DE232878C - - Google Patents

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DE232878C
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Germany
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hydrogen cyanide
ammonia
temperature
cyanide
nitrogen
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Nachdem es neuerdings gelungen ist, Zyanwasserstoff synthetisch billig herzustellen, ist es von großem Wert, diese Stickstoffverbindung, die als solche und auch in Form von Metalkyaniden ein immerhin beschränktes Absatzgebiet hat, glatt und billig in andere stickstoffhaltige Verbindungen überführen zu können, für die insbesondere. die Landwirtschaft eine nahezu unbeschränkte Verwendung
ίο hat. Derartige Stickstoffverbindungen sind Ammoniumsulfat und Salpeter.
Über die Verseifung der Blausäure mit Wasserdampf liegt die Arbeit von R. Forbes, Carpenter und S. E. Linder (s. Soc. Chem.
Ind. 23, 584 und Chem. Ztbl. 1908, I, 1284) vor. Hier wird Blausäure und Wasserdampf zusammen über verschiedene Kontaktsubstanzen, wie Eisenoxyd, getrockneten Weldonschlamm bei Temperaturen von etwa 6oo° geführt. War die Temperatur höher als 6oo°, so trat Zerfall des Zyanwasserstoffs unter Stickstoffabspaltung ein. Es erwies sich als unmöglich, dieses Verfahren in die Technik zu übertragen, und zwar aus folgenden Gründen:
Die blausäurehaltigen Gase, die man bei einem synthetischen Verfahren 'bekommt, enthalten immer mehr oder weniger Kohlenstoff in Form von Ruß, der auf mechanische Art nicht zu entfernen ist, und der dann den Katalyten nach kurzer Zeit bedeckt und dadurch unwirksam macht.
Außerdem ist nach den Erfahrungen des Erfinders die Wirkung der obengenannten Körper nicht nur katalytischer, sondern hauptsächlich chemischer Natur. Das Eisenoxyd wie der Weldonschlamm geben bei der in Anwendung kommenden Temperatur ihren Sauerstoff ab zur teilweisen Oxydation der Blausäure:
HCN + H2O + O = N H3 +CO2
und verlieren damit ihre Wirkung.
Die Substanzen, welche die Überführung der Blausäure in Ammoniak bewirken, müßten also immer wieder durch Überleiten von Luft bei höherer Temperatur regeneriert werden. Diese Notwendigkeit hat aber nun eine wesentliche Komplizierung der Apparatur zur Folge wegen des erforderlichen häufigen Umschaltens des Gasstromes, besonders auch mit Rücksicht auf die außerordentliche Giftigkeit der zu verarbeitenden Gase.
Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, hat der Erfinder nach einer Vereinfachung des Verfahrens gesucht, und er hat im Lauf seiner Arbeiten Resultate erzielt, die nach den seitherigen Anschauungen über das Verhalten der Blausäure und des Ammoniaks bei höheren Temperaturen keineswegs zu erwarten waren. Die einschlägige Literatur gibt an, daß Blausäure beim Durchleiten durch ein glühendes Porzellanrohr weitgehend zerfalle; ebenso heißt es vom Ammoniak, daß es sich bei höheren Temperaturen zerlege, und über die Höhe der erforderlichen Temperatur schwanken die Angaben zwischen 5000 bis 11000. Demnach erscheint der Versuch, Blausäure mit Wasserdampf bei höheren Temperaturen als 6oo° bis 7000 in Ammoniak überzuführen, überhaupt aussichtslos.
' Versuche haben aber ergeben, daß das Gegenteil der Fall ist, und daß sich die Über-
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führung der Blausäure in Ammoniak bei Temperaturen von iooo0 bis 13000 sehr gut, ja am besten ohne die Mitwirkung von Oxydationsmitteln und Katalyten erzielen läßt.
Die technische Ausführung erfolgt zweckmäßig so, daß den blausäurehaltigen Gasen beim Austritt aus dem elektrischen Ofen Wasserdampf zugemischt wird; der Gasstrom geht darauf durch ein Bündel Rohre aus mögliehst reiner Schamotte oder feuerfestem Porzellan, die durch eine Feuerung auf der er-
■ forderlichen Temperatur gehalten werden. Dabei können unter Einhaltung der richtigen . Temperatur (etwa 12000) und Gasgeschwindigkeit bis 90 Prozent und mehr der vorhande
nen Blausäure in Ammoniak umgewandelt .werden, das dann in bekannter Weise aufgefangen wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Überführung von Zyanwasserstoff in Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Zyanwasserstoff enthaltende Gase bei einer Temperatur von mindestens iooo0 C. Wasserdampf einwir- ' ken läßt und hierbei eine aus solchem Material hergestellte Vorrichtung benutzt, welches Sauerstoff weder übertragen noch abgeben kann.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2932322C2 (de) * 1979-08-09 1981-07-09 Degussa Ag, 6000 Frankfurt Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Ammoniak aus Cyanwasserstoff

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2932322C2 (de) * 1979-08-09 1981-07-09 Degussa Ag, 6000 Frankfurt Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Ammoniak aus Cyanwasserstoff

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