DE2327396A1 - Synthetisches polypeptid und verfahren zur herstellung desselben - Google Patents
Synthetisches polypeptid und verfahren zur herstellung desselbenInfo
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Description
Synthetisches Polypeptid und Verfahren zur Herstellung desselben
Die Erfindung betrifft neue Verfahren zur gesteuerten Stufensynthese
von ISH/IH-RH, einem Decapeptid der Struktur Pyroglu-his-trp-ser-tyr-gly-leu-arg-pro-gly-ra2J
wobei die einzelnen Aminosäurebausteine der Peptidkette in,der angegebenen
Reihenfolge durch Peptidbindungen aneinander gebunden werden, sowie Zwischenprodukte, die bei diesen neuen Verfahren entstehen.
Insbesondere wird PSH/LH-RH hergestellt, indem man entweder nacheinander einen.jeden der einzelnen Aminosäurebausteine
stufenweise in der angegebenen Reihenfolge einführt, oder indem man mehrere Segmente der Peptidkette synthetisiert
und sie dann in der angegebenen Reihenfolge aneinander kuppelt. .
FSH/LH-RH ist dadurch wertvoll, dass es die Freigabe und/oder
die Synthese von follikelstlmulierenden und luteihisierenden Hormonen im lebenden Organismus auslöst, und ist insofern besonders
wertvoll, als es die Freigabe solcher Hormone durch
die Zellen der Vorderhypophyse bewirkt. FSH/lH-RH wird ge-
— 1 —
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14 986 1
wohnlich injiziert, wodurch die Freigabe und/oder die Syn
these von follikelstimulierenden und luteinisierenden Hormonen
erzielt wird.
Die hier" für die verschiedenen Aminosäurebausteine, ihre Derivate
und gewisse bevorzugte Schutzgruppen verwendeten Bezeichnungen sind die folgenden:
L-Arginin Glycin
L-Histidin L—Leucin L-Prolin , ·
L-Pyroglutaminsäure L-Serin
L-Tryptophan L-Tyrosin
Abgekürzte Bezeichnung
arg
his
leu
pro
pyroglu
ser
trp
tyr
K-Carboxyanhydrid Fitro
tert.Butyloxycarbonyl
N-Hydroxysuccinimidester
Methylester
Trifluoressigsäure bzw. Trifluoracetat
Dicyclohexylcarbodiimid Äthylester
Abgekürzte Bezeichnung
NCA
tBOG
MS
OMe
TI1A DGC OBt
Gemäss der Erfindung wird PSH/LH-RH durch stufenweise Kupplung
(über Pep'tidbindungen)· der einzelnen Aminosäurebausteine aneinander hergestellt, wobei die Peptidkupplung durchge-
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führt wird, indem man die "betreffende Aminosäure in der Reihe
(als Derivat, bei dem die Carboxylgruppe aktiviert ist und alle Aminogruppen geschützt sind) zuerst mit Glycinamid (der
Aminosäure des C-Endgliedes, d.h. des CarVoxyl-Endgliedes der
Decapeptidreihe) und dann nacheinander mit jedem so als Zwischenprodukt
entstehenden Polypeptid umsetzt; diese Methode wird hier als Stufensynthese bezeichnet. Wenn diese Stufensynthese
in Lösung durchgeführt wird, verwendet man gewöhnlich vorzugsweise als carboxyl-aktivierte Aminosäure das
Aminosäure-UCA, das Aminosäure-iDCA, das Amino säur eazid oder
einen aktivierten Ester, wie den NHS-Ester der Aminosäure, oder gegebenenfalls eine eine freie Carboxylgruppe enthaltende
Aminosäure zusammen mit einem Kupplungsmittel, wie Dicyclohexylcarbodiimid.
Die NCA- und die TCA-Stufensynthese sind
im einzelnen in der französischen Patentschrift 1 497 536 beschrieben.
Nach einem anderen Yerfahren wird ISH/IH-RH durch-Stufensynthese
in fester Phase hergestellt, wobei man von dem C-Endglied ausgeht. Bei diesem Verfahren wird das Carboxylende
der endständigen Aminosäure Glycin (und in den folgenden
Stufen des Polypeptidprodukts) kovalent an ein unlösliches polymeres Trägerharz gebunden, z.B. als Carbonsäureester des
chemisch in das Harz eingebundenen Benzylalkohol, der in dem hydroxymethylsubstituierten Polystyrol-Divinylbenzolharz enthalten
ist. Bei dieser Synthese in fester Phase kann die Peptidkupplung durch unmittelbare Kondensation zwischen der
freien Carboxylgruppe einer als Reaktionsteilnehmer dienenden Aminosäure und der Aminogruppe des an das Harz gebundenen
G-lycins oder Polypeptids erzeugt werden. Eine solche Reaktion
wird gewöhnlich in Gegenwart eines Kupplungsmittel, wie Dicyclohexylearbodiimid,
durchgeführt; man kann die als Reaktionsteilnehmer dienende Aminosäure aber auch in Form einer
carboxyl-aktivierten Aminosäure, wie des NHS-Esters, eines
Aminosäureazids oder dergleichen, einsetzen.
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Statt durch Stufensynthese kann ESH/IH-RH auch durch Blocksynthese
hergestellt werden, indem man verschiedene Peptidsegmente der PSH/LH-EH-Kette einzeln synthetisiert, und dann
in der richtigen Reihenfolge unter Bildung des gewünschten Decapeptids aneinander kuppelt. Diese Peptidsegmente selbst
lassen sich zweckmässig wiederum durch Stufensynthese in Lösung mit Hilfe des NCA-, TCA-, Azid- oder NHS-Esterverfahrens
oder durch Stufensynthese in fester Phase unter Verwendung des carboxyl-aktivierten NHS-Esters oder des Aminosäureazids
oder gegebenenfalls einer eine freie Carboxylgruppe aufweisenden Aminosäure zusammen mit einem Kupplungsmittel
herstellen. Die Anzahl der Aminosäurebausteine in den Peptidsegmenten, die für die Blocksynthese des FSH/LH-RH verwendet
werden, kann von 2 bis 8 variieren; vorzugsweise verwendet man jedoch Peptidsegmente, die 5 oder weniger Aminosäurebausteine
enthalten, weil dadurch Kondensationen von grösseren Peptidsegmenten mit den entsprechenden Verlusten an diesen
wertvolleren höheren Peptidbruchstücken vermieden werden.
Bei der Durchführung dieser Stufen- oder Blocksynthesen, bei
denen eine Carboxylgruppe (oder aktivierte Carboxylgruppe) einer Aminosäure mit der Aminogruppe einer anderen umgesetzt
wird, werden gewöhnlich vorzugsweise die Aminogruppen derjenigen
Aminosäuren oder Peptide, die am Carboxylgruppenende des
.Moleküls reagieren sollen, sowie .funktioneile Gruppen beider
Reaktionsteilnehmer, die sonst unter den Bedingungen solcher Synthesen reagieren wurden, geschützt. Die Schutzgruppen müssen
so ausgewählt werden, dass sie ihre schützenden Eigenschaften unter den Peptidkupplungsbedingungen beibehalten und
sich selektiv abspalten lassen, ohne die Peptidbindungen zu beeinträchtigen. Schutzgruppen, die nach einer bestimmten
Verfahrensstufe abgespalten werden sollen, müssen auch so beschaffen sein, dass sie sich selektiv abspalten lassen, ohne
andere Schutzgruppen, die für spätere Kupplungsstufen erhalten
bleiben müssen, anzugreifen.
— A. —
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Der Schutz der Aminogruppen wird gewöhnlich durch Salzbildung,
die sich besonders zum Schutz stark basischer Aminogruppen eignet, durch eine Nitrogruppe, die sich besonders zum Schutz
der basischen Aminogruppe des Arginine eignet, durch Acylsubstituenten, wie Formyl, Phthalyl, Trifluoracetyl, Toluolsulfonyl,
Dibenzylphosphoryl, Mtrophenylsulfenyl,'Tritylsulfenyl,
o-Nitrophenoxyacetyl und dergleichen, durch Urethan-Schutzsubstituenten, wie Benzyloxycarbonyl (Carbobenzoxy),
p-Methoxycarbobenzoxy, p-Uitroearbobenzoxy, tert.Butyloxycarbonyl, 2-(p-Biphenylyl)-2-propyloxycarbonyl,
Isonicotinyloxycarbonyl und dergleichen, Alkylsubstituenten,
wie Triphenylmethyl, Trialkylsilyl, Trimethylsilyl,und dergleichen,
herbeigeführt. Zum Schutz der cc-Aminogruppe in den für die Reaktion am Garboxylende des Moleküls bestimmten
Aminosäuren (oder Peptiden) verwendet man vorzugsweise tert.Butyloxycarbonyl (tBOC), da sich die tBOG-Schutzgruppe
nach einer derartigen Reaktion und vor der nächsten Verfahrensstufe (bei der die a-Aminogruppe selbst an der Reaktion
teilnimmt) durch eine verhältnismässig milde .Einwirkung von
Säuren (z.B. Trifluoressigsäure oder Salzsäure in Äthylacetat)
abspalten lässt, eine Behandlung, die andere Schutzgruppen, wie Nitro, Carbobenzoxy (Gbz) und Isonicotinyloxycarbonyl, die ihrerseits verwendet werden, um andere Aminogruppen,
wie die basische Aminogruppe von Arginin, zu schützen, und die sich unter der energischen Wirkung einer starken
Säure (z.B. von Bromwasserstoff in Eisessig "oder von wasserfreiem
Fluorwasserstoff in Gegenwart von Anisol) abspalten lassen, nicht angreift.
Zu den gewöhnlich verwendeten Schutzgruppen für die Carboxyl-.
gruppe gehören Amide.,, die Salzbildung, Estersubstituenten,
wie Methyl- und Äthylester (die bevorzugt werden, wenn anschliessend eine Umwandlung über das Hydrazid in das Azid
vorgenommen werden soll), der Benzylester und insbesondere der harzgebundene Benzylester, der bei der Synthese in fester
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Phase verwendet'wird (und der unmittelbar mit Hydrazin unter
Abspaltung des Peptids von dem Harz und Bildung des Peptidhydrazids
reagiert), p-Nitrobenzylester, tert.Butylester und
dergleichen. Wenn die Kupplungsreaktionen in lösung durchgeführt werden, werden Hydroxylgruppen bei der Synthese von
FSH/LH-RH gewöhnlich nicht geschützt; gegebenenfalls kann man
aber zum Schutz solcher Hydroxylgruppen Tetrahydropyranyl, . Benzyl, Trifluoracetyl, tert.Butyl und dergleichen verwenden.
Bei der Synthese in fester Phase zur Herstellung des serinhaltigen
Segments der FSH/IH-RH-Kette arbeitet man jedoch gewöhnlich
vorzugsweise mit diesen O-Schutzsubstituenten und insbesondere mit der 0-Benzylgruppe und der 0-tert.Butylgruppe..Der
Imidazolstickstoff des Histidins kann gegebenenfalls ebenfalls geschützt werden, und zwar vorzugsweise durch einen
N-Kohlenwasserstoffsubstituenten oder einen substituierten
N-Kohlenwasserstoffsubstituenten, wie Η-Benzyl, N-(2,4-Dinitrophenyl)
und dergleichen.
Die Auswahl der Schutzgruppen richtet sich zum Teil nach den jeweiligen Kupplungsbedingungen und zum Teil nach den an der
Reaktion teilnehmenden Aminosäure- und Peptidbausteinen.
Eine Richtschnur für die Auswahl besonderer Schutzgruppen findet sich in der oben genannten französischen Patentschrift
1 496 536. .
Das bevorzugte Gesamtverfahren zur Herstellung von ESH/IH-KH
ist schematisch in dem folgenden Pliessdiagramm dargestellt, in dem die neben den Pfeilen stehenden Zahlen sich auf die
nachstehenden Beispiele beziehen, die die betreffenden Umwandlungsstufen
erläutern.
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HIs-OME 2HCl
1 I Pyroglu Pyroglu-his-OMe
2 I H2NNH2
Pyroglu-hlS-NHNH2
3 j Isoamylnitrit
Pyroglirhis-N_
8 j Trp-ser-tyr-OMe-TFA ·*
'Py rogl li-hi s-trp-ser-tyr-OMe
Pyroglu-his-trp-ser-tyr-NHNH2
11] Isoamylnitrit ο Pyroglu-his-trp-ser-tyr-N-
CD OO 181 Gly-leu-arg-pro'-gIy-NH0 *·—
■r-n 1 ··
UJ O CD 00
cn
Tyr-OMe
i» I tBOC-ser-NHS tBOC-ser-tyr-OMe
5 I TFA Ser-tyr-OMe-TFA
6 I tBOC-trp-NHS tBOC-trp-rser-tyr-OMe
TFA
Pyrogiu-his-trp-ser-tyr^gly-leu-arg-pro-giy-NH«
ro
QO GIy-NH2
131 Pro-NCA ■
131 Pro-NCA ■
Pro-gVy-NH2
Hi tB0C-arg-N02
Hi tB0C-arg-N02
tBOC-argiNOj-pro-giy-NH.,
15 I HCl,/fitOAc
Arg(NO )-pro-gIy-NH,
16 tBOC-gly-leu —
Leu
12
tBOC-gly-NHS
tBOC-gly-leu-arg(NO2)-pro-gIy-NH2
HF
Ni -J CO
CO
cn
Diese "bevorzugten Gesamtverfahren sind Kombinationen von Stufen-
und Blocksynthesen, "bei denen zunächst gewisse Peptidsegmente
der Deeapeptidkette nach, der Stufenmethode, und zwar
entweder durch Stufensynthese in Lösung oder durch Stufensynthese
in fester Phase, hergestellt und dann in der richtigen Reihenfolge aneinander gekuppelt werden. Bei diesem Verfahren
wird der tBOC-Subs tituent verwendet, um die α-Aminogruppen zu
schützen, der NO2-Substituent wird verwendet, um die- basische
primäre Aminogruppe des Arginine„zu schützen, und der Methylester subs tituent wird, verwendet, um die Carboxylgruppen von
Histidin, Tyrosin, Pyroglutamyl-histidin, Seryl-tyrosin,
Tryptophanyl-seryl-tyrosin und Pyroglutamyl-histidyl-tryptophanyl-seryl-tyrosin
zu schützen. Im Palle. von Pyroglu-his und
Pyroglu-his-trp-ser-tyr erfüllt der Methylester die weitere Aufgabe, die Zwischenprodukte zu bilden, aus denen über das
Hydrazid Pyroglu-his-azid und Pyroglu-his-trp-ser-tyr-azid
hergestellt werden. Anstelle dieser bevorzugten Methode umfasst die Erfindung aber auch verschiedene abgeänderte Verfahren
sowie die- Verwendung anderer Schutzgruppen, die den oben genannten Anforderungen genügen. Solche abgewandelten Verfahren
bestehen ebenfalls aus der Stufensynthese in Lösung, der Stufensynthese in fester Phase und Kombinationen von Stufen-
und Blocksyntheseverfahren.
¥ie das obige Reaktionsfliessdiagramin zeigt, ist ein bevorzugtes
Gesamtverfahren zur Herstellung von FSH/LG-RH die in Lösung durchgeführte Stufensynthese von (a) dem Pentapeptidsegment
Gly-leu-arg-pro-gly-Mg und (b) dem carboxyl-aktivierten
Pentapeptidsegment Pyroglu-his-trp-ser-tyr-azid. Das
erstgenannte Pentapeptid wird hergestellt, indem man GIy-HH2
mit Pro-NCA umsetzt. Diese Umsetzung wird unter starkem Rühren der Reaktionsteilnehmer in wässriger Lösung bei einem
pH-Wert von 10,7 durchgeführt und ist unter diesen Bedingungen gewöhnlich in etwa 1 bis 2 Minuten beendet. Die alkalische Lösung
wird angesäuert, wodurch sich das als Zwischenprodukt
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entstandene Carbamat zersetzt und sich eine wässrige lösung
von Pro-gly-NH2 bildet, und der pH-Wert der lösung wird dann
auf 9,5 eingestellt, die Lösung gefriergetrocknet und der Rückstand mit Chloroform extrahiert. Durch Eindampfen des
Chloroformextrakts und Umkristallisieren des als Rückstand hinterbleibenden Öls aus einem organischen lösungsmittel, wie
einem Gemisch aus Chloroform und Äthylacetat, erhält man praktisch reines Pro-gly-NHp.
Dieses Pro-gly-NH2 wird mit tBOC-ni.tr ο arginin umgesetzt. Diese
Reaktion wird durchgeführt, indem man die Reaktionsteilnehmer in Acetonitril in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid
bei etwa 20° C zusammenbringt, und ist unter diesen Bedingungen
in etwa 5 bis 4 Stunden beendet. Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum eingedampft, das hinterbleibende Öl in
Wasser gelöst und die wässrige Lösung mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, wie Chloroform, extrahiert.
Dann wird die wässrige Lösung im Vakuum eingedampft und der
Rückstand, durch Chromatographie gereinigt. So erhält man
praktisch reines tBOC,-(NO2) ar g-pro-gly-NH2. Dieses Tripeptid
wird in (NO^arg-pro-gly-OTL, übergeführt, indem man den
tBOC-Substituenten durch Behandeln mit Chlorwasserstoff in Äthylacetat abspaltet.
Das Dipeptidsegment tBOC-gly-leu wird hergestellt, indem man
Leucin mit dem NHS-Ester von tBOC-glycin in Lösung in Äthanol
unter alkalischen Bedingungen (vorzugsweise bei einem pH-Wert,
von 8,0) umsetzt. Dieses geschützte Dipeptid wird dann mit (N02)arg-pro-gly-NH2 umgesetzt,· indem man die Reaktionsteilnehmer
in Dimethylformamid zusammenbringt, den pH-Wert mit Triäthylamin auf 9}5 einstellt, dann eine Lösung von Hydroxybenztriazol
in Methylenchlorid und schliesslich eine Lösung von Dicyclohexylcarbodiimid in Methylenchlorid zusetzt. Unter
diesen Bedingungen reagiert das tBOC-gly-leu zunächst mit dem Hydroxybenztriazol unter Bildung des entsprechenden Esters
— 9 "*
3 0 9 8 5 0/1218 ,
(d'er das Dipeptid bei der Umsetzung mit dem (N02)arg-pro-glygegen
Racemisierung schützt). Das Reaktionsgemisch wird
3 Ms 4 Stunden bei 25° C gerührt, und na'ch diesem Zeitraum
ist die Umsetzung des Hydroxybenztriazolesters des tBOC-glyleu
mit dem (WO2)arg-pro-gly-EH2 unter Bildung des Pentapeptids
praktisch vollständig verlaufen. Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum eingedampft und der Rückstand mit einem organischen
Lösungsmittel, wie Äthylacetat, verrührt und durch Chromatographie gereinigt. Man erhält praktisch reines tBOC-gly-leu-arg(NO2)-pro-gly-M^.
Dieses geschützte Pentapeptid wird dann mit wasserfreiem Fluorwasserstoff, vorzugsweise in
Gegenwart von Anisol bei Temperaturen unter 0 G-, umgesetzt, wobei sowohl der tBOC-Substituent als auch der Nitrosubstituent
in etwa 30 Minuten vollständig abgespalten werden. Überschüssiger Fluorwasserstoff wird zweckmässig durch Hindurchleiten
eines Stickstoffstroms durch das Reaktionsgemisch abgetrieben. Das Gemisch wird dann mit Äther verrührt, in Essigsäure
gelöst und die Essigsäurelösung in der Kälte eingedampft, und zwar vorzugsweise gefriergetrocknet. So erhält
man das ungeschützte Pentapeptid-amidsalz Gly-leu-arg-progly-HH2-hydrofluorid.
Die endständige Tripeptidfolge des zweiten Pentapeptids in
Form des Trifluoracetats des Alkylesters, wie Trp-ser-tyr-OMe-TFA,
Trp-ser-tyr-OEt-TFA und dergleichen, wird hergestellt, indem man zunächst den Tyrosinalkylester mit dem EHS-Ester des
tBOC-serins in Lösung in Dimethylformamid unter alkalischen Bedingungen (vorzugsweise bei einem pH-Wert von 8,0) reagieren
lässt, wobei sich tBOC-ser-tyr-OMe' bzw. tBOO-ser-tyr-OEt bildet. Dieses Dipeptid wird mit Trifluoressigsäure zu Ser-tyr-OMe-trifluoracetat
bzw. Ser-tyr-OEt-trifluoracetat umgesetzt. Dieses Ser-tyr-alkylestertrifluoracetat wird mit dem
NHS-Ester von tBOC-trp in Lösung in Dimethylformamid unter
schwach alkalischen Bedingungen (vorzugsweise bei einem pH-Wert von 8,0) zu dem Tripeptid tBOC-trp-ser-tyr-OMe bzw.
- 10 -
3 Ü 9 8 5 0 / 1 2 1 G
tBOC-trp-ser-tyr-OEt umgesetzt, welches seinerseits mit Trifluoressigsäure
zu Trp-ser-tyr-OMe-TPA "bzw. Trp-ser-tyr-OBtumgesetzt
wird. "
Das noch verbleibende Dipeptidsegment dieses zweiten Pentapeptids
wird in Form seines Azids, nämlich Pyroglu-his-N^,
hergestellt, indem man zunächst den Methylester von Histidin mit Pyroglutaminsäure in Acetonitril, welches Triäthylamin
enthält, in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid umsetzt.
Das Gemisch wird bei 25° C gerührt, und unter diesen'Bedingungen
ist die Umsetzung in etwa 20 bis 25 Stunden beendet. Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum auf ein kleines Volumen
eingeengt und dann filtriert, um den Dicyclohexylharnstoff abzutrennen. Die gefilterte Lösung wird mit mehreren Raumteilen
Äther-verdünnt und der Niederschlag abfiltriert.und
aus einem organischen Lösungsmittel, wie Isopropanol, umkristallisiert. So erhält man Pyroglu-his-OMe. Die letztgenannte
Verbindung wird mit Hydrazin umgesetzt und das Hydrazid mit Isoamylnitrit reagieren gelassen, wobei man Pyrogluhis-azid
erhält.
Dieses Pyroglu-his-azid wird dann mit dem Alkylester von
Trp-ser-tyr in Lösung in Dimethylformamid unter schwach alkalischen
Bedingungen (vorzugsweise bei einem pH-Wert von 8,0) zu dem entsprechenden Pentapeptid Pyroglu-his-trp-ser-tyr-OMe
bzw. Pyroglu-his-trp-ser-tyr-OEt umgesetzt, welches man seinerseits
durch Reaktion mit Hydrazin in das Hydrazid überführt,
worauf man durch Umsetzung des Hydrazide mit Isoamylnitrit Pyroglu-his-trp-ser-tyr-azid herstellte
Die beiden Pentapeptide Gly-leu-arg-pro-gly-I^ und Pyrogluhis-trp-ser-tyr-azid
werden in Lösung in Dimethylformamid unter milden alkalischen Bedingungen (vorzugsweise pH 8,,O) zu
dem Decapeptid Pyroglu-his-trp-ser-tyr-gly-leu-arg-pro-glyumgesetzt,
das hier auch als PDH/LH-RH bezeichnet wird.
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Beispiel 1 ,
12,1 g His-OMe-hydrochlorid, 6,5 g Pyroglutaminsäure und
14 ml Triäthylamin werden in 200 ml Acetonitril gelöst, und die Lösung wird unter Rühren mit 12,8 g Dicyclohexylcarbodiimid
versetzt. Das Gemisch wird 22 Stunden bei 25° C gerührt
und dann im Vakuum auf 50 ml eingeengt. Von diesem Gemisch
wird der als Niederschlag ausgefallene Dicyclohexylharnstoff abfiltriert und mit Acetonitril und sodann mit Methanol gewaschen.
Die vereinigten Filtrate werden im Vakuum auf 50 ml eingedampft und dann mit 200 ml Äther versetzt» Der Niederschlag
wird abfiltriert und aus Isopropanol umkristallisiert. Man erhält 5>0 g kristallines Pyroglu-his-OMe.
0,2 g Pyroglu-his-OMe werden mit 10 ml eines Gemisches aus gleichen Teilen wasserfreiem Hydrazin und Methanol umgesetzt.
Das Gemisch wird 6 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und dann im Vakuum bei 35 C eingedampft. Nach Zusatz von 10 ml
Ithahol zu dem.Rückstand dampft man wieder im Vakuum ein,
setzt 10 ml Dimethylformamid zu und dampft nochmals im Vakuum
ein. Das hinterbleibende Öl wird mit Äthanol verrührt, im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet und aus Methanol umkristallisiert. Man erhält 0,19 g Pyroglu-his-hydrazid.
0,63 g des nach Beispiel 2 erhaltenen Pyroglu-his-hydrazids
werden in 80 ml frisch entgastem Dimethylformamid suspendiert, und die Suspension wird unter trockenem Stickstoff (zum Ausschluss
von Feuchtigkeit) auf -40° C gekühlt. Die kalte Suspension
wird unter Rühren mit einer Lösung von 4,0 ml 3-normaler
Salzsäure in Tetrahydrofuran und dann mit 0,3 ml Isoamylnitrit
versetzt. Das Gemisch wird 2,5-Stunden unter trokkenem Stickstoff auf -15 bis -20° C gehalten, worauf das
Hydrazid vollständig zu Pyroglu-his-azid umgesetzt ist.
- 12
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2,54 g Tyr-OMe-hydrochlorid und 3,02 g NHS-Ester von tBOC-ser
werden in 100 ml frisch entgastem Dimethylformamid gelöst.
Die Lösung wird mit Diisopropyläthylamin auf einen pH-Wert
von 8,0 eingestellt und 4 Stunden "bei 25° C gerührt, wobei der
pH-Wert durch Zusatz von Diisopropyläthylamin auf 8,0 gehalten wird. Das Reaktionsgemisch wird, im Vakuum eingedampft, das
hinterhieltende Öl in Methylenchlorid gelöst und die Methylenchloridlösung
zweimal mit mit Natriumsulfat gesättigter 0,2-normaler wässriger Schwefelsäure, einmal mit gesättigter
wässriger Kochsalzlösung, zweimal mit gesättigter wässriger Natriumbiearbonatlösung und schliesslich zweimal mit gesättigter
wässriger Kochsalzlösung gewaschen. Die gewaschene Methylenchloridlösung wird dann über wasserfreiem?Natriumsulfat
getrocknet, im Vakuum eingedampft und das hinterbleibende Öl aus einem Gemisch aus Äthylacetat und Hexan umkristallisiert.
Man erhält 3,2 g kristallines tBOC-ser-tyr-OMe. ·
3,0 g tBOC-ser-tyr-OMe werden (bei 0° C) in der geringstmöglichen
Menge Trifluoressigsäure gelöst, und die Lösung wird
45 Minuten bei 25° C gerührt und dann unter starkem Rühren zu einer grossen Menge (etwa 100 ml) Äther zugetropft. Der
Niederschlag wird abfiltriert, mit Äther gewaschen und im Vakuum getrocknete So erhält man 3,0 g Ser-tyr-OMe-trifluoracetat.
2,83 g Ser-tyr-OMe-trifluoracetat und 2,48 g NHS-Ester von
tBOC-trp werden in 60 ml frisch entgastem Dimethylformamid gelöst. Die Lösung wird mit Triäthylamin auf einen pH-Wert von^
8,0 eingestellt und 1,5 Stunden bei 25° 0. gerührt, wobei der pH-Wert durch Zusatz von Triäthylamin auf 8,0 gehalten wird.
- 13 -
3 U 9 8 5 G / 1 ? 1 3 '
Dann wird das Reaktionsgemisch filtriert, im Vakuum eingedampft,'
der hintertreibende Sirup in 100 ml Chloroform gelöst und
die Lösung mit 0,2-normaler wässriger Schwefelsäure, dann
mif gesättigter wässriger Natriumbicarbonatlösung und
schliesslich mit Wasser gewaschen. Die gewaschene Chloroformlösung wird ülirer wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, teilweise
im Vakuum: eingedampft und das auskristallisierende Produkt abfiltriert und getrocknet. Man erhält 2,4 g kristallines
tBOC-trp-ser-tyr-OMe.
B e i s pi el 7 ' . ■
1,2 g dieses tBOC-trp-ser-tyr-OMe werden in 4,3 ml Dimethylsulfid
suspendiert, und das Gemisch wird (bei etwa 0 C) in 13 ml Trifluoressigsäure gelöst. Die Lösung wird bei 25 G
12 Minuten gerührt und dann unter starkem Rühren zu einem grossen Volumen (etwa 250 ml) Äther zugetropft. Der Niederschlag
wird abfiltriert, zweimal mit Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält 1,1g Trp-ser-tyr-OMe-trifluoraeetat.
' ·
Die nach Beispiel 3 hergestellte, Pyroglu-his-azid enthaltende
Reaktionslösung wird auf -40° C gekühlt und mit einer Lösung von 1,1 g Trp-ser-tyr-OMe-trifluoracetat in 4 ml entgastem
Dimethylformamid versetzt. Der pH-Wert der Lösung wird mit Diisopropyläthylamin auf 8,0 eingestellt und das Gemisch
18 Stunden auf -5° C gehalten (wobei man von Zeit zu Zeit den pH-Wert durch Zusatz von weiterem Diisopropyläthylamin auf
8,0 nachstellt). Nach diesem Zeitraum ist die Bildung des Pentapeptids praktisch vollständig verlaufen, was sich aus
der Dünnschichtchromatographie an Kieselgel G unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems aus 10 T-eilen Äthylacetat, 5 Teilen
Pyridin, 1 Teil Essigsäure und 3 Teilen Wasser nachweisen lässt. Die Reaktionslösung wird im Vakuum eingedampft, der
-H-
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Rückstand in 50 ml Butanol gelöst, die Butanollösung dreimal
mit je 25 ml Wasser gewaschen, .und die vereinigten Waschflüssigkeiten
werden sechsmal mit je 10 ml Butanol extrahiert und die vereinigten Butane·!lösungen auf ein kleines Volumen eingeengt.
Der kristalline Niederschlag wird abfiltriert, getrocknet und weiter durch Säulenchromatographie an Kieselgel
gereinigt. Man erhält 0,5 g praktisch reines Pyroglu-his-trpser-tyr-OMe.
-
Wenn man bei den Verfahren der Beispiele 4 bis 8 Tyr-OEt-hydrochlorld
anstelle des Tyr-OMe-hydrochlorids im Beispiel 4 verwendet, erhält man tBOC-ser-tyr-OEt, Ser-tyr-OEt-IlA,
tBOC-trp-ser-tyr-OEt, Irp-ser-tyr-OEt-TFA bzw. Pyroglu-his- ,
trp-ser-tyr-OEt.
0,45 g Pyroglu-his-trp-ser-tyr-OMe oder Pyroglu-his-trp-sertyr-OEt
werden mit 20 ml eines Gemisches aus gleichen TeiÜen
wasserfreiem Hydrazin und Methanol versetzt. Das Reaktionsge- _misch wird 6 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, dann im Vakuum
bei 35° C eingedampft. Nach Zusatz von 10 ml Äthanol zu
dem Rückstand wird das Gemisch wieder im Vakuum eingedampft, worauf man 10 ml Dimethylformamid zusetzt und dann nochmals
im Vakuum eindampft. Das hinterbleibende Öl wird mit Isopropanol
verrührt und im Vakuum getrocknet. Man erhält 0,44 g Pyroglu-his-trp-ser-tyr-hydrazid.
0,32 g des nach Beispiel 10 hergestellten Pyroglu-his-trpser-tyr-hydrazids
werden in 20 ml frisch entgastem Dimethylformamid suspendiert, und die Suspension wird unter trockenem
Stickstoff (zum Ausschluss von Feuchtigkeit) auf -40° C gekühlt.
Die kalte Suspension wird unter Rühren mit einer Lö-
309850/1218
sung von 1,2 ml 3-normaler Salzsäure in Tetrahydrofuran und
dann mit 0,035 ml Isoamylnitrit versetzt. Das G-emisch wird
unter trockenem Stickstoff 1 Stunde auf -15 bis -20° C gehalten,
worauf das Hydrazid praktisch vollständig zu Pyrogluhis-trp-ser-tyr-azid
umgesetzt ist.
Eine wässrige lösung von 4,58 g Leu wird mit 200 ml Äthanol versetzt und mit 50-prozentiger wässriger Kalilauge auf einen
pH-Wert von 8,0 eingestellt. Zu dieser leu-Lösung setzt man 9,54 g HHS-Ester von oc-tBOC-gly unter Rühren zu, wobei man
die Temperatur auf 25 C und den pH-Wert durch Zutropfen von 50-prozentiger wässriger Natronlauge auf 8,0 hält. Wenn keine
weitere Base verbraucht wird, wird die Lösung filtriert, das Äthanol im Takuum.abgedampft und die wässrige Reaktionslösung
mit 300 ml Äthylacetat extrahiert, wodurch der nicht umgesetzte NHS-Ester aus der Lösung entfernt wird. Der pH-Wert der
wässrigen Reaktionslösung wird dann mit konzentrierter Schwefelsäure auf 2,5 eingestellt und die angesäuerte wässrige Lösung
dreimal mit je 300 ml Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatextrakte
werden vereinigt, über wasserfreiem Natrium-" sulfat- getrocknet, und das Äthylacetat wird im Vakuum abgetrieben.
Durch Dünnschichtchromatographie des Rückstandes an Kieselgel unter Verwendung eines Gemisches aus 80 Teilen
Chloroform, 18 Teilen Methanol und 2 Teilen Wasser zum Eluieren wird nachgewiesen, dass das Produkt praktisch reines
oc-tBOC-gly-leu ist.
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Beispiel 13
2,2. g GIy-IiHp werden in 200 ml 1-molarer wässriger Kaliumboratpufferlösung*
(pH = 10,7) gelöst, die lösung wird auf 0° C gekühlt uiid in einem Schuss mit 3,52 g Pro-NCA versetzt,,
wobei man das Gemisch (vorzugsweise im Waring-Mischer) stark
rührt, die Temperatur auf 0° C und den pH-Wert durch Zutropfen
von 50-prozentiger wässriger Kalilauge auf 10,7 hält. Man lässt die Reaktion unter weiterem Rühren und Innehalten einer
Temperatur von 0° C und eines pH-Wertes von 10,7 fortschrei-.ten,
"bis keine Base mehr verbraucht wird (etwa 1 Minute), stellt dann den pH-Wert mit konzentrierter Schwefelsäure auf
2,5 ein und leitet 30 Minuten Stickstoff durch das angesäuerte Reaktionsgemisch, um das Kohlendioxid aus der Pro-gly-RHg"
Lösung zu verdrängen» Der pH-Wert dieser Lösung wird mit 50-prozentiger Kalilauge auf 9>5 eingestellt, die Lösung dann
gefriergetrocknet und der Rückstand mit Chloroform extrahiert. Der Chloroformextrakt wird filtriert, zur Trockne eingedampft
und das hinterbleibende Öl aus einem Gemisch aus Chloroform
und Äthylacetat umkristallisiert. So erhält man 3»2 g praktisch reines Pro-gly-liHp. -
Beispiel 14 ·
170 mg Pro-gly-NHp und 320 mg tBOC-nitroarginin werden in
10 ml Acetonitril gelöst. Fach Zusatz von 227 mg Dicyclohexylcarbodiimid unter Rühren wird das Gemisch noch'3>5 Stunden "bei
20° C gerührt. Das Reaktionsgemisch wird im-Vakuum eingedampft,
das hinterbleibende Öl in Wasser gelöst und die wässrige Lösung
* Diese Pufferlösung wird zweckmässig folgendermassen hergestellt:
1 Mol Borsäure wird in 500 ml Wasser aufgeschlämmt, worauf man gerade so viel festes Kaiiumhydroxid
zusetzt, dass die Borsäure in Lösung geht. Dann setzt man
weiteres Kaiiumhydroxid bis zu einem pH-Wert von 10,7 zu, ·
verdünnt die Lösung auf 990 ml, stellt den pH-Wert wieder auf 10,7 ein und verdünnt die Lösung schliesslich auf
1000 ml.
- 17 -
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zweiaal mit je 50 ml Chloroform extrahiert» Dann wird die
wässrige Lösung im Vakuum eingedampft und^ das hinterbleibende
Öl durcli Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung eines
Gemisches aus 50 Teilen Chloroform,.40 Teilen Methanol und 10 Teilen Wasser zum Eluieren gereinigt. Man erhält 80 mg
reines tBOC-arg(N02)-pro-gly-NH2.
1,1 g tBOC-arg(IiO2)-pro-gly-NH2 werden in 100 ml Äthylacetat
suspendiert, lach Einstellung der Temperatur auf 5 C leitet man 7 Minuten in das (auf 5° C gehaltene) Gemisch wasserfreien
Chlorwasserstoff ein. Dann leitet man Stickstoff durch das Reaktionsgemisch, bis' der Chlorwasserstoff abgetrieben ist.
Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Äthylacetat gewaschen und im Vakuum bei 25 C getrocknet. Man erhält 1,1 g praktisch
reines (N02)arg-pro-gly-NH2-hydrochlorid.
890 mg ArgClfOgJ-pro-gly-liHg-hydrochlorid1 und 567 mg tBOC-glyleu
werden in 10· ml frisch entgastem Dimethylformamid gelöst.
Die Lösung wird mit Triäthylämin auf einen pH-Wert von 9,5 eingestellt und mit einer Lösung von 440 mg Hydroxybenztriazol
in 18 ml Methylenchlorid und sodann mit einer Lösung von 540 mg Dicyclohexylcarbodiimid in 12 ml Methylenchlorid versetzt.
Das.Gemisch wird 3,5 Stunden bei 25° C gerührt, dann
im Vakuum eingedampft und der Rückstand mit Äthylacetat verrührt.
Der feste Stoff (1,2 g) wird durch Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung eines Gemisches aus 80· Teilen
Chloroform, 18 Teilen Methanol und 2 Teilen Wasser zum Eluieren gereinigt, wobei man 300 mg praktisch reines tBOC-gly-leu-arg(N02)!-pro-gly-NH2
erhält.
- 18 -
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200 mg tBOC-gly-leu-argCiäO^-pro-gly-HHg "werden 15 Stunden im
Vakuum über Phosphorpentoxid getrocknet, um die letzten Spuren
iron Wasser zu entfernen, und das trockne Material wird in
ein Polyäthylenrohr eingebracht, das 0,3 ml Anisol enthält»
Das Gemisch wird auf -78° C gekühlt, worauf man 4 ml wasserfreien
Fluorwasserstoff in das Rohr einkondensiert und das Reaktionsgemisch 30 Minuten bei 0° C rührt. Sodann leitet man-(immer
noch "bei 0 C) trocknen Stickstoff durch das Gemisch,
um den Überschüssigen Fluorwasserstoff abzutreiben. Der Rückstand wird 20 Minuten bei 25° C unter Vakuum gehalten, dann
mit Äther verrührt, mit Äther gewaschen, in wässriger Essigsäure gelöst und die-Essigsäurelösung gefriergetrocknet. Man
erhält 190 mg praktisch reines Gly-leu-arg-pro-gly-lHg-hydrofluorid.
Die nach Beispiel 11 hergestellte, Pyroglu-his-trp-ser-tyrazid
enthaltende Reaktionslösung wird auf -40° C gekühlt und
mit einer Lösung von 251 .mg Gly-leu-arg-pro-gly-Mp-hydrofluorid
in 4 ml entgastem Dimethylformamid versetzt. Der pH-Wert der Lösung wird mit Diisopropyläthylamin auf 8 eingestellt
und das Gemisch 20 Stunden auf -5° C gehalten (wobei man von Zeit zu Zeit durch Zusatz .von Diisopropyläthylamin
den pH-Wert auf 8,0 nachstellt) „ Hach diesem Zeitraum ist die
Bildung des Decapeptids praktisch vollständig, was sich durch DünnschichtChromatographie an Kieselgel G unter Verwendung*
eines Gemisches aus 5 Teilen Äthylacetat, 5 Teilen Pyridin,
1 Teil Essigsäure und 3 Teilen Wasser zum Eluieren nachweisen
lässt. Die Reaktionslösung wird im Vakuum eingedampft, der Rückstand mit Äthanol verrührt und der feste Stoff dreimal
mit Äthanol gewaschen und weiter chromatographisch gereinigt. Man erhält 0,41 g praktisch reines Pyroglu-his-trp-ser-tyrgly-leu-arg-pro-gly-HH2.
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Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von FSH/IH-BH, dadurch gekennzeichnet,
dass man unter Anwendung einer Kombination von Stufen- und Blocksynthesen die Aminosäurebausteine in der
Reihenfolge Pyroglu-his-trp-ser-tyr-gly-leu-arg-pra-gly-Peptidbindungen
aneinander kuppelt«
2. Verfahren zur Herstellung von FSH/LH-RH, dadurch gekenn-.
zeichnet, dass man unter Anwendung einer Kombination von Stufen- und Blocksynthesen die Aminosäurebausteine, in den
folgenden Pentapeptidreihen über Peptidbindungen aneinander kuppelt: Pyroglu-his-trp-ser-tyr und Gly-leu-arg-progly-NHg,
wobei man bei den Kupplungsverfahren funktioneile
Gruppen (die in den Aminosäure- oder Peptidbausteinen enthalten sind und unter den Kupplungsbedingungen reagieren
würden) durch Substituenten schützt, die bei der Kupplung nicht-reaktionsfähig sind und sich durch ein Abspaltungsmittel
abspalten lassen, ohne dass dadurch Peptidbindungen oder andere Schutzsubstituenten, die für nachfolgende
Kupplungsreaktionen erhalten bleiben müssen, angegriffen werden, so dass sich die die Schutzsubstituenten aufweisenden
Pentapeptide bilden, worauf man· die geschützten Pentapeptide durch Einwirkung eines Abspaltungsmittels, welches
die genannten Substituenten abspaltet, in die ungeschützten Pentapeptide überführt und die letzteren durch Peptidbindung
unter Bildung des Decapeptids Pyroglu-his-trp-sertyr-gly-leu-arg-pro-gly-NH2
aneinander kuppelt.
3. Verfahren zur Synthese von FSH/LH-RH der Struktur Pyrogluhis-trp-ser-tyr-gly-leu-arg-pro-gly-NH2,
dadurch gekenn-
- 20 -
3U9850/1/M8
14 986 . .' ^
zeichnet, dass man die ungeschützten Pentapeptide Pyrogluhis-trp-ser-tyr
und GIy-Ieu-arg-pro-gly-NH2 durch Peptidbindung
aneinander kuppelt.
4· Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man
die Kuppluhgsceaktion durch Umsetzung von Pyroglu-his-trp-
- ser-tyr-azid mit Gly-leu-arg-pro-gly-NH2 durchführt.
5. Verfahren naah Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
His-OMe mit Pyroglu zu Pyroglu-his-OMe'umsetzt, das letztere
mit Hydrazin reagieren lässt und das dabei gebildete Hydrazid mil Isoamylnitrit in Pyroglu-his-azid überführt,
Tyr-OEt mit tBOC-ser-NHS zu de'm geschützten Dipeptidester tBO.Ö>-ser-tyr-OEt umsetzt, von diesem geschützten Dipeptidester
durch. Jmsetzung mit Trifluoressigsäure den tBOC-Substituenten
unter Bildung von Ser-tyr-OEt abspaltet, das genannte Ser-tyr-OEt mit tBOC-trp-NHS zu' dem geschützten
Tripeptidester tBOC-trp-ser-tyr-OEt umsetzt, von diesem
geschützten Tripeptidester durch Umsetzung mit Trifluor-"
essigsäure den tBOC-Substituenten unter Bildung von Trpser-tyr-QEt
abspaltet, dieses Trp-ser-tyr-OEt mit dem genannten
Pyroglu-his-azid zu dem geschützten Pentapeptid Pyroglu-his-trp-ser-tyr-OEt umsetzt, aus diesem geschützten
Pentapeptid durch Umsetzung mit Hydrazin und sodann mit
■ Isoamylnitrit das ungeschützte Pentapeptid-azid Pyrogluhis-trp-ser^tyr-azid
herstellt, GIy-NHp mit Pro-NCA zu dem Dipeptidamid Pro-gly-NH2 umsetzt, dieses Dipeptidamid mit
tBOC-(NO2)arg zu dem geschützten Tripeptidamid tBOC-arg(N02)-pro-gly-NH2
umsetzt, die letztere Verbindung durch hydrolytische Abspaltung des tBOC-Substituenten mit Chlorwasserstoff
in Essigsäure ohne Angriff der Nitro- und Amidgruppen in Arg(N02)-pro-gly-NH2 überführt, Leu mit tBOC-gly-NHS
zu dem geschützten Dipeptid tBOC-gly-leu umsetzt, dieses geschützte Dipeptid durch Umsetzung mit dem genannten Arg(N02)-pro-gly-NH2 in das geschützte Pentapeptidamid
- 21 -
H 986 Sl
tBOC-gly-leu-argCNOp^-pro-gly-NH^ überführt, das letztere
geschützte Pentapeptidamid durch Abspaltung der tBOC- und Mtrosubstituenten durch Umsetzung mit wasserfreiem Fluorwasserstoff
ohne Angriff der Amid- oder Peptidbindungen in das ungeschützte Pentapeptidamid Gly-leu-arg-pro-gly-NH2
überführt und dieses ungeschützte G-Iy-I eu-arg-pro-gly-NH2
mit dem ungeschützten Pyroglu-his-trp-ser-tyr direkt zu dem ungeschützten Decapeptidamid Pyroglu-his-trp-ser-tyrgly-leu-arg-pro-gly-NHg
umsetzt.
6. Synthetisches Pyroglu-his-tfp-ser-tyr-gly-leu-arg-pro-gly-NH2J
dadurch gekennzeichnet, dass es durch Zusammenkuppeln des ungeschützten .Pentapeptids Pyroglu-his-trp-ser-tyr mit
dem ungeschützten Pentapeptidamid Gly-leu-arg-pro-gly-NH^
erhalten worden ist.
7. Pentapeptidamid Gly-leu-arg-pro-gly-NH2 und geschützte Derivate
desselben, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch Synthese erhalten worden sind.
8. Ungeschütztes Pentapeptidamid nach Anspruch 79 gekennzeichnet
durch die Struktur Gly-leu-arg-pro-gly-NHp.
C.
9. Geschütztes Pentapeptidderivat nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch die Struktur tBOC-gly-leu-arg(NOp)-pro-gly-
10. Pentapeptid Pyroglu-his-trp-ser-tyr und Derivate-desselben.
11. Ungeschütztes Pentapeptid nach Anspruch 10, gekennzeichnet
durch die Struktur Pyroglu-his-trp-ser-tyr.
12. Pentapeptidderivat nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch
die Struktur Pyroglu-his-trp-ser-tyr-OEt.
- 22 -
3 U 9 8 5 0 / 1 7 1 8
14 986
13· Pentapeptidderivat"n.ach Anspruch TO, gekennzeichnet durch
die Struktur Pyroglu-his-trp-ser-tyr-azid.
~ 23 - ^
30985071218
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