperatur von mindestens 400C, vorzugsweise von
60° - 7O°C und mit einer Strömungsgeschwindigkeit von mindestens 2 m/sec, vorzugsweise 3-5 m/sec und einem Über-.druck
von mindestens 0,5 atü, vorzugsweise 1-2 atü - über einen Satz von mindestens zwei, vorzugsweise 4 Filtertüchern
geleitet.
Die gemahlene und gewaschene.Suspension läßt sich - gegebenenfalls
nach Zusatz von geeigneten Hilfsmitteln - direkt für verschiedene Anwendungsgebiete eingesetzt, so z.B. für
Dispersionsfarben, Lederdeckfarben und PVC-Plastisolen.
Geeignete Hilfsmittel sind beispielsweise Netzmittel und/ oder Füllstoffe. Als Netzmittel können z.B. mittel- bis
hochmolekulare Polymetaphosphate, Polyammoniumacrylate, als ' Füllstoffe, z.B. Bariumsulfat, Calciumcarbonat oder Glimmer
verwendet werden. Die Netzmittel können dabei in Mengen von 0,1 bis 1 Gew.-Ji, bezogen auf Feststoff, eingesetzt werden.
Die Trocknung der gemahlenen und gewaschenen Suspension kann grundsätzlich nach üblichen Methoden - beispielsweise mit
Hordenblechen, Bandtrocknern, Etagentrocknern oder Sprühtrocknern
- durchgeführt werden. In Kombination mit dem geschilderten erfindungsgemäßen Waschverfahren hat sich jedoch
ein Trocknungsverfahren, wie im folgenden an Hand der
Figur 1 beschrieben als bedeutend vorteilhafter erwiesen. Es gewährleistet einen kontinuierlichen Ablauf des Gesamtverfahrens
und eine praktisch vollständige Austrocknung.
Die intensiv gemahlene und gewaschene Suspension, die einen Feststoffgehalt von 35 - 45 Gew.-^ enthält, wird zur Trocknung
kontinuierlich bei 1 in ein senkrecht stehendes Rohr (2) eingespeist, dessen Wand (3), vorzugsweise mit Dampf,
beheizt wird (z. B. 150°c). Im Inneren befindet sich eine mit Prallblechen (4) ausgerüstete rotierende Welle (5)
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(Umdrehungszahl: 300 - 1.000 U/min.). Die Brüden werden
am oberen Ende (6) des Rohrs abgezogen, während das vorgetrocknete Produkt am unteren Ende (7) in ein liegendes
Rohr (8) fällt, dessen Wand z. B. mit einer elektrischen Widerstandsheizung (9) bis auf 4500C beheizt werden kann.
Im Inneren dieses Rohrs befindet sich ebenfalls eine mit Prallblechen (10) ausgestattete um die eigene Achse rotierende
Welle (11) (Umdrehungszahl 100 - 500 U/min). Der Produktaustrag aus dem letztgenannten Rohr erfolgt zweck- mäßig
mit Hilfe einer Zellenradschleuse (12).
Die bei der Trocknung entstehenden Brüden können bei 13 kondensiert
und als Waschwasser einschließlich dem Anteil an zurückgewonnener Säure, wenn eine flüchtige Säure wie Ameisensäure
verwendet wird, wieder als Waschwasser eingesetzt werden, so daß keine Abluft- oder Abwasserprobleme auftreten.
Insbesondere gegenüber Sprühtrocknern besteht überhaupt keine Abscheidungsproblematik für die Produkte. Die Energieausnutzung
ist nahezu optimal. Die Produkte fallen gleichmäßig, sehr feinteilig und trotzdem rieselfähig an.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft an Hand eines nach einem Olühprozeß erhaltenen speziellen
Pigmentes näher erläutert!
a) Herstellung eines Co AlgO^-Spinellpigmentes
Eine in einem Verhältnis von 700 kg Kobaltoxid Co^O2, zu
1500 kg Tonerdehydrat Al(OH), zu 2000 Liter Wasser HpO hergestellte
Suspension wird mit Hilfe von Dosierpumpen in einer Menge von 250 kg/h in ein Rohr geleitet, dessen Ende
sich in einer Höhe von etwa 5 - 10 cm fortlaufend über die Breite der Ringoberfläche eines Drehringofens hin und her
bewegt.
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Der Drehringofen hat einen äußeren Durchmesser von etwa 8 Meter, einen etwa 0,8 m breiten Drehring mit einer etwa
5 cm dicken hitzebeständigen Keramikplattenbelegung, etwa 0,3 m über der Drehringoberfläche eine durch 10 über die
Ringlänge verteilte Gas-Luft-Brenner beheizte Muffel, über
der Aufgabestelle eine Brüdenabsaugung und in Drehrichtung etwa 0,5 m vor der Aufgabestelle eine selbsttätige Abschabvorrichtung,
die aus drei an einem bewegten wassergekühlten Rohr lose angehängten hitzebeständigen keramischen
Platten besteht. Der Drehring wird mit Hilfe einer stufenlos regelbaren Antriebsvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von
1 Drehung pro Stunde gedreht. Die Brenner, Absaugung, öffnungen und Kühlungen sind so eingestellt, daß die Oberflächentemperatur
des Drehrings kurz vor der Aufgabestelle etwa 10000C bis 11000C und die Produkttemperatur in dem Bereich
von 1/3 Ringlänge ab Aufgabestelle bis zur Produktabnahme 1320°C beträgt.
Bei der Aufgabe der Rohmischungssuspension bildet sich eine etwa 2 cm dicke Glühschicht aus, die sehr locker ist und
lose auf der Drehringoberfläche aufliegt. An der Austragstelle fällt das heiße Produkt fortlaufend in einen mit
Wasser gefüllten Rührbehälter, aus dem mit Hilfe einer Dosierpumpe stündlich 100 kg Produkt abgenommen und in
dem die mit dieser Produktmenge abgenommene Wassermenge durch frisches Wasser fortlaufend ersetzt wird.
b) Intensivmahlung, Waschung und Trocknung Die Produktsuspension, die 50 Gew.-% Peststoff enthält und
einen pH-Wert von 7,5 aufweist und die Produktteilchen in
einer kleineren Größe als 100 /um enthält, wird durch eine
Eintrittsöffnung von unten achsial in ein zylinderförmiges Gefäß geleitet. Das Gefäß hat einen inneren Durchmesser
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von 30 cm und einen 90 cm hohen Mantel, der bis zur Höhe
von 60 cm geschlossen ist und darüber zahlreiche etwa 3 nun
lange und 0,5 mm breite Lochschlitze aufweist. In der Achse des Gefäßes befindet sich eine mit Prallflächen versehene
Welle, die sich mit 1200 Umdrehungen pro Minute dreht und 50 kg Quarzsand mit einer mittleren Teilchengröße von 0,7 mm
in der äußeren etwa 5 cm dicken Randzone des Gefäßes auf einer Rotationsgeschwindigkeit von etwa 10 bis ^O m/sek. hält.
Bei der in dieser Rotationszone stattfindenden Intensivmahlung erwärmt sich die Suspension auf etwa 40 - 60°C. Sie
tritt durch die Lochschlitze aus und wird mit Hilfe einer Pumpe durch ein wassergekühltes Rohr, in dem die Temperatur
auf unter etwa 300C gesenkt wird, in ein zweites Mahlgefäß
der beschriebenen Art, dann mehrmals über ein Kühlrohr in ein drittes Mahlgefäß und schließlich in einen etwa 1 nr
großen Rührbehälter geleitet. ,
In diesem Rührbehälter wird durch pH-gesteuerte Zugabe von Schwefelsäure H^SOj, der pH-Wert der Suspension auf einen
Wert von 4,5 bis 5 eingestellt. Die aus dem Gefäß überlaufende Suspension wird nacheinander in vier
liegende Trommeln geleitet, die einen inneren Durchmesser von 36 cm und eine Länge von 100 cm aufweisen, sich mit
einer Geschwindigkeit von 3300 Umdrehungen pro Minute drehen und dabei eine Zentrifugalbeschleunigung von 2140 g auf
die Produktteilchen ausüben, an dem einen Ende über einen 5 cm breiten Niveauring das Piltrat ablaufen lassen und am
anderen Ende über eine Verjüngung auf 30 cm Durchmesser
mit Hilfe einer eingebauten Schnecke die eingedickte Suspension
auswerfen. Das Waschwasser wird, nachdem es durch Zugabe von Ameisensäure auf einen pH-Wert von 4 bis 4,5
eingestellt ist, der aus der dritten Waschtrommel austretenden Suspension zugegeben. Das Filtrat der vierten Waschtrommel
wird der aus der zweiten Waschtrommel austretenden
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Suspension, das Filtrat der dritten Waschtrommel der aus der ersten Waschtrommel austretenden Suspension und das Piltrat
der zweiten Waschtrommel der in die erste Waschtrommel eintretenden
Suspension beigemischt. Das Filtrat der ersten Waschtrommel, das die auszuwaschenden Fremdsalze angereichert
enthält, geht ins Abwasser bzw. in eine Abwasserreinigungsanlage.
Die aus der vierten Waschtrommel austretende, von Salzen befreite Suspension mit einem Feststoffgehalt von ca. 40
Gew.-# wird mit Hilfe einer Pumpe in ein etwa 4 m langes und 0,8 m dickes stehendes Rohr geleitet, das durch einen
Doppelmantel mit 5 atü-Wasserdampf erwärmt ist. Im Inneren dieses Rohres befindet sich eine mit einer Geschwindigkeit
von 400 Umdrehungen pro Minute sich drehende Welle, an der
mit Ringen lose Prallbleche angehängt sind. Die Prallbleche
sind so breit, daß sie bei der Drehung einen Abstand von etwa 3 πηβ von der Rohrinnenwand bewahren. Von dem oberen
Rohrende werden die Brüden und die Ameisensäure über einen wassergekühlten Kondensor abgesaugt. Das Kondensat
wird dem Waschwasser zugegeben. Das untere Ende des Rohres ist auf etwa die Hälfte des Durchmessers stetig verjüngt
und mit dem Ende eines zweiten, aber" liegenden Rohres fest verbunden. Dieses Rohr hat eine Länge von 2,5 m und einen
inneren Durchmesser von 0,4 m. Es wird elektrisch von außen auf eine Temperatur von etwa 2000C aufgeheizt und enthält
ebenfalls eine sich drehende und mit Prallblechen versehene Welle. Die Drehgeschwindigkeit ist auf 100 Drehungen pro
Minute eingestellt. Das in diesem Rohr restlos ausgetrocknete Produkt wird am Rohraustragsende mit Hilfe einer Zellenradschleuse
ausgetragen.
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Nach dieser Methode entsteht kontinuierlich, selbsttätig \md sehr wirtschaftlich ein rötlichblaues Spinellpigment
mit einer Farbstärke, die etwa um 40 % größer ist als diejenige von nach bisher üblichen Verfahren hergestellten
Produkten. Das Pigment wird bevorzugt zur Anfärbung von Kunststoffen, Lacken, Emaillierungen, keramischen Glasuren
und Putzen eingesetzt.
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Claims (9)
- Patentansprüche:I)/Verfahren zur Aufbereitung agglomerierter und/oder aggregierter Feststoffe, insbesondere geglühter Feststoffe wie keramischer Farbkörper und Pigmente durch Intensivmahlen, Waschen und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß mana) die Feststoffe mit Teilchengröfcen kleiner als 0,1 mm in eine wäßrige Suspension mit Feststoffgehalten von 40 bis 60 Gew.-Ji und einen höheren pH-Wert als 7 überführt und diese Suspension kontinuierlich durch einen um eine zentrale Achse rotationssymmetrischen Hohlkörper strömen läßt, wobei um die Hohlkörperachse Feststoffteilchen rotieren;b) daß man die intensiv gemahlene wäßrige Suspension durch Verdünnen auf Feststoffgehalte von 10 bis 30 Gew.-% und einen pH-Wert zwischen etwa 2 bis 6,5 bringt und anschließend mindestens 20 % der wäßrigen Phase entfernt.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Suspension kontinuierlich durch einen Kegel oder einen Zylinder oder eine Halbkugel strömen läßt.
- 3) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die um die zentrale Achse rotierenden Feststoffteilchen eine Teilchengröße von 0,5 bis 2 mm und eine mittlere Geschwindigkeit von mehr als 5 m/sec besitzen, vorzugsweise von 10 bis 15 m/sec.
- 4) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3j dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase durch Filtration oder Zentrifugieren entfernt wird.
- 5) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die intensiv gemahlene Suspension mit einerLe A 14 923 - 13 -509815/1024Temperatur von mindestens 4o°C, vorzugsweise 60 bis 70 C, mit einer Strömungsgeschwindigkeit von mindestens 2 m/sec, vorzugsweise 5 bis 5 m/sec, und einem Überdruck von mindestens 0,5 atü, vorzugsweise 1 bis 2 atü, über einen Satz von mindestens 2 Filtertüchern geleitet wird.
- 6) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der wäßrigen Phase mit Hilfe von Zentrifugen mit einer Beschleunigung von mindestens 1000 g, vorzugsweise von 1500 bis 5500 .g (g = Erdbeschleunigung) durchgeführt wird.
- 7) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung eines sauren pH-Bereichs Ameisensäure verwendet wird.
- 8) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die intensiv gemahlene und gewaschene Suspension zur Trocknung in ein senkrecht stehendes Rohr eingesprüht wird, das eine beheizte Wand, im Innern eine mit Prallblechen versehene und eine in seiner Umdrehungsgeschwindigkeit regulierbare drehbare Welle, oben eine Brüdenabsaugung und unten eine Verbindung zu einem zweiten, waagerecht liegenden Rohr besitzt, in dem sich ebenfalls eine mit Prallblechen versehene,in ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit regulierbare Welle befindet und in dem das im senkrechten Rohr vorgetrocknete Produkt durch Wärmezufuhr durch die Rohrwand ausgetrocknet wird.
- 9) Verwendung von aufbereiteten agglomerierten und/oder aggregierten Pigmenten, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, für Dispersionsfarben, Lederdeckfarben und PVC-Plastisolen.Le A 14 925 - 14 -509815/1024
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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